Überängstlicher Hund
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Hallo,
ich helfe hier in Portugal im Tierschutz und habe nun einen kleinen Podengo-Rüden, der misshandelt wurde. Er hat Angst vor Geräuschen, Bewegungen und Händen. Im städtischen Tierheim hätte er keine Chance und wäre der nächste Kandidat für die Spritze. Heute ist Tag 3 an dem ich mit und an ihm arbeite. Tag 1 hatte er sich jedes Mal in die äusserste Ecke der Hütte verkrochen und ich konnte ihn an den Hinterbeinen bis zur Brust streicheln. Er hat es über sich ergehen lassen, von geniessen keine Spur, aber auch kein Geknurre oder beissen. Gefressen hat er dort weder hingelegtes, noch vor die Nase gehaltenes. Tag 2 und 3 geht er nicht mehr in die Hütte, da er aus der Hand nicht frisst, hab ich das Napf ca. 40 cm von mir weg gestellt und lege dort einzelne Leckerlis rein, die er mit großer Überwindung irgendwann frisst, dann auch für jedes Stückchen kommt. Sobald meine Hand in die Nähe des Napfes kommt, dreht er sofort um. Ebenfalls, wenn ich mich schnell bewege. Er möchte aber eindeutig mit den anderen Hunden spielen. Nur wie soll ich ihn wieder einfangen?
Jemand Erfahrung mit einem dermaßen ängstlichen Hund? Oder Tipps wie ich ihm die Angst nehmen kann?
http://up.picr.de/15183917tn.jpg
Edit by Mod: Bild war zu groß, daher als Link umgewandelt!
Bitte beim Einstellen auf zulässige Bildgröße achten!Danke
Gruss
Susanne -
- Vor einem Moment
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Hallo Susanne!
Hast du den Hund bei dir auf dem Grundstück, oder ist er irgendwo frei?
Ich kann dir nur empfehlen, ihn erst mal nicht anzufassen. Er ist zu ängstlich.
stell ihm Futter bei seiner Hütte hin und setze dich mit Abstand daneben. Schnapp dir ein Buch oder so und mache es dir gemütlich.Du brauchst jede Menge Geduld.
Wenn er näher kommt versuche ihn nicht zu locken. Sondern ignoriere ihn erst mal. Der Hund muss erst mal lernen, das von dir keine Gefahr ausgeht.Wenn er neugieriger wird, kannst du Leckerlies um dich rum verteilen.
Und irgendwann, rechne aber mit Tagen bis Wochen, ist er vielleicht so zutraulich, das er sich näher an dich rantraut. Wenn das der Fall ist, kannst du ihm die Leckerlies in der offenen Hand anbieten.
versuche aber bitte immer noch nicht ihn zu streicheln.den Rest des Tages ignoriere ihn bitte. er ist einfach da. Gehe nicht immer wieder auf ihn zu.
Irgendwann, wenn er genug Vertrauen zu dir aufgebaut hat, wird er sich von dir streicheln lassen.
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Ich weiß ja nicht wo der Hund sich im Moment aufhält, in einem Einzelzwinger?
Wenn du schreibst dass du das Gefühl hast er möchte zu den anderen Hunden hin und spielen, vielleicht könnt ihr ein nettes, verträgliches Mädel aussuchen und die zwei zusammenführen? Wenn es dann noch eine Hündin ist die Menschen gegenüber aufgeschlossen ist dann könnte das dem Hund helfen Vertrauen zu dir aufzubauen.
Ich würde es vermeiden den Hund zu streicheln, stell ihm sein Futter hin und setze ich in einiger Entfernung daneben, so dass er ohne Angst fressen kann. Ich denke du brauchst hier viel Geduld. Setz dich hin und warte ab, die meisten Hunde werden neugierig, auch wenn es eine Zeit dauern kann. Wenn er deine Nähe sucht kannst du ihm ja ohne hektische Bewegung leckerlies anbieten oder in seine Nähe werfen.
Ich denke dass das eine lange Zeit benötigen wird bis so ein Hund wieder vertrauen in die Menschen fasst, ein souveräner andere Hund könnte helfen, dazu noch viel Geduld und keinesfalls bedrängen.
Viel Erfolg, würde mich freun wenn du weiter berichtest wie es läuft. -
Danke für die Antworten.
Er ist in einem großen Zwinger. Am gleichen Tag als er kam, hab ich einen weiteren Notfall bekommen. Eine schwangere Hündin, die erschlagen werden sollte. Die war 3 Wochen mit ihm im Zwinger und läuft nun mit den anderen 8 hier frei rum. Er hat mit ihr gespielt, aber sein Verhalten uns Menschen gegenüber war genauso wie jetzt.
Also werde ich ihn erstmal nicht wieder anfassen und mache so weiter mit dem Napf an meiner Seite. Und ich nehme nochmal meine sozialste Hündin mit in den Zwinger, die hat schon öfter Dinge gemanagt. (Sieht das Wort bescheuert aus? Ja.) Wie gesagt, ich könnte ihn laufen lassen, aber dann komm ich gar nicht an ihn ran.
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Nö, das Wort sieht nicht bescheuert aus.
Emmy ist hier auch der Manager, wenn es um Mayas Ängste geht. Maya orientiert sich extrem an Emmy und lernt dadurch, dass viele Dinge nicht so schlimm sind, wie sie scheinen.
Das ist ja wirklich ein Hübscher.
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wäre jetzt auch mein Tipp gewesen, ihn mit einer ruhigen lieben Hündin zusammen zu tun. Wenn du dann da bist und die Hündin zu dir kommt merkt er vielleicht, dass du die gute bist :-)
Unsere Hündin hat große Probleme mit unbekanntem Männerbesuch, verbellt mit eingekniffenem Schwanz und hat teilweise auch Angstagressionen...aber sobald der Besuch sich hinsetzt und den Terrier streichelt wird sie ruhiger und traut sich zu ihm hin -
Ich hab hier auch so ein Mädchen, die wir fast ein Jahr haben und mein Mann kommt jetzt erst an sie ran. Bekomme ich Rachegelüste gegenüber dem Vorbesitzer, einem Jäger.
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