Wenn man einen Hund nicht aufnehmen kann...

  • @d´Alis:
    Um Gottes Willen, das war kein Vorwurf oder so.
    Ich musst einfach nur grinsen weil ich eben meinen Mann beschrieben sah.
    Du wirst aber sicher auch zugeben, dass - wenn jetzt ein Kind oder eben DER EINE Mann fürs Leben in Deinem Leben existieren würde - die Sache auch bei Dir sicher anders aussähe.

    Wenn man nicht gebunden ist, dann ist so was immer einfacher. Klar.

    Aber für mich macht der Wert meines Partners nicht seine Reaktion auf meine Wünsche aus, ganz sicher nicht.
    Und ich provoziere sicher keine Ehekrise, nur weil ich jetzt den Hund nicht kriege, zumindest nicht dann wenn alles andere in der Beziehung passt. DAS wäre egoistisch meiner Meinung nach.

    Drum sehe ich das auch ganz so wie Helfstyna. Wenn in meiner Beziehung alles passt und ich mit meinem Partner glücklich bin, dann setze ich das doch nicht aufs Spiel nur weil ich was haben will.

    Es ist schwierig genug einen passenden Partner zu finden, da wäre ich doch schön blöde.


  • Ich wollte wirklich niemanden angreifen und habe auch nicht Dich gemeint. Eigentlich wollte ich nur ganz allgemein meinen Eindruck beschreiben, sei es hier im Forum oder im realen Leben. Ich wollte einfach nur einen Denkanstoß in die andere Richtung geben und von meinen Erfahrungen in solchen Situationen berichten.

    Meine Meinung dazu ist einfach, dass es nunmal eine Menge "Seelentiere" da draußen gibt. Wenn ich alle bei mir aufgenommen hätte, die jemals in mein Leben getreten sind, dann wäre ich finanziell ruiniert und wahrscheinlich auch nervlich hoffnungslos mit dem Zoo überfordert. Ich kenne die Situation der TS leider ganz genau, ich weiß von der Katze oder dem Hund "ohne die ich nicht mehr leben könnte", aber genauso weiß ich, dass so eine Aussage auch irgendwo totaler Quatsch ist. Ich lebe noch, obwohl ich diese Tiere nicht bei mir habe und weiß, dass sie trotzdem wahnsinnig glücklich bei ihren Herrchen und Frauchen sind. Natürlich tut es am Anfang jedesmal weh, wenn man nicht selber diejenige sein kann, die dem jeweiligen Tier ein neues zu Hause gibt, aber dieser Schmerz vergeht und ein anderes "besonderes" Tier tritt in dein Leben. Es ist nicht meine Absicht die Situation der TS herunterzuspielen, ich weiß wie ernst die ganze Sache jetzt im Moment ist und ich fühle da wirklich mit. Ich halte es aber trotzdem für wichtig, dass man sich vor Augen führt, dass nicht alle Wünsche zwangsweise in Erfüllung gehen müssen.

    Ich hatte fast die gleiche Diskussion vor einigen Monaten mit einer Freundin von mir. Die hatte im Tierheim einen Hund entdeckt in den sie sich "verliebt" hatte. Ich meine nicht einfach nur ein wenig verliebt, nein - es war DIE richtig große Liebe ihres Lebens! Dafür müsste man doch Verständnis haben!!! Klar konnte ich sie verstehen, aber ich sah auch alles in einem etwas anderen Licht: ihr Mann und sie haben vor nicht allzu langer Zeit gebaut und noch ist nicht alles im Haus fertig, beide arbeiten in Vollzeit, sie haben schon zwei Katzen und einen Hund, die Eltern von Ihrem Mann sind aufgrund ihres Alters nicht mehr die fittesten und brauchen Hilfe mit ihrem Garten. Natürlich hatte die beiden reichlich Zoff wegen der ganzen Sache und um ehrlich zu sein war ich auf seiner Seite. Die beiden hatten noch soviel Arbeit mit dem Haus vor sich, dann die zusätzliche Gartenarbeit bei seinen Eltern und die Sorge, wie es mit den beiden weitergeht in den nächsten Jahren. Natürlich wollte er keine weiteren Tiere. Sie hat das in ihrer "Verliebtheit" nicht verstanden und so lange gebettelt bis er schließlich zwangsweise zugestimmt hat. Ende vom Lied: sie hat ihren zweiten Hund und die "Verliebtheit" scheint schon ein wenig verflogen und in Alltag übergegangen zu sein. Ich höre nur noch Klagen von ihr, weil sie einfach langsam nicht mehr weiß wie sie alles unter einen Hut kriegen soll. Auch wenn sie es nicht zugeben würde bin ich der festen Überzeugung, dass sie den Hund nicht nocheinmal nehme würde, egal wie sehr sie ihn liebt. Das Leben wird einfach nicht leichter wenn man sich noch mehr Verantwortung aufhalst. Die genannte Freundin, hat jetzt ihren über alles geliebten Hund, aber dafür noch mehr Stress als vorher und sie hat auch sonst niemandem einen Gefallen getan. Sie hat weniger Zeit, mehr Dreck wegzumachen, muss mit dem neuen Hund echt viel trainieren und die Beziehung steht auch mehr unter Spannung. Ich will nicht wissen was passieren würde, wenn jetzt alle Tiere gleichzeitg krank werden würden und die Finanzen auch noch überstrapaziert werden.

    Ich will damit nur zeigen, dass jeder Mensch sehr schnell den Kopf verliert, wenn es um die Erfüllung der eigenen Wünsche geht. Dabei kann das Gegenüber noch so gute Gründe haben, warum man dies oder jenes nicht will - es wird trotzdem alles schöngeredet und für jedes Argument dagegen ein Argument dafür aus der Tasche gezogen. Meistens funktionieren solche "ich-will-aber-also-geht-das-schon-irgendwie"-Lösungen im Alltag aber nicht, weil man einfach nicht alles planen kann. Man sollte die Gegenargumente schon ganz genau hinterfragen, meistens ist was Wahres dran. Und Tiere sind eine Verantwortung, die nicht jeder in unbegrenztem Maße übernehmen will, das ist kein Verbrechen und auch kein Maß an dem man den Wert einer Beziehung messen sollte.

    In meinem Fall war mein Partner mir jedesmal wichtiger als ein weiteres Tier. Wir haben uns auf einen Hund und eine Katze geeinigt und tief in meinem Herzen halte ich das für durchaus ausreichend bei der Auslastung die wir haben. Natürlich hat das "Verliebtsein" in ein Tier mich jedesmal ganz schön aus der Bahn geworfen, aber mit Abstand betrachtet war es immer die richtige Entscheidung es dann doch nicht zu nehmen. Nicht weil meine bessere Hälfte es nicht wollte, sondern weil man es letzten Endes selbst einsieht, wenn man kritisch hinterfragt.

  • Das Thema mit der Partnerschaft wurde angesprochen, weil es ganz am Anfang nicht klar war, was genau die Gründe sind warum der Hund nicht einziehen soll.

    Eigentlich geht es hier auch nicht um die Partnerschaft direkt, sondern um die Gründe die generell dagegensprechen einen weiteren Hund aufzunehmen. Die TS wollte doch Erfahrungsberichte, da kommt es ja nicht genau darauf an ob nun der eigene Partner oder ein Dritter, auf dessen Hilfe man angewiesen ist, was dagegen hat.

  • Zitat

    @d´Alis:
    Um Gottes Willen, das war kein Vorwurf oder so.
    Ich musst einfach nur grinsen weil ich eben meinen Mann beschrieben sah.
    Du wirst aber sicher auch zugeben, dass - wenn jetzt ein Kind oder eben DER EINE Mann fürs Leben in Deinem Leben existieren würde - die Sache auch bei Dir sicher anders aussähe.

    Oh nein Mara, als vorwurf od dergleichen hab ich dein geschriebenes nicht verstanden! Sorry wenn sich meine antwort danach angehört hat! Als ich gelesen hab du musstest schmunzeln weil du bei meiner beschreibung an deinen mann gedacht hast, musste ich auch kurz lachen!
    Ich mag keine kinder, darum kann ich dir die frage ehrlich gesagt gar nicht wirklich beantworten. Ich kann dir nur sagen, als DER EINE noch mit mir war hab ich mich das selbst ein paar mal gefragt. Wie gesagt, ich mag keine kinder, darum wär das auch 'geplant' nie passiert. Aber was, wenn dann wirklich eins da wär? (Selbst wenn's net der normalfall ist, aber so manche frau soll ja erst sehr spät ihre schwangerschaft bemerkt haben. Ich hab eine bekannte die erst im 7.monat gedacht hat 'na hoppala, irgendwas is komisch')
    Auch auf die 'gefahr' hin das mich einige für blöd halten, du Mara hast mich gefragt, u darum möchte ich dir auch ehrlich antworten!
    Ich weiß es nicht!
    Ich weiß das ein hund nicht wichtiger sein 'darf' als dein eigenes kind. U ich glaube nicht das ein kind glücklich wird mit dem gedanken 'meine mama hat den hund lieber als mich'! Aber 1.seh ich's halt grundsätzlich net unbedingt so, das menschen sooo viel wichtiger sind als hunde (schon gar net wichtiger als meine, u noch weniger als DER EINE es war!), u 2.hab ich mit ihm zusammen einfach so viele dinge erlebt, die ich ohne ihn bestimmt nicht 'geschafft' hätte! Ich kann nicht sagen was gewesen wär wenn ich ihn nicht gehabt hätte!
    Wie gesagt, was sich jetzt irgendjmd über mich denkt sei jedem selbst überlassen. Du hast gefragt, u wenn ich antworte, antworte ich auch ehrlich - sonst kann ich's mmn auch lassen. Aber so wie ich vorher geschrieben hab, wenn man selbst das nicht so erlebt hat, kann ich gut verstehen, daß man das so nicht vetsteht!


    Zitat

    Es ist schwierig genug einen passenden Partner zu finden, da wäre ich doch schön blöde.


    Keine frage, da hast du vollkommen recht!
    Nachdem ich aber weiß, daß meine ansichten zu so manchem thema oft vom 'normalen' abweichen, u ich auch gut verstehen kann, daß das ein anderer nicht so sieht, es merkwürdig findet oä, sag ich immer im vorhinei die 2,3dinge die mir sehr wichtig sind u überrumpel dann keinen einfach so - das wär unfair u egoistisch dem anderen gegenüber. Beim fell is es auch noch mal ein kleines bissl anders, als es bei DEM EINEN war. (Liegt aber sicher an den umständen u der beziehung die DER EINE u ich hatten)
    Ich hoff du háltst mich jetzt nicht für komplett blód, aber wie gesagt, entweder antworte ich ehrlich, od ich lass es ganz! Irgendein 'gschichtl' ausdenken liegt mir da nicht!

  • Zitat


    Auch auf die 'gefahr' hin das mich einige für blöd halten, du Mara hast mich gefragt, u darum möchte ich dir auch ehrlich antworten!...

    .......Ich hoff du háltst mich jetzt nicht für komplett blód, aber wie gesagt, entweder antworte ich ehrlich, od ich lass es ganz! Irgendein 'gschichtl' ausdenken liegt mir da nicht!

    Nein nein, ganz und gar nicht.

    Ich denke, es ist jedem selbst überlassen was er möchte und was nicht. Auch in Bezug auf Kinder.

    Ich bin auch ganz ehrlich, ich habe nur ein Kind und ich liebe meine Tochter wirklich sehr. Und doch wusste ich ganz schnell, dass ich nach ihr kein zweites Kind möchte, und ich bin sehr froh dass sie mittlerweile 14 ist und schon selbständig genug, dass ich nicht mehr ständig nach ihr schauen muss. Es gibt einige Super-Mamis, die mich deswegen verurteilen, das juckt mich aber herzlich wenig.

    Was ich damit sagen möchte - man sollte nicht nur bei einem Hund darüber nachdenken ob man ihm gerecht werden kann und ob man ihn wirklich möchte, mit allen Vor- und Nachteilen, man sollte dies auch bei Kindern tun.
    Ich habe meine Tochter gut erzogen und ihr alle Liebe und Zuneigung gegeben, tue ich natürlich heute noch, und ich tue es gerne. Ich möchte nicht ohne sie sein. Aber ich weiß auch, dass ich nicht der Typ für ein zweites wäre.

    Und wenn Du sagst, Du möchtest keine Kinder, dann finde ich das absolut in Ordnung.

    Es ist auch nicht so, dass ich Deine Meinung nicht nachvollziehen kann, kann ich sehr wohl und ich akzeptiere das auch voll und ganz.

    Ich habe einen Partner gefunden (und der ist nicht der Vater meiner Tochter, ich bin geschieden), der wunderbar zu mir und in unser Leben passt, es sogar bereichert. Also akzeptiere ich auch seine Grenzen, genauso wie er meine akzeptiert.

    Oha, das ist jetzt sehr OT, ich weiß, wäre fast schon ein interessantes neues Thema.

    an TE:

    Ich würde die Möglichkeiten mal in Erwägung ziehen, fände es aber wichtig, dass Du mit Deiner Mutter ehrlich redest und nicht versuchst, sie zu überrumpeln. Den Hund einfach wochenendweise zu holen ohne mit ihr über Deine Wünsche zu sprechen das würde ich nicht machen. Das würde - für mich - nach Taktik aussehen wenn ich Deine Mutter wäre.

  • Liebe TS,

    ohne jetzt alle Beiträge genau gelesen zu haben, wollte ich dir nur mal sagen, dass es mir 100%ig genauso geht und dass ich dich wirklich verstehen kann! Ich fand meinen kleinen Tierheim-Schützling anfangs auch gar nicht so sympathisch; sie war null erzogen, ist mir ständig ins Gesicht gesprungen, konnte keinen Meter an der Leine gehen usw. Naja, mittlerweile bin ich fast jeden Tag bei ihr und übe mit ihr, einmal in der Woche gehen wir in die Hundeschule, und ich zermarter mir jeden Tag den Kopf darüber, ob ich sie nicht doch irgendwie bei mir aufnehmen könnte. (Siehe meinen Thread "Nein, ich kann sie WIRKLICH nicht nehmen!")

    Ich kenne auch das Gefühl, dass man ständig an den Hund denkt; bei jeder Wanderung oder Spaziergang mit Freunden denke ich, dass sie jetzt dabei sein sollte, oder wenn ich einfach irgendwo gemütlich im Garten sitze und den Tag ausklingen lasse, denke ich, wie schön das jetzt für meine Kleine sein könnte... endlich Ruhe und ein eigenes, richtiges Zuhause.

    Was mir aber sehr hilft ist Idee, dass ich an ihrer Vermittlung mitwirken kann! Ich mache einfach häufig "Werbung" für sie, lasse mal Rundmails schreiben etc.pp. Inwieweit könntest du dich denn da in deinem Tierheim engagieren? Klingt vielleicht komisch, dass gerade das hilft, was irgendwann am meisten weh tun wird, aber ich finde es schon gut, dass ich ihre Bewerber vorher kennenlernen kann, mit ihnen gemeinsam laufen gehen kann und so hoffentlich auch nach der Vermittlung in Kontakt bleiben kann. So hat man wenigstens das Gefühl, den Hund begleiten zu können so lange es geht und alle Weichen zu stellen, dass der Start ins neue Leben klappt und es ihm nachher richtig gut geht!

    Wenn es gar nicht geht, den Hund zu dir zu nehmen, kannst du ja versuchen, es einfach mal von der Seite zu betrachten und es dir zur Aufgabe machen, ein ganz großartiges Zuhause für deinen Seelenhund zu finden.

    Ich wünsch dir alles Gute für die richtige Entscheidung, und "deinem" Hund ganz bald ein tolles Zuhause--egal wo!

    Liebe Grüße
    Júni

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!