Und plötzlich geht alles ganz schnell- Mirna aus Montenegro

  • Zitat

    Schon faszinierend, wie untereschiedlich die Warnehmung ist.
    Ich frage mich bei solchen immer Diskreptanzen, ob die Leute bewusst hinsichtlich ihres Charakters lügen, oder, ob sie sich dort tatsächlich so verhalten hat.


    Kann man nicht sagen. Die Mitarbeiter/in vor Ort sind nicht sehr zuverlässig. Wofür aber die Hunde nichts können. Ich habe Mirna gewählt, weil sie ein typischer "null-Chance" Kanditat ist. So schätze ich sie auch nach wie vor ein, auch, wenn sie sich anders zeigt, als beschrieben. Ihr Verhalten ist noch sehr merkwürdig. Aber dazu will ich ja Pflegestelle sein, um solchen Hunden einen Weg in unsere Gesellschaft zu ermöglichen.

  • Ok ich muss etwas hinzufügen. Mirna hat aus Entfernung gerade meinen Sohn angeknurrt. Mein Sohn stand nur da, hat sie nicht einmal angeschaut. Ich habe es sofort unterbunden und sie weg geschickt. Fest steht, die nächste Zeit läufts hier nur mit Vollkontrolle. Mirna hat jetzt auch eine leichte Hausleine dran.

  • Uppsala... hast du nen Mauli für sie? Wie groß ist sie in etwa? Habe sonst noch einen, der Sonne allerdings fast zu klein ist....


    Hausleine ist schonmal super.
    Ich würde ihr schnell einen Platz zuweisen (Nen Metallkennel habe ich sonst auch noch ;) ), an dem sie sich größtenteil aufhalten soll und der gleichzeitig Sicherheit für sie bedeutet (wo weder Janosch noch dein Sohn Nahe dran kommen).
    Außerdem würde ich am Anfang - evtl. bis du ihr Verhalten besser einschätzen kannst - jede Kontaktaunahme zwischen ihr u. deinem Sohn verhindern (auch wenn der Kontakt von ihr aus kommt.... vllt ist sie nicht ängstlich genug, um zu flüchten, aber mutig genug um hinzugehen und wegzudrohen.... oder sie kennt nur "Angriff ist die beste Verteidigung"...). Quasi deinen Sohn als Tabu erklären.
    Jegliches! deeskalierende Verhalten belohnen (und wenn es nur beschwichtigen ist). Nimmt sie Futter?
    Mehr Tipps habe ich auf die Schnelle auch nicht...
    Wünsche dir aber gute Nerven!

  • In manchen Situationen werde ich nicht drumherum kommen, ihr einen Maulkorb umzuziehen.


    Ich habe gerade meinen Sohn ins Bett gebracht. Eigentlich nichts, was hektisch ist. Aber Mirna macht das völlig hektisch. Ich war schon bewusst ruhig, aber Mirna began um mich herum zu tänzeln, zu winseln, sich zu unterwerfen... Kaum sitze ich, legt sie sich hin, und alles ist ok. Stehe ich wieder auf und gehe ins Kinderzimmer, oder ins Bad, dann wird sie wieder ganz hektisch, winselt und unterwirft sich am laufenden Bande, selbst, wenn ich gar nicht in tatsächlicher Nähe bin. Draußen ist sie unsicher, aber sobald sie merkt, dass das andere Ende der Leine sicher ist, und sie führt, folgt sie ohne stehen zu bleiben. So zum Beispiel auch bei Türen. Sie geht durch offene Türen, aber man muss selbstbewusst voran laufen, und darf nicht auf halber Strecke stehen bleiben. Bleibe ich stehen, wenn Mirna gerade auf der Türschwelle angekommen ist, dann geht sie nicht mehr weiter. Ähnlich wie bei Pferden die man auf den Hänger führt. Voran gehen, nicht umdrehen, nicht stehen bleiben, nicht ziehen... Es ist recht interessant mit ihr. Mal schauen, was sie mir noch alles von sich zeigt. :smile:

  • Zitat

    Und ganz nebenbei, es ist richtig schön, zu sehen, wie sich ein Hund, der nur Elend kennt, dass erstemal auf einem Wollteppich räkelt... :hug:


    Toll, das du dich ihrer angenommen hast.
    Aber, was erwartest du denn von nem Hund, der grade mal ein paar Stunden bei dir ist? :???:
    Der kennt wenig oder nichts, kommt jetzt in ne Familie mit Hund, Kind, usw.
    Lass ihn doch erst mal ankommen. ;)

  • Zitat

    Toll, das du dich ihrer angenommen hast.
    Aber, was erwartest du denn von nem Hund, der grade mal ein paar Stunden bei dir ist? :???:
    Der kennt wenig oder nichts, kommt jetzt in ne Familie mit Hund, Kind, usw.
    Lass ihn doch erst mal ankommen. ;)


    Hä?! Wo ERWARTE ich denn etwas von Mirna?
    Ich erwarte nichts. Ich beobachte, stelle fest, und gebe wieder, wie unser Tag war. Wo also liest du Erwartungen an Mirna? Ganz im Gegenteil, ich schrieb sogar, dass die eigentlichen Vorstellungen nicht erreicht wurden, es wurde von einer sehr scheuen Mirna ausgegangen.

  • Vielleicht kann ich dir ein bisschen Mut machen, wegen ihres Sozialverhaltens. Ich habe hier auch eine Hündin von der Straße, und die war anfangs sehr ähnlich wie deine zu meinem Rüden und allen Hunden die wir kennen gelernt haben. Sie hat sehr viel Raum für sich eingefordert, hat sofort geknurrt, hätte niemals gespielt.
    Mit der Zeit wurde es immer besser, mittlerweile (nach 10 Monaten) schläft sie mit meinem Rüden in einem Korb und sie spielen täglich, sie hat draußen Hunde die sie sehr gern mag, andere schickt sie immer noch weg, aber auf eine moderate Weise. Ich kann auch fremde Hunde hierher einladen, alles kein Problem.
    Ich weiß ja nicht ob das eine Verhaltensweise ist, die es oft bei Tierheimhunden/Straßenhunden gibt, aber ich kann mir schon vorstellen, dass Hunde gewisse "Überlebensstrategien" entwickeln um gut durchzukommen. Und je sicherer sie sich irgendwann fühlen können, desto mehr lassen sie los, so wars zumindest bei uns.
    Sie klingt wirklich total ähnlich wie meine Hündin, die hat anfangs auch sehr viel geknurrt, vor allem meine Mutter war ihr "Opfer", weil sie das schwächste Glied ist. Passt auch wieder irgendwie zu dieser Strategie.


    Ich drück dir die Daumen, dass es deiner Mirna ähnlich geht!
    Und ich finde nicht, dass es sich nach einem chancenlosen Hund anhört, du wirst überrascht sein, wie sie sich mit der Zeit verändern wird, da bin ich mir sicher!

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