Der Hund und die lieben anderen Tiere = Problem!

  • Hallo,


    ich habe seit nun drei Monaten einen erwachsenen Schäferhund. An sich ein perfekter Hund, wenn da nicht zwei große Baustellen wären.


    1.) An der Leine macht sie ein riesen Theater, wenn andere Hund sie anbellen/auf sie zu kommen oder wie immer. Kann ich ausweichen und der andere Hund zeigt kein Interesse, kann ich sie mit "schau" ablenken.


    2.) Sie hat ordentlich Jagdtrieb. Am liebsten würde sie jedem Vogel, jeder Ente und jedem Huhn nach, andere Tiere wären bestimmt auch sehr interessant, aber denen sind wir noch nicht begegnet...nur Kühen und Pferden. Tja und da ist nun mein großes Problem. Ich gehe gerne wandern und auf den Almen sind halt leider viele Kühe. :( Heute habe ich zum ersten Mal richtig gesehen, was sie dann tut. Zieht an der Leine wie blöd zu den Kühen. Leider kamen die Kühe dann angelaufen und haben sie angestarrt. Das ging 30 Sekunden gut, dann hat sie gebellt und wollte ran.
    Glücklicherweise war da ein Zaun dazwischen. Aber das ist ja nicht immer so. Solange die Kühe weit weg sind, ist es ja kein Problem...aber ich hab große Angst, dass es wie heute neugierige Kühe sind, die sich vom keifenden Hund nicht irritieren lassen und her kommen. Und dann? Man liest ja immer wieder von gefährlichen Zwischenfällen mit Weidetieren und Hunden.


    Ich habe schon die Suche bemüht, aber irgendwie nichts gescheites gefunden. Habt ihr Tipps?
    Das Problem ist: Sie weiß, was nein bedeutet...theoretisch. ;) Nur hat sie bei anderen Tieren ihren eigenen Kopf. Da schaltet sie um und ich kann daneben auf und ab hüpfen.
    Auch ein "schau" krieg ich da nicht mehr hin. Das geht, solange die Kuh extrem weit weg ist. Aber sonst... Problem ist: In der Nähe hab ich nirgends Kühe, sodass ich langsam immer ein Stückchen näher ran gehen könnte. Und irgendwie glaube ich auch, dass das bei ihr nix nützt. :(

  • Clickerst Du?? Solche Baustellen lassen sich gut mit "schönklickern" angehen.
    Auch Zeigen und Benennen ist da extrem hilfreich - natürlich braucht beides ein bissi Geduld und Zeit und ist nichts für Leute, die im Hau-Ruck-Verfahren Lösungen wünschen.


    Ich arbeite mit diesen beiden Methoden an meinem durchgeknallten Hüter, der als Kettenhund gelernt hat, Autos, Mopeds und Fahrräder samt dazugehöriger Fahrer zu hassen und fressen zu wollen.
    Nach relativ kurzer Zeit haben wir schon ein beachtliches Fortgeschrittenen-Stadium erreicht - und das ohne Gezerre, Gebrüll und rumrucken.........nur mit Wattebauschwerferei und Leckerliestopfen.... :lol:


    (Entschuldige den Sarkasmus - aber heute stolper ich hier im Forum nur über brachiale Methoden und Empfehlungen und Schönrederei von Zwangsmaßnahmen :headbash: )

  • 1. http://markertraining.de/zeige…kommunikation-verbessert/


    Ich würde aber ganz klein anfangen. Also erst in gegenden gehen, die nicht so stark von Hunden requentiert werden und erst in großen Kreisen um andere Hunde herum gehen, also ganz weit weg und dann die Kreise verringern, bis Du vorbei gehen kannst.


    2. Den Hund ablenken, bevor er die Kühe gesehen hat. Der Jagdunstinkt ist genetisch verankert, den kann man nicht verbieten und der Reiz , ist wenn er die Kühe gesehen hat, vielleicht schon zu stark, um (hirnorganisch) noch auf das "schau" reagieren zu können. Vielleicht aknnst Du ihn mit einer langen Leine auch eine Ersatzbeute jagen lassen? Apportiert er gerne? Vielleicht wäre das ein guter Ersatz? Mehr fällt mir auch gerad nicht ein. ;)

  • Ich hab auf meinem Wunschzettel für die nächste Zoo+ bestellung schon einen Futterbeutel und ein Geschirr fürs Schleppleinentraining. Werde es mal a la Rütter versuchen. ;)
    Apportieren tut sie bis jetzt nicht sooo gern, aber ihren Ball holt sie so ziemlich. Sprich: Sie kaut lieber drauf rum oder wirft ihn zwei Meter vor den Füßen hin. Ich glaube aber, wenn sie weiß, dass im Futterbeutel was zu Fressen ist (verfressen ist sie total), könnte er spannend werden. ;)

  • Könntest vielleicht auch mit der Reizangel ablenken;-) Da kannst Du auch Kommandos einbauen: Sitz , platz und "weiter". Vielleicht wär das ja was? ;)

  • Ich hab meine einfach "dran gewöhnt".
    Ich hab mir dazu 'ne Kuhkoppel mit neugierigen Jungtieren gesucht und dann erstmal nur soweit ran, dass die Tiere zwar schon interessant sind, aber immer noch soweit weg, dass der Hund nicht aufdreht. Wenn's auf die Entfernung langweilig wurde und der Hund sich entspannt oder den Blickkontakt gesucht hat, hab ich sie gelobt und bin dichter ran.


    Das ganze hat etwa 3 Wochen gedauert (wir haben aber nur etwa alle drei Tage geübt), seit dem klappt's mit dem Vorbeilaufen und Gehorchen.


    Als ich das ganze an einer Pferdekoppel wiederholt habe, verstand sie das wesentlich schneller. Scheinbar ist sie in der Lage ein Muster zu erkennen. Neuerdings bleibt sie sogar bei Katzen ruhig - obwohl wir das nicht geübt haben - die Biester wollen ja immer nicht stehen bleiben. ;)

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