Hündin gestresst und zeigt Beschützerinstinkt

  • Meine 7 Jährige Schäferhündin ist extrem menschenbezogen und war immer sehr sehr lieb. Ich würde sagen sie ist sogar einwenig empfindlich, bei einem lauten zB NEIN ist sie gleich schwer beeindruckt. Sie ist zwar nicht ängstlich aber grundsätzlich geht sie ner Konfrontation aus dem Weg, wenn sie angebellt wird - macht sie normalerweise nen grossen Bogen um den andern Hund.

    Anyway das Problem soweit ich das sehen kann ist dass mein Vater schwer erkrankt ist. Ich wohne derzeit wieder Zuhause, einerseits praktischer für mich wegen Studium andererseits auch um meiner Mutter auszuhelfen. Mein Vater vergöttert meinen Hund, ist ein bisschen wie ein Enkelkind schätze ich und er ist sicher auch eine Ihrer Lieblingsmenschen. Nun ist er aber so schwer krank, dass er meistens kaum aufstehen kann, Schmerzen hat usw.. die ganze Geschichte wird auch nicht wieder besser werden.
    Jedenfalls leidet meine Hündin ordentlich mit, sie ist unruhig, leckt sich oft die Schnauze oder kaut an ihren Pfoten rum, weckt mich auch öfter mal Nachts und winselt. Sie bedrängt meinen Vater manchmal auch regelrecht, steht bei ihm aufs Sofa, leckt sein Gesicht, wedelt mit dem Schwanz und winselt. Ansonsten naja, sie ist irgendwie auch sonst etwas mh antriebsloser? Wenn ich spazieren bin zottelt sie mir manchmal nur doof hinterher.
    Das andere ist, dass sie angefangen hat Leute mit Hunden manchmal anzuknurren. Oder auch wenn jemand in unsere Wohnung kommt, aber manchmal auch auf Spaziergängen, gerade wenn sie an der Leine ist und wer frontal auf uns zukommt mit nem Hund, insbesondere wenn derjenige noch grüsst. Oder ohne Leine ist sie schon mit mit gesträubtem Fell kläffend auf nen andern Hund zugerannt um den zu beeindrucken. Steckt aber nichts hinter dem Gehabe..

    So irgendwie scheint sie den Ausfall des Chefs der Familie etwas kompensieren zu wollen, indem sie Beschützeraufgaben übernimmt? Ich hab keinen Plan, weil zu ihrem Charakter an sich passt es gar nicht. Sie ist eben eher so n Fall von Schaf im Wolfspelz und nicht anders rum.

    Also ich kann schlecht meinen Hund von meinem Vater fernhalten, würde ihm sicher auch das Herz brechen. Ausser n paar Bachblüten hatte ich irgendwie keine Idee wie ich meine Hündin etwas relaxen könnte. Ausgelastet ist sie meiner Meinung nach genug, eben es ist eher das Problem dass sie derzeit kein Bock hat bei der Fährtenarbeit und streikt..

  • Deine Hündin spürt, daß Dein Vater leidet. Hunde sind extrem sensible Wesen die wesentlich mehr bei sowas wahrnehmen als wir Menschen.
    Auch das Du jetzt wieder zu Hause wohnst, das sich das Verhalten Deiner Mutter und auch von Dir geändert hat, das irgendwas anders ist und ganz besonders das es Deinem Vater schlecht geht - all das spürt sie in wahrscheinlich viel stärkerem Maße als wir.

    Das bereitet ihr Stress - und der muss dann irgendwo hin. In Eurem Fall reagiert sie sich eben über Hundebegegnugen ab - ich finde es verständlich.
    Und das sie keine Lust auf Fährten hat und auch sonst manchmal antriebslos wirkt...... Du sagst selbst daß sie extrem menschenbezogen ist. Wenn sie ein Mensch wäre, könnte man vielleicht sagen daß die Sorge um Deinen Vater sie krank macht, stell es Dir einfach so vor.

    Es gibt so sensible Hunde die auf so schwerwiegende Änderungen in der Familie extrem reagieren und oft lange brauchen, um sich an diesen "Zustand" zu gewöhnen.............

    Ich wünsch Euch alles Gute :smile:

  • Ja Dächsin, ich denke mir so ungefähr dasselbe, wobei ganz sicher bin ich auch wieder nicht ob es nur an meinem kranken Vater liegt.

    Nun, das Problem ist, dass sich meine Hündin definitiv nicht daran gewöhnt. Mein Vater ist seit 2-3 Jahren krank, aber es geht halt langsam aber stetig bergab.. und der Hund ist immer mehr gestresst. Und derzeit würd ichs fast etwas als depressiv bezeichnen..

    Ich finde ich müsst ihr zumindest irgendwie verklickern können, dass sie nicht extra auf mich aufpassen muss oder so. Sie scheint irgendwie zu denken, dass ist ihr Job jetzt mich und die anderen in der Familie mehr zu beschützen, dabei ist sie nicht der Typ Hund dazu und ich glaub nicht dass sie dadurch auch noch mal extra Stress hat.

    Oder eben das auch wenn wir nicht alle im selben Zimmer sind muss sie nun immer wieder bei allen nach dem Rechten sehen und kann nicht relaxed wie früher in ihrem Bettchen liegen.
    Eben sie will irgendwie auf ihre Art helfen, glaub ich..

  • Das tut mir leid, dass Dein Vater so krank ist :nosmile: :solace:

    Eine Bekannte von mir erzählte, dass ihr Hund es mitbekommen hatte, als ihr Vater schwer krank war (Lungenkrebs). Noch heute ist es so, dass der Hund in Panik gerät, wenn jemand in der Familie Husten hat. Und das wird immer auffälliger, je älter der Hund wird.

    Wegen der Hundebegegnungen: hast Du schon mal versucht, Deinen Hund ranzunehmen, sobald Du den anderen Hund siehst und auf der vom anderen Hund abgewandten Seite zu führen? Meiner versucht dann wesentlich weniger, die Kontrolle zu übernehmen und lässt sich an dem anderen Hund (relativ!!) ruhig vorbeiführen. Ein Versuch ist es wert.

  • Zitat

    Ich würde die Hündin einer Tierheilpraktikerin vorstellen. An der Lebenssituation lässt sich ja nichts ändern, aber es gibt bestimmt homöopathische Mittel zur Beruhigung und zum Ausgleich.


    Super Idee !!

    MischaL , vielleicht fragst Du nochmal hier im Forum unter Angabe Deines Wohnortes nach einem fähigen THP falls Du keinen kennst............

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