Frage an die Mantrailer - IMMER der Nase nach ...??

  • Hallo,


    mich würde interessieren, wie ihr euch bei einem Übungstrail verhalten würdet bei folgendem Fall:


    Die VP befindet sich auf der anderen Seite einer - nicht unmöglich, aber doch schwer überwindbaren - relativ breiten Schlucht (also eher ein breiter, Graben). Sie ist auf einem Weg der Schlucht rechtsseitig gefolgt und hat an einer Stelle eine Brücke nach ca. 600m überquert, um an der anderen Seite der Schlucht zunächst - diesmal linksseitig - zu folgen. Nach weiteren 600m verlässt die VP ihren Weg und geht rechts in eine Wohnsiedlung.
    Hund wird also angesetzt und kommt an die Seite der "Schlucht" wo die VP gestartet ist. Der Graben ist ca. 200m breit. Der Hund kommt also am Startpunkt an und hält seine Nase eindeutig in die Richtung "gegenüberliegende Seite der Schlucht" - zeigt also, dass er Wind aus Richtung der gegenüberliegenden Wohnsiedlung hat. Würdet ihr den beschwerlichen Weg durch die Schlucht wählen (also richtig heftig runter, durch einen Bach und an der anderen Seite wieder rauf) dem ersten Anzeichen des Hundes folgen, auch wenn ihr davon ausgeht:"...da KANN (eigentlich) keiner durchgelaufen sein...!" (ist ja auch nicht ;) ) ODER würdet ihr den Hund den tatsächlich gegangenen Weg suchen lassen, um dann der Partikelspur zu folgen?
    Ich hoffe ich habe mich richtig ausgedrückt. Also der Hund würde quasi die Partikelspur umgehen, weil er Witterung mit hoher Nase bekommt. Würde mich wirklich interessieren, was die erfahrenen Trailer hier machen würden. Im Realfall bliebe ja eigentlich nur eine Wahl bleiben...!


    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    nee, sogar aus zwei Gründen.
    1. Stell dir vor, dass wenn ihr auf der halben Strecke durch das Tal seid, der Wind dreht und der Hund keinen Geruch mehr bekommt. Dann steht ihr mitten in der Pampa und wisst - beim Blindtrail - noch nicht mal wo ihr von "richtigen" Trail abgekommen seid. Euch bleibt dann nur noch auf "Start" zurückzugehen und von Vorne anzufangen. Und das ist unabhängig ob das ein beschwerliches Tal oder die grüne Wiese ist.
    2. Ich möchte gerne das meine Hunde max. eine Leinenlänge abweichen. Und das auch noch nicht mal. Je nach Wetterlage ist der Trail natürlich nicht da wo er mal verlief. Aber abweichen von dem aktuellen Verlauf sollte er nicht.
    Sollte dein Hund wirklich darüber wollen und es war nicht nur ein " ich habe es gerochen aber der Trail ist wo anders", dann hat er noch nicht verstanden was du von ihm möchtest. Daran solltet ihr arbeiten.


    Andreas


    PS. lauft ihr wirklich mehr als 1,2 km lange Trails durch den Wald? Was war denn da das Trainigsziel?

  • Ich kann Andreas da nur zustimmen: der Trail sollte der Spur nach gelaufen werden. Aber ich würde euch empfehlen, eure Trails etwas überlegter anzulegen, und keine eng beieinanderliegenden U zu laufen.


    Das Trainingsziel von zwei 600 m langen Geraden würde mich auch interessieren......

  • Hallo,


    sorry, dass ich mich nicht eher melden konnte!
    Vielen Dank für eure Antworten. Wir haben es auch genauso gemacht - mir kam halt nur hinterher so der Gedanke ob ich mich im Realfall nicht hätte verleiten lassen.
    Er ist natürlich auf der Partikelspur der VP geblieben!
    Tschuldigung, wenn die Formulierung missverständlich rüberkam - wir sind natürlich NICHT eine 600m lange Gerade gelaufen, sondern auf beiden Seiten gab es insgesamt mehrere Abgänge und Kreuzungen (die habe ich halt nur nicht gesondert erwähnt). Die Brücke ging über einen kleinen Bach - es waren also durchaus asphaltierte Teilstücke dabei. Stimmt, in meinem Text liest es sich als wären wir ein glattes U gelaufen. So war es natürlich nicht - macht ja auch wenig Sinn... ;) . Das "U" war auch meiner Meinung nicht besonders eng - zwischen den beiden Seiten waren mindestens 200 Meter relativ dichter Wald und die VP hat am Ende des "Us" nicht gewartet.


    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Hallo,
    ich stimme meinen zwei Vorrednern zu. Es sollte beim Trailen immer das Ziel sein, den Hund auf der Spurlaufen zu lassen und nicht zu weit davon abzukommen.
    Ich habe bis jetzt 3 Hochwinder geführt, wobei ganz lustige Situationen raus gekommen sind, mein Senior (mit 11 Jahren angetrailt) wollte mal über ein Büchereigebäude springen, VP stand auf der anderen Seite des Gebäudes. Leider war der Hund sehr dickköpfig und er ist 5min an die Wand gesprungen um mir immer wieder einen Blick zu zuwerfen "ich habe dir gezeigt wo wir lang müssen nun kümmer dich drum wie wir da hoch kommen" War wohl ein Fehler in der Ausbildung, und es wurde übersehen, dass er zuviel über den Wind gesucht hat.
    Gerade bei Hochwindern immer drauf achten, dass sie Original laufen und am Anfang der Ausbildung Trails nur so legen, dass sie nicht über den Wind ankommen können, keine Us legen. Wenn es doch dazu gekommen ist, würde ich einen erfahrenen Hund auch über den Wind laufen lassen und die folgenden Trails so legen, dass er nur über Original ankommen kann. Ein Kommando für such einen anderen Weg ist in solchen Sitationen sehr hilfreich.
    Kleines Beispiel: Bahnhof, VP ist durch eine Unterführung auf ein anderes Bahngleiß gegangen, Hund will den direkten Weg über die Schienen gehen-viel zu gefährlich! "Anderer Weg" Hund sucht wieder auf dem Boden Original und findet die Unterführung.
    LG
    Gissy

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