
Hilflos, ratlos, verzweifelt
-
Lilly48 -
19. Januar 2013 um 14:03
-
-
Zitat
Und was willst du machen wenn es zu einer plötzlichen Krise kommt. Präventiv einschläfern wenn es zB heute nacht (aber auch erst in zwei Wochen) dazu kommen KÖNNTE? Aber vieleicht auch erst nächste Woche und das Tier will noch leben?Dann müsstest du ja jedes kranke Tier sofort einschläfern lassen sobald klar ist daß jederzeit eine "terminale Krise" kommen könnte, selbst wenn es noch Lebenswillen zeigt. 'Bei Tumoren kann das auch passieren, willst du jedes Tier mit nicht heilbarem Krebs einschläfern?
Und was machst du wenn das mitten in der Nacht passiert, daß es mit dem Tier rapide bergab geht? Ein Gewehr bzw einen Jäger wirst du nicht zur Hand haben, oder?
Ein natürlicher Tod ist nicht "schön" anzusehen. Ich denke deine Haltung kommt eher daher weil DU das nicht aushalten kannst. Kämst du auch auf die Idee deine Oma einschläfern zu lassen nur weil sie unheilbar krank und bettlägrig ist?
Vorweg, ich bin in der glücklichen Lage da zu wohnen, wo ich rund um die Uhr 2 Tierkliniken innerhalb von 30 Minuten erreichen kann. Damit erübrigen sich deine Beispiele.
Wieso ist ein natürlicher Tod nicht schön?
Ich habe ihn erlebt und Du?
ZitatHallo,
Ich bin noch keine Hundehalterin.......
Und um noch zu guter Letzt auf deine provokante Frage, ob ich meine unheilbar kranke Oma einschläfern lassen würde, einzugehen, ja, wenn es ihr Wunsch wäre, würde ich dem zustimmen.
Nun habe ich schon lange keine Oma mehr, nimm also meine Antwort für alle Menschen, die mir nahe stehen.
Gaby und ihre schweren Jungs
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Hilflos, ratlos, verzweifelt schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Du schreibst zwei Punkte an, denen ich gleichermaßen widersprechen muss. Vorab - ich verstehe deine Verzweiflung in dieser Situation vollkommen. Ich habe selbst schon zwei Tiere eingeschläfert (das heißt ICH habe die Spritzen gesetzt) und zwei einschläfern lassen (das heißt, der TA hat die Spritzen gesetzt und ich habe das Tier im Arm gehalten).
ZitatIch bin nicht lebensunerfahren, doch diese Entscheidung ist die schwerste, die ich je treffen musste. Dennoch bin ich von einem überzeugt: Altern gehört zum Leben. Demnach ist es ein natürlicher Prozess. Altern ist auch meist mit Schmerzen verbunden, mit Abbau, mit veränderten Bedürfnissen. Ich habe schon Menschen beim Sterben begleitet. Es ist ein Teil unseres Lebens. In der Natur werden kranke und schwache Tiere auch nicht eingeschläfert. Und sie empfinden beim Sterben keine Angst, weil es Natur ist. Angst flößen wir dem Tier ein, weil es unsere Trauer spürt. Es ist ein Kreislauf. Man kann das Sterben und den Tod nicht getrennt vom Leben sehen, nicht ausschließen und damit auch nicht das Leid oder Leiden in jeglicher Form.
Das "es ist halt die Natur" ist in solchen Zusammenhängen extreeeem zwiespältig. Denn in der Natur bekommen Tiere keine Medikamente, kein Bein wird nach einem Bruch geschient, keine Bisswunde mit Antibiose behandelt. Deshalb sterben die meisten Wildtiere in einem Alter, gegen das deiner Hündin ziemlich biblisch erscheint. Der Natur gemäß müsste man sich also von jedem TA fernhalten. Das hast du bisher nicht getan, gottseidank, und deshalb wäre es für mich auch kein Grund, jetzt damit anzufangen.
ZitatIch möchte so weit gehen und sagen, dass ich glaube, dass wir Menschen unsere Tiere oft viel zu schnell einschläfern. Und zwar deswegen, weil wir Angst davor haben uns mit dem Leid auseinanderzusetzen. Und das ist auch eine Form von Egoismus. Es bedeutet meist so viel Arbeit und Pflege und auch Kosten und Umstände, wenn ein Tier "immer weniger" wird. Und es tut uns weh, weil es uns mit uns selbst konfrontiert, weil wir Angst davor haben, weil wir uns mit der Endlichkeit nur ansatzweise auseinandersetzen wollen oder können.
Man könnte das auch genau andersherum interpretieren, nämlich, dass Leute genau NICHT einschläfern, weil sie sich nicht damit abfinden können/wollen, dass das Zusammenleben mit genau diesem Hund, dieser Katze jetzt vorbei ist. Sie zögern es raus und raus und raus, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass das Tier jetzt stirbt.
Nachbarn von uns (als ich ein Kind war) hatten eine Riesenschnauzerhündin, die mit 12 Jahren so voller Krebs war, dass sie schrie - ja, SCHRIE - wenn jemand sie berühren wollte. Vorher ein verschmustes Tier. "Wir können sie nicht einschläfern lassen, weil wir sie so lieben." war die Aussage. Sie haben in mehrere Operationen, Medikamente und Chemos viel Geld gesteckt. Haben sich also ganz in deinem Sinne damit konfrontiert.
Und ich finde, das hat ihnen vielleicht menschlich was gebracht - ja, sie wissen jetzt, wie Leid aussieht und können es aushalten (die physischen Schmerzen hat ja der Hund, aber die Menschen haben jetzt mal Mitleid gefühlt und teuer Geld und Lebenszeit bezahlt). Aber der Hündin wäre es vielleicht lieber gewesen, einfach irgendwann abends im Körbchen zusammengeringelt einzuschlafen. Mehr passiert ja nicht.Ich finde es weit egoistischer, einem Tier solchen Schmerz anzutun (oder gar zuzulassen, dass das Tier allein und verlassen in der Wohnung stirbt, weil man einkaufen oder arbeiten war - allerdings ist das allein sterben für die meisten Tiere ja auch natürlich, so gesehen), als die Schmerzen und die Qualen für das Tier zu beenden, das keine Zukunftsängste kennt, nicht vor dem Tod, aber auch nicht vor dem Einschläfern.
Sicher kann man einem Tier nicht jegliches Leid ersparen. Auch nicht - wenn denn der Vergleich gewünscht ist - seinen Kindern oder seinen Omas. Aber wenn man es wenigstens reduzieren kann - dann sollte man es auch tun.
Ich kann da leider nicht so salomonisch sein wie du. Ich habe einen Wolfsrüden mit Darmkrebs eingeschläfert, und als ich die zweite Spritze gesetzt hatte, hat er den Kopf gehoben, mich angesehen, geseufzt, den Kopf wieder hingelegt und war tot. Das andere Tier war eine Wölfin mit einem Tumor an der Luftröhre. Da hab ich drei Wochen lang auf unseren Chef eingeredet - der Tumor war fußballgroß wog drei Kilo. Die Wölfin war tot, kaum, dass ich die erste Kanüle wieder rausgenommen habe. Es war für sie nur ein winziger Schubs Richtung Regenbogenbrücke - vielleicht habe ich sogar nur ihren Kopf in die richtige Richtung gedreht.
Klar hätten wir auch noch die Woche oder so warten können, bis sie einfach eines Nachts erstickt wäre - naturgemäß. Aber WOZU? Was hätte das Tier, was hätten wir davon gehabt? -
Danke, Wolfgirl, für deinen Beitrag.
Ich sehe es auch so, daß es Menschen gibt, die können die endgültige Trennung nicht aushalten, interpretieren einen Lebenswillen in ein Tier, den sie sich doch nur mit dem Können der heutigen Medizin erkaufen.
Mutiger ist es in meinen Augen loszulassen, was man liebt, helfen einen sanften, schmerzfreien Weg zu gehen.
Ich stehe ohne wenn und aber dazu. Meine Tiere, die mir so viel im Leben gegeben haben, werden wegen mir und meinen Gefühlen nicht einen Tag lang leiden müssen.
Gaby und ihre schweren Jungs
-
auch ich möchte dir ganz viel gute kraft wünschen.
höhr auf dein bauch.... & gibt ihr so viel lebensqualität wie es geht.. Ihr werdet eure zeit finden....
viel kraft....
-
ganz meiner Meinung. Es ist schwer diesen Weg zu gehen, aber egoistisch ihn nicht zu gehen. Ganz friedlich schlafen sie ein und müssen sich nicht mehr quälen! Lebenswille hatte unser Apollo sicherlich noch, aber er hatte kein Jack Russell Leben mehr! Und ich bleibe dabei, ich warte nicht, bis der Hund offensichtlich leidet und darum bettelt erlöst zu werden!
-
-
Tief berührt und mit feuchten Augen lese ich von Euren Erlebnissen.
Tatsächlich ist jede einzelne Aussage beides - richtig und falsch. Nicht betroffen kann man eine klare Stellung beziehen und sagen "SO ist das richtig!".
Es ist trotzdem jedes Mal anders.
Die Liebe ist jedes Mal eine andere und der Schmerz ist jedes Mal ein anderer. Jeder einzelne Kamerad, der gegangen ist, hinterlässt uns seinen ganz speziellen Schmerz. Doch es ist unsere menschliche Eigenart uns an der Vergangenheit festzuhalten und dafür einen Teil Gegenwart einzutauschen.
Ich habe den Eindruck dass die Geschichte von unseren Kameraden, die wir in uns tragen, immer die richtige ist.
Ich glaube, dass es in jeder einzelnen dieser Begegnungen für genau dieses Tier und seinen Halter der richtige Weg war - nicht immer ist der offensichtliche Weg auch der richtige Weg.
Wolfgirl hat das vorher ganz treffend angemerkt "Und ich finde, das hat ihnen vielleicht menschlich was gebracht - ja, sie wissen jetzt, wie Leid aussieht und können es aushalten "
Ich bin überzeugt davon, dass uns jeder einzelne dieser tierischen Kameraden seine Lektion erteilt. Vielleicht wäre es viel angemessener dem Tier, und seinem Weg mit uns den Respekt zu erweisen, und die Lektion, die wir dabei lernen konnten, zu ehren.
Wir können beruhigt davon ausgehen, dass kein anderer Mensch besser entscheiden kann, als wir selbst.
Denn jeder Mensch ist anders und jedes Tier ist anders und jede Lektion ist eine andere. Nicht nur Du hast Dein Tier ausgesucht - auch Dein Tier hat Dich ausgesucht. Und Ihr beide erschafft Eure gemeinsame Geschichte vom Anfang bis zum Ende. Und da wir Menschen meist zurückbleiben und unsere Tiere gehen, sind wir aufgerufen, diese gemeinsame Geschichte zu ehren und unsere Lektionen anzunehmen.
Warum sollten wir nur im Zusammenhang mit menschlichen Kontakten oder mit technischen und beruflichen Veränderungen lebenslang lernen. Gerade die, die uns so sehr nahe stehen, sind auch immer unsere Lehrer - seien es nun Menschen oder Tiere. -
Ich stimme dir zwar grundsätzlich zu, aber ich bin nicht sicher, ob du verstanden hast, was ich mit dem von dir zitierten Abschnitt sagen wollte. Im Ganzen heißt es ja:
"Und ich finde, das hat ihnen vielleicht menschlich was gebracht - ja, sie wissen jetzt, wie Leid aussieht und können es aushalten (die physischen Schmerzen hat ja der Hund, aber die Menschen haben jetzt mal Mitleid gefühlt und teuer Geld und Lebenszeit bezahlt). Aber der Hündin wäre es vielleicht lieber gewesen, einfach irgendwann abends im Körbchen zusammengeringelt einzuschlafen. Mehr passiert ja nicht."
Sicher lernt man mit jedem neuen Freund (ob Mensch, ob Tier) eine neue Lektion - aber ich finde NICHT, dass es im Sinne des Tieres ist, diese Lektion so zu lernen. Ich finde es einem Tier gegenüber geradezu gemein, zu 'sagen': Tut mir leid, ich weiß, dass du heftige Schmerzen hast, aber ich muss als Mensch einfach mal lernen, Leid auszuhalten. Und dich hab ich zu meinem Lehrer erkoren.
Die Frage, ob ich ein Tier einschläfern lasse, wenn es schwer, unheilbar und unverbesserbar erkrankt ist, sollte nicht von meinen Interessen abhängen, sondern von denen des Tieres. Sonst ist es keine Liebe in meinem Verständnis.
-
Ich möchte mich auch mal einmischen, auch wenn ich jetzt nicht jede Seite gelesen habe, glaube ich, es geht darum das die TE lieber auf den "natürlichen" Tod wartet, weil das ja die Natur ist...
Wie schon oft geschrieben wurde, die Natur hätte unsere lieben treuen Freunde schon viel eher aus dem Leben gerissen...
Es gibt auch so viele junge Hunde, die unheilbar Krank sind, die sich elendlich quälen würde, bis endlich mal die Natur seinen lauf lässt...
Ich erinnere mich an eine Hündin, die eine Krankheit hatte, wo die gesamte Muskulatur im Kopf zurück ging... (Korrigiert mich bitte, wenn ich etwas falsch erzähle) Die Besitzerin hat auch alles für die Maus getan. Sie war noch jung, soweit ich weiß... Sie konnte am Ende kaum noch fressen oder trinken, zeigte aber dennoch Lebenswillen... Aber was ist das für ein Leben? Die besitzerin lies sie in Würde gehen....!!! Hätte sie sie nicht einschläfern lassen, wäre sie elendlich verhungert oder verdurstet.. Und das dauert bis da die Natur kommt und einen erlöst...
Dann möchte ich dir von unserer ersten Hündin erzählen...
Sie ist mit 12 Jahren erlöst worden... Warum? Sie war bisdahin eigetnlich immer recht fit, zwar nicht mehr die schnellste und blind war sie auch... Aber eines morgens hatte sie eine Magendrehung, leider war es damals noch nicht so mit Internet und allem... Und es fehlte die Erfahrung und ein Auto... Der Bauch gaste immer mehr auf... Bis wir dann beim TA waren, war es für eine OP leider zu spät, noch heute bereue ich es nicht gedrängt zu haben, eher zum Doc hinzukommen... Aber ich war 10...!
Sie wurde dann erlöst und ist friedlich eingeschlafen... Klar hätten wir auch warten können, bis dann der "natürliche" Tod gekommen wäre... Aber ähm Hallo???? Was für qualen wären es für sie gewesen? Klar, es wäre nicht mehr ewig gegangen, den Tag hätte sie so oder so nicht mehr überlebt, aber es hat ihr noch stundenlanges quälen erspart.Dann möchte ich dir von unserer zweiten Hündin erzählen. Sie ist kurz vor ihrem 14. Geburtstag erlöst worden. Warum erlöst?
Das werde ich dir erklären, aber es wird eine etwas längere Geschichte, also nimm dir ein wenig Zeit...Es war das erste mal kurz vor Ostern, wo der Kampf gegen den Tod begann... Wo wir dem Schicksal noch etwas Zeit abluchsen wollten, es war noch nicht an der Zeit aufzugeben... Sie musste Not-OPeriert werden, weil in der Gebärmutter ein Tumor angerissen war.. Sie hatte alles gut überstanden, zwar viel Blut verloren, aber sie lebte...
Eine gute Woche später, merkte ich, da stimmt etwas nicht... Ich hatte irgendwie eine innere Verbdinung mit ihr, und wusste ganz genau wenn irgendetwas nicht stimmte...
Wieder zum Doc. 40grad Fieber. Die Op-Naht hatte sich entzündet, mit Verdacht auf Bauchfellentzündung.. Einen Tag gab es Antibiotika und Fiebersenker.
Am nächsten Tag sah die Naht noch schlimmer aus, der Eiter quoll regelrecht raus. Also ab in die TK...Die stellten meine Maus auf den Kopf, und dann Ultraschall und einer Untersuchung wo man eine kleine NAdel in den Bauchraum steckt und flüssigkeit rauszieht, sah man es ist keine Bauchfellentzündung. Es ist wirklich "nur" die Naht die so stark entzündet ist... Allerdings war eine Flüssigkeitsansammlung an einer Niere. WAs war das? Eiter war es nicht, wurde ja unter dem Mikroskop untersucht... Die Ärzte wollten wieder Operiern... Wir willigten ein, aber wir wollten noch einen Tag zu HAuse mit ihr verbringen.
Ich hatte aber ein seltsames Gefühl... Ich wusste, lassen wir sie noch einmal operieren, wird sie die OP nicht überleben. Mit so einem hohen Fieber und geschwächt, weil sie dadurch auch kaum fressen und trinken wollte... Nein, sie hätte es nicht überlebt.Ich unterhielt mich lange mit der Ärztin am OP-Tag und sie willigte ein, das wir diese Ansammlung beobachten. In 10 Tagen sollte ich zum Ultraschall wieder kommen... Es wurde nicht mehr, aber auch nicht weniger. Also liesen wir es so wie es war.
Dann kam ein Monat später das Vestibularsyndrom. Was als dieses erst gar nicht erkannt wurde, und ich WUSSTE noch ist nicht ihre Zeit...!!! Ich kämpfte wieder, googelte, weil ich mitder Diagnose nicht einverstanden war, die die TÄ mir gaben... Der Termin zum Einschläfern stand... Und es war einfach noch nicht so weit..!!! (Die Diagnose war angeblich ein aufgeplatzer Tumor bzw eine sicker Blutung)
Ich kämpfte und gewann1!! Es war das Vestibularsyndrom und wir kämpften uns zurück ins Leben...!Dann hatten wir erstmal etwas Pause zum Luftholen...
Irgendwann konnte sie nicht mehr Laufen... War so im Dez. ca... Ihr gaben die Hinterbeine immer nach.... Wieder zum Doc... Warscheinlich ein BAndscheibenvorfall... Dadurch ein Nerv eingeklemmt... Aufgeben war nicht... Sie wollte... Ich wusste es..!!! Woher? Les weiter, ich komme gleich dazu...Sie bekam einiges an Medis. Und sie stand wieder auf!!! Klar war es auch ein schwerer weg... Aber ich erspare dir die Details, das würde zu sehr ausarten.
Durch die starken Medis gab es eine Magenschleimhautentzündung, ihr ging es wirklich beschissen... Aber hey, noch war es nicht so weit...
Mit viel liebe und Geduld habe ich sie auch dann wieder auf die Beine gebracht... Es war nicht einfach, aber meine Maus war es mir wert...! Viele hätten schon hier aufgegeben...!!!
Soweit ich mich erinnere hatten wir dann erstmal Ruhe, als Sie dann wieder auf die Beine kam... Klar, wir hatten viele TA besuche allgemein. Sind ca alle 6 Wochen hin zur Akupunktur was ihr sehr gut bekommen ist... Aber wir haben die Zeit genossen die wir noch hatten... Da sich auch in mir immer mehr das Gefühl breit machte, es wird bald so sein...
Und der Tag kam...
Ein paar Tage vorher war sie schon wieder wackelig auf den Beinen. Es war wieder kurz vor Ostern. Wir ins also Gründonnerstag wieder zum TA für die Akupunktur, es hat ihr wrklich immer super geholfen! Dieses wackelige war immer mal mehr mal weniger, daher war noch kein großer Grund zur beunruhigung...
Das sie KaFreitag noch nicht auf dem Damm war, schoben wir auch den Stress beim TA, danach hing sie immer einen Tag etwas durch.
Dann war Samstag.
Sie konnte nicht mehr aufstehen... Wollte es noch nicht mal groß. Für uns stand fest, wir fahren zum Tierarzt, aber pullern und häufchen machen muss sie ja noch.
Also versuchten wir ihr das Handtuch um den Bauch zu legen, so hatten wir sie zwischendurch immer mal gestützt bzw auch als sie den Bandscheibenvorfall im Dez hatte... Es war ihr sehr unangenehm.
Ich habe es gerade so in den garten mit ihr geschafft, aber es war wrklich eher ein Kampf... Sie wusste nicht wohin mit sich vor schmerzen... Wollte nicht vor oder zurück.... Und irgendwann hat sie mich gebissen... Nicht blutig, nein... Aber sie wusste einfach nicht mehr weiter... Ich habe sie einigermassen wieder ins Haus gebracht, mich zu ihr gesetzt und fing an zu weinen. Ich wusste, heute ist es so weit... Ich werde sie nicht mehr so vom TA wieder mitnehmen, wie wir hinfahren...
Wir riefen beim Doc an, ob nicht jemand kommen kann... Doch leider hatten sie einen Notfall und es würde dauern... Also fuhren wir lieber hin, wir wollten sie nicht noch mehr leiden lassen... Also ging es mit Maulkorb auf ihrem Schlafkissen ins Auto... Der Maulkorb war nur aus Schutz vor uns. Sie hat noch nie gebissen, sie konnte noch so schmerzen haben oder die Kinder sie ärgern... Aber sie sollte auch nicht mehr laufen, darum haben wir sie getragen...
Zu viert (meine eltern, Bella und ich) machten wir uns auf den weg.
In der Praxis untersuchte man sie gründlich, sie hatte noch Gefühl in den Hinterbeinen, aber schlimme schlimme Rückenschmerzen.
Was machen wir? Es gäbe zwei Möglichkeiten. Hochdosiertes Kortison wie im Dez und Schmerzmittel oder erlösen...
Sie liesen uns einen Moment alleine, damit wir entscheidn können, obwohl es für mich schon fest stand...
Meine Eltern waren noch nicht sicher...
Bis sie sich Bella genau ansahen... Sie sah verzweifelt von mir, zu meinem dad zu meiner mum. Immer mit weit aufgerissenen Augen vor schmerzen... Sie musste wirklich schlimme schmerzen gehabt haben. Mit ihrer letzten Kraft robbte sie sich noch mal zu meinem Dad, verabschiedete sich quasi... Legte sich dann erschöpft neben mir... Meine Ma kam noch, verabschiedete sich... Und unser Entschluss stand...!Und jeder, der heute ncoh ihre "letzten" Fotos sieht, wie ihr Blick und ihre Ohren waren, sagen ja es war richtig...
Bella lebte nach jedem Kampf wieder auf... Nach jedem Schub von Krankheiten lebte sie wieder auf... Aber hier nach... Es hätte keinen Sinn gehabt...
Klar, die Ärzte boten es ja an mit Kortison es noch mal 24 std zu versuchen... Aber zu welchem Preis? Sie hätte sich unendlich gequält...
Hätten wir aber gewartet, bis die Natur ihren lauf genommen hätte... Bor sie hätte noch ewig gelebt...
Organisch war alles bestens.... Sie wäre vielleicht verhungert und verdurstet weil sie vor schmerzen nicht mehr gefressen hätte... Aber was ist das für ein Tod?Und was ist das bitte für ein Beisp. mit der Oma?
Ganz ehrlich, es wäre auch für viele alte Menschen oder auch teilweise für junge unheilbare Menschen eine Erlösung wenn es in Deutschland wieder die Sterbehilfe geben würde...!!! Wie viele Menschen vegetieren nur vor sich hin und warten sehnlichst auf den Tod?Ich finde es zeigt auch von Liebe gegenüber unseren treuen Freunde, das wir sie erlösen können und es auch machen wenn es an der Zeit ist.
Die Lebewesen die man liebt, möchte man Leid ersparen... Zumindest ist es bei mir so... Die Menschen oder auch Tiere die mir wichtig sind möchte ich unnötiges Leid ersparen..Und es ist besser, manchmal einen Tag ein Tier eher zu erlösen, als vielleicht 5 Tage zu spät. Es sind einfach unnötige qualen.... Versetzt du dich einmal in die Lage deines treuen Freundes...
Der "natürliche" Tod kommt einfach sehr sehr oft viel zu spät. Und ob "Sie" dann überhaubt friedlich eingeschlafen sind, ist immer auch die Frage...
Liebe Grüße Jey_Bee - Mit Bella für immer in meinem Herzen, die sich nun erstmal Taschentücher suchen muss....
-
Mein Senior ist jetzt auch 13.
Keiner kann dir raten aber aus Erfahrung sage ich dir, wenn du bereit bist auf deinen Bauch zu hören wirst du fühlen wann du sie gehen lassen musst.
Es gehört dazu und ist der größte Liebesbeweis. Der Mut, loszulassen wenn es an der Zeit ist.
Genieß die Zeit die euch bleibt und sei stark und mutig wenn es soweit ist....Ich wünsch dir Kraft....
-
Vielen Dank für all die, die mir Kraft wünschen und Mut zusprechen.
Ich habe mir schon gedacht, dass es schwer sein wird, mich verständlich zu machen. Vor allem, wenn vielleicht nur Ausschnitte aus dem Thread gelesen werden.
Eines muss ich aber noch loswerden:
Ich lasse meine Maus NICHT qualvoll sterben und schon gar nicht, weil ich denke "es ist halt Natur". Es sind hier Gedankengänge, die ich mir in dem Prozess des Abschiednehmens gemacht und wiedergegeben habe. Das ist alles. Ich bin auf der Suche nach dem rechten Zeitpunkt, nach dem stimmigen Ende und das schließt in keinster Weise die ("unnatürliche") Erlösung aus. Ganz im Gegenteil!Letztendlich gibt es keinen richtigen und keinen falschen Weg, wie Pudelvd es zu beschreiben versuchte.
Und auch wenn ich denke, der Vergleich zum Sterben von Menschen hinkt in gewissem Sinne nicht, ist das vielleicht eine Diskussion, die hier einfach nicht hingehört.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!