Hallo ihr Lieben,
wir haben zu Weihnachten einen Dummy geschenkt bekommen und sind seither fleißig am Üben, weil ich ihn später gerne draußen zum Anti-Jagd-Training benutzen würde.
Noch backen wir aber ganz kleine Brötchen.
Etwa drei Mal die Woche für 5-10 Minuten üben wir eigentlich. Seitdem wir das Problem haben, in sehr kurzen Einheiten (2-3 Minuten). Ich bin dabei sehr kleinschrittig vorgegangen und versuche daraus ein lohnendes, kurzweiliges Spiel zu machen, weil ich ihn so am besten zum Mitmachen bewegen kann.
Noch ist es mir im Prinzip egal, auf welchem Wege der Dummy zu mir zurück kommt, Hauptsache er landet irgendwo in meiner Nähe.
Fiete macht sich aber ganz toll, hat schnell verstanden, worum es geht und ist sehr ambitioniert und ungewohnt gradlinig bei der Sache.
Nun habe ich aber das Problem, dass ihn irgendwas ziemlich zu stressen scheint, denn er verfällt in seine typische Übersprunshandlung - heißt, er fängt an zu rammeln.
Aussehen tut es denn so, dass er zum Dummy läuft, ihn aufnimmt, in meine Richtung läuft, den Dummy kurz fallen lässt, zu irgendetwas Verfügbarem läuft, es kurz zwei, drei Mal "anrammelt", den Dummy wieder aufnimmt und ihn mir vor die Füße wirft.
Die Symptomatik lässt sich zwar ganz gut beheben, indem ich ihm die Möglichkeiten nehme, aber der Grund verschwindet dadurch natürlich nicht. Das heißt, dass er dann, wenn ich die Übung beendet habe (dafür haben wir ein Ritual: Er darf den Dummy ausschlecken, gibt mir "High Five" und ich lege den Dummy weg) nicht gut runter kommt, herum streift und eigentlich nur darauf wartet, dass sich ihm ein "Katalysator" bietet.
Ich gehe dann mit ihm raus, beim Laufen entspannt er wieder, aber das kann ja nicht so bleiben. So aufregen soll ihn das natürlich nicht.
Ich weiß aber wirklich nicht, wie ich da noch mehr Ruhe bzw. weniger Druck herein bringen kann. Ich mecker oder verlange auch noch gar nichts und bin ganz locker und ruhig.
Er weiß, wie es geht und erlebt so eigentlich sehr wenig Frust. Einzig warten muss er, bis ich den Dummy abgelegt habe. Er muss Blickkontakt aufnehmen und erhält dann die Freigabe. Mit Warten hat er generell ein Problem, aber diese kurze Zeitspanne kann er mittlerweile eigentlich locker ab, auch bei sehr großer Erwartungshaltung.
Habe nun auch die Dauer schon arg reduziert (und breche auch ab, wenn ich merke, er ist zu aufgeregt), aber jetzt hat er es schon beim zweiten Anlauf gemacht und ich bin ziemlich ratlos.
Dass er ein Problem mit Frust und Impulskontrolle hat, weiß ich, aber ich weiß nicht, wie ich das Training praktisch so gestalten kann, dass es ihn nicht fertig macht. Nur ein Durchgang, dafür mit größeren Zeitabständen öfter am Tag? Dass er warten muss dabei, lässt sich irgendwie nicht vermeiden, oder?
Es ist so merkwürdig, weil er so viel "schwerere" Übungen problemlos mitmacht, selbst wenn z.B. der Kong über und von ihm wegfliegt, bleibt er ruhig sitzen und fragt über Blickkontakt an, ohne darauf Ewigkeiten lang hibbelig zu sein. Der Dummy fliegt ja nicht mal, den lege ich ab.
Oder habe ich den zu toll gemacht für ihn, so dass die Gier darauf besonders groß ist?
Das ist echt Mist, hatte mich so gefreut, dass er so schön mitmacht und so konzentriert dabei ist. Aber wenn er nach zwei Übungen völlig durch den Wind ist, macht´s ja keinen Sinn.
Daher würde ich mich über Ideen freuen
Liebe Grüße