Schwere HD, beidseitig

  • Hallo ihr,


    vielen Dank schonmal für eure Antworten! Ich muss sagen, dass ich die Diagnose fast schon befürchtet hatte, allerdings hatte ich nicht mit so einer schweren Form gerechnet. Mein Hund hatte in den letzten Monaten immer mal wieder Probleme mit der Hüfte. Sie wurde also nicht "einfach so" geröntgt, sondern auf einen konkreten Verdacht hin. Ich hab sie mit knapp 5 Monaten aus dem Tierschutz übernommen. Sie ist ein Mischling, ca. 50cm, 15,5kg. Das wird wohl auch mehr oder weniger ihre Endgröße/Gewicht sein (laut TÄ). Sie ist jetzt, wie gesagt, 13 Monate alt.


    Ich hab jetzt einen Termin in der Tierklinik Wiesloch ausgemacht, um die Möglichkeiten zu besprechen. Ich will jetzt natürlich alles richtig machen - einerseits schnell reagieren, andererseits aber auch nichts überstürzen. Prinzipiell ratet ihr also eher dazu, so früh wie möglich zu operieren? Bei ihr stellt sich eben auch die Frage, was überhaupt möglich ist, da es auf beiden Seiten richtig schlimm ist. Der Kopf sitzt kaum in der Pfanne.... Ist da überhaupt ein künstliches Hüftgelenk machbar? Müsste dann ja auf beiden Seiten sein?
    Ich bin momentan noch ziemlich ratlos, werde aber alles in Bewegung setzen, dass sie so gut wie möglich behandelt wird.
    Physiotherapie ist also ohnehin gut, unabhängig davon, was jetzt operativ evtl. gemacht wird? Ich kann also jetzt ganz unabhängig von der Tierklinik schon einen Termin ausmachen, oder? Was wäre da wichtig (Unterwasserlaufband?). Kennt jemand einen guten Physiotherapeuten in der Nähe von Karlsruhe?


    Natürlich mache ich mir auch irgendwie Vorwürfe, frage mich, ob ich etwas hätte verhindern können. Ich weiß, der Großteil ist erblich bedingt, aber trotzdem.... Ich habe ihr seit sie 6 Monate alt ist extra kein Welpenfutter mehr gefüttert, habe ihr aber ziemlich früh Grünlippmuschel gegeben. Kann das auch nachteilig sein? Kann zu viel Joghurt schlecht sein (Kalzium)?


    Danke für eure Hilfe und Tipps!

  • Zitat

    Hallo,


    wir kommen aus Karlsruhe. Ich bin aber gerne bereit, auch weiter zu fahren!



    Willkommen im Forum, wir sind auch aus Karlsruhe :)


    Ich kann dir diese Klinik empfehlen http://www.tierklinik-iffezheim.de/


    oder alternativ eine Tierärztin in Karlsruhe Hagsfeld die viel mit Osteopathie, Homeopathie arbeitet & dort eine Tierreha hat & Physiotherapie macht.


    http://www.hunde-rehabilitation.de/


    Vielleicht je nach dem wie das weitere Vorgehen ist kann eine Tierärztin die sich alternativ auskennt sehr gut sein. Ich habe den Tipp auch von jemandem aus dem Forum & bin seit 6 Wochen mit meiner Emma dort & bin begeistert über die Erfolge (aber wir sind nicht wegen HD dort, ich weiß aber dass viele Hunde dort nach HD OPs usw. dort sind).

  • Zitat

    Natürlich mache ich mir auch irgendwie Vorwürfe, frage mich, ob ich etwas hätte verhindern können. Ich weiß, der Großteil ist erblich bedingt, aber trotzdem.... Ich habe ihr seit sie 6 Monate alt ist extra kein Welpenfutter mehr gefüttert, habe ihr aber ziemlich früh Grünlippmuschel gegeben. Kann das auch nachteilig sein? Kann zu viel Joghurt schlecht sein (Kalzium)?


    Ganz bestimmt kannst Du dafür nichts. So schwere Befunde sind genetisch bedingt, man kann sie gar nicht durch Ernährung verursachen. Ich habe mir die gleichen Gedanken bei einem ähnlichen Krankheitsbild gemacht, die aber der behandelnde Spezialist in der Tierklink gleich ausgeräumt hat. Das Wort "Dysplasie" bedeutet in diesem Zusammenhang "Fehlbildung", ein solcher Zustand bzw. eine solche Entwicklung ist genetisch vorprogrammiert.


    Mach Dir also bitte keine Vorwürfe, ok?


    Physio ist natürlich immer dann gut, wenn eine gute Muskulatur die Gelenksschwäche abfedern kann. Das sind dann tatsächlich Unterwasserlaufband und verschiedene andere Übungen. Ich würde aber abwarten, bis Du mit einem TA Rücksprache gehalten hast wegen des weiteren Vorgehens.


    Ihr macht das schon - es stehen so viele Therapie-Möglichkeiten zur Auswahl und ich kenne genug HD-Hunde, die zufrieden alt geworden sind.


    LG

  • Liebe Ayyda,
    sometimes Karma is a bitch.


    Wir waren auch fassungslos nach den Diagnosen, haben einige OPs machen lassen.
    Ich barfe , lasse viel schwimmen und leicht traben am Rad auf Naturboden etc.


    Im Alter von ca 6,7 Monaten, im Zuge des ersten IPAs, ließen wir die Hüften gleich mitröntgen , Wuff lag doch in Narkose.
    Ergebnis ein B2. Das ist nicht super, aber okay.
    Anderthalb Jahre später dann die HD Diagnosen.
    weil sich die TÄ , die die letzte ED -OP machte , dachte, wie kann ein Hund mit solchen Vorderbeinen gute Hüften haben..und Wuff lag doch in Narkose ... Mal wieder. :/


    Er wird immer ein "Patient "bleiben, dass war für mich das Schwerste an der ganzen Sache .
    Abschied von der Unbeschwertheit :tropf:
    Der Unbeschwertheit der Bewegungen und körperlichen Belastungen , in ihrer Art, ihrer Dauer...
    Frauchen muss immer ein Auge drauf haben und vieles geht einfach nicht, wie längeres rennen oder toben mit andern Hunden .
    Aber wenn man ihn so sieht, glaubt man nicht, wie schlecht seine Gelenke sind !!!
    Es ist eben auch ganz vieles GUT. :gut:



    Und:
    wenn Wuff schon sowas haben muss, dann kann er sich doch freuen,
    es bei Menschen zu bekommen, die auf allen Ebenen bestens für ihn sorgen ...
    und so hat es Hundi doch wohl getroffen bei dir ;)


    LGr m

  • Hallo SweetEmma,


    danke für deine Nachricht! Ich hab jetzt vorhin schon einen Termin in Wiesloch ausgemacht. Die Klinik wurde mir von meiner TÄ empfohlen und als ich hier mal die Suche bedient habe, habe ich auch nur Gutes gelesen. Ich hoffe das passt. Da ich mit langen Wartezeiten gerechnet habe, wollte ich mich lieber schnell wg. Termin melden. Jetzt hab ich schon nächste Woche einen...


    Und bis dahin werde ich versuchen, so viel wie mgl. in Erfahrung zu bringen. Ich "befürchte", dass mir dort zu einer OP geraten wird. Und das wo ich heute schon Panik wg. der Kurznarkose beim Röntgen geschoben habe. Oweia.


    spinderella und DSHRottlador


    auch euch vielen Dank für die Nachrichten!
    Ist irgendwie schon eine harte Diagnose, ja. Vor allem weil man sich ja wirklich bemüht hat- mit Futter, nicht Ball spielen etc.pp. Das einzige, was sie immer viel gemacht hat ist Toben mit anderen Hunden. Aber das wollte ich ihr auch nicht verbieten. Wie mache ich das in Zukunft? Wie macht ihr das mit euren "Patienten"?

  • Moin,

    Zitat

    Mein Hund hatte in den letzten Monaten immer mal wieder Probleme mit der Hüfte. Sie wurde also nicht "einfach so" geröntgt, sondern auf einen konkreten Verdacht hin.


    wie haben diese Probleme sich denn geäußert? Manchmal verspringt sich ein Hund in dem Alter auch einfach, eiert rum, wächst mal unregelmäßig...
    Was für Probleme hast Du genau beobachtet?
    Wenn Du Dich hinter Deine Hündin (himmelsapperlot nenn mal nen Namen ;) "der Hund" ist so unpersönlich :) kniest und mit der einen Hand außen, mit der anderen Hand innen den Oberschenkel lang streichst, fühlst Du dann, dass die innere Muskel deutlich stärker ausgebildet ist als die äußere Muskulatur?
    Meiner Erfahrung nach ist das bei allen Hunden, die HD-Probleme haben sehr deutlich zu fühlen und gar nicht zu selten auch zu sehen, da die innere Muskulatur (die Adduktoren) darum kämpfen, den Hüftkopf in der Position zu halten.


    Zitat


    Ich hab jetzt einen Termin in der Tierklinik Wiesloch ausgemacht, um die Möglichkeiten zu besprechen.


    Dann warte diesen Termin doch erstmal ab

    Zitat


    Prinzipiell ratet ihr also eher dazu, so früh wie möglich zu operieren?


    Nein, so einfach ist das leider auch nicht:
    WENN ein zweiter TA bestätigt, dass die Hüfte tatsächlich so sch.. ist und es deswegen wahrscheinlich ist, dass sie Probleme kriegen wird, dann kann ich ganz persönlich aus genannten Gründen nur dazu raten, selbst wenn keine größeren Probleme auftreten spätestens zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr eine Entscheidung zu treffen und wenn irgendmöglich zu operieren bevor die ganz großen Probleme auftreten.
    Andere Leute können ganz andere Erfahrungen haben und was für DEINEN Hund das Richtige ist, das kannst nur Du selbst entscheiden.

    Zitat


    Bei ihr stellt sich eben auch die Frage, was überhaupt möglich ist, da es auf beiden Seiten richtig schlimm ist. Der Kopf sitzt kaum in der Pfanne.... Ist da überhaupt ein künstliches Hüftgelenk machbar?


    Bei einem künstlichen Hüftgelenk werden beide Seiten des Gelenkes durch eine sogenannte Endoprothese ersetzt. Sie kriegt also eine künstliche Pfanne und gleichzeitig wird ein künstlicher Oberschenkelkopf eingesetzt, der in diese Pfanne paßt.
    Bei der Größe und dem Gewicht Deiner kleinen Dame könnte man alternativ auch noch über eine Femurkopfresektion nachdenken.
    Dabei wird der Oberschenkelkopf entfernt.
    Aus Muskeln bildet sich dann ein sogenanntes "Pseudogelenk" mit dem der Hund im Bestfall so normal leben kann, dass es kaum auffällt.
    Ich kenne femurkopfresktierte Katzen die über Dächer laufen und einen Zwergpinscher, der Agility macht. Je größer das Tier wird, desto mehr muss man sich das überlegen. Ich kenne zwar auch Tierärzte, die von 40kg Hunden berichten, die nach ner Femurkopfresektion über Zäune springen, aber das halte ich für fragwürdig.
    Bei Deiner kleinen Dame stellt die Femurkopfresektion aber zumindest ggf einen validen Plan B, der ihr zu einem feinen Leben verhelfen kann, wenn die Probleme zu groß werden und eine Endoprothese nicht möglich ist oder scheitert.
    Aber auch das mußt Du dann im Hinblick auf Deinen Hund abwägen, gute Tierärzte und Physiotherapeuten können Dir da beratend zur Seite stehen.


    Zitat


    Müsste dann ja auf beiden Seiten sein?


    Das kann man so pauschal nicht sagen. Beides ist möglich und jede Seite muss für sich betrachtet und bewertet werden.


    Zitat


    Ich bin momentan noch ziemlich ratlos, werde aber alles in Bewegung setzen, dass sie so gut wie möglich behandelt wird.


    Ich denke nicht, dass irgendwer hier daran zweifelt. ;)


    Zitat


    Physiotherapie ist also ohnehin gut, unabhängig davon, was jetzt operativ evtl. gemacht wird? Ich kann also jetzt ganz unabhängig von der Tierklinik schon einen Termin ausmachen, oder? Was wäre da wichtig (Unterwasserlaufband?). Kennt jemand einen guten Physiotherapeuten in der Nähe von Karlsruhe?


    Ich würde ruhig bis nach dem Kliniktermin warten. Je mehr und desto bessere Befunde und Berichte Du hast, desto sinnvoller kann ein Physiotherapeut einen Plan für Dein Mädchen aufstellen.


    Zitat


    Natürlich mache ich mir auch irgendwie Vorwürfe, frage mich, ob ich etwas hätte verhindern können. Ich weiß, der Großteil ist erblich bedingt, aber trotzdem....


    Das ist in jedem Fall falsch. Du schadest Dir und Du schadest Deinem Hund wenn Du Dich selbst zerfleischst. Versuch zur Ruhe zu kommen. Sag nicht "Oh Gott ist das meine Schuld????" sondern sag "Ich bin für Dich da und wir packen das."
    Das ist wichtig, verdammt wichtig und ich persönlich glaube nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast.


    Zitat


    Kann zu viel Joghurt schlecht sein (Kalzium)?


    Ja kann es. Aber es führt meines Wissens nicht zu HD.
    Milchprodukte können wenn sie zu viel gegeben werden die Kalziumeinlagerung in die Knochen gehörig ausbremsen. Aber:
    Das würde die Knochendichte verschlechtern und NICHT die Passform des Hüftgelenkes.


    Ich würde Dir raten die Zeit bis zum Termin in der Tierklinik erstmal zu nutzen um zur Ruhe zu kommen.
    Sortier Dich, hör auf Dir Vorwürfe zu machen. Wenn Du unbedingt was tun willst, dann lies Dich bischen über Ernährung schlau und darüber welche Bewegungsabläufe nützen und welche eher schaden können.
    Krieg den Kopf klar. Weg mit der Panik, der Selbstzerfleischung.
    Dein Mädchen ist jung, die Diagnose wurde früh gestellt. Sie ist ein relativ kleiner und leichter Hund und Du bist an ihrer Seite.


    Alles wird gut!


    lg
    Fraukie

  • Hallo Fraukie,
    danke für deine aufmunternden Worte!
    Die Probleme haben sich zu Beginn so geäußert, dass Anka nach dem Aufstehen, wenn sie länger gelegen ist, häufig humpelte. Sie musste sich richtig einlaufen. Auch sonst hat sie nach dem Spielen hin und wieder mal gehumpelt. Wir waren beim TA und sie hat eine Zeitlang Zeel bekommen- ich hatte den Eindruck, dass es dadurch auch tatsächlich besser wurde. Das Humpeln nach dem Aufstehen ist eigentlich weg. Jetzt hat sie aber vermehrt Probleme nach dem Spazierengehen gehabt. Kaum waren wir zuhause, ist sie "unrund" gelaufen, ist gehinkt... Daher war das Röntgen jetzt der nächste Schritt...
    Sie hat leider auch schon viel mitmachen müssen. Anaplasmose hat sie auch noch.
    Tjaja, die kleinen Sorgenbringer....

  • Puuuuh, ich weiß, Selbstzerfleischung bringt nichts, aber ich mache mir nun trotzdem viele Gedanken. Ist wahrscheinlich auch normal.
    Mein Hund bekommt, seit sie bei mir ist (mit 4,5 Monaten, davor Tierheim Rumänien und 3 Wochen Pflegefamilie), Real Nature Nassfutter und Wolfsblut Trockenfutter. Dazu Obst, Gemüse, Joghurt, Hüttenkäse, Lachsöl, Grünlippmuschelpulver, Omega-3-Öl. Ich denke also, mit der Ernährung habe ich nichts falsch gemacht. Sie hat auch nie zuviel gewogen.
    Allerdings: Sie ist ein Angsthund, aus dem Tierschutz. Sie läuft eigentlich immer ohne Leine, doch auf dem Rückweg müssen wir ca. 200 m( also hin und zurück 400m) an einer Stelle entlanglaufen, an der sie total Angst hat und sich richtig in die Leine reinhängt und zieht wie eine Irre. Wir hatten schon Hundetrainer da, konnten daran aber noch nichts ändern. Kann das eine falsche Belastung hervorgerufen haben?

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