Anschleichen
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Ich habe einen schwarzen Mops und einen beigen Mops.
Beide reinrassig. Warum ich das erwähne? Möglicher Jagdtrieb sollte somit nicht bzw. so gut wie nicht vorhanden sein.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass mein beiger Mops sich öfters anschleicht. Ich sage dazu "er macht die Katze".
Ich habe versucht zu googeln, aber irgendwie scheint da keiner eine wirkliche Antwort drauf zu haben.
Er macht das NIE bei fremden Hunden. Er macht es immer VOR der Spielaufforderung.
Wenn meine zwei im Garten sind, dann laufen sie rum, checken erstmal das Reviert, joggen ein bißchen kreuz und quer.
Mein schwarzer ist mehr so der gemütliche Typ. Guckt hier ein bißchen, dort ein bißchen. Mein beiger ist dann irgendwann an dem Punkt, wo er meint, jetzt müsse die Post abgehen.
Er guckt nach dem schwarzen und dann schleicht er sich ran. Gerne auch mal auf einer Entfernung über 10 Meter. Der schwarze behälte den beigen dabei stets im Blick und bewegt sich nicht.
Wenn die beiden fast voreinander stehen, so bis auf einen halben Meter Entfernung, dann schmeißt sich der schwarze in die Spiel auffordernde Position und die beiden bekommen ihre "5 Minuten". Sie rasieren die Grasnarbe mit den Brustwarzen und rennen hintereinander her. Der Jäger und Gejagte... wer die Rolle hat, kann sich bei jeder Wendung abwechseln. Es geschehen keine Anfeindungen, nichts, was ich als negativ werten würde.
Manchmal wird auch nur im Kreis gesprungen und danach ist gut. Also es muss nicht immer die totale Fetzrunde los gehen.
Wenn wir spazieren gehen, macht das der beige auch. Oft sind wir mit drei Hunden unterwegs. Kommen die Leinen ab, dann laufen die beiden anderen los, mein beiger beobachtet und dann pirscht er sich wieder ran. Meistens folgt dabei dann auch wieder, das total ausgelassene Rennen. Aber selbst, wenn mein beiger einen der anderen beiden einholt, passiert nichts. Kein reinrennen, umwerfen oder ähnliches. Er rennt vorbei, rennt ihm keiner hinterher, dann wieder Spielaufforderung.
Aber ist das ranschleichen tatsächlich Teil des Spiels?
- Vor einem Moment
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Hi,
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Sorry für Doppelpost, konnte nicht mehr editieren:
Was ich meine mit ich finde bei Google nix: Es geht wenn immer um Begegnungen mit fremden Hunden. Das ist ja hier nicht der Fall. Er macht es auch nicht an der Leine, sondern immer nur im Freilauf.
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es könnte abwartende neugierde sein wie sein gegenüber sich verhält. eine spur unsicherheit evtl. noch zusätzlich.
sicherlich sollte man das nicht als alleiniges zeichen für jagdverhalten werten.
also ich würde mir da mal keine grossen gedanken machen und weiterhin beobachten. -
Also Jagdverhalten, bin ich jetzt auch nicht von ausgegangen. Wollte nur darauf hinweisen, dass ich das auch nicht zur Wahl stellen würde.
Hm, es ist so schwierig. Zu allem, was ich gefunden habe, passt das nicht zu meinem Hund.
Das mit der Neugier finde ich interessant. Denn es passiert wirklich nur in diesen Situationen, in denen sie spielen.
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Zitat
Aber ist das ranschleichen tatsächlich Teil des Spiels?
Warum denn nicht?Spielverhalten hat immer eine Entsprechung im Ernstverhalten. Elemente daraus werden durcheinander gemixt und ohne die eigentliche Absicht gezeigt, als Spiel gekennzeichnet durch spezielle, teilweise übertriebene Gestik. Bei Hunden, die sich gut kennen, braucht man etwas weniger Sicherheitssignale.
Auch bei Möpsen dürften noch Bruchstücke von rudimentärem Jagdverhalten vorhanden sein, welche im Spiel gezeigt werden. Nachrennen, zum Beispiel, oder belauern, oder der Mäuselsprung. Auch wenn der Hund nicht mehr weiss, wozu das dient - im Spiel kann es einfach nur Spass machen.
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Naja, ich les ja viel. Internet, Bücher etc.
Das Problem ist, dass ich auf eine Situation zehn verschiedene Meinungen bekomme.
Früher... also vor über 10 Jahren, hatte ich eine Rottweilerhündin. In ihr steckte irgendwo ein Boxer, es war aber kein 1:1 Mix mehr. Sie war nie aggressiv, dominant, was auch immer. Im gesamten eher untypisch Rottweiler.
Wenn sie spielte, habe ich es eben als solches gewertet. Weder zu kritisch, noch zu unbedacht. Und da war ich auch schon im Internet unterwegs. Naja, dann ging das los. Hunde spielen nicht! Es ist immer... Jagdverhalten, Dominanzgehabe, Provokation usw.
Ich habe das damals für mich einfach nur registriert. Ich war ja nicht auf Problemlösung aus, sondern das waren Reatkionen auf meine Erzählungen.
Ich habe danach sehr lange keine Hunde gehalten, aber weiterhin gelesen, Foren durchquert etc.
Mittlerweile kann man fast schon sein Diplom machen, wenn es darum geht, das Verhalten des Hundes zu analysieren. Dominanzverhalten - gibt es nicht, gibt es ganz sicher, gibt es nur in bestimmten Situationen, nur unter Hunden, nie gegenüber Menschen, gegenüber dem Halter, Fremden, Besuch, etc.
weglaufen: Langeweile, Jagdinstinkt, Ungehorsam etc.
Natürlich muss man das individuell lesen. Aber da hier alles Forennutzer sind, weiß man ja auch, dass man für eine Sache eben zig Analysen bekommt, zusätzlich zu dem, was man in der Literatur noch so findet.
Ich habe zum Beispiel zum Thema Erziehung das rausgesucht, womit ich mich am besten identifizieren kann. Ich fand Fichtelmeyer ganz gut, habe aber gemerkt, dass ich mich total unnatürlich dem Hund gegenüber verhalte. Für mich konnte ich das nicht umsetzen - hat auch nicht funktioniert.
Bei allem anderen bin ich gerade dabei, mir das Beeinflussen lassen abzugewöhnen.
Ich hätte es auch als Spiel gedeutet, aber es war halt oft die Rede davon, es ist entweder provokant oder Unsicherheit. Von Spiel habe ich bisher noch nichts gelesen. Deswegen meine zaghafte Nachfrage, dass es wirklich so einfach sein könnte

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Ich kenne die These mancher Hundetrainer, dass Hunde nicht spielen würden. Wurde im DF auch schon diskutiert. Meist behaupten sie gleich, dass es Spiel überhaupt nicht gäbe, denn warum ausgerechnet der Hund als einzigstes der höher entwickelten Tiere nicht spielt, können sie dann doch nicht glaubhaft machen. Wahlweise wird dann noch dem Menschen als einzigem Lebewesen Spielverhalten zugestanden. Auf Verhaltensforschung können sich diese selbsternannten Experten bei ihren Thesen allerdings nicht berufen. Denn die ist sich einig: Menschen, und Hunde, und ganz viele andere Tiere spielen unzweifelhaft!

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