Blutarmut - und keiner weiß warum ...

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    Ich hoffe, dass ihr mir vielleicht ein paar Tipps oder Anregungen geben könnt.
    Mein Hund Boone ist ein 6- bis 7-jähriger Vizsla, der seit 4 Jahren bei uns wohnt und aus einer Tötungsstation aus Ungarn stammt. Er war immer eine wahre Freude und hatte einen enormen Bewegungsdrang, wie es ja normal für einen Jagdhund ist. Ende November letzten Jahres dann begang er auf einmal viel zu trinken und zitterte plötzlich. Natürlich sind wir direkt zum TÄ. Die hat die Nieren überprüft, die in Ordnung waren. Auch auf Diabetes wurde untersucht, aber auch da war nichts auffällig. Nur das Blutbild hat ihr nicht so ganz gefallen. Sie hat das dann ins Labor geschickt. Am nächsten Tag rief dann die TÄ an und sagte zunächst, dass Boone eine Bauchspeicheldrüseninfektion hätte. Die Ärztin verordnete uns dann ein Medikament (Nicilan) und der Hund bekam nur noch Reis, gekochte Hühnerbrust und Hüttenkäse. Aber das war er auch bald Leid und hörte auf zu Fressen. Es war echt schwierig ihn überhaupt dazu zu überreden. Da er nachher auch gar nichts mehr zu sich nehmen wollte, wurde es immer schwieriger ihm die Tabletten zu geben. Nachher musste ich ihn wirklich zwingen und sie ihm direkt in den Hals stecken. Wir sind wieder zum TA, da Boone auch stark an Gewicht verloren hatte. Auch Wasser konnte er nicht mehr bei sich behalten und übergab sich direkt wenn er getrunken hat. In der Praxis wurde er dann an den Tropf gehängt und hat etwa 1 Liter Ringerlösung bekommen. Die TÄ vermutete dann zunächst, dass der Hund zusätzlich zur Pankreatitis noch an Magendarm erkrankt ist, dass zu der Zeit umging. Er hat MCP-Tropfen gespritzt bekommen. Und wieder Blut abgenommen. Da kam dann heraus, dass die Bauchspeicheldrüse wieder in Ordnung ist und er jetzt nur noch Magendarm hat. Den nächsten Tag hat er auch wieder gefressen. Das Nicilan wurde abgesetzt. Dann hörte er wieder auf zu trinken und wir hatten Angst, dass er wieder dehydriert. Er hat weiter MCP-Tropen gekriegt, weil sein Bauch sich immer wieder verkrampft hat und er Bauchschmerzen hatte. Er hat sich kaum noch von der Couch weg bewegt und war geradezu apathisch.


    Als es ihm dann immer noch nicht wirklich besser ging, sind wir zur TK nach Mönchengladbach gefahren, da mehrere Leute da gute Erfahrungen gemacht haben. Die haben Boone dann wieder Blut abgenommen, Ultraschalluntersuchungen gemacht. Die TÄ dort hat dann ein beginnendes Nierenversagen und eine vergrößerte Prostata (die allerdings nicht zu groß sein soll) diagnostiziert. Also schon wieder was ganz anderes. Wir haben dann neue Medikamente bekommen und sind dann mit Boone wieder nach Hause. Aber im Laufe des Tages ging es ihm immer noch nicht besser. Abends war es sogar so schlecht, dass wir wieder zur TK sind und Boone stationär aufgenommen worden ist. Er war nur noch sehr schwach und ich denke, dass er die Nacht nicht überlebt hätte, wenn wir ihn nicht nach da gebracht hätten. Da ist er dann sofort an den Tropf gekommen und über eine Sonde zwangsernährt worden, da er von seinen 36 kg mittlerweile auf knapp 30 runter war, und das in nur wenigen Wochen. In der Tierklinik haben wir dann schon wieder eine neue Diagnose bekommen. Das untersuchte Blut wies wohl einen erhöten Kaliumwert auf und nur wenig weiße und rote Blutkörperchen. Das, so meinten die Ärzte, weist auf einen Tumor im Lungenbereich oder am Analbeutel hin. Boone ist dann von Samstag Abend bis Dienstag Mittag in der TK geblieben. Die haben unter anderem ihn mehrmals geröngt und Knochenmark ist entnommen worden. Bei der Biopsie allerdings kam nichts bei rum, da die Ärzte zu wenig Knochenmark entnommen hatten. Als er dann wieder zuhause war gings ihm zunächst wieder was besser und wir haben alles an Essen in ihn reingestopft, dass er wollte. Auf einmal fing er aber an andauernd zu jaulen und junken. Teils wenn man ihn angefasst hat, aber auch wenn er sich bewegt hat oder er auch einfach nur still dagelegen hat. Er hatte große Schmerzen. Da es Wochenende war mussten wir den Notfalldienst anrufen. Die Tierärztin die dann kam hat ihm erst einmal ein Schmerzmittel gespritzt. Viel Hoffnung hat sie uns aber nicht gemacht. Auch sie hat Krebs vermutet. Montags dann sind wir also wieder zum TA. Boones Hüfte wurde geröngt und unsere TÄ stellte fest, dass er sehr schlechte Hüften hat, aber das vermutlich schon seit seiner Geburt. Also kein Grund für die Schmerzen. Als sie dann die Prostata abgetastet hat, hat sie die für die Schmerzen verantwortlich gemacht. Sie war sehr groß. Also hat Boone schon wieder Medikamente bekommen, die dafür sorgen sollten, dass die Prostata abschwillt (Ypozane). Zudem hat er Cortison (37,5mg) bekommen, da sein HKT-Wert sehr niedrig war (Ich glaube der lag bei 20 oder 23) und das Cortison die Bildung von neuen Blutkörperchen anregen sollte. Das war eine Woche vor Weihnachten. Schon wieder hatte die TÄ uns nicht viel Hoffnung gemacht und gedacht, dass wir Boone mit den Tabletten noch über die Feiertage bringen könnten, aber sonst nicht mehr viel zu machen sei. Die nächsten Tage trat auch keine wirkliche Besserung ein.


    Unsere Weihnachtsstimmung hielt sich also sehr stark in Grenzen. Heiligabend dann ging es ihm auf einmal sehr viel besser. Sein Zahnfleisch, dass vorher weiß war, fing an wieder rosa zu werden. Er fraß auf einmal richtig gut und wollte sich bewegen. Auch die Ärztin, die wir nach Weihnachten anriefen war begeistert und konnte gar nicht glauben, dass es Boone so gut ging. Sie hatte eher mit einer schlechten Nachricht gerechnet. Im neuen Jahr sind sind wir wieder zur Kontrolle zum TA. Der HKT war von 25 wieder auf 33 gestiegen. Es war wie ein Weihnachtswunder. Auch hat Boone wieder 3 kg zugenommen und war im Normalbereich für seine Rasse. Allerdings war die Prostata immer noch vergrößert, aber das Problem hat die Ärztin erst einmal hinten angestellt und meinte vorrangig sollte der HKT-Wert wieder stabil werden. Dann haben wir begonnen, dass Cortison ausschleichen zu lassen. Von 37,5mg auf 25mg auf 12,5mg auf 0 (was ich ja schon sehr eigenartig fand, weil ja selbst beim Menschen das Cortison viel länger und langsamer ausgeschlichen wird, vor allem wenn man so hohe Dosen bekommen hat). 2 Tage nach dem letzten Cortison ging es Boone dann wieder schlechter. Wollte nicht fressen und lag wieder nur rum. Weil es sonntags war haben wir unsere TÄ auf dem Handy angerufen und die hat uns gesagt wir sollen Boone wieder Cortison geben. Dann ging es ihm wieder besser. Ein paar Tage später waren wir wieder beim TA. Es wurde wieder Blut abgenommen. Der HKT-Wert war wieder gesunken. Die Ärztin war ratlos. Vor allem, da nach seit mehreren Monaten immer noch keine Ursache für die Anämie gefunden worden ist. Ihre neue Vermutung ist eine Autoimmungerkrankung obwohl es ihren Worten nach "untypisch für einen Hund seines Alters ist". Das ist jetzt genau eine Woche her. Seit dem bekommt Boone wieder 25mg Cortison. Heute geht es wieder zum TA. Ich habe das Gefühl, dass der HKT wieder runtergegangen ist. Und ein Ende des Tierarztmarathons ist nicht in Sicht.


    Tut mir Leid, dass ihr jetzt sooooo... viel zu lesen habt, aber ich dachte, dass ich es lieber ausführlich erkläre. Klar, ich weiß ihr könnt keinen Tierarzt ersetzten, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass da keiner einer Ahnung hat. Es waren jetzt schon so viele verschiedene Ärzte an ihm dran, er hat schon so viele Untersuchungen hinter sich gebracht und niemand weiß weiter. Hat vielleicht jemand von euch auch so etwas erlebt oder eine Idee? Auch fände ich es super, wenn jemand Tipps hätte wie man die Produktion von neuen Blutkörperchen anregen könnte außer mit Cortison. Das ist auf Dauer ja auch nicht besonders dolle. Ich hab schon von roher Leber (von welchem Tier? Rind? Schwein? Huhn?), Hämophyll von perNaturam und auch Blutwurst gelesen. Kann jemand aus eigener Erfahrung berichten ob das wirkt?


    Liebe Grüße und schon einmal vielen Dank,
    Jana

  • Hallo Jana,


    das hört sich alles ganz schrecklich an und es tut mir SEHR leid, was Du und Dein Hund durch machen müsst !!


    Hat irgendein TA schon einmal auf Morbus Addison getestet? Das ist eine Autoimmunkrankheit und der Hund bildet zu wenig körpereigenes Cortisol.


    Alles über die Krankheit kannst Du hier nachlesen (eine ist zwar für Menschen mit Addison aber da ist das mit der Anämie besser beschrieben)


    Addison beim Menschen


    Addison beim Hund


    Mein verstorbener Hund hatte das Gegenteil von Addison, nämlich Cushing, von daher kenne ich beide Problematiken, denn durch die Behandlung des Cushings kann der Hund sehr schnell ins Addison fallen, was bei meinem Hund zu Beginn der Behandlung der Fall war durch eine viel zu hohe Dosierung des TA.


    Morbus Addison wird übrigens mit lebenslangen kleinen Gaben von Prednisolon - muss entsprechend eingestellt werden - behandelt. Es wäre dann also kein Wunder, wenn es Deinem Hund mit ausreichender Gabe von Cortison gut geht und sobald Du es absetzt wieder schlecht.


    Bei Addison benötigt der Hund UNBEDINGT externes Cortison, sonst stirbt er !! Ich würde daher bis zur Diagnose sicherheitshalber weiterhin Cortison geben.


    Bei uns wohnt übrigens ein Hund mit dieser Krankheit und lebt mit richtiger Behandlung sehr gut damit und ist fit und verspielt.


    Ich hoffe, ihr findet endlich die RICHTIGE Diagnose, so dass Deinem Süssen geholfen werden kann !!

  • Sind denn mal die Vorläufer Zellen von den roten blutkorperchen bestimmt worden um zu schauen ob er regeneriert .es gibt ganz viele verschiedene formen der Prämie und daher kann man dann eher auf die Ursache schliessen.ist er auf auslandserkrankungen getestet.ich würde mir alle untersuchungsrergebnisse geben lassen und einen Termin bei einem Oberarzt in einer guten Klinik geben lassen.das Portion ist gut dass es ihm hilft aber ohne sichere Diagnose kann es einem die nachfolgende Diagnostik erschweren.
    Wenn die doch einen Tumor i den analbeuteln vermuten müsste man das doch fühlen oder in der Lunge im röntgen sehen.ich glaube manchmal wenn man zu vielen verschiedenen TierÄrzten geht gibt man zu viel Geld für unnutzes aus.vor allem wenn man nur zu kleinen Praxen geht.da gehört schon ein Spezialist dran

  • Zitat

    Sind denn mal die Vorläufer Zellen von den roten blutkorperchen bestimmt worden um zu schauen ob er regeneriert .es gibt ganz viele verschiedene formen der Prämie und daher kann man dann eher auf die Ursache schliessen.ist er auf auslandserkrankungen getestet.


    Ich würde auch die Retikulozyten messen lassen, um zu sehen, in welchem Umfang neue Blutkörperchen gebildet werden können. Bei unserem Hund lag der Wert bei ca. 83.000 und obwohl es hieß, dass unter 100.000 quasi keine Regeneration stattfindet, erhöhte sich der Wert binnen weniger Wochen auf ca. 91.000.


    Dazu muss ich sagen, dass unser Hund an einer Mittelmeerkrankheit erkrankt ist (Ehrlichiose) und dadurch die Anämie entstand, durch die er fast gestorben wäre. In dem Fall wäre Cortison kontraindiziert. Da Euer Hund aus Ungarn stammt, dürfte er zwar nicht an Ehrlichiose erkrankt sein, aber Anaplasmose wäre möglich: http://www.parasitosen.de/Parasiten/Europaweit.html (rechts ANAPLASMOSE anklicken, dann siehst Du, dass Ungarn ROT erscheint). Hier würde ich auf jeden Fall - auch wenn Ihr schon mal einen Test habt machen lassen - aktuell beim Labor von Parasitus einen Test auf die Mittelmeerkrankheiten machen lassen.

  • und wieso schliesst deine TÄ nur aufgrund des Alters eine Autoimmunhämolytische Anämie aus?
    Vor allem weil es auf Kortison ja besser wurde?
    War sein Urin den verfärbt oder die Schleimhäute gelblich verändert.

  • Eine Anämie kann vielfältige Ursachen haben.
    Man sollte auch an einen Mangel an Folsäure und Vitamin B12 denken.
    Beides ist in Bierhefe reichlich vorhanden. Die Bierhefe kann man einfach über das Futter geben.


    Weiterhin werden die Zusatzstoffe in Impfstoffen, hauptsächlich Thiomersal (eine Quecksilberverbindung) und Aluminiumhydroxid für eine Anämie verantwortlich gemacht.


    Zitat

    Aluminium kann an Anämie beteiligt sein, weil es dieselben Speichereiweiße wie Eisen besetzt. Es kann den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen, Arthritis begünstigen, Beschwerden des Nervensystems wie z.B. Gedächtnis- und Sprachstörungen, Antriebslosigkeit und Aggressivität befördern und führt auf jeden Fall mit der Zeit zu Leber- und Nierenschädigungen (dagegen hilft auch ein Leber- oder Nierenprogramm). Aluminium stört den Stoffwechsel von Calcium, Chrom, Eisen, Fluor, Kupfer, Magnesium, Phosphor, Silizium, Zink, Vitamin B6 und D.

    http://www.diegesundheitsseite…tgiftung/metallvergiftung




    Zitat

    Weitgehend anerkannt ist auch, dass Impfungen eine schnell und für gewöhnlich tödlich verlaufende Krankheit namens autoimmune hämolytische Anämie nach sich ziehen können. Ohne, und oft genug auch mit Behandlung, sterben die Betroffenen qualvoll binnen weniger Tage. Merck, seinerseits ein internationaler Hersteller von Impfstoffen, legt in seinem Handbuch The Merck Manual of Diagnosis and Therapy dar, dass die hämolytische Anämie durch Lebendimpfungen entstehen kann, und dasselbe sagen auch Tizard's Veterinary Immunology (vierte Auflage) und das Journal of Veterinary Internal Medicine." Die Arbeitsgruppe der britischen Regierung, die, nebenbei bemerkt, mit Beratern der Impfmittelindustrie besetzt ist, hat diese Tatsache ebenfalls eingeräumt. Dennoch warnt niemand die Halter davor, ihre Tiere einer unnötigen Nachimpfung zu unterziehen, und nur wenige Haustierbesitzer erfahren je, warum ihr Tier hinterher an AIHA starb.


    http://www.unternehmen-berichten-online.de/impfschaeden.html

  • Erst einmal Danke für eure ganzen Antworten. Heute Mittag geht es wieder zum TA. Ich werde die dann auch direkt mal nach den Krankheiten fragen ob da irgendetwas von in Frage kommen könnte.


    Im Moment ist es wieder ein auf und ab mit ihm. Morgens wirkt er krank, schlapp und mag nichts fressen. Auch die Schleimhäute sind dann heller. Im Laufe des Tages werden die dann wieder dunkler, er frisst wieder gut und tobt durch die ganze Wohnung. Muss heute unbedingt mal fragen woher das kommt. Normal sind so große Schwankungen ja auch nicht. Und so schnell werden ja auch nicht so viele neue Blotkörperchen gebildet. Oder doch?! Die Prostata scheint ihm auch wieder Probleme zu machen. Heut Morgen hat er bestimmt eine Stunde lang keine Position zum Liegen gefunden und sich die ganze Zeit den After geleckt. Als würde er sich den Schmerz wecklecken wollen. Und er macht wieder einen Buckel. Ich schau jetzt mal ob er vielleicht etwas essen möchte. Die TÄ muss ihm unbedingt wieder Tabletten fürs Abschwellen geben.


    Zitat

    apanatschi hat geschrieben:Sind denn mal die Vorläufer Zellen von den roten blutkorperchen bestimmt worden um zu schauen ob er regeneriert .es gibt ganz viele verschiedene formen der Prämie und daher kann man dann eher auf die Ursache schliessen.ist er auf auslandserkrankungen getestet.


    Ich würde auch die Retikulozyten messen lassen, um zu sehen, in welchem Umfang neue Blutkörperchen gebildet werden können. Bei unserem Hund lag der Wert bei ca. 83.000 und obwohl es hieß, dass unter 100.000 quasi keine Regeneration stattfindet, erhöhte sich der Wert binnen weniger Wochen auf ca. 91.000.


    Also die Retris sind schon getestet worden. Dabei ist dann rausgekommen, dass er kaum welche davon hat. Ich schau aber jetzt gleich mal in den Untersuchungsergebnissen nach. Hab ein paar von denen hier zuhause. Deswegen auch das Cortison. Damit die Neubildung was angekurbelt wird. Aber wirklich viel scheint es nicht zu bringen.

  • Zitat

    Aber wirklich viel scheint es nicht zu bringen.


    Wie gesagt, wenn eine Mittelmeerkrankheit die Ursache sein sollte, wäre Cortison eher schädlich als nützlich.


    Dennoch gute Besserung an den Patienten!

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