Hoher Getreide/Kohlenhydratanteil - Konsequenzen

  • Na ja, ich denke von Zigeunern konnte man in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts super viel lernen. Wer keinen Zugang zu klassischen Ärzten hat, muss eine Menge wissen, um sich selber zu helfen.
    Und auch das Vergraben von Fleisch das man später an den Hund verfüttert ist ja an sich eine super Idee.

    Trotzdem halte ich mich lieber an 'modernere' und, ich gestehe, einfachere Praktiken.

    Gestern habe ich aus Versehen ein getreidefreies Trofu gekauft. Acana Pacifica. Ne scheißteure Miniportion, aber da meine Kröte nur eine Handvoll am Tag bekommt ist der Preis nicht so wichtig.
    Dass gar kein Getreide drin ist war jetzt keine Absicht aber wovon ich schon beeindruckt bin ist der Geruch von dem Zeug. Diese kleinen braunen Brocken riechen wirklich genauso als ob man eine Dose Lachs aufmacht (gibt es in Deutschland eher selten, ist in anderen Ländern aber recht normal. Das ist wie Thunfisch aus der Dose nur halt mit Lachs). Ich habe es gekauft, weil die Kröte Fisch in seiner Ursprungsform nicht frisst, ich aber schon gerne will, dass Fisch mit auf ihrem Speiseplan steht.
    Und jetzt stehe ich etwas deppig da denn einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass diese braunen Brocken auch nur ansatzweise 'Fisch' in der Hundeernährung repräsentieren können, aber andererseits riecht das Zeug wirklich intensiv danach und meine Kröte findet es super.
    Bin ich jetzt einfach nur einem sehr cleveren Produktdesign auf den Leim gegangen oder hat das Futter tatsächlich irgendeinen Nährwert der nicht komplett künstlich ist? (Rohasche ist niedrig)

  • Ich danke dir für den Post :gut:
    An Übergewicht werden meine Hunde eher nicht sterben.

  • In Dr. Vera Biber's und Dr. Jutta Ziegler's Büchern geht es sehr viel ausführlicher um das Thema ;)

  • Ich habe mal einen interessanten Artikel gelesen, in dem ich manche Argumentation nachvollziehbar fand. Sollte ich es wieder finden, werde ich ihn nachliefern, war eine TA-Seite.

    Hunderassen haben sich im Großen und Ganzen recht regional entwickelt. Je nach Region, wurde der Hund ernährt.
    Beispiele die mir im Kopf blieben:
    Schlittenhunde wurden eher nicht mit Getreide gefüttert, mangels diesem. Der Focus lag auf Fisch und Robbe.
    Herdenschutzhunde haben sich ihren Getreidebrei abgeholt. Dazu fielen z. B. Nachgeburten an, der ein oder andere Kleinnager, Exkremente, ...
    Schoßhundrassen wurden wohl eher vom Tisch gefüttert.

    Jahrtausendelang konnten Hunde selber für ein "Zubrot" sorgen. Seinen es Mäuse und Ratten oder auch Exkremente. Bei einer Rassenbeschreibung (Samojede?) stand unter anderem bei den ursprünglichen Aufgaben, Kinderpflege. Hat eine Weile gedauert, bis ich darauf kam es könnte Windelersatz gemeint sein. :D

    Hund ist nicht gleich Hund, also auch nicht bei der Ernährung.

  • Zitat


    In Dr. Vera Biber's und Dr. Jutta Ziegler's Büchern geht es sehr viel ausführlicher um das Thema

    Leider gibt es keine wischenschaftlich fundierte Basis für den Zusammenhang Nahrungsmittelallergie - hyperkinetisches Verhalten, weder in der Veterinär - noch in der Humanmedizin. So gibt es Ärzte, die glauben, dass bestimmte künstliche Zusatzstoffe häufige Ursache von Verhaltensproblemen sind, während andere das wiederum bezweifeln.
    Mögliche Reaktionen auf die Einnahme von künstlichen Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln usw. bleiben nach wie vor umstritten, weil die Diagnose auf der Grundlage der Symptome gestellt wird und bei der Ärzteschaft immer zu Meinungsverschiedenheiten führt.
    Nachgewiesen wurde bisher ( und das auch nicht eindeutig), dass künstliche Farbstoffe bei ( manchen) Kindern zwar keine eindeutige Hyperaktivität auslösten, dafür aber geringgradige Änderungen der Aufmerksamkeit.

    In der Praxis könnte ich mir also vorstellen, dass ein Hund( regelmäßig gefüttert mit minderwertigem Fertigfutter und entsprechenden chemischen Zusätzen) auf dem Hundeplatz oder in der Hundeschule eher unkonzentriert wirkt als überdreht.
    Getreide als möglicher Auslöser von ADHS kommt in der einschlägigen Fachliteratur so nicht vor.

    LG

  • Zitat


    Was heisst denn widernatürlich beim Haushund? Die neuere Forschung hat doch ergeben, dass die Domestizierung des Hundes von einer genetischen Adaption an KH-reichere Diät begleitet war, was vermutlich nicht unwesentlich zur erfolgreichen Hundehaltung beitrug (Fleisch war ja meist extrem rar und daher von den Menschen begehrt). Im Gegensatz zum Wolf ist der Haushund also zur Verdauung grösserer KH-Mengen bestens gerüstet - das würde ich tausende von Jahren später nicht mehr als widernatürlich bezeichnen.
    http://www.nature.com/nature/journal…ature11837.html

    Von manchen Rassen ist bekannt, dass sie traditionellerweise hauptsächlich mit KH gefüttert wurden.

    Ja eben, das sehe ich auch so. Welcher Hund wurde in den letzten Jahrhunderten wohl gebarft und mit teurem Fleisch versorgt? :hust:
    Fleisch galt jahrhundertelang als teures Lebensmittel. Hunde bekamen die Küchenabfälle, d.h. lediglich die Knochen, ansonsten Essensreste, Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Gemüse usw.
    Daher finde ich Getreide bzw. Kohlenhydrate für den Hund eine absolut natürliche Nahrung, weil sich sein Verdauungstrakt, solange er beim Menschen lebt, an eine eher fleischarme Ernährung gewöhnt hat, im Gegensatz zum Wolf.

    Ich habe zwischendrin mal versucht, ein getreidefreies TroFu zu füttern, und meine Allergikerin hat es nicht vertragen und trotzdem ihre Ekzeme bekommen. Unser Trofu, das ich seit Jahren füttere, enthält Getreide, sogar verschiedene Sorten, ist aber ein Allergikerfutter und sie verträgt es super.

    Ansonsten fressen die Hunde hier oft von dem, was ich koche. D.h. Reis, Nudeln, Gemüse und kleine Mengen Fleisch. Oder wenn wir ganz vegetarisch essen, dann bekommen die Hunde ein paar Stücke Trockenlunge vom Lamm dazu oder ein paar Trockenfische.

    Sie vertragen es prima, haben top Blutwerte und ich werde das so beibehalten.

  • Zitat

    Deshalb kann für einen Hund eine volle Baby-Windel ein genau so attraktives Nahrungsangebot wie ein Stück Käsekuchen oder ein vor sechs Tagen überfahrenes Kaninchen sein

    Der Mann hat ja so Recht :lol:

    Jau *auf´sKatzenkloschielt* :pfeif:

  • Nur mal so als Info: Das ach so schlechte Futter wird bisher von allen getesteten (und da war von Spezial-TA-Krams über hochgepriesene Sorten hier alles dabei) am allerbesten verwertet und ich bin echt zufrieden damit.
    Liegt vermutlich daran, dass nur eine einzige Fleischquelle drin ist und wenn man dem Hersteller glauben will keine zig verschiedenen Sorten Füllstoffe drin sind. Wobei die glaube ich nie das wirkliche Problem waren.

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