Border Collie Rüde, 2 Jahre, Problem mit fremden Hunden

  • Hi zusammen,
    aaaaalso, ich habe ein komplexes Problem mit meinen "Grossen"... ich fasse kurz die Situation zusammen.


    Scotty (m, der "Problemhund") ist zwei Jahre als, jetzt gerade kastriert, er wurde mit 7 Monaten von zwei erwachsenen Hunden gebissen, seitdem haben wir so unsere Probleme mit fremden Hunden.
    Er ist sehr unsicher, ich bin ebenfalls unsicher seitdem, wenn er "drauf geht" sind es kleinere od. jüngere Hunde, was uns in unserem Gassi-Umfeld natürlich nicht besonders viele Fans einbringt.
    Er beisst oder verletzt nicht, aber er unterwirft den Hund gegenüber (egal ob m/w) und macht enorm viel "Krach"


    Face (w), ist ebenfalls ein Border und nun 16 Monate alt, ich habe sie uter anderem zu mir geholt um Scotty Sicherheit und ihm einen Partnerin zur Seite zu geben. Das hat zu Anfang gut funktioniert, er ist wieder freiwillig und unbefangen zu anderen Hunden hin gegangen, hat gespielt, ist mit anderen gerannt.. alles gut.


    Frau Face ist jedoch eine sehr selbstbewusste, junge Dame.. offen gesagt eine "Rampensau", sie ist Scotty in vielem überlegen und stiftet ihn aktuell sogar eher noch dazu an "Stress zu machen"!


    Hmm, ich bin natürlich bei einem Verhaltenstrainer mit Scotty, wir machen aktuell eine Pause weil er kastriert wurde, es wird aber im Mai weitergehen..


    Ich würde trotzdem gerne wissen, habt ihr in irgendeiner Weise ähnliche Erfahrungen mit eurem Hunde-Team, welches sich sozusagen "verselbständigt" hat und aus dem Ruder gelaufen ist...


    Ich bin über jeden Tipp dankbar!

  • Also wann genau zeigt Scotty das unerwünschte Verhalten? An der Leine, ohne Leine?


    Wenn er es ohne Leine zeigt, würde ich ihn nur noch mit Hunden laufen lassen, bei denen ich weiß, dass er mit denen kein Problem hat, solange ihr pausiert.

  • Meine Borderdame wurde als Welpe an der Leine von einer Hündin attakiert und war/ist seitdem manchmal an der Leine ganz zickig,aber nur wenn sie nicht schnüffeln darf.Zickig wird sie nur bei bestimmten Hündinnen,sodass es ganz gut händelbar war,indem ich mit Bogenlaufen geübt habe und sie wenn sie zickig wurde hinter mich geschoben habe (was auch bei einem wütenden Border nicht easy ist).Musste gaanz weite Bögen laufen,da sie die Hunde massiv fixiert hat.Inzwischen zickt sie eigentlich nur noch,wenn der andere Hund zuerst anfängt.Ohne Leine hat sie mit gar keinem Hund ein Problem.
    Mit zwei Hunden ist natürlich schnell eine Dynamik drin,mir hat mein ausgeglichener Schäfi schon geholfen,ihr mehr Gelassenheit zu geben,vielleicht klappt das bei euch mit dem training ähnlich,wenn dein zweiter Hund anderen freundlich gegenüber ist.
    Auf jeden Fall nicht den Mut verlieren.Lg

  • Bei uns ist es kein Leinenproblem, meine aktuelle Taktik bei Hundebegegnungen sieht so aus:


    Scotty kommt an die Leine, ich halte sie locker, nicht zu kurz.
    Face darf laufen, ich möchte ihr natürlich nicht den Hundekontakt verwehren, sie ist wenn sie alleine ist SEHR unterwürfig und schüchtern.


    Er ist bei mir an der Leine während sie bei den anderen Hunden ist, wenn einer zu ihm kommt und er zickt ihn an, kann ich ihn so direkt korrigieren. wenn er zu einem Hund hingehen möchte und schauen (kommt auch manchmal vor), lasse ich ihn das an lockerer Leine machen.. aber eben nicht freilaufend.


    Ich dachte eine Weile ich hätte nun raus, welche seinen "typischen Opfer" sind, hab ihn auch bei manchen Hunden laufen lassen.. aber meine Theorie dazu hat sich dann doch widerlegt.. deshalb nun erstmal an die Leine wenn wir fremde Hunde treffen.


    Face hat ihn zu Anfang positiv beeinflusst, aber mittlerweile ist sie eben die "Anstifterin" wenn beide Hunde frei laufen. Man sieht eindeutig wie dann eine Kommunikation untereinander stattfindet.
    Sie fängt an zu knurren und zu bellen ("Scotty, ein Hund, ein Hund"), springt hin und her, schubst ihn an ("Los, Scotty, mach was"), etc.pp.Er würde sich von alleine gar nicht für andere Hunde interessieren, die 20 Meter weiter auf einem anderen Feldweg laufen...


    Wenn ich Face an die Leine nehme (hatten wir zwischenzeitlich versucht) bringt auch nix, denn durch ihr Getue lockt sie die anderen Hunde doch an und Scotty kommt wieder in eine blöde Situation und reagiert.


    Ihr seht, alles sehr kompliziert :(

  • Fast 230 "Betrachter" des Beitrages, 2 Antworten (danke an Euch!!!)... scheinbar hat niemand ähnliche Probleme wie ich??!!??
    Oh je....

  • Ähnliche Probleme nicht, aber ein paar Gedanken zu Deiner Situation.


    Du schreibst

    Zitat

    Frau Face ist jedoch eine sehr selbstbewusste, junge Dame

    und

    Zitat

    sie ist wenn sie alleine ist SEHR unterwürfig und schüchtern


    Das heißt für mich, dass ihre selbstbewusste Haltung eher ein gutes Schauspiel ist. Ebenso wie das prophylaktische Draufgehen von Scotty kann dieses Verhalten eine Taktik sein, andere Hunde schon im Vorfeld so zu beeindrucken, dass sie sich nicht näher mit ihnen auseinandersetzen muss bzw. gar nicht erst "Diskussionen" aufkommen. Sie scheint nicht so souverän zu sein, dass sie von sich aus ohne Training auch für Scotty tatsächlich ein gutes Vorbild sein könnte.
    Beide Hunde profitieren von Ruhe - Ruhe während des Gassigehens, Ruhe bei Begegnungen mit anderen Hunden, Ruhe in allen Situationen, in denen einer oder beide gerne mal aufdrehen (Aufbruch zum Gassigehen, Besuch, Futterverteilung, Türklingeln, Hundebegegnungen, Menschbegegnungen, Wildsichtung, Ballspiele, usw. Du weißt am besten, wann Deine beiden hochfahren). Ruhe wäre für beide mein oberstes Trainingsziel.
    Darum würde ich auch grundsätzlich dafür sorgen, dass beide Hunde bei mir, ruhig und entspannt sind, bevor ich einen oder beide freigebe, mit einem fremden Hund Kontakt aufzunehmen. Sind sie bei mir, aber hibbelig -> kein Kontakt. Wollen sie selbständig hin -> kein Kontakt. Ist der andere Hund unentspannt (hibbelig, labradormäßigsuperbegeistert, nervös, unsicher,...) -> kein Kontakt. Du hast zwei Hunde, damit haben die beiden schon dauerhaften Umgang mit Artgenossen. Es ist nicht überlebenswichtig, dass sie ständig mit fremden Hunden zurechtkommen müssen, was diese beiden momentan zu überfordern scheint. Wenn Du Hunde und Menschen triffst, die sichtlich entspannt und mit einer Begegnung einverstanden sind, und wenn Deine Hunde ebenso ruhig und entspannt bleiben, spricht ja dann auch nichts mehr gegen Direktkontakt.

  • Ich habe auch so einen Problemhund. Bei meinem macht es aber keinen Unterschied ob noch ein Zweithund da ist oder nicht. Ich habe mich mit dem Problem mittlerweile abgefunden und mache einen Bogen um andere Hunde, wenn ich mit beiden Spazierengehe. Trainer hat jetzt nicht wirklich was gebracht bei mir. Ausserdem erzählt eh jeder was anderes.

  • Rotbuche. DANKE, ein paar sehr gute Gedanken und Ansätze finde ich. Ich stimme Dir zu dass sie nicht ständig andere Hunde um sich haben müssen, aber ich möchte trotzdem daran arbeiten, dass diese Begegnungen nun entspannter ablaufen. Ich werde die zwei nun öfter getrennt ausführen. Face in den Park wo sie mit anderen Hunden einfach mal klar kommen "muss", ohne ein riesen Theater zu machen.
    Scotty lieber im Wald/Feld wo nicht soooo viele Hunde sind, dann kann ich mich besser auf ihn konzentrieren.


    @geheimwichtel.Danke, auch an Dich, das kann ich verstehen und gut nachvollziehen..
    Ich will mich jetzt noch nicht damit abfinden, sie sind bei noch sehr jung, und ich hoffe noch eine richtige Taktik zu finden, wie alles entspannter abläuft.


    Morgen geht es mit Scotties Training weiter, wir treffen Hunde (ohne Face) auf der Hundewiese... wir werden sehen.. immer positiv denken! :-)

  • Danke WhipIt :-)


    Die erste Trainingsstunde gestern für Scotty nach der längeren Pause lief übrigens ganz gut.
    Er war verhältnismäßig wenig gestresst beim Gang über die für ihn so "gefährliche Hundewiese"..und hat sogar Futter angenommen dabei, obwohl überall Hunde um ihn herum waren.


    Es wird noch ein langer Weg werden, aber wir gehen es an :-)

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