Alter Hund akzeptiert keine Regeln

  • Also ich bin immer noch der Meinung, dass es dem Hund bei euch super geht. Es ist ein kleiner Hund, der mit 12 und noch weitere Jahre topfit sein kann.


    Das du überfordert bist finde ich persönlich nicht schlimm, ich glaube jeder war mal überfordert.


    Du musst dich eben auf Tipps einlassen, dann wird das auch schnell besser! Zu alt um etwas zu lernen ist er sicher nicht.


    Und die Alternative dick, nicht richtig rauskommen und total vermenschlichen soll eine bessere Alternative sein? Sorry, diese Meinung teile ich nicht.


    Die TE ist doch gewillt neu anzufangen, zu üben usw.


    Zum Biss und dem Kind. Leider werden Kind und Hund oftmals einfach zusammengeschissen, die Erwachsenen finden das süß, Stress beim Hund wird großzügig übersehen und auch Mahnungen (knurren etc.) werden unterbunden und da ist der Biss nicht weit. Die meisten Bisse von Hunden sind leider durch die Menschen selbst verursacht. Hunde können leider nicht sprechen und sagen 'du mir ist das grade zuviel'. Bitte bedenke das, falls dir das im Weg steht, mache dir das Geschriebene klar- der Hund kann meistens nichts dafür.


    Käme vielleicht ein Hundeschulkurs für die Basics für dich in Frage?


    Ansonsten empfehle ich dir das Buch 'Das andere Ende der Leine' Patricia-B. McConnell, das könnte dir helfen den Hund besser zu verstehen und auch Warnungen, Stress etc. seinterseits.


    Wenn du magst bekommst du das bestimmt hin. Schwerwiegende Probleme hat er ja eigentlich nicht ;)


    Achso, alle Regeln muss der Hund erst lernen, vielleicht hattest du bisher die falsche Art es ihm beizubringen? Wie hast du ihm das sitzen bleiben im Auto denn beigebracht? Kein Hund weiß, dass er das machen soll, wenn man ihm das nicht beibringt- und ich verspreche dir, die Hunde deiner Eltern mussten das auch lernen.

  • Zitat

    Ich habe bei meine Vorstellung geschrieben, dass ich mit Hunden aufgewachsen bin.
    Und ja, ich finde schon, dass ich das Auto aufmachen können sollte, OHNE dass der Hund nach draußen schießt!
    Das kenne ich aus mein Elternhaus nur so, dass die Hunde sitzen bleiben, bis sie aufgefordert werden einem zu folgen!


    Damit hast du natürlich recht - schon allein aus dem Gedanken der Sicherheit heraus ist es unbedingt notwendig, dass der Hund nicht einfach so aus dem Auto heraus hüpft. Bitte bedenke aber, dass dieser Hund das (noch) nicht gelernt hat - wahrscheinlich durfte er einfach immer so heraus hüpfen, falls er überhaupt Auto gefahren ist. Die Hunde, die du aus deiner Kindheit kennst, haben das aber ganz bestimmt von irgend jemand gelernt bekommen. Denn eigentlich ist es bei den Hunden ja so wie bei uns Menschen: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen... :D


  • Lustlos im Sinne von "das wächst mir alles über den Kopf, ich will das eigentlich gar nicht..."- nicht unengagiert! Das bist du sehr.


    Ja natürlich, mein Hund springt auch nicht aus dem Auto ohne, dass ich es ihm erlaube. Aber mein Hund geht auch nicht an seinen Napf bevor ich das sage und wartet an Straßen und reagiert auf nen Rückruf, geht nicht jagen,... aber nur, weil ich ihm das so beigebracht habe. Wenn der Hund das nicht beigebracht bekommen hat, klar springt der dann aus dem Auto. ;)


    Ich denke nur, dass es keine Schande wäre und denke auch nicht, dass es für den Hund schlimm wäre, wenn er wieder bei der Schwiegermutter wohnen soll.
    Wenn du daran arbeiten möchtest und dir das zutraust und Lust darauf hast- klar, dann go for it!

  • @Zauberponny,


    dann habe ich dich falsch verstanden, es tut mir leid. Danke Dir für Deine Antwort. Unser Hund geht auch nicht mehr unaufgefordert ans Futternapf, das habe ich ihm beigebracht, obwohl er Essen lieeeeeebt! Er hat das Futter dann als Belohnung für sein Verzicht gekriegt. Das klappt bis heute gut, ich habe kein Problem mit der Fütterung.


    Anna, das Buch habe ich sofort bestellt. Danke! Ich denke bis heute, dass der Hund aus Eifersucht gebissen hat. Wir waren zur Besuch bei meinem Bruder, wir haben Kaffee getrungen, mein Neffe saß im Kinderstuhl und ich habe ihn mit Obststücke gefüttert. Der Hund bettelte und ich habe ihn ignoriert. Dann kläffte er mich an, aber ich gab ihm nichts. Dann biss er dem Kind ins baumelnden Fuß. Als das Kind schrie, bellte der Hund total laut und erschrocken, dann wurde er von meinem Mann getröstet.


    Baghira, das ist eine sehr gute Frage.. ich habe nie in mir rein geschaut und nach eine Lösung für meine Abneigung gesucht. Ich denke jetzt, dass wenn mein Mann damals anders reagiert hätte, wäre auch mein Gefühl anders. Aber während mein Neffe weinte und blutete, hat er den "armen" Hund getröstet, ihn gestreichelt, ihm Lekerlies gegeben. Für mich dürfte der Hund verstanden haben, dass das lobenswert war. Ich glaube, mein Gefühl basiert darauf, dass ich befürchte, dass alles sinnlos ist. Ich denke, dass wenn ich beim Hund einen echten Erfolg hätte, würde sich etwas ändern. Aber ich habe ständig das Gefühl umsonst mich zu bemühen.


    Danke euch für die gute Ratschläge. Und für eure Zeit. Und für eure Mühe :)
    Liebe Grüße

  • Kann es sein, dass du den Hund in manchen Situationen einfach ganz selbstverständlich wie die Hunde aus deiner Kindheit behandelst und auch das gleiche Verhalten erwartest bzw. Vergleiche ziehst? Da gibt es aber einen grundlegenden Unterschied: Diese Hund hatte irgendjemand erzogen. Du hast vom Ausbildungsstand her eigentlich einen 12jährigen Welpen zu Hause. Du musst dir bewusst werden, dass dieser Hund absolut nichts kann bzw. halt nur das, was du ihm bisher begebracht hast. Wenn du bei dem Hund ein "Bleib" einforderst - stell dir vor, du lebst von jetzt auf gleich in einer japanischen Familie. Für den Hund fühlt sich der Umzug von deinen Schwiegereltern zu dir genauso an. Wenn dich da jemand auf japanisch bittet, den Abwasch zu übernehmen, wirst du das wohl auch nicht tun können, weil du es nicht verstehst. Woher soll der Hund wissen, was du erwartest?


    Wenn der Hund bei euch bleiben soll, dann sehe ich nur eine Möglichkeit:


    Du musst dir überlegen, was dir im Alltag wichtig ist, und diese Kommandos dann wie bei einem Welpen völlig neu aufbauen. Am besten vielleicht sogar mit neuen Kommandos. Du hast irgendwo "in meiner Sprache" geschrieben. Vielleicht kannst du dann halt das entsprechende Wort für "Platz" beispielsweise benutzen. Oder einfach nur "down". Einfach, damit der Hund wirklich einen Neuanfang hat und das Wort noch nicht abgenutzt ist. Und nur das, was du ihm jetzt neu beibringt, kannst du auch von dem Hund erwarten. In allen anderen Situationen musst du dich im Grunde wie bei einem Welpen verhalten, nämlich gar nichts oder Blödsinn erwarten ;) .

  • Zitat


    Was ist für so ein alten Hund wichtiger: gesundes Leben und traurig sein oder seelische Zufriedenheit und ungesunde Lebensweise ?


    Hallo!
    So wie du über den Hund schreibst, befürchte ich, ihr passt einfach nicht zusammen, man liest so richtig heraus, dass du sie einfach nicht leiden kannst.


    Darum würde ich in dem Fall sagen: Seelische Zufriedenheit und ungesunde Lebensweise für einen 12!jährigen
    Hund finde ich in dem Fall besser.
    Kannst du sie nicht zurück zur Schwiegermutter geben?


    Versteh mich bitte nicht falsch, das ist nicht böse gemeint!
    Allgemein klingt dein Post aber so, dass du mit diesem Hund nicht glücklich bist und auch schnell ungeduldig wirst.
    Fünf Monate sind jetzt für einen Hund, der 12 Jahre lang eine andere Lebensweise hatte, nicht wirklich viel.
    Klar macht sie manches nicht so, wie du es dir vorstellst. Ich finde nur, du vermenschlichst viel zu viel.
    Sie macht dir sicher nichts "zufleiß", sie weiß es einfach (noch) nicht besser! Teppiche zerkratzen meine drei auch, ohne sich immer draufzulegen, da finde ich jetzt gar nix dabei.


    Die ganzen anderen Aktionen, wie aus dem Auto raus hüpfen oder gar einen Unfall verursachen, dafür kann aber der Hund nichts! Auch wenn du dich darüber ärgerst, die Schuld tragen die Menschen, die zuwenig Acht gegeben haben, aber nicht der Hund!
    Wenn Arbeiter im Haus sind, muss der Hund eben gesichert werden, wenn deine Freundin kommt und den Hund nicht anfassen mag, dann bitte lass ihn doch nicht zu ihr hin. Mit solchen Sachen muss man als Hundebesitzer einfach rechnen, vorausschauend agieren.


    Was mir bei der ganzen Geschichte fehlt, ist was dein Mann zu alledem zu sagen hat. Immerhin schreibst du, es ist sein Hund, kümmert er sich nicht?


    Ansonsten bin ich auch ganz bei Baghira2010, mir tut der arme doch ältere Hund auch von Herzen leid.


    LG Sunala

  • Das Buch wird dir sicherlich helfen. Zumindest fand ich es hilfreich und gut zu lesen- man sieht viele Dinge eben ein bisschen anders.


    Mit dem Biss ist das tragisch, aber eben leider auch nur ein Ausdruck der mangelnden Erziehung. Vielleicht hilft es deinen Mann für das Loben damals nochmal richtig auszuschimpfen- das ist den Richtigen triff sozusagen? ;)
    Und ja, das Loben in der Situation war sicherlich falsch, lässt sich aber auch nicht mehr rückgängig machen.


    Ich glaube daran dass du es schaffst. Du musst nur von vorne anfangen. Ich denke bisher war vieles zu selbstverständlich. Vieles hast du einfach erwartet, aber du musst bei Null anfangen. Stell dir vor zu hast einen Welpen- ein Baby (bei dem süßen Fellknäul ja nicht allzu schwer). Du musst üben, üben, üben, die ganzen Kommandos gehen über Konditionierung, also Wiederholungen.


    Ich bin sicher du schaffst es. Fang neu an, jetzt hast du hier denke ich viele Vorschläge für den 'richtigen' Ansatz. Viel Geduld und einmal deinen Mann ausschimpfen, dann wird das. An Motivation fehlt es bei dir ja definitiv nicht!

  • Zitat

    Baghira, das ist eine sehr gute Frage.. ich habe nie in mir rein geschaut und nach eine Lösung für meine Abneigung gesucht. Ich denke jetzt, dass wenn mein Mann damals anders reagiert hätte, wäre auch mein Gefühl anders. Aber während mein Neffe weinte und blutete, hat er den "armen" Hund getröstet, ihn gestreichelt, ihm Lekerlies gegeben. Für mich dürfte der Hund verstanden haben, dass das lobenswert war. Ich glaube, mein Gefühl basiert darauf, dass ich befürchte, dass alles sinnlos ist. Ich denke, dass wenn ich beim Hund einen echten Erfolg hätte, würde sich etwas ändern. Aber ich habe ständig das Gefühl umsonst mich zu bemühen.


    Dein Mann hat in der Situation des Beißvorfalles falsch reagiert, keine Frage. Aber hier kann ich dir leider nichts anders sagen, als dass da der Fehler bei deinem Mann und nicht beim Hund gelegen hat. Und deinen Mann magst du ja trotzdem noch, oder? :D Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, natürlich will ich dir nichts einreden und Schuldzuweisungen bringen euch auch nicht weiter. Der Hund hat einen schlechten bis nicht existenten Erziehungsstand und du hast viel guten Willen, ausbaufähiges Wissen und dennoch die Motivation, nicht aufzugeben - das ist doch schon mal viel.


    Mich würde dennoch interessieren warum du glaubst, dass deine bisherigen Bemühungen sinnlos sind. Denk doch mal genau darüber nach, gibt es da wirklich keine Fortschritte (objektiv betrachtet)? Oft neigt man nämlich dazu, dass man die eigenen Fehler sehr plakativ vor Augen hat und über Erfolge schnell hinweg sieht. Hast du dich wirklich ganz umsonst bemüht, oder gibt es da doch den einen oder anderen - vielleicht momentan noch kleinen - Erfolg? Ist es nicht ein Erfolg, dass der Hund jetzt mit dem Futter wartet? Im Auto angeleint wird, damit er keinen Unfall mehr verursacht? Kondition aufgebaut hat und gesundheitlich gut aussieht? Von Fremden auf sein Alter angesprochen wird? Scheint mir irgendwie schon einiges an "Erfolg" zu sein... ;)


    Außerdem glaube ich, dass dein Hund mit entsprechender Motivation noch viel mehr lernen könnte. Und diese Motivation könnte deine Zuneigung sein. Probier es doch mal einen Tag aus - streichel ihn mal, lob ihn überschwänglich für etwas, das er gut gemacht hat und warte die Reaktion von dem Hund ab und was sie in dir auslöst...


    Meines Erachtens bleibt aber dein Empfinden dem Hund gegenüber Dreh- und Angelpunkt eurer Beziehung - ob diese glücklich und zufrieden oder auf ewig "erzwungen" bleibt. Was würde es also benötigen, damit du ihm "seine" (die in Wahrheit ja die seiner Menschen sind) alten Fehler verzeihst und noch eine echte Chance geben kannst?

  • Tekla, genau so habe ich mir auch heute überlegt gehabt:
    Nochmals durch zu gehen und zu schauen, was das Notwendigste ist und dann darauf hin arbeiten, dass Aspri es lernt. Danke, dass du mich bestättigt hast.
    Sunala, zunächst hat mir dein Post nicht gefallen, aber du hast Recht. Ich merke selbst, dass wenn mein Gefühl nicht im Weg stehen würde, würde ich vieles anders empfinden und vielleicht wär unser Zusammenleben besser, besonders für den Hund.
    Zu meinem Mann: er geht morgens um 6,30 Uhr eine halbe Stunde mit dem Hund. Er geht auch die Abendrunde, so gegen 21 Uhr, ich gehe oft mit. Er bestellt das Futter übers Internet. Und er sieht alles ganz anders als ich. Ihn stört der Hund nicht so, wie er ist. Er hat nichts dagegen, dass der Hund draußen zerrt. Er geht Sonntags mit dem Hund Brötchen kaufen, kommt aber ohne, weil der Hund ihn in einer anderen Richtung gezogen hat. Er stört sich nicht, wenn Aspri auf dem Stuhl springt und mit vom Tisch essen will. Er findet es süß. Die Vorfälle mit dem Auto, war er dabei, er ist gefahren und er sagt, dass sei mit Hunden so, man muss mit diesen Ausgaben rechnen. Als wir uns kennen gelernt haben, robbte der Hund beim Fahren UNTER seinen Füßen! Bei den Pedalen! (Der Wagen ist groß und hat keine Mittelkonsole) Er kämpfte während der Fahrt mit dem Hund, weil er nicht an der Bremse kam! Aber auf die Idee ihn hinten anzuleinen kam er nicht. Und auch wenn er erzählt hat, wie er beinahe Unfall gebaut hätte, leuchteten seine Augen eigentlich stolz! Beim unser erster gemeinsamer Urlaub kam der Hund nachts ins Bett und wachte jedesmal erschrocken auf und schickte ihn runter. Nach 3 Nächte ging mein Mann in ein anderes Schlafzimmer schlafen, damit ich kein Hund im Bett habe und der Hund bei ihm im Bett sein kann. ;) Davon kann schon lange nicht die Rede sein, er will mit mit und nicht mit dem Hund übernachten, aber ansonsten... : nein, wenn ich mich nicht aufregen würde, würde mein Mann kein Handlungsbedarf sehen.


    Liebe Grüße

  • Zitat

    nein, wenn ich mich nicht aufregen würde, würde mein Mann kein Handlungsbedarf sehen.


    Tja, so wie sich das anhört wirst du dir noch überlegen müssen, wer von den beiden (ob Hund oder Herrchen) eigentlich mehr "Erziehung" benötigt.... :D

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