Angst vor Kleinkindern

  • Hallo,
    wir haben ein großes Problem mit unserem Schäferhundmix Merlin.
    Er hat teilweise richtig Angst vor Kindern und bellt/knurrt diese auch teilweise an.
    So ist er der liebste Hund auf der Welt (ich weiß, meint jeder von seinem eigenen Hund :D ). Er ist verträglich mit anderen Hunden (außer mit einigen Rüden, klar, er ist selbst ein anderthalbjähriger Rüde mitten in der Pubertät), geht auf jegliche Menschen freundlich zu, wir sind mit ihm von Anfang an in der Hundeschule gewesen wo er jegliche Dinge kennengelernt hat usw.
    Das einzige was garnicht geht sind kleine Kinder im Alter zwischen, sagen wir mal, 3-10. Babys sind kein Problem. Letzte Woche war eine Freundin von uns und ihr 4 Monate alter Sohn hier bei uns und er war zwar total aufgeregt aber für seine Verhältnisse echt vorsichtig (er ist allgemein ziemlich tollpatschig und stürmisch).
    Aber ab dem Alter, in dem Kinder anfangen zu Laufen, ist er total anders. Am Anfang hat er sie immer nur genau beobachtet und man sah im die Aufregung an. Seit ein paar Wochen hat er angefangen, sie anzubellen und sogar anzuknurren :sad2:
    Leider hat er einige schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht. Hier in unserer Umgebung sind viele Kinder, die leider Gottes wohl von ihren Eltern nie beigebracht bekommen haben, dass nicht alle Hunde sofort beißen und wie man mit ihnen umgehen soll.
    Die erste blöde Erfahrung (nach der er aber immernoch normal gegenüber Kinder war) war, als wir bei Bekannten mit einem 4 jährigen Jungen waren. Dieser ist dem Merlin anfangs hinterhergerannt und das fand Merlin gar nicht toll. Wir haben ihm natürlich gesagt dass er damit aufhören soll aber da hat Merlin ihn schon die ganze Zeit ganz skeptisch angeschaut. Er war neugierig, ist aber eher geduckt an ihn herangekommen und sobald sich der Junde zu ihm gedreht hat ist er mit eigeklemmten Schwanz weggerannt. Aber wie gesagt, danach verhielt er sich bei Kindern noch normal.
    Aber dann gab es eine für den Hund noch wesentlich unangenehmere Situation. Wir waren mit ihm spazieren und als wir mit ihm an einer Hausecke ankamen, kam von links gleichzeitig ein etwa 10 jähriges Mädchen mit Rollschuhen und hat uns anscheinend nicht gesehen. Als das Mädchen uns dann sah hat es fürchterlich gekreischt und kommte gerade noch bremsen. Aber Merlin hat sich so erschreckt (meine Mutter und ich haben durch das Gekreische auch fast einen Herzinfakt bekommen), dass er einen riesigen Satz zur Seite gemacht und das Mädchen angebellt hat. In dem Moment standen ihm auch sämtliche Haare zu berge und er hatte einen richtigen Kamm.
    Im Reitstall sind auch immer sehr viele Kinder weil dort auch Kindergeburtstage veranstaltet werden. Und diese bellt er auch ziemlich häufig an, er hält aber Abstand, ich gehe also nicht davon aus dass er zubeißen würde.
    Seitdem ist es noch häufiger passiert dass sich Kinder vor ihm erschreckt haben und auch geschrien haben.
    Wenn man das alles zusammenfasst, kann man echt verstehen, warum er Angst vor ihnen hat. Nur ist nun die Frage, wie man das wieder abstellt.
    Er lässt sich auch nicht mehr von Kindern streicheln. Dort duckt er sich ruckartig, zieht den Schwanz ein und läuft rückwärts weg vom Kind.
    Habt ihr Ideen wie man an diesem Problem arbeiten kann?

  • Kein Wunder, dass er bei diesen Erfahrungen die Kinder nicht mehr mag.

    Ich würde damit anfangen, dass ihr beim Gassigehen und wann auch immer ihr auf Kinder trefft, du ihn lobst, sofern er ruhig und entspannt bleibt. Wird er unruhig, knurrt, etc. ein strenges "Nein!" und- wenn er gehorcht- sofort loben. Das wird vermutlich eine ganze Weile dauern, aber so kann er lernen, dass Kinder nicht Böse sind. Natürlich sollten negative Situationen vermieden werden, jetzt noch mehr als sowieso!!

    Weiter geht es, wenn dies gut klappt. Den Kindern näher kommen und dort, in ihrer direkten Nähe, etwas mit ihm spielen oder einfach nur loben, sofern er gelassen bleibt. Den Abstand nach Möglichkeit nach und nach verkleinern, gerade so, dass er ruhig bleibt.

    Sollte all das kein Problem sein auch mal neben Kindern, die du kennst und sich wenigstens mal für den Moment ruhig verhalten, direkt an ihm stehen bleiben und sich wirklich sehr nahe zu ihm aufhalten und natürlich immer loben. je nach dem wie gut es klappt auch dem Kind erlauben, ihm Leckerlis zu geben.

    Selbstverständlich musst du beim Training stets darauf achten, dass den Kindern wirklich nichts passieren kann! Lieber auf Nummer sicher gehen als etwas zu riskieren

  • Zitat

    Wenn man das alles zusammenfasst, kann man echt verstehen, warum er Angst vor ihnen hat.

    Ein wesensfester Hund lässt sich durch sowas eigentlich nicht beeindrucken. Die Situationen sind ja nicht aussergewöhnlich.
    Kreischende Kinder gehören zum Alltag.

    Ich denke dein Hund ist sehr unsicher. Das Alter spielt auch eine Rolle.
    Bisher hat er noch nicht gelernt, dass du ihm die nötige Sicherheit bietest...Fakt ist, dass DU ihn durch schwierige Situationen führen solltest.

    Was machst du denn , wenn er so unsicher reagiert ?

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