Angst vor einem Hundewelpen
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Guten Abend.
Ich wende mich an euch, da ich neuerdings ein Problem mit meinem Prager-Rattler-Yorkshire-Terrier-Mischling namens Jasper habe. Er ist inzwischen fünf Jahre alt und seit zweieinhalb Jahren kastriert. Im Dezember 2009 kam er als Zweithund im Alter von neun Wochen zu uns in die Familie. Der Hund meiner Mutter, Spikey, ein Mischling aus Zwergschnauzer und Chihuahua, war zu dem Zeitpunkt drei Jahre alt. Spikey verstarb leider in diesem Sommer an einem Lungentumor, doch war bis zu seinem Todeszeitpunkt stets der dominante Part. Jasper war der einzige Hund, den Spikey aufgrund von schlechten Verhältnissen, aus denen wir ihn befreiten, an sich ran ließ. Jasper hat sich auch stets extrem unterwürfig gezeigt. Mit anderen Hund verstand sich Jasper aber trotz dessen.
Nun zur eigentlichen Ursache dieses Beitrages:
Meine Mutter kaufte sich am Samstag einen neuen Hundewelpen. Sie ist neun Wochen alt und eine Mischung aus Malteser und Bolonka. Sie ist typisch Welpe, neugierig, verspielt und ein kleiner Wirbelwind, der gar nicht genug erkunden kann. Wenn sie nicht gerade schläft, isst oder von uns beschäftigt wird/sich eigenständig mit Dingen beschäftigt, die sie eigentlich nicht darf, nähert sie sich Jasper an. Und Jasper rennt panisch vor ihr weg. Er weicht jedem Blickkontakt aus und lässt sich noch nicht einmal mit Leckerlies anlocken, wenn Diwa in der Nähe ist. Diwa macht zwar die Spielandeutungen, wirft sich dabei aber überwiegend auf den Rücken und verhält sich devot, nur interessiert Jasper das leider kein Stück. Er ist regelrecht panisch und froh, wenn er sich verstecken kann. Und wir wissen nicht wieso. Liegt es daran, dass sie noch ein Welpe ist? Oder daran, dass Jasper es durch Spikey gewohnt war, nicht der dominante Part zu sein, dass er nun damit nicht umgehen kann, dass sich ihm ein Hund unterwirft? Obwohl Jasper eigentlich aufgeschlossen ist und gerne anderen Kontakt hat. Wird sich sein Verhalten legen? Wenn ja, inwiefern können wir Jasper unterstützen, damit ein friedliches Miteinanderleben funktioniert?Über Ratschläge und ggf. Erfahrungsberichte wäre ich sehr, sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Melissa und ein ängstlicher Jasper -
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naja, Samstag ist noch nicht solange her. Ich würde erst mal schauen wie er sich eingewöhnt.
Momentan würde ich ihm seine Ruhezonen lassen und dafür sorgen dass er dort auch wirklich seine Ruhe hat. nur so kann er Sicherheit und Vertrauen in die neue Situation finden. -
Die Ruhezonen bekommt er auf jeden Fall, nur seine komplette Angstreaktion verwundert mich eben...
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Seine Reaktion lässt darauf schließen, dass er diese Spielaufforderung eines Welpen nicht kennt; er nie solche Erfahrungen machen konnte.
Er kam als 9 Wochen alter Welpe zu einem 3jährigen Hund. Spielten die Beiden miteinander? Oder war es eher so, dass die Aktivitäten von dem kleinen Welpen ausgingen und er entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht wurde er immer vom älteren Hund gedeckelt und hat somit Angsterfahrungen.
Hätte der heute erwachsene Hund ausreichend gute positive Erfahrungen mit Spielaufforderungen gemacht, würde er heute nicht so reagieren. Es sei denn er wäre krank!
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Liest sich für mich wie "beschwichtigen und vermeiden".
Er kann mit der Situation nicht umgehen und versteckt Sichuan lieber.Hat er vielleicht Angst, was falsch zu machen, denn er spürt ja,
Welpi ist gewertschätzt und willkommen bei euch.Ich würde ihm den Welpen nie aufzwingen , sondern warten, bis er von selber Kontakt sucht .
LGr m -
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Erst einmal danke für eure Antworten!
ZitatSeine Reaktion lässt darauf schließen, dass er diese Spielaufforderung eines Welpen nicht kennt; er nie solche Erfahrungen machen konnte.
Er kam als 9 Wochen alter Welpe zu einem 3jährigen Hund. Spielten die Beiden miteinander? Oder war es eher so, dass die Aktivitäten von dem kleinen Welpen ausgingen und er entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht wurde er immer vom älteren Hund gedeckelt und hat somit Angsterfahrungen.
Der damals 3jährige Hund hat nach anfänglicher Skepsis und Revierverteidigung (knurren, blöffen, zu Beißereien etc. pp. kam es nie) die Spielaufforderung angenommen. Sie spielten nach sehr kurzer Zeit regelmäßig miteinander, die Spielaufforderungen kamen beidseitig, auch mehrmals täglich. Zwischendurch machte er nur immer mal wieder klar, "wer der Chef" ist, aber Jasper unterwarf sich immer. Zu Streiteren kam es wenn nur, wenn es ums Fressen ging, aber dann auch nur von der Seite des älteren Hundes aus.
Kontakt zu anderen Welpen hatte er. Wir waren anfangs in einer Welpengruppe, und auch bei Spaziergängen zeigte er sich älteren Hunden gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass er im März diesen Jahres von einem Akita Inu gebissen worden ist (er wurde genäht; ob man das jetzt wirklich "beißen" nennen kann, denn wenn er wirklich richtig zugebissen hätte, hätte mein Hund nicht überlebt, denn es waren 5kg gegen 55kg), dessen Besitzer die Haustür nicht richtig verschlossen haben. Von diesem Hund war Aggressivität leider bereits bekannt. Seit diesem Vorfall lässt Jasper keine großen Hunde (ab kniehöhe und alte Hundefreunde ausgenommen) mehr an sich ran (Abwehrreaktion Bellen), aber der Welpe besitzt derzeit die Größe eines Meerschweinchens und er zeigt Angst, die uns eben verwundert.
ZitatLiest sich für mich wie "beschwichtigen und vermeiden".
Er kann mit der Situation nicht umgehen und versteckt Sichuan lieber.Hat er vielleicht Angst, was falsch zu machen, denn er spürt ja,
Welpi ist gewertschätzt und willkommen bei euch.Das dachten wir auch, allerdings behaupten ja einige, dass so etwas wie Welpenschutz nicht wirklich existiert, und wenn ich sehe, wie der Nachbarshund (2 Jahre) mit dem kleinen Welpen spielt...
Morgen kommt einer von Jaspers Hundefreunden vorbei (wo Jasper jedoch wieder der devote Part ist...), mit dem er sich eigentlich von allen Hunden am besten versteht. Wenn der Hundefreund sich dem Welpen nähert und Jasper sieht, dass das eigentlich gar nicht schlimm ist, lässt vielleicht auch seine Angst nach, mit der wir eben alle nicht gerechnet hätten. Wir sind eher davon ausgegangen, dass es wenn überhaupt andersherum sein würde. Vielleicht liegt es eben wirklich daran, dass er nicht damit umgehen kann, dass sich ihm ein Hund unterwirft, weil er sonst immer derjenige war, der sich unterworfen hat...?
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Warum habt ihr Jasper kastrieren lassen?
Das nimmt einem unsicheren Hund oft den letzten Rest an Selbstbewusstsein. -
Er hat in den Wochen der heißen Hündinnen (und bei uns auf dem Dorf gibt es eine Handvoll) jegliches Fressen mehrere Tage verweigert (bei einem Körpergewicht von 3kg), ist draußen ziellos rumgeirrt und hat nächtelang durchgeschrien. Und sämtliche Sofakissen gehörten unfreiwillig zur Spaßbeschäftigung ihm. Wir hielten es mit Rücksprache der Tierärztin für das Beste, eben weil sein Verhalten mit jeder Welle extremer wurde und der Trieb alles andere als schön war.
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