Leistungsschwäche nach Läufigkeit!

  • Also bei meiner Hündin war es besonders nach der 1. Läufigkeit sehr extrem, sie war lustlos, schnell erschöpft, überhaupt kam sie mir vor wie ein alter Hund.
    Obwohl sie keine körperlichen Symptome einer Scheinträchtigkeit zeigte war mir klar, dass es an der Hormonumstellung liegt, die bestimmt gerade bei der ersten Läufigkeit für den Hund extrem ist. Der Zustand hielt auch mehrere Wochen an, so dass mich manchmal gefragt habe, ob ich meinen Hund, so wie ich ihn kannte je zurück bekommen würde. Zum Glück war dem aber so und sie wurde dann genau so agil und leistungsfähig wie zuvor.


    Bei ihr habe ich beobachtet, dass die Intensivität dieser Phase von Läufigkeit zu Läufigkeit kurzer und weniger ausgeprägt ist. Beim letzten mal (ich glaube ihr 4.) merkte man kaum noch etwas.

  • Es war ihre zweite Läufigkeit und die Scheinträchtigkeit ist dieses Mal ausgeprägter (Milcheinschuss) als nach der ersten.
    Hinzu kommen jetzt noch Symptome wie Appetitlosigkeit, extreme Anhänglichkeit und Fiepsen! :/


    Ich hoffe das die Tropfen von der TÄ das ein wenig dämpfen, ich wollte/will Andra eigentlich nicht unbedingt kastrieren lassen aber wenn es nach der nächsten Läufigkeit wieder schlimmer werden sollte muss ich darüber ernsthafte Gedanken machen! :|

  • Ich will hier jetzt sicher niemand Angst machen, aber doch zur Wachsamkeit bei "extremen Läufigkeiten" mahnen. Meine Hündin ist jetzt drei Jahre alt und war im März (im wahrsten Sinne des Wortes...) zum letzten Mal läufig. Sie hat schon immer während der Läufigkeit und ca. 8 Wochen danach unter massivem Leistungsverlust, Bewegungsunlust und genereller Müdigkeit/Schlappheit gelitten. Während der letzten Läufigkeit war das auch so, außerdem hat sie extrem stark geblutet. Fünf Tage nach Ende der Läufigkeit bin ich mit ihr zum TA gegangen (eigentlich, weil sie sich den Fuß vertreten hatte und humpelte). Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn darüber informiert, dass der Bauch meiner Hündin "komisch" aussieht. Der Ultraschall ergab dann eine massive Vereiterung der Gebärmutter. Sie wurde operiert (Gewicht der Gebärmutter bei 50 kg Hund: 2,7 kg) und dabei auch festgestellt, dass Zysten an den Eierstöcken vorhanden waren, die wohl auch den Verlauf der Läufigkeiten beeinflusst haben. Es gab keinerlei "gängige Symptome" wie großer Durst, Fieber, 3-7 Wochen nach Läufigkeitsende oder ähnliches.


    Mein Fazit aus der Geschichte lautet, dass ich nach wie vor noch kein Freund von "Bequemlichkeitskastrationen" bin (ohne jetzt irgend jemand anklagen zu wollen - muss jeder für sich entscheiden). Daher würde ich keine Hündin kastrieren lassen, nur weil sie blutet oder an gewissen Tagen von Rüden ferngehalten werden muss. Aber meine Hündin hat offensichtlich während ihrer Läufigkeiten und danach doch massiv gelitten und ist seit der Operation um Welten besser drauf. Hätte ich das gewusst, hätte ich sie (trotz hohem Inkontinenzrisiko) wahrscheinlich auch ohne akute Notsituation operieren lassen. Daher würde ich empfehlen, eine prädisponierte Hündin nach jeder Läufigkeit gut zu beobachten und im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig zum TA zu gehen.

  • Ja und genau da liegt der Hase im Pfeffer! Welche Entscheidung ist die Richtige???
    Ich möchte aufgrund der möglichen Komplikationen und Folgen (Inkontinenz, Verhaltensveränderungen,etc.) eigentlich nicht kastrieren. Auf der anderen Seite möchte ich selbstverständlich auch nicht das mein Hund leidet oder gar Notoperiert werden muss!
    Ich bin hin und her gerissen was das angeht und werde mich noch mal mit meiner TÄ unterhalten müssen.
    Für den Moment sind entzündliche Prozesse schon mal auszuschließen, das große Blutbild hätte uns das gezeigt, schmerzempfindlich ist Andra auch nicht.
    Die große Frage bzw. Entscheidung: Jetzt schon kastrieren oder die nächste Läufigkeit noch abwarten? :/
    Ich weiß es einfach nicht...

  • Ich würde die nächste Läufigkeit abwarten und dann vielleicht schon mi Beginn der Läufigkeit was zur Unterstützung geben. Und dann mal sehen.

  • Ich denke darauf wird es hinaus laufen, ich kann mich mit dem Gedanken an eine Kastra nicht so recht anfreunden!
    Es gibt auch die Möglichkeit die Gebärmutter im Hund zu belassen oder? Ich meine gehört zu haben das dadurch das Risiko einer Inkontinenz stark verringert wird!?

  • Bisschen spät, aber besser spät als nie:
    Bei Windhündinnen die im Sport gehen, Rennen oder Coursing, ist bekannt, dass die in der Nachhitze und während der Scheinschwangerschaft messbar weniger Leistung bringen, also wirklich zum Teil einige Sekunden Zeitunterschied auf der Rennbahn, und das auch bei Hündinnen die keine ausgeprägten Scheinschwangerschaften haben und nicht besonders "depri" sind.
    Im schönen Amiland wird deswegen sowohl bei Rennhündinnen als auch bei Coursern vor allem mit Testosteron, aber auch mit anderen Hormonen, die Läufigkeit unterdrückt (hier würde das, meiner Meinung nach völlig zu recht, unter Doping fallen), damit man die Hündinnen rund ums Jahr bzw für eine ununterbrochene Saison wettbewerbsmäßig nutzen kann. Oder sie werden halt gleich kastriert, wenn sie eh nicht in die Zucht sollen.


    Die meisten Rennbahnleute die ich kenne propagieren bei Hündinnen im Rennsport die "100-Tage-Regel", also erst ca. 100 Tage nach einsetzen der Läufigkeit wieder auf die Bahn, dann sollten sie durch die Scheinschwangerschaft mit ein paar Tagen Luft wieder durch sein und langsam wieder zur Normalform zurückzukommen. Wie viele dass dann auch so praktizieren ist ne andere Sache... Tatsache ist, wenn man ne Hündin hat die einmal im Frühjahr und einmal im Herbst läufig wird reduziert das die Rennsaison (nur im Sommer) fast bis zur Nichtexistenz und da stellt dann doch mancher seine Hündin früher wieder auf die Bahn. Aber kommt natürlich auch drauf an, wie ausgeprägt das bei der eigenen Hündin ist.


    Aber was ich jedenfalls sagen wollte: Diese Leistungsschwäche in der Nachhitze ist nicht nur durch Erfahrungswerten gut belegt, das ist zumindest was Rennleistung angeht messbarer Fakt.



    Meine eigene Hündin hat nur mäßig ausgeprägte Scheinschwangerschaften. Sie ist jetzt 4, hatte nach der aller ersten Läufigkeit mit 16 Monaten oder so minimal Milcheinschuss in den zwei hintersten Zitzen. Die folgenden Läufigkeiten (alle 8 Monate) und Scheinschwangerschaften waren alle schwächer als die erste und vom Verlauf her wie aus dem Lehrbuch. Alles sehr undramatisch, großartige Stimmungsschwankungen hat sie auch nicht.


    Bei ihr merkt man sehr starke und wohl mit großer Wahrscheinlichkeit hormonell bedingte Schwankungen in der Leistungsbereitschaft.
    Zeiten hab ich von ihr nicht, da sie nicht auf der Rennbahn läuft. Aber beim Radfahren merke ich immer, dass sie die 2-3 Monate direkt vor einsetzen der nächsten Läufigkeit ein absolutes Hoch hat, kaum tot zu kriegen ist, dann auch durch die eigentliche Läufigkeit noch ganz guter Dinge ist, aber dann durch die Scheinschwangerschaft hindurch und auch noch ein paar Wochen danach was Bewegung angeht ziemlich lustlos und auch schnell außer Atem ist.
    Sonst ist sie gut gelaunt, geht auch gern und normal lange spazieren und so, aber unnötige körperliche Anstrengungen... nee, vielen Dank!


    Der ganze Stoffwechsel läuft in dieser Zeit scheinbar auf Sparflamme, denn egal wie sehr ich ihr die Ration runtersetze und wie sehr ich sie bewege, sie setzt in diesen trägen Wochen immer eine kleine Speckschicht an.
    Die geht dann ganz von selber wieder weg wenn sie wieder aktiver wird, und dann ist es genau andersrum, ich kann ihr während der Zeit ihres "Leistungspeak" füttern was ich will, sie bleibt rippig und sehnig.



    Mit den Homöopathika hab ich keine Erfahrung. Was ich versuchen würde wäre, sie durch die nächste Läufigkeit und Scheinschwangerschaft hindurch schön schlank und aktiv zu halten und sie trotz Lustlosigkeit zur Bewegung anzuhalten. Falls du das nicht eh schon gemacht hast/machst.



    Wenn das zu ausgeprägt wird und sie ein paar Monate im Jahr nur noch mit Trauerbeflaggung rumschlappt, dann würde ich vielleicht auch über eine Kastration nachdenken. Ich glaub zwar nicht, dass es den Hündinnen wirklich was ausmacht, die denken sich ja nix dabei, sondern sind einfach so aktiv oder träge wie sie sich grade fühlen ohne das zu werten.
    Aber es ist für einen als Besitzer halt doof.
    Da muss man sich dann überlegen, was einem wichtiger ist, ein ganzjährig hormonell stabiler und "immer gleicher" Hund, oder halt intakt lassen aus Überzeugung mit allen weiblichen auf`s und ab`s.


    Natürlich spielen dann alle anderen Überlegungen warum man sonst kastrieren würde oder nicht auch mit rein.



    Das mit dem Gebärmutter drinlassen hängt vom Einzelfall ab. Bei jungen Hündinnen die noch nie oder nur selten läufig waren geht das eigentlich immer.
    Bei Hündinnen die schon ein paar Mal läufig waren kann es sein, dass sie schon Veränderungen haben, Zysten und so weiter. Da kann man nicht immer allein vom Ultraschall oder vom draufgucken in der OP wissen ob die gutartig sind oder nicht. Wenn sie gutartig sind, dann bilden sie sich meist nach der Kastra zurück, durch den fehlenden Hormoneinfluss. Wenn sie bösartig waren können sie eben deswegen erst richtig anfangen zu wuchern. Das entscheidet man dann meistens nach Voruntersuchung und halt danach, wie die Geärmutter bei der OP von außen so aussieht.


    Es gibt wohl die Vermutung, dass das Inkontinenzrisiko etwas geringer ist wenn man die Gebärmutter drin lässt und nur die Einerstöcke rausnimmt, weil die Gebärmutter mit ihren Bändern die Lage der Blase und harnableitenden Wege etwas stabilisieren kann. So richtig defintiv ist das aber nicht.
    Aber grundsätzlich würde ich immer nur das rausnehmen lassen was raus muss und nicht mehr. Also, wenn die Gebärmutter z.B. im Ultraschall gut und während der OP unauffällig aussieht, dann würde ich sie wohl auch bei einer älteren Hündin drin lassen.

  • Hallo,


    unsere Lucy war jetzt auch das erste mal läufig. seitdem ist sie auch schneller schlapp, liegt viel rum, schlafen kann sie nicht richtig, denn man kann ja was verpassen. TA meinte erst mal abwarten wegen Scheinträchtigkeit usw. müssen halt aufpassen wenn die Milch läuft, dann könnten wir handen.


    Mittlerweile habe ich schon von verschiedenen Leuten gehört das sie ihren Hündinnen Globuli geben, konnten mir aber den Namen nicht sagen. Das soll die Probleme etwas mildern.


    Tut schon etwas weh, wenn so eine Maus da liegt und kann nicht so richtig wie sie will.


    Sie läuft gerne im Wasser (See, Bach) da müssen wir aber auch aufpassen wegen Gebärmutterentzündung, was macht ihr, lasst ihr den Hund ins Wasser??


    oh man, da macht man sich Sorgen und Gedanken wie bei einem kleinen Kind (sind sie ja eigentlich auch)


    danke schon mal für Antworten

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