mit Hund nicht reden

  • Das 'nicht reden' wurde bei mir immer jäh durchbrochen, weil ich Fina bei irgendwas Verbal unterbrechen musste. Das ist dann aber wieder darauf zurückzuführen dass sie nicht auf mich achtet, bzw nicht zu mir schaut, sie lässt sich erst von meinem Wort abhalten wenns Kritisch wird.


    Ideal wäre für mich : Fina sieht was, schaut zu mir, ich winke, sie erkennt was ich meine und handelt dementsprechend :D EPISCH ^^

  • Zitat

    Also, bitte nicht falsch verstehen - ich bin nicht der Meinung, dass man seinem Hund den ganzen Tag den Arsch pudern soll. Aber vom einen Extrem ins andere zu fallen hilft weder Hund noch Mensch.


    Es ist in den meisten Fällen aber das Einzige, was wirklich nützt und auch das Einzige, was für den Hund wirklich verständlich ist. Natürlich ist eine abrupte Umstellung der "Hausregeln" und in vielen Bereichen auch die Übernahme der Rudelführung durch die Zweibeiner für die Hunde mit gewissem Stress verbunden, aber Stress gehört nun mal zum Leben und wie bereits jemand anderes geschrieben hat, hatten die beiden Jack Russels zuvor viel mehr Stress, indem sie sich in die Rudelführerrolle gedrängt fühlten, weil Herrchen bzw. Frauchen ihnen "zu Füssen lagen". Stress ist manchmal nicht vermeidbar und in meinen Augen auch nicht immer negativ zu betrachten. Wenn Du einen Hund, welcher gerne jagen würde, mittels Leine daran hinderst, hat er auch Stress. Aber lässt Du ihn deshalb einfach jagen, nur damit er keinen Stress mehr hat? Ich ganz sicher nicht.

  • ich wende die sache mal von hinten..
    kommunizieren hunde lautlos miteinander nur über körpersprache?
    nein tun sie nicht.
    auch sie geben in bestimmten momenten bestimmte töne von sich. dies gilt der kommunikation mit artgenossen, als auch mit uns.
    also ist für mich logisch, dass der hund uns auch als verbal agierenden partner sieht und warum in aller welt soll ich ihn derartig irritieren und mit ihm nicht mehr sprechen?
    dass der hund hier mehr auf uns achtet ist doch logisch...
    er ist irritiert und kann uns in dem moment nicht mehr wirklich zuordnen. für mich "too much". wir müssen für die hunde berechenbar bleiben und ihnen somit auch unsere sicherheit an sie vermitteln. für mich heisst das nunmehr nur, dass wir die hunde aus der fassung bringen und wir im gegenzug meinen : oh toll...er achtet mehr auf mich. für den hund ist das sicher nur mehr eine erneute irritation und leider gegen wir ihnen dazu schon so oft genug grund dazu. ungewollt. aber bewusst?
    nein..würde ich nicht tun.
    wenn...
    jemand seinen hund den ganzen tag "zu tode labert" stellt dieser eh auf durchzug und blendet das meiste aus. wir menschen können dies genauso gut und tun es je nachdem auch.
    schon zum eigenen selbstschutz.
    ich selbst rede sehr wenig mit meinen hunden. lob (auch z.t. verbal), massregelung und rückruf gehören da im tagesablauf immer dazu.
    ich erzähle jedoch meinen hunden keine romane...und anderes.
    für mich sähe ich jetzt keinen grund das reden mit dem hund einzustellen, da ich dennoch körpersprachlich alles unterelege.
    :D ausserdem (wolfs)heulen wir als mit unserer grossen abends zusammen eine runde. ne..
    wir brauchen unsere stimmen und zwar gegenseitig.

  • Ich habe die Sendung von Martin Rütter gesehen. Es kam sehr deutlich hervor, weshalb die beiden Hundebesitzer ihre Hunde für eine gewisse Zeit in der Wohnung ignorieren sollten: Sie hatten das Problem, dass ihnen die Hunde auf der Nase rumtanzten, die Regeln angaben und eine mangelnde Bindung zu den Besitzern vorhanden war. Es ging übrigens tatsächlich ums Ignorieren und nicht darum, einfach nicht mit dem Hund zu sprechen. Einzig beim aufs Sofa hüpfen musste wortlos eingegriffen werden, da dies aufgrund der Vorgeschichte ebenfalls verboten werden musste, zumindest vorübergehend. Das Ignorieren war der Schlüssel zu einem besseren Bindungsaufbau. Martin Rütters Anweisungen sind immer auf den speziellen Einzelfall bezogen und nicht allgemeingültig. Stehen zwei Hunde mit dem vermeintlich selben Problem vor ihm, würde er möglicherweise für beide Hunde eine total andere Vorgehensweise empfehlen, weil z.B. der Grund für das Problem ein völlig anderer ist.


    Ich würde also nie auf die Idee kommen, einen Tipp von Martin Rütter "einfach so" eins zu eins bei meinem Hund umzusetzen, ausser ich wäre zu 1000% davon überzeugt, dass ich ein absolut identisches Problem mit meinem Hund habe.


    Ignorieren und noverbal kommunizieren sind aber zwei Paar Schuhe und offenbar hast Du an Deinem Hund die nonverbale Kommunikation ausprobiert. Diese stresst den Hund überhaupt nicht, das Sprechen ist oft eh mehr für uns als für den Hund. Gibst Du dem Hund seit eh und je für ein "Sitz" ein Sicht- und ein Hörzeichen, probier mal aus, ob er das Kommando auch ausführt, wenn Du nur ein Sicht- oder nur ein Hörzeichen gibst. In den meisten Fällen ist das Resultat so, dass es mit dem alleinigen Sichtzeichen problemlos funktioniert, nicht aber mit dem alleinigen Hörzeichen. Hunde achten viel mehr auf unsere Körpersprache und Gestik, als wir meinen...

  • ...ach ja! Und das Ignorieren in der Wohnung war für die beiden Jack Russels auch nur als vorübergehende Massnahme vorgesehen, die werden also keinesfalls für den Rest ihres Lebens drinnen nur noch wie Luft betrachtet...

  • Zitat

    Gibst Du dem Hund seit eh und je für ein "Sitz" ein Sicht- und ein Hörzeichen, probier mal aus, ob er das Kommando auch ausführt, wenn Du nur ein Sicht- oder nur ein Hörzeichen gibst. In den meisten Fällen ist das Resultat so, dass es mit dem alleinigen Sichtzeichen problemlos funktioniert, nicht aber mit dem alleinigen Hörzeichen. Hunde achten viel mehr auf unsere Körpersprache und Gestik, als wir meinen...


    Genau das hatte meine Hundetrainerin vor Langem auch mal zu mir gesagt.
    Darauf basierend nutze ich das in meinem derzeitigen Training auch.
    Wir üben gerade Sitz auf Entfernung als Aufbau einer zukünftigen Notfall-Bremse.
    Ich stelle fest, dass Ashanti auf ein deutliches Handzeichen (bei mir Zeigerfinger hoch) besser reagiert, als auf das eigentliche verbale Kommando. Das schont auch meine Stimmbändern, wenn sie 100 m weit weg ist und man gegen den Wind anreden müsste.
    Lediglich, wenn Ashanti gerade nicht in meine Richtung schaut und unaufmerksam ist, gibst einen kleinen kurzen "Achtung-schau-mich-an-Laut" *zschüüt* zusammen mit dem Handzeichen.
    Wenn sie dann nicht sofort reagiert und ins Sitz geht, gehst direkt mit "Großmachen" und Arm etwas höher halten einen Schritt auf sie zu. Spätestens dann reagiert sie und setzt sich hin.
    Schaut sie in meine Richtung, geht das ganz ohne Laut.


    Wir Menschen haben ganz oft unbewusst eine bestimmte Handbewegung, Kopfbewegung, Körperdrehung etc., wenn wir ein Kommando geben. Das ist uns meistens weniger bewusst, der Hund weiß das aber ganz genau, weil er sich das gemerkt hat. Wenn man sich selbst ein klein wenig besser beobachtet, merkt man schnell, welche Bewegungen das sind.
    Anfangs hab ich mich oft gewundert, warum Ashanti an bestimmten Tagen die Kommandos weniger gut ausführte und an anderen aber besser. Sie kann die Kommandos gut und auch zügig ausführen. Aber als mir das mit den eigene nicht bewussten Zeichen klar wurde, achtete ich von da an mehr darauf. Immerhin bewegen wir uns nicht jeden Tag gleich. Und so kommt es auch oft vor, dass wir eben heute mal nicht diese eine Handbewegung zusammen mit dem Kommando machen. Das kann den Hund verwirren, und er hat vermeintlich plötzlich die Bedeutung des Kommandos "vergessen".


    Die Empfehlung von Goldendream sollten mal einige ausprobieren. Ihr werden überrascht sein ;)

  • Ich habe in letzter Zeit die (für mich erstmal überraschende) Erfahrung gemacht, dass Lemmy viel besser auf mich achtet, wenn ich die Klappe halte und Handzeichen gebe.
    Letztens sind wir spazierengegangen, er war offline und latschte relativ entspannt neben mir her. Uns kam eine Frau mit Kinderbuggy und nebenherrennendem Kind entgegen, für mein Hundetier ein Supergau. Ich wich weiträumig aus, bedeutete ihm per Handzeichen, links neben mir zu laufen, als wir vorbeiwaren, "dirigierte" ich ihn dann wieder auf die andere Seite und alles war prima.
    Andererseits kommt es auch bei ihm an, wenn ich ihn verbal beruhige, z.B. während eines Spaziergangs.
    Ich denke, dass unter bestimmten Bedingungen ein möglichst unaufgeregtes Handeln seitens des Hundehalters vonnöten ist, eine aufgeregte Stimme würde sich vermutlich dann eher negativ auf den Hund auswirken.
    Das "Sitz" zum Beispiel läuft hier mittlerweile nur noch über Handzeichen, auch das "warte" (wenn Hund nicht vor mir läuft). Klappt prima. :gut:
    Trotzdem rede ich mit ihm in bestimmten Situationen und das ist auch gut. :smile:

  • Ich kenne eine Hundetrainerin, die handhabt das anders. Sie arbeitet nur mit Stimme, nicht mit Handzeichen. (Ihre Erklärung: jedes Handzeichen ist nur eine weitere Hilfestellung und man möchte ja schließlich ohne Hilfestellungen dirigieren)


    Anfangs gab es bei uns ganz klassisch Stimme + Handzeichen. Dann nur Handzeichen (kurze Zeit) und nun sind wir eigentlich bei "nur Stimme". Naja, nur bei Sitz und Platz, fällt mir gerade auf. Und winken (weil er winken mit high five verwechselt, vielleicht kriegen wir das noch hin... mal sehen.)
    Bei "Pfötchen" und "High five" brauche ich logischerweise eine Hand.
    Muss ich mal drauf achten, wie ich neue Dinge einstudieren werde.


    Naja, jedenfalls soll dass jeder so handhaben, wie er will.

  • Zitat

    Ich kenne eine Hundetrainerin, die handhabt das anders. Sie arbeitet nur mit Stimme, nicht mit Handzeichen. (Ihre Erklärung: jedes Handzeichen ist nur eine weitere Hilfestellung und man möchte ja schließlich ohne Hilfestellungen dirigieren)


    nun...warum keine hilfestellung, wenn sie einem das leben und dem hund um einiges erleichtern? diese aussage verstehe ich so nicht.

  • Zitat

    Ich kenne eine Hundetrainerin, die handhabt das anders. Sie arbeitet nur mit Stimme, nicht mit Handzeichen. (Ihre Erklärung: jedes Handzeichen ist nur eine weitere Hilfestellung und man möchte ja schließlich ohne Hilfestellungen dirigieren)




    Umgekehrt wird ja wohl erst ein Schuh draus.
    Die menschliche Stimmt ist quasi nur eine Hilfestellung. DAS ist auch nicht erst seit heute bekannt :???:

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