Fixierung auf Spielzeug
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Halli Hallo
ich hätte gern mal eure Meinung zu dem Thema (es geht dabei nicht um meinen Hund)
Es geht darum das ein Hund so fixiert auf z.b. seinen Dummy ist das er andere Hunde ignoriert. Findet ihr das normales Verhalten, wenn ein Hund so fixiert auf ein Spielzeug oder eine Aktivität ist?
Wann fängt eine Fixierung an? Und wie kann man das unterbinden?
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Puh, schwierig zu sagen. Ich glaub, es ist ja prinzipiell nicht negativ, wenn ein Hund mehr am zB. Spielzeug als zB. an anderen Hunden interessiert ist. Wenn ich da so an manche Hundeprofi-Folgen denke: Da soll der Hund ja auch oft mehr Interesse für den Futterbeutel und den Besitzer haben als am Pöbeln/Jagen oder was auch immer.
Ich glaub, solange der Hund den Gegenstand hergibt und die Welt für ihn nicht zusammenbricht, wenn er zB. in der Jackentasche verschwindet, finde ich da nix dabei.
Ich ging zB. mal mit einer Hündin aus dem Tierheim spazieren, die tota fixiert auf Quietschetiere war. Das war wirklich extrem. Sobald sie das Quietschen vernommen hat war sie nicht mehr ansprechbar. Sie tat ALLES um das Spielzeug zu kriegen... -
Und wenn man jetzt einen Hund hat der sozial mit anderen wäre? Wenn es nicht so auf seinen Spielzeug fixiert wäre?
Sprich einer der nicht pöbelt oder aggressiv ist? -
Ich glaube der Grat zwischen Spielzeug-Junkie und Spielzeug-Narr ist sehr schmal.
Für mich ist ein Spielzeug-Narr ein Hund der sich besonders gern und ausgiebig mit seinem Spielzeug beschäftigt, es im Zweifel einer Futterbelohnung vorzieht und dafür auch mal eine andere reizvolle Situation links liegen lässt.
Ein Spielzeug-Junkie hat nur noch den einen Gedanken. Er geht in der Erwartungshaltung nach draussen, dass dort sein Spielzeug auf ihn wartet, er stubst z.B. die Hand/Tasche seines Menschen um an sein "Dope" zu kommen, er blendet alles andere aus, interessiert sich für keinen anderen Artgenossen, kein Wild, kein Mensch, keinen Geruch und eigentlich auch nicht soooo sehr für seinen Menschen, bzw. nur weil dieser Frau/Herr über die Ressource Spielzeug ist.
Beides gibt es oft in einem und es liegt ganz entschieden an der Dosierung des Menschen, der Art des Spiels und der Art des Hundes. Wenn ein Superspielzeug fast immer o. einfach regelmäßig der Inhalt vom Spaziergang ist und man einen Spielzeug-Narr hat, dann wird dieser schnell zum Junkie. Die Routine bringt die Erwartungshaltung, diese das Ritual und die Abhängigkeit. Die Mutation vom Narr zum Junkie kann innerhalb 1 Woche vollzogen werden.
Wenn man aber nur in ganz seltenen, speziellen Momenten z.B. ähnlich eines Futter-"Jackpotts" das Spielzeug als ultra Belohnung anbietet dann kann der Narr auch Narr bleiben. Jedoch ist meine Erfahrung, dass das Spielzeug wiederum an Bedeutung verliert, wenn es nur noch selten benutzt wird.
Meine Hündin liebt einen bestimmten Ball. Sie war 1, 2, fix auf "Drogen" wenn ich den Ball auch nur 3x mit zum Spaziergang genommen habe. Also habe ich mich draussen komplett gegen den Ball entschieden, denn ihre Umwelt war für sie nicht mehr existent (ich allerdings immer, sie hat den Ball fallen lassen wenn ich z.B . weggerannt bin). In der Wohnung darf sie den Ball manchmal bekommen um damit zu spielen oder im Sommer zum Apportieren beim Schwimmen, allerdings nur mit kontrolliertem Impuls.
Ob der Hund beuteaggressiev ist würde ich da gar nicht so sehr mit einbeziehen und auch nicht ob er ein schlechtes Sozialverhalten hat.
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Find ich auch ein superspannendes Thema!
Ich find, Asle_LM hats total gut erklärt. Ich find Spielzeugjunkies ganz furchtbar. Ich kenne einige und oft ist es so, dass deren Besitzer sehr stolz erzählen, dass ihr Hund weder Mensch noch Hund anpöbelt, geschweige denn jagen geht. Klar, erstmal klingt das nett, aber was ist der Preis? Ein Hund, der nichts wahr nimmt und den es (ich bin sicher, dass es so ist, kann es allerdings nicht belegen) gesundheitlich sicherlich nicht gut tut, ständig auf 180 zu sein.Eine Freundin von mir hat auch so einen, kam vom Vermehrer, hatte vor allem Angst und sie hat ihn (unbewusst mehr oder weniger) mit nem Ball zum Junkie gemacht. Mittlerweile ignoriert er alles, kommt draußen aber gar nicht(!) runter und fängt schon wild an zu bellen/fiepen/springen, wenn sie mit ihm in die Nähe von bekannten Gassistrecken kommt (mit dem Auto). Irgendwann haben wir mal angefangen zu trainieren (Ballverbot, Futter nur noch draußen - es hat 3 Tage gedauert, bis dieser Hund in der Lage war, draußen zu fressen!) und meine Freundin war recht schnell frustriert, weil ihr Hund langsam zum Hund wurde und seine Umwelt wahr genommen hat (mit den daraus resultierenden Problemen, wenn er nie ein "gutes" Verhalten außerhalb des Balls kennen gelernt hat).
Also meine Meinung, ganz ganz furchtbar
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Übrigens wollen Ganßloser (oh, hoffentlich hab ich ihn richtig geschrieben *schäm*) und Strodtbeck eine Studie genau zu diesem Thema machen und suchen dafür Besitzer von Balljunkies. Wenn Interesse besteht (und es hier im Forum noch nicht aufgetaucht ist, ich les nicht alles), kann ich gerne mal nen Link weiter geben :) Ich bin super gespannt, was dabei raus kommt, wenn es ein Buch gibt, muss ich es haben
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Wenn ich mit Andra mit ihrem "Döngel" spiele sind ihr andere Hunde, Menschen, Hasen, what ever auch völlig egal! Sogar Leckerchen lässt sie links liegen...
Ist kein Spielzeug dabei, tobt sie ausgelassen mit anderen Hunden, ist in keiner Weise aggressiv oder ähnliches.Ihre Fixierung auf ihr Spielzeug kann man sich prima zu Nutze machen als Belohnung für den Rückruf, um neue Tricks zu üben, Frustrationstoleranz auszubauen, etc.
Ich finde das in keiner Weise schlimm, denn wenn kein Spieli da ist, beschäftigt sie sich auch sehr gerne mit anderen Hunden, der Futtersuche oder anderen Dingen.
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So find ichs auch super, das ist ja das, was Asle so schön unterschieden hat als Junkie und Narr. Mein Zwerg (als einziger der 3) spielt auch super gern, aber ich merke, dass ich ihn bremsen muss. Wenn ich drauf achte, hat er aber genau das Level, was du beschreibst. Wenn das Spielzeug da ist, ists super und er ist total fixiert und wenn ichs weg packe, gibt es auch noch den Rest der Welt
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Ich finde das Thema auch sehr interessant, deswegen habe ich gefragt.
Aber wünscht man sich das? Das ein Hund auf das Spieli fixiert ist und andere Hunde ignoriert?
Ich mein wenn man es als positive Verstärkung nutzt, als Belohnung, find ich das super.Aber hmmm ich weiß nicht. Hätte da irgendwie gern noch mehr Meinungen dazu.
Ich bin froh wenn mein Hund mal andere Hunde ignorieren würde (er pöbelt gerne) im Sinne von, ich habe sie gesehen und es ist okay. Aber nicht von mein Spieli mein Spieli mein Spieli andere Hunde interssieren mich nicht solang ich mein Spieli hab.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
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Zitat
Aber wünscht man sich das? Das ein Hund auf das Spieli fixiert ist und andere Hunde ignoriert?
Was ist denn so schlimm daran? Ich persönlich habe den Anspruch: Wenn ich mit meinem Hund spiele, dann bin auch ausschließlich ICH der Spielpartner! Ich möchte in diesen Situationen auch nicht das ein anderer Hund interessanter ist oder sich da einmischt. Das ist Qualitätszeit die ich alleine mit meinem Hund verbringe.
Ich mein wenn man es als positive Verstärkung nutzt, als Belohnung, find ich das super.Aber hmmm ich weiß nicht. Hätte da irgendwie gern noch mehr Meinungen dazu.
Ich bin froh wenn mein Hund mal andere Hunde ignorieren würde (er pöbelt gerne) im Sinne von, ich habe sie gesehen und es ist okay. Aber nicht von mein Spieli mein Spieli mein Spieli andere Hunde interssieren mich nicht solang ich mein Spieli hab.
Das Spieli dient in solchen Situationen nicht als Ablenkung sondern als Alternative bzw. Belohnung für erwünschtes Verhalten. Macht der Hund was ich erwarte, fliegt als Belohnung das Lieblingsspielzeug und ich spiele für ein paar Minuten! Dann kommt es wieder weg. Bei Andra funzt das auch mit Leckerlies, aber das Spieli ist der Jackpot!Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
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