"Auslastung", "Hundesport" - nötig, überflüssig, schädlich?

  • Ein entscheidendes Kriterium, dass für mich bei leicht gestressten Hunden für den Sport zählt, ist folgendes: Wenn man einen Hundesport mit Sinn und Verstand ausübt, lernt man doch auch, den Hund im Trieb zu kontrollieren. Man fährt in bewusst so hoch, wie man es für die Arbeit braucht, aber gleichzeitig lernt der Hund, dass er dennoch sein Hirn einschalten muss. Wie hoch man den Hund pushen kann, hängt dann vom Hund, vom Trainingsstand und vom eigenen Vermögen ab.

  • Zitat

    Dake Frank, du sprichst mir aus der Seele! Ich weiss nicht, warum manche Hundesportler hier so angegriffen reagieren, nur weil man der Meinung ist, dass nicht jeder Hund zwingend Hundesport oder Auslastungsprogramm braucht. Über ihre persönlichen Hunde hat man damit doch nichts gesagt....


    Also ganz ehlrich, ich finde überhaupt nicht dass wir Hundesportler hier angegriffen reagieren, wir machen doch lediglich unseren Standpunkt hier klar genauso wie die anderen auch.


    Ich verstehe nicht warum Nightstalcer sich hier ständig rechtfertigen möchte, es greift sie doch keiner an? Wenn sie für sich entschieden hat, keinen Sport zu machen, dann ist das doch in Ordnung.


    Ich für meinen Teil finde halt, dass Mara und ich durch den Sport schon sehr zusammen gewachsen sind. Hinzu kommt, dass die 2 Termine wöchentlich einem einfach auch helfen, sich in der Freizeit ein bisschen ran zu halten weil man eben auch einfach was zum üben hat.
    Ich glaube, dass das nämlich auch ein Problem von Besitzern vieler ungezogener Hunde ist - ich habe das Gefühl, dass sie schon wissen dass sie ihre Hunde erziehen sollten, aber eben keinen Antrieb dazu haben. Wenn man aber nur 1x pro Woche zur Trainingsstunde geht und da quasi auch ein bisschen verglichen und überprüft wird, hat man einfach auch einen ganz anderen Ansporn.
    Und vor allem sieht man die -meist-recht gut erzogenen Sporthunde und viele denken sich dann, so hätte ich es auch gern. Und beim Verein oder beim Trainer bekommt man dafür dann auch noch gute Tipps oder Anleitungen.


    Mara ist mein erster Hund, es hätte natürlich auch sein können, sie wäre auch ohne den Sport so zuverlässig geworden, wer weiß ?????? Rausfinden werde ich das wohl nicht mehr.

  • Ich verstehe momentan nicht so wirklich was jetzt alles unter "Hundesport" fällt und was nicht....Wann ist es Hundesport und wann nur Beschäftigung?

  • Ich rechtfertige mich nicht, ich wollte nur erklären, dass diese Diskussion nicht wie angenommen dem Bashing von Hundesport dient, sondern es eine sachliche Frage war, ob Auslastung wirklich so nötig ist. Wer den Threadtitel liest, sieht ja die Fragezeichen, es ist also alles keine beschlossene Sache und da die Meisten hier ja sagen "Ja, es ist nötig, sonst würde uns was fehlen" wird für diese User eben die Frage so beantwortet.
    Wenn man keine Diskussion möchte auch gut, nur ist es doch auch interessant, das zu beobachten.


    Tina, mich stimmt das froh, dass du anscheinend wirklich Hundeplatztrainer an der Hand hast, die wissen was sie tun und wie sie mit Hunden, die schnell hochfahren umgehen müssen. Ich kann mich hier vor Hundeplätzen nicht retten (in näherer Umgebung, also so 20-30km habe ich bestimmt 15 Plätze, davon viele SV, einige DVG oder PHVs, also durchaus Leute, die Gebrauchshunde führen, keine 0815-Hundeschule) aber dennoch habe ich noch keinen gefunden, der wirklich mit so einem Hund umzugehen weiß. Die Hälfte will ihn immer nur gleich adoptieren.

  • Eben. Es ist doch alles in Ordnung.


    Und klar, wenn Du natürlich keinen für Deinen Hund geeigneten Platz findest ist das doof, dann würde ich es auch lieber lassen oder eben selbst was machen.


    Ich habe wirklich das Glück, einen Verein gefunden zu haben, der absolut super ist. Nur ein kleiner Verein, aber mit supernetten Leuten. Bei uns gibt es nur Welpengruppe, Junghundegruppe, Agility, THS und Dog-Dancing. Und das jeweils mit nur einer Gruppe zwischen 8 und 10 Leuten. Jeder kennt hier jeden, an den Samstagen gibt es während des Trainings Kaffee und Kuchen auf der Terasse oder im Winter im Vereinsheim, wir haben keine Extrem-Sportler hier sondern alle sind nur in den niederen Klassen und vor allem zum Spaß unterwegs. Es tummeln sich Hunde aller Rassen und Nicht-Rassen, aller Größen und aller Farben, jeder darf mit machen, vom Zwergpudel bis zum Ridgeback und jeder darf alles mal ausprobieren sofern der Hund alt genug ist.
    Und - wir bekommen super Training für gerade mal 40 Euro im Jahr Familienbeitrag. Dazu Wanderungen, Spaß-Turniere, Weihnachtsfeier, Grillfest usw .
    Die Hunde dürfen überall mit rein, auch ins Vereinsheim, das sind dann supertolle Trainings-Situationen, und außerhalb des Trainings dürfen auch alle frei laufen auf dem Platz bis auf die unverträglichen, aber davon gibt es nur sehr wenige bei uns. Da sieht man dann während wir nach dem Training Kaffee trinken ein ganzes Hunderudel über den Platz tollen und die Gegend erkunden, alles natürlich unter Aufsicht von der erhöhten Terasse.


    Klar müssen wir 2x pro Jahr das Vereinsheim bewirten und 1x pro Jahr zum gemeinsamen Arbeitseinsatz, aber das macht mit den richtigen Leuten ja auch großen Spaß.


    Hätte ich nicht so einen Verein gefunden wäre ich bis heute ganz sicher kein Hundesportler.

  • Die meisten hier schreiben, dass es Hunde gibt die Sport brauchen aber nicht alle Hunde so sind bzw. das viele Hunde eben einfach irgendeine Aufgabe brauchen. Das dies nun auf alle Hunde zutrifft habe ich noch in fast keinem Posting gelesen (bisher nur in einem, wenn ich mich nicht irre).



    Btw. bei so einem Hund sind nicht nur Trainer gefragt.. Was nun nicht heißt, dass du (oder andere HF solcher Hunde) unfähig bist ;)

  • Zitat

    Die meisten hier schreiben, dass es Hunde gibt die Sport brauchen aber nicht alle Hunde so sind bzw. das viele Hunde eben einfach irgendeine Aufgabe brauchen. Das dies nun auf alle Hunde zutrifft habe ich noch in fast keinem Posting gelesen (bisher nur in einem, wenn ich mich nicht irre).



    Btw. bei so einem Hund sind nicht nur Trainer gefragt.. Was nun nicht heißt, dass du (oder andere HF solcher Hunde) unfähig bist ;)


    Das ist richtig, aber dann sollte das auch zusammenpassen und es ist ja nun nicht so, als hätte ich nicht genügend Ratschläge durchprobiert...

  • Zitat


    Tina, mich stimmt das froh, dass du anscheinend wirklich Hundeplatztrainer an der Hand hast, die wissen was sie tun und wie sie mit Hunden, die schnell hochfahren umgehen müssen. Ich kann mich hier vor Hundeplätzen nicht retten (in näherer Umgebung, also so 20-30km habe ich bestimmt 15 Plätze, davon viele SV, einige DVG oder PHVs, also durchaus Leute, die Gebrauchshunde führen, keine 0815-Hundeschule) aber dennoch habe ich noch keinen gefunden, der wirklich mit so einem Hund umzugehen weiß. Die Hälfte will ihn immer nur gleich adoptieren.


    Ganz ehrlich? Im Bereich THS habe ich keinen fähigen Trainer ;) Was ich kann, habe ich mir selbst beigebracht. Bei Ambers Ausbildung habe ich Unterstützung von einer mehr als fähigen Trainerin, das findet aber leider nur alle 2 Monate statt. Den Rest muss ich nach eigenem gefühl daheim machen. Alle meine Freunde, mit denen ich zusammen trainiere, helfen freilich, aber einen Trainer, der mir ne wirkliche Anleitung gibt, habe ich selten. Und trotzdem gehts ;) Man kennt seinen eigenen Hunld am besten und sollte einschätzen können, wie weit man ihn belasten kann.


    Dabei nur noch Ruhe zu üben gerade bei trieblich hoch veranlagten Hunden, davon halte ich nicht so viel.

  • Jupp, man sollte sich doch nicht 'nur' auf (s)einen guten Trainer verlassen!


    Gewiss ist es von grossem Vorteil, wenn man wissende & helfende Hände zur Seite hat, wenn aber die Basis, nämlich das Team sein mit seinem eigenen Hund und auch das erkennen, was man erreichen möchte nicht stimmt, nützt einem auch der beste Trainer wenig, dann steht man sich und auch dem Hund meistens nur im Wege ...


    Und Geduld - Geduld & Zeit ist etwas, was vielen Leuten leider abhanden gekommen ist, nicht nur im Bereich einer Hundeausbildung, sondern in Gänze betrachtet :|

  • Also wir haben einen Jagdhundmix mit knapp 3 Jahren. Er rennt sehr gerne und so nehme ich ihn 2x die Woche mit zum Laufen, ab und an Fahrradfahren. Im Wald und Garten darf er ab und an sein Freßbeutel suchen oder ich schwinge die Reizangel.
    Aber alles nicht jeden Tag sondern immer mal wieder.....wie´s halt passt. Und mein Hund liegt abends und auch tagsüber immer zusammengefaltet irgendwo, egal wie "langweilig" der Tag war.


    Wir waren mal beim Agility was ihm glaube ich Spaß gemacht hat...nur mir überhaupt nicht und so sind wir nicht mehr hin.
    Ich denke man kann auch zuviel mit seinem Hund machen- und auch zu wenig.
    Muss jeder für sich und seinen Hund selbst entscheiden..
    Solange der Hund entspannen kann ist doch alles gut.

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