Hund ist sehr ängstlich
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Hallo ihr lieben,
bin ganz neu hier und bräuchte mal Rat, Tipps oder Erfahrung.
Unser Rüde Baldur ist jetzt 9 Monate alt. Wir haben ihn im Dezember bekommen. Soweit so gut. Schon am anfang war er recht ängstlich. Er hat sich zwar sehr schnell eingelebt und war uns auch sehr dankbar für das Zuhause aber er wollte sich hier nicht frei bewegen und klebte uns sprichwörtlich am Hintern.
Erst dachten wir, klar neue Umgebung lass den sich mal daran gewöhnen. Aber es hat sich immer noch nicht geändert. Er traut sich z.b. nur sehr selten mal alleine in die Küche um zu Fressen oder trinken und rennt uns immer hinterher (was auf dauer sehr nervig ist). Ihn mal alleine zu lassen ist schier unmöglich. Er bellt nicht (hab ihn bisher grade mal 3 mal bellen gehört) aber jault extrem. Darum muss er immer mit und das obwohl Auto fahren nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung gehört.
Ich kann verstehen das er Angst hat uns zu "verlieren". Wer weiß was er schon für Erfahrungen gemacht hat.
Draussen ist es auch ganz schlimm. Er unterwirft sich alles und jedem. Sobald ein anderer Hund in Sichweite ist jault er wie verrückt drauf los. Dabei hat er sehr viel Kontakt zu anderen Hunden von Freunden.
Ich hoffe ihr habt etwas brauchbares zu der Situation. Vielleicht machen wir ja Fehler? Oder ist es einfach sein Wesen?
Liebe Grüße
Sarah
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- Vor einem Moment
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Bist du dir wirklich sicher, dass sein Verhalten ängstlich ist? Würdest du mir das Verhalten ohne jegliche Wertung beschreiben, käme mir zuerst der Gedanke, dass ihr zu Hause einen Hund habt, der ständig seinen Rüssel in Angelegenheiten schiebt, die ihn nichts angehen und draußen einen Hund habt, der einen Hund sieht und unbedingt hin will.
Klar, ich kenne den Hund nicht, aber für mich klingt die reine Beschreibung des Verhaltens erstmal nicht wirklich ängstlich.
Viele Grüße
Frank -
Hallo Frank und Danke für deine Antwort.
Also wir sind uns ziemlich sicher das es Angst ist.
Wenn ich dann mal in die Küche gehe, geht er hinterher und macht sich sofort an den Napf zu schaffen (klar wenn man Stunden nix isst und trinkt weil man nicht hingeht)
Wenn ich dann sofort wieder die Küche verlasse kommt er wieder mit anstatt erstmal in Ruhe zu essen oder trinken.Wenn wir ihn kurz alleine lassen, bzw er uns nicht sieht (wir ihn aber) fängt er total an zu zittern und wird unruhig. Manchmal jault er auch dabei. Also für mich sieht es nicht so aus als würde er "nur dabei sein wollen damit er nichts verpasst".
Und draussen: Er läuft meistens ohne Leine. Wenn andere Hunde kommen brauch ich nicht mal rufen er kommt und versteckt sich hinter meinen Beinen, fängt an zu jaulen und geht wirklich in eine "Bitte tu mir nichts" Haltung.
Kommt der andere Hund dann an, schmeißt meiner sich auf den Rücken und bleibt dann wie in einer Schockstarre... Und das bei fast jedem Hund. Ausser der Hund ist sichtlich sehr alt oder aber so klein das er anscheinend nicht regestriert das es sich um einen Hund handeltEr ist nur wirklich mutig wenn seine "Kumpels" dabei sind.
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Das hört sich ja schlimm an...
Der Arme ist scheinbar im Dauerstress...Geht ihr in eine HuSchu oder habt ihr einen Trainer?
Dem würde bestimmt auch ein souveräner Zweithund gut tun... -
als wir unsere Jacky (8 Monate) bekamen, war sie auch sehr ängstlich und GENAU SO wie du gerade deinen Hund beschreibst, genauso wie mit dem Fressverhalten, war keiner neben ihr, hat sie auch nicht gefressen, jetzt nach fast 5 Monaten wo sie bei uns ist, kommt sie langsam aber sicher auch vor Freunden raus und wartet auf ihre Streicheleinheiten, geht ''alleine'' zum Fressen und zum Brunnen obwohl sie eine Schüssel da stehen hat und läuft oft genug durch die Wohnung oder holt sich was zum Spielen und ''fordert'' jemanden von uns auf, draußen verhält sie sich wie ein relativ normaler Hund, kommen uns Hunde entgegen/hinter uns, beschnüffelt sie sie erstmal und dann macht sie einem ziemlich klar das sie jetzt keine Lust hat und möchte am Liebsten weiter :D....
wir haben mit ihr Kommandos geübt und irgendwann kam sie von alleine, setze sich zu mich und gab mir ihre Pfote
IHR schafft das auf jeden Fall auch noch und ich wünsche euch viel Glück dabei
lg
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Danke für eure lieben Antworten.
Nein zu einer Hundeschule oder einem Trainer gehen wir (noch nicht). Ein Zweit Hund ist leider nicht drin
Aber wir sind alle 2 Tage bei meiner Mutter und die hat 2 Hunde mit denen er sich Prima versteht. Er musste leider auch schon 4 Wochen dort verbringen. Dachten danach bessert sich das aber war leider nicht der Fall.
Dann treffen wir uns noch einmal die Woche mit meiner Freundin und deren Hund. Die beiden haben sich gesucht und gefunden und passen perfekt zusammen. Also genug Sozialkontakte hat er denke ich.
@ Sandy
Dann bin ich wenigstens nicht die einzige der es so geht. Ich hoffe ja auch das es sich regeln wird. Wir haben einen kleinen Sohn und mittlerweile geht er auch mal mit ihm durch die Wohnung. Aber ganz alleine.... No go!
Wir haben noch eine Katze, aber die beiden verstehen sich auch sehr gut.Ich vermute immernoch das er angst hat alleine gelassen zu werden. Erst da in der Tötungsstation, dann war er hier bei einer Tierschützerin und jetzt will er nicht schon wieder jemanden verlieren. Aber irgendwann muss er ja auch mal alleine bleiben... Oder sehe ich das falsch?
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Zitat
Ich vermute immernoch das er angst hat alleine gelassen zu werden. Erst da in der Tötungsstation, dann war er hier bei einer Tierschützerin und jetzt will er nicht schon wieder jemanden verlieren.
Lös dich von diesen Gedankengängen. Dein Hund sitzt weder in der Tötungsstation noch besteht die Gefahr, dass er jemanden verliert. Er ist jetzt bei euch and thats it.
Ich bin der Meinung, dass man gerade unsicheren und ängstlichen Hunden nicht mit übertriebener Rücksichtnahme hilft. Schwache Hunde brauchen starke Menschen. Klare Regeln, feste Strukturen und Rituale können helfen, die dringend benötigte Verlässlichkeit zu finden.
Drinnen würde ich erstmal so umorganisieren, dass das Wasser so im Zugriff ist, dass er nicht den Raum wechseln muss, in dem ihr euch vorwiegend aufhaltet um zu trinken. Das Futter würde ich zu festen Uhrzeiten geben und nicht zur freien Verfügung stellen. Und dann würde ich damit anfangen, den Hund auf seinen Platz zu schicken, wenn er mir hinterherlaufen will. Wichtig wäre für mich erst einmal, dass er lernt, dass er sich in der Wohnung entspannen kann.
Draußen würde ich ihm den Schutz bieten, den er sucht. Wenn er sich hinter dir versteckt, würde ich den anderen Hund abblocken. Allerdings muss man auch hier den Spagat zwischen "ich blocke alles, weil du hast recht: andere Hunde sind ganz was furchtbares" und "hau ruck. Irgendwie muss er es ja lernen" schaffen. Das ist mit Sicherheit nicht ganz einfach und erfordert ein bisschen Fingerspitzengefühl. Und du kannst dich beruhigen: du wirst dabei auch den ein oder anderen Fehler machen
Viele Grüße
Frank
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