Rasse Nova Scotia Duck Retriever -Toller - Erfahrungen?

  • Hallo - meine Schwester möchte sich in ca. 2 Jahren einen Hund anschaffen,und diese Rasse gefällt uns sehr. Wir haben viel gelesen, und auch Bücher zur Rasse erworben, aber mich würden halt so "echte" Erfahrungen interessieren! Hat die hier jemand? Vor allem bitte Nicht-Jäger, denn das sind wir ....



    Vielen Dank !

  • Die Rasse heißt Nova Scotia Duck Tolling (daher kommt die Abkürzung "Toller" - nicht, weil die Rasse so toll ist) Retriever ;)
    Ich habe ein paar Wochen bei einer Züchterin gelebt und konnte die Rasse da "aus nächster Nähe" erleben.
    "Natürlich" bin ich absoluter Fan geworden :D
    Ich schicke dir gern den Link der Züchterin per PN, auf ihrer Seite findest du auch eine tolle Rassebeschreibung aus Erfahrungssicht der Züchterin, der ich voll zustimmen kann.

  • Also ich interessiere mich seit 8 Jahren für diese Rasse und in 2-3 Jahren wird einer hier einziehen.


    Eigene Erfahrungen hab ich demnach noch nicht, kann aber von Gesprächen und Begegnungen berichten.
    Auch von Nicht-Jägern ;-)


    Was genau interessiert dich denn?


    Warum soll es für euch diese Rasse werden? Und was habt ihr so vor mit dem Hund?


    Lg

  • Was genau interessiert dich denn am Toller? Ich habe hier einen sitzen und kenne noch eine ganze Menge weitere.
    Ich denke der größe Fehler, den man beim Toller machen kann, ist ihn aufgrund seines Aussehens als "Kleinen Golden" einzuschätzen. Der Toller ist ein hochspezialisierter Jagdhund mit einer entsprechenden Portion Arbeitsfreude und Power. Das schöne ist jedoch, dass man den Toller (bzw. die Retriever insgesamt) auch über Dummyarbeit sehr gut auslasten kann, so dass man nicht unbedingt Jäger sein muss um den Hund artgerecht halten zu können. Wird dem Toller ausreichend Auslastung geboten ist er zu Hause völlig unauffällig.
    Vom Wesen her sind Toller in der Regel deutlich reservierter als andere Retriever. Fremde Menschen werden oft völlig ignoriert, die eigenen Leute liebt ein Toller dagegen sehr, wobei es sehr unterschiedlich ist, inwieweit sie das zeigen. Laurin z.B. braucht von sich aus fast gar keinen Körperkontakt, ganz selten mal kommt er an und will kuscheln. Andere sind dagegen richtige Schmusekugeln, ist wohl Typsache. Toller sind keine Kläffer und haben keinen Schutztrieb. Jagdtrieb kann ausgeprägt sein, muss aber nicht. Ich kenne keinen bei dem der Jagdtrieb nicht kontrollierbar wäre, bei einigen musste man aber intensiv dran arbeiten. Laurin ist z.B. gar kein Hetzer.
    Von der Gesundheit her ist der Toller leider sehr verschrien. Das ist die Folge einer sehr aggressiven Kampagne eines ehemaligen Dissidenzzüchters. Der Großteil davon ist totaler Humbug, es gibt aber schon einen wahren Kern, so dass man darauf achten sollte, wo man seinen Toller kauft.


    Ein paar Infos gibts auch auf meiner Homepage http://www.laurentide.de und eine ganze Menge Infos gibts im Tollerforum http://www.tollerforum.com. Ansonsten ist auch der DRC (Deutscher Retriever Club) ein guter Ansprechpartner


    In Hamburg gibts auch eine sehr aktive Tollergruppe um die Kennels Nanaimo und Silvicola. Da kann man bestimmt auch mal mitkommen und ein paar Toller kennenlernen

  • Hallo - und vielen Dank für die Antworten.


    Ja, das mit dem "Tolling" war mir bekannt, aber es passte nicht alles oben in die Leiste :headbash:


    und Toller ist doch auch eine gebräuchliche kurzform, oder nicht?


    Ja, was genau interessiert mich? für meine schwester wäre es der erste eigene hund, aber wir sind mit hunden groß geworden. im moment gibt es halt meinen mischling und den labrador meiner mutter.


    mit dummy-arbeit kennt sich sich daher auch ein wenig aus. Sie hat zwei kinder, die dann 6 und 8 sind, und der hund wäre schon auch ein familienhund, allerdings handelt es sich um eine äußerst aktive familie.


    meine "sorge" ist halt genau das, was laurentide anspricht. kann man als "normaler" hundehalter einem "hochspezialisiertem jagdhund" gerecht werden? Ich selber hatte noch nie einen solchen hund und frage mich ständig, wie viel arbeit solche hunde brauchen, um ausgelastet zu sein ....

  • Zitat

    meine "sorge" ist halt genau das, was laurentide anspricht. kann man als "normaler" hundehalter einem "hochspezialisiertem jagdhund" gerecht werden? Ich selber hatte noch nie einen solchen hund und frage mich ständig, wie viel arbeit solche hunde brauchen, um ausgelastet zu sein ....


    Also eine permanente Dauerbespaßung braucht ein Toller nicht. Im Gegenteil, damit macht man ihn irgenwann zum hibbeligen Nervenwrack. Lieber gezielte intensive Arbeit und danach ist wieder Ruhe angesagt. Ich mache derzeit 1x pro Woche Obedience Training und 2x Dummytraining (wobei das am WE schon mal 3 Stunden gehen kann). An den anderen 4 Tagen schau ich halts wie's passt. Oft gehen wir da nur spazieren oder clickern ein paar Tricks.
    Die Qualität des Trainings geht ganz klar vor der Quantität

  • Zitat

    Super. Vielen Vielen Dank für die wertvollen tipps ! :gut:


    Gerne doch. Über den Toller gibt's ja immer wieder die abenteuerlichsten Ansichten. Ich habe den Eindruck, dass der Zeitaufwand für diese Rasse von "Rasseneulingen" meist stark überschätzt wird, die Kreativität und Abwechlung, die man im Training braucht, dagegen stark unterschätzt wird. Und dann versuchen die Leute ihren Toller mit stundenlangem Radfahren auszulasten und wundern sich, dass der Hund total genervt ist (jetzt nicht auf dich bezogen, das ist mehr so eine allgemeine Beobachtung).

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