Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Danke schön für den Lacher, Chris. Ich nehme gerne mehr davon, immer her damit.

    Ich habs ansonsten nämlich echt Dicke im Moment.

    Die Bayern scheinen die Situation aussitzen zu wollen. Entweder weil sie meinen, dass ihre bayrischen Wölfe natürlich gaaaanz anders sind und brav im Wald und bei den Rehleins bleiben. Oder sie gehen davon aus, dass andere für sie vorher die Kastanien aus dem Feuer holen.

    In den Ländern, wo Wölfe schon länger leben, wird dafür im Gegenzug jetzt hart angezogen und auf die Tierhalter gezeigt. Wo es da um Untergrabungsschutz ging... an den glaube ich auch nicht wirklich. Wir haben hier ein ehemaliges Munitionsdepot der BW mitten im Wald. Da bin ich schon zu BW-Zeiten gern mal drumrum gelaufen und mache das heute auch noch gelegentlich. Der Zaun ist immer noch der alte und der hat Maschendraht einen halben Meter im Erdreich. Genauso gibt es da aber schon ewig unterbuddelte Stellen, wo irgendwelches Getier wechselt. Der heutige Besitzer hat da dann öfter mal zugebuddelt - wurde halt wieder aufgebuddelt. Dann hat er Beton/Zement/was weiß ich reingegossen - wurde halt 3m weiter aufgebuddelt. Hat er jetzt auch wieder aufgegeben. Nützt ja nicht wirklich was. Und die Löcher sind nicht so klein. Geordy würde da sicher durchpassen, Fin wahrscheinlich nicht. Aber kann man ja größer buddeln.

    Und dann lese man mal diese beiden Artikel:

    Der hier ist von heute morgen 8:55h und darin heißt es

    Zitat

    Das Haus nehme die Wolfssichtungen sehr ernst, betonte eine Behördenvertreterin. Für Minister Lies sei klar, dass die Sicherheit der Menschen oberste Priorität habe. Zeige ein Tier nicht die natürliche Scheu, werde man schnell und konsequent reagieren.

    und der ist von heute abend 19:23h

    Zitat

    Das Land Niedersachsen arbeitet weiter mit Nachdruck an einem neuen Wolfsmanagement. Umweltminister Olaf Lies (SPD) setzt dabei unter anderem auf Technik. "Deutlich mehr" Wölfe in Niedersachsen sollten mit Sendern ausgestattet werden, sagte Lies am Dienstag. Die dadurch gesammelten Daten sollen Grundlage für ein verbessertes Wolfsmanagement sein. Bis es konkreter wird, dürfte es noch dauern: Eckpunkte sollen erst in einigen Monaten vorgestellt werden.


    Pah, wissen die eigentlich, was sie reden? Ich ende immer wieder da, wo ich mir diese tollen Experten mit Kind und Hund und Schaf hier genau vor Ort wünsche. Und dann wollen wir mal gucken, ob sie ihren Hintern nicht hochbekommen würden.

  • Ihr glaubt gar nicht, wie viel Geld in den gesetzlichen Artenschutz fließt.

    Ich bin ja noch neu im Beruf, werde da auch nicht alt, aber wie viel Geld da verpulvert wird, unglaublich.

    Überall Arbeitskreise, schrecklich.

  • Pah, wissen die eigentlich, was sie reden?

    Nö - das haben sie ja nun schon oft genug bewiesen.
    Aber Zeit haben sie.

    Was glaubst Du, wie mich diese Bayern aufregen?
    :fluchen: :fluchen:

    Man könnte glauben, die offiziellen Stellen hätten die Jägerschaft extra vergrätzt - denn so kann man sicher gehen, dass die dann bockigen Jäger in Sachen Dokumentation nicht kooperieren und entsprechend länger kann man der Bevölkerung vormachen, in Bayern gäbe es nur eine Handvoll Wölfe. Und die Tierhalterverbände glauben immer noch, es würde in Bayern wolfsfreie Zonen geben, anstatt richtig Druck zu machen, dass Herdenschutzmaßnahmen flächendeckend finanziert werden.

    LG, Chris

  • Ich gönne allen ihr Geld, ihre Arbeitskreise, Funktionsmeetings, Abstimmungen, Drüberschlafen, Kaffeepausen und was auch immer.
    Aber Menschen in Wolfsgebieten, in denen der Wolf in die Dörfe und Städte kommen, nicht zu helfen, ist einfach fies.
    Worauf warten die, auf Gefahr im Verzug?

    Wie Chris schrieb, seit Tagen sollten da Vergrämertrupps rumstiefeln.
    Ich käme mir so veräppelt vor, wenn ich mir wie mittendrin Gedanken machen müsste, wo ich mit Elvis heute mit geringstem Angstschweißaufkommen Gassi gehen kann und derweil wird von einer Besenderung der Wölfe gefaselt, die also jetzt doch weitreichender ins Auge gefasst wird und dann kann man anhand der Senderdaten einen Plan machen *faselfasel* ... und derweil knipst der Pizzabote den Wolf vorm Gasthaus.

    Es ist ja leicht zu vermuten, was da läuft. Gegen den Wolf zu sein ist politischer Selbstmord. Darum "kann" kaum ein Politiker was machen und spielt auf Zeit, verschleppt die Vorgänge ... bis zum ersten Wolfszwischenfall, der die öffentliche Meinung kippen lässt. Dann muss ganz schnell was passieren! Fies.

  • Was glaubst Du, wie mich diese Bayern aufregen?


    Man könnte glauben, die offiziellen Stellen hätten die Jägerschaft extra vergrätzt - denn so kann man sicher gehen, dass die dann bockigen Jäger in Sachen Dokumentation nicht kooperieren und entsprechend länger kann man der Bevölkerung vormachen, in Bayern gäbe es nur eine Handvoll Wölfe. Und die Tierhalterverbände glauben immer noch, es würde in Bayern wolfsfreie Zonen geben, anstatt richtig Druck zu machen, dass Herdenschutzmaßnahmen flächendeckend finanziert werden.

    Deinen Ärger glaube ich ungesehen. Regt mich ja schon auf und Bayern ist weit weg.

    Aber bezüglich Monitoring der Jäger und NLWKN scheint es ja auch (wieder) ganz erheblich zu hakeln. Schließlich hat der Raoul Reding ja laut NDR gestern morgen auch behauptet, er hätte keine offizielle Meldung. Aber die Biologen vom NLWKN waren vor Ort. DAS hat mich gestern auch schon aufgeregt. Wie kann man bei so wichtigen Dingen so dämlichen HickHack ausleben, anstatt vernünftig zusammen zu arbeiten?

  • Wir haben einen kleinen Artikel in der CZ, den ich online überhaupt nicht habe finden können.

    Demnach hat die Sprecherin Bettina Dörr auf CZ-Anfrage mitgeteilt, dass die Verantwortlichen der Gemeinden aufgesucht und informiert wurden. Außerdem wird das Wolfsbüro mit der Beratungstelle des Bundes Kontakt aufnehmen, um eine Einschätzung zu erhalten. Sollte sich dann aufgrund der Recherchen Handlungsbedarf ergeben, kann eine Besenderung angeordnet werden, welche dann die erforderlichen Daten für eine Vergrämung liefern kann.

    Vielleicht sollte man hoffen, dass Wölfi vorher überfahren wird :mute:

    Es kommt dann noch der CDU-Landtagsabgeordnete Jörn Schepelmann zu Wort, der einen gewohnt schärferen Ton anschlägt und "Taten statt warmer Worte" fordert. Erfahrungsgemäß ändert das aber ja auch nichts. Sind halt auch nur Worte.

    Zum Schluß werden noch die Kontaktinformationen mit der Bitte um Meldungen mitgeteilt.

    Außerdem gibts noch diverse Facebook-Kommentare im Stil "lasst doch einfach den Wolf leben und geht in den Keller" und einen einzigen kritischen Leserbrief.


    Es ist ja leicht zu vermuten, was da läuft. Gegen den Wolf zu sein ist politischer Selbstmord. Darum "kann" kaum ein Politiker was machen und spielt auf Zeit, verschleppt die Vorgänge ... bis zum ersten Wolfszwischenfall, der die öffentliche Meinung kippen lässt. Dann muss ganz schnell was passieren! Fies.

    Das ist ganz sicher ein Punkt. Ein stückweit kann ich das sogar nachvollziehen, weil wir ja alle schon mitbekommen haben, was so abgeht.
    Ich muß auch zugeben, dass ich selbst schon überlegt habe, ob ich mich öffentlich ins Getümmel begeben möchte und mich dagegen entschieden habe, also nicht viel besser bin. Hier "jammern" nützt ja nichts, das ist mir schon klar. Dagegen entschieden habe ich mich trotzdem, weil ich mich keinen öffentlichen Anfeindungen aussetzen will. In meiner momentanen gesundheitliche Lage wäre das keine gute Idee. Aber ich bin auch kein Politker und habe diesen Job nicht gewählt. Das ist ein Unterschied.

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