Junghund kommt nicht mehr wenn man ihn ruft!

  • Also ich kenne Bindung definiert als exklusive Beziehung (Beziehungspartner nicht einfach austauschbar). Darum hat Bindung meiner Meinung nach null Komma null damit zu tun, ob mein Hund hört oder nicht. Ich hab doch als Mensch auch eine Bindung zu meinen Eltern, obwohl ich - je nach Alter - sicherlich auch ziemlich "exploriert" habe, mich widersetzt habe oder als erwachsener Mensch meine Eltern nur noch selten sehe. Ich finde es klingt für einen Hundebesitzer immer so niederschmetternd a la "dein Hund mag dich nicht genug". Das ist es ja gar nicht. Wenn ein Hund nicht hört ist er nicht gut erzogen. Hat aber über die grundsätzliche Bindung erstmal -meiner Meinung nach - rein gar nix auszusagen. An wen außer seinen Halter sollte sich ein Welpe denn sonst binden?

  • Auch da , vertrete ich eine andere Meinung als du , Hummel .

    Denn mMn kann man die Beziehung zwischen Menschen beziehungsweise zwischen Mensch und Tier , überhaupt nicht vergleichen .
    Und es werden auch sehr oft sogar , Beziehungspartner ... ausgetauscht . Genau so wie es Menschen gibt , die sich sehr schnell von ihrem Haustier trennen , sobald Probleme auftauchen . Noch schneller , als bei einer menschlichen Partnerschaft .
    Um es bei deinem Beispiel zu belassen .
    Bei uns ist es üblich in der Familie , das wenn einer anruft und sagt das man gebraucht wird , dann kommt man beziehungsweise hilft man . Und nicht das man sagt oder denkt .. interessiert mich nicht .

    Ansonsten zu deinen letzten 3 Sätzen .
    Sicher hört es sich nicht gut an , aber man muss sich erst einmal etwas eingestehen können , um dann auch etwas verändern zu können .
    Denn ein Hund hört nun mal nicht , nur weil es vom Menschen kommt .
    Und je interessanter man sich für den Hund macht , um so eher hat man auch Erfolge beim Hund .

    Für mich gesehen gehört einfach mehr dazu als den Hund zu füttern .. dem Hund etwas beibringen zu wollen oder mit dem Hund Gassi zu gehen beziehungsweise den Hund mit anderen Hunden " Spielen " zu lassen . Denn mit dem allein ... kann und wird kein Hund zufrieden sein .
    Und unter diesen Voraussetzungen ist es auch logisch und nachvollziehbar das sich der Hund von seinen Besitzern abwendet beziehungsweise das eben alles andere für den Hund interessant/interessanter ist .

    Zu deinem letzten Satz .
    Klar wird sich der Welpe anfangs vielleicht binden , wenn man Binden mit Folgetrieb gleichsetzt .
    Nur , je älter der Hund wird und was er in dieser Zeit lernt beziehungsweise erlebt oder ihm vorgelebt wird , so wird sich dieses Binden festigen oder eben verschwinden und der Hund wird seinen Weg gehen .

    Eines möchte ich auch noch sagen .
    Für mich hat Konditionieren nichts mit Bindung/Bezug zu tun , zumindest nicht was ich mir darunter vorstelle .
    Konditionieren hat mit erlernen zu tun ... aber Bindung/Bezug durch den Hund sollte sein das dies von ihm selbst kommt . Und das dies geschieht , hat es mit Vertrauen zu tun und eben das man sich immer irgend wie interessant für den Hund macht .


    LG . Josef

  • Naja, wenn sich ein Mensch von seinem Hund trennt, bleibt dem wenig anderes übrig, als sich neu zu binden. ;) Ich kann da nur der Definition von Bindung folgen, wie ich sie von Gansloßer und Co gelernt habe. Ich weiß nicht, ob du dir deine eigene gebastelt hast, oder wo deine herkommt. Es gibt jedenfalls unterschiedliche und es gibt leider viele Trainer, die den Leuten sowas sagen wie "dein Hund hat keine Bindung zu dir" - was aber noch nie gestimmt hat, wo ich es mitbekommen habe. Es waren mangelnder Respekt oder Gehorsam oder Vertrauen in die Handlung des Menschen. Nicht die fehlende Bindung oder die fehlende gegenseitige Liebe.

    Du definierst Bindung scheinbar eher wie eine unsichtbare Leine, so dass der Hund nicht wegläuft. Emotional passiert ja viel mehr zwischen Mensch und Hund als nur Futter geben und Kommandos befolgen (oder auch nicht). Kommandos zu lernen und zu befolgen ist ja eine ganz andere Ebene, als die emotionale Beziehung zueinander.

    Und "interessanter machen" ist für mich leider erstmal grundsätzlich Unsinn. Man wird nicht "interessanter" als das Kaninchen für den Jagdhund - man kann aber wichtiger sein. Man wird nicht interessanter für den Schäferhund als seine Beute - aber auch hier kann man wichtiger sein - und so Trieb kanalisieren und ein gemeinsames, freudvolles Erlebnis daraus machen.

    Insofern... wenn ich deinen Text so durchlese glaube ich nicht mal, dass wir soweit von einander weg sind, nur für dich sind die Begrifflichkeiten so anders belegt, dass es auf den ersten Blick so scheinen mag. :smile:

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