Aussie hat Stress beim Autofahren
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Hallo,
mein Aussie färt überhaupt nicht gerne mit dem Auto.
Schon wenn wir 3 Meter vom Wagen entfernt sind, bleibt er stehen. Noch nicht einmal der Ball oder ein Leckerlie können ihn zum Auto heranlocken.
Sobald ich ihn in den Kofferraum (Kombi) gepackt habe, fängt er wie wild an zu sabbern und nach einer halben Stunde ist alles nass.
Wir haben ja noch einen zweiten Hund und hatten gehofft, dass er sich die Ruhe von dem Großen abschaut, hat aber alles nichts geholfen.
Weiß jemand, wie man ihm das mit dem Auto noch beibringen kann oder kann man da gar nichts mehr machen.
Er ist jetzt ein Jahr alt geworden. -
- Vor einem Moment
- Neu
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Da mag ich mich doch glatt gleich anschließen :-)
das gleiche Alter, selbiges ProblemWir haben :
im Auto gefüttert
die besten Leckerchen schon beim einsteigen
nur bis zum Hundeplatz gefahren und dann.... Party
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ein halbes Jahr üben wir schon
unsere Große dagegen ist vollkommen relaxed und sitzt als Erste im Auto, ist dem "Kind" egal, sie hat Stress pur!Ich gebs auf, entweder es wird irgendwann von selbst oder aber sie muss da durch
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Ich habe das Problem glücklicherweise nicht.
Hätte ich es, würde ich wahrscheinlich versuchen, den Hund häufiger in das nicht fahrende Auto zu setzen und ihn so schon mal an den "Behälter" zu gewöhnen. Einfach mal in der Parksituation versuchen und dann vielleicht auf dem Fahrersitz eine Runde Zeitung lesen und mich gar nicht um den Hund kümmern. Und dann wieder Aussteigen.
Aber wie gesagt - ich habe das Problem nicht, bin also kein Experte.
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Ich hatte das Problem mit meinen Aussie auch. Aussies sind oft sehr Lärmempfindlich und kommen mit Körperlicher Begrenzung nicht gut zurecht.
8 Jahre seines Lebens hatte meiner fürchterliche Panik beim Auto fahren. Wann immer wir am Auto vorbei gingen, er zog wie ein Ochse.
Inzwischen fährt er zumindest kurze Strecken entspannt mit. Die länge der Zeit und die Geschwindigkeit bauen wir gerade aus.Das Ganze hat nun über ein halbes Jahr lang absolut konsequentes und kleinschrittiges Gegenkonditionieren erfordert:
Wichtig ist erstmal zu klären, ob es wirklich "nur" Angst ist, oder ob dem Hund z.B. auch übel wird (speicheln, schlucken, übergeben nach der Fahrt als Anzeichen). Hecheln, Zittern und Zusammenkauern allein sprechen eher für Angst ohne Beteiligung von Übelkeit.Dann muss man die Entfernung zum Auto ermitteln, die für den Hund unangenehm aber noch gut auszuhalten ist. Dort wird ab sofort JEDE Mahlzeit gegeben. Um den Trainigserfolg etwas zu beschleunigen, bietet es sich an, von einer auf zwei oder drei Mahlzeiten umzustellen.
Zeigt sich der Hund nach einiger Zeit in dieser Entfernung zum Auto völlig entspannt, rückt man etwas näher, wieder so weit, dass der Hund deutliches Unwohlsein zeigt, aber noch in der Lage ist Futter zu nehmen. Ist der nach einigen Tagen dann dort entspannt, rückt man wieder näher und immer so weiter, bis man am Auto angekommen ist und direkt daneben füttert. Allein dieser Trainingsschritt, kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen!
Muss man täglich am Auto vorbei, gibt es jedes mal, wenn man am Auto vorbei geht ein Super-Leckerlie oder ein kleines Spiel.Zeigt der Hund in der Nähe des Autos keinen Stress mehr, füttert man bei geöffneten Autotüren VOR dem Auto. Der nächste Schritt dann bei geöffneten Türen im Auto, dann bei geschlossenen Türen im Auto, schließlich bei laufendem Motor stehend, dann langsam fahrend, schließlich schneller fahrend.
Ganz wichtig:
Bis das Trainings zu ende ist, darf der Hund nie gezwungen werden Auto zu fahren! Das wirft einen wenn man Pech hat auf Null zurück. Und GEDULD haben. Nicht irgendwann resignieren und aufgeben. Manifestierte Ängste brauchen, um in positive Gefühle umgewandelt zu werden.
Wenn der Hund an irgendeinem Punkt wieder deutliche Stressanzeichen zeigt, sofort einen Schritt zurück gehen im Trainingsplan und/oder noch Kleinschrittiger vor gehen.
Der Sprung von "Motor aus" zu "Motor an" war bei uns besonder schwierig. Denn zwischen "an" und "aus" gibt es ja keine Zwischenschritte. Ich habe das so gelöst, dass ich kurz gezündet hab und Zeitgleich das Futter (in diesem Fall etwas ganz verlockendes, nämlich Dosenfutter) hingestellt. Der Hund hat nach kurzem Zögern angefangen zu fressen. Nach zwei Bissen habe ich den Motor aus gemacht und das Futter wieder entfernt. Kurze Pause, Motor wieder an, Futter zeitgleich wieder hin usw. usw..Inzwischen können wir dank dieser Trainingsmethode Strecken von bis zu 10 km problemlos fahren. Am Anfang habe ich quasi im 10 Sekunden Futterbrocken nach hinten geworfen, inzwischen werfe ich nur noch ca. einmal pro Minute. Seine Mahlzeiten bekommt er aber auch jetzt noch im stehenden Auto bei laufendem Motor.
Ein Riesenproblem habe ich noch bei Regen, den hat er anscheinend nochmal als extra fürchterlich verknüpft. Autofahrten im Regen meide ich also noch komplett.Das ganze setzt natürlich ziemlich viel Planung und Geduld voraus. Jedoch hatte mein Hund auch 8 Jahre Zeit seine Ängste zu verfestigen. Bei einem jüngeren Hund dürfte das deutlich weniger lange dauern.
Ich wünsche euch jedenfalls, dass ihr das Problem möglichst schnell in den Griff bekommt!
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Vielen Dank für die Antworten. Wenigstens stehe ich mit meinem Problem nicht alleine da.
Ist ja wirklich nett, dass Du so eine große Anleitung geschrieben hast.
Aber ein Punkt ist völlig unmöglich. Ich kann ja nicht so lange aufs autofahren verzichten, bis der Hund keine Angst mehr hat. Wie soll ich denn wöchentlich zur Hundeschule kommen? -
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Naja, ich denke, da musst du dann wohl Prioritäten setzen. Was ist dir wichtiger? Das dein Hund keinen Stress im Auto hat, oder dass er regelmäßig zur Hundeschule geht?
Für mich persönlich wär das keine Frage. Mich würde das Problem mit dem Autofahren deutlich mehr belasten als mal ein paar Wochen oder Monate mal nicht zur HS zu gehen. Für den Hund wird letzteres auch kein Weltuntergang sein, wohl aber, wenn er dauernd Autofahren muss (ihr wollt ja zur HS) und dabei tierischen Stress hat. Verpasste Stunden in der HS lassen sich gut nacharbeiten, die Panik im Auto wird euch aber das ganze Leben begleiten, euch einschränken und, wenn ihr Pech habt immer schlimmer werden...Oder habt ihr auch sonst noch Probleme, an denen ihr dringend arbeiten müsst, so dass der Gang zur HS unabdingbar ist? Wenn es allerdings so gravierende Probleme sind, dass HS absolut notwendig ist, würde ich den Wert von Gruppenstunden eh anzweifeln. Da sind ein paar gute Einzelstunden angebrachter, und die können auch zuhause oder in der Nähe gegeben werden.... was sagt denn überhaupt euer Trainer/in zu diesem Problem? Da wird sich doch irgendeine Lösung finden lassen?
Ansonsten wie gesagt: Prioritäten setzen. Meine wären klar. -
Ich sehe das wie Brazzi. Das ist nicht toll, sich jetzt erstmal so einzuschränken. Aber wenn es dann ein restliches Hundeleben lang klappt, lohnt sich die Investition der Zeit.
Unter so massivem Stress, wie ihn dein Hund haben wird, kann das Hirn nicht arbeiten und blockiert. Du kannst du so langsam rangehen, wie der Stresslevel noch erträglich ist und das Hundehirn nicht zumacht. Sonst kann er nichts lernen.
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Mein erster Aussie fuhr nicht gerne Auto. Als Welpe/Junghund kotzte er bei jeder Fahrt - das gab sich im Laufe der ersten 9 bis 10 Monate von alleine.
Doch nach wie vor sabberte er viel und stand oder saß bestenfalls während der gesamten Fahrt (im Kombi, mit Gitter nach vorne, ohne Kennel).
Als er sich auf einer Langstreckenfahrt mit drei oder vier Jahren zum allerersten Mal hinlegte, war das ein echtes Highlight. Von da an wurde es ständig besser, das Sabbern hörte auf und das Problem verflüchtigte sich, ganz ohne mein Zutun.Mein jetziger Aussie fuhr vom ersten Tag ausgesprochen gerne Auto, kotzte nicht mal als Welpe bei der Abholung, die zweieinhalb Stunden Fahrt bedeutete. Er brauchte keinen Zuspruch oder Trost, sondern schlief sofort ein, als das Auto anfuhr.
So ist es bis heute geblieben. Kaum drin, liegt er und pennt, egal wo das Auto gerade steht, auch auf Supermarktparkplätzen, wo dauernd jemand vorbeiläuft. Selbst wenn ich wiederkomme, steht er nicht auf. Manchmal habe ich schon nachgeschaut, ob er sich wirklich im Auto befindet oder ob ich ihn am Stall vergessen habe -
Es ist zur Zeit leider wichtiger, zur Hundeschule zu fahren. Er ist nämlich gerade dabei, die BH zu machen. Und die möchte ich nun nicht wirklich auf unbestimmt Zeit verschieben.
Da diese aber bald abgeschlossen ist, kann ich gerne die Variante mit dem Futter probieren.
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