Hundebegnungen im Wald

  • Zitat

    Mir wäre diese Methode einfach zu riskant.


    Aber gut, ich hab da auch leicht reden...


    Was meinst du mit riskant? Das der andere Hund darauf agressiv reagiert? Oder der Halter?

  • Der Hund.
    Ich habe hier z.B. eine Hündin, die sehr gut sozialisiert ist, aber eben auch sehr schreckhaft.
    Ein Hund mit so einem Charakterzug, der dann auf euch zuläuft, erschrecken zu wollen, kann erst recht Aggressionen schüren.


    Ich hatte die Situation einmal mit Bo. Sie hat super lieb mit einigen anderen Hunden gespielt, einer der besitzer wollte seinen Rüden, der ungefragt in die Truppe mit dazu lief, abrufen und schmiss mit einer Leine nach ihm, die den anderen Hund aber verfehlte und neben Bo landete. Sie hat sich so erschrocken und konnte diese Situation nicht mehr zuordnen, dass sie auf den Hund, der neben ihr stand, drauf ging.
    Wenn du so einen Hund hast und fügst dann soetwas dazu, dann würde ich deine Hündin erst recht in Gefahr sehen.


    Und da ich einfach aus eigener Erfahrung weiß, dass es Hunde gibt, die aus dem Schreck heraus erstmal drauf gehen, anstatt wegzulaufen...Ne, das wäre mir zu gefährlich.

  • Na das ist aber eine andere Situation, da rennt ja der Hund zu deinem und dann wird etwas geworfen. Würde ich nicht machen, bzw. mein Hund würde das nicht machen. Da würde ein Rückruf reichen und Lola käme zu mir. Ich werfe wenn der fremde Hund auf uns zugelaufen kommt. Und die Hunde die dann auf uns zukommen und nicht abrufbar sind sind meist alles andere als ängstlich. Die gucken dann verdutzt und wenden sich ab.

  • Hi,


    also ich bin da anders als die meisten hier.. Buddy wird immer angeleint und darf allein überhaupt keinen Kontakt aufnehmen, weil er sehr unsicher ist und nur unnötig rumzicken würde.


    Beispiel 1:
    Dein Hund angeleint, unangeleinter Hund kommt entgegen


    Wenn es ein "Bilderbuch-Labbi" ;) ist, versuche ich ihn mit Körpersprache abzublocken. Zum Glück gibts die da wo ich jetzt wohne nur äußerst selten (Vorher wars die Hölle.. fast immer kam einer in uns reingerannt).
    Jetzt kommen die meisten Hunde ganz langsam auf uns zugetrabt und bleiben stehen. Dann lass ich Buddy warten, begrüße den anderen Hund und rufe meinen dazu.
    Oft kommt es aber nicht dazu, weil die Leute ihre Hunde anleinen, wenn sie sehen, dass einer angeleint entgegen kommt.


    Beispiel 2:
    Dein Hund offline, andere Hund auch.


    Buddy wird angeleint und dann siehe oben..


    Beispiel 3:
    Dein Hund offline, andere Hund angeleint.


    Buddy wird wieder angeleint und evtl. lasse ich nach Absprache mit dem Besi einen kontrollierten Kontakt zu (wie oben).


    LG Gina

  • sorry, grenzt schon an offtopic, aber das wollt ich nicht so stehenlassen....:

    Zitat

    Ja ich hab da eine andere Methode, eine die eher selten vorkommt, für mich aber die absolut richtige ist, was ja auch die schnelle Veränderung meines Hundes zeigt. Ein unsicherer Hund braucht Führung. Sie reagierte sonst IMMER mit Schnappen. Seitdem sie gelernt hat das ich das alles regel ist sie wesentlich entspannter. Sie vertraut mir. Und ich vertraue ihr, dass sie nicht mehr pöbelt. ....


    Also, ich geh da eher mit naijra: ein unsicherer Hund braucht Erfolgserlebnisse, in zunächst einfachen und dann ganz langsam schwierigeren Situationen, um sein Selbstbewußtsein zu entwickeln und zu lernen, adäquat zu reagieren - und wenn er nur lernt, zu zeigen, daß er einen Kontakt nicht möchte, oder ihn eben gelassener aushalten kann, ohne dabei Streß zu empfinden (dazu gehört auch unbedingt, ihn so lesen können, daß man ihn nicht so weit an den anderen Hund ranläßt, daß er schnappen muß, sondern vorherige Beschwichtigungsversuche unterstützt, indem man weggeht vom anderen Hund mit ihm - schon hat der Hund selbst entschieden, daß er selbst keinen Kontakt möchte, und man hat seine Wahl bestätigt, indem man die Möglichkeit gezeigt hat, Kontakt zu verhindern. Also loben bei jeder Kommunikation, die schon VOR dem Schnappen stattfindet, und adäquate Reaktion durch mich.). Ich würde ihn sicherlich nicht in ne Fremdhundegruppe zum Laufen einfach mit reinstecken - aber erstmal einen Begegnung mit einem anderen Hund, von dem ich weiß, der ist sozial sehr sicher, und später dann mit solchen, die mein Hund weniger gut kennt, etc. Jedes Mal mit Erfolg, will heißen, der Hund merkt, der andere reagiert auf seine Körpersprache und wird hundlich korrekt behandelt vom andern. Wie gesagt, jede minimale noch normale Reaktion auf den anderen Hund wie wegsehen, weggehen, bechwichtigen etc., selbst wahrnehmen (wenn das überhaupt gezeigt wird) und bestätigen, im Idealfall damit, daß der Hund den gewünschten Abstand zu dem Fremden erhält (wegführen oder ihm zeigen, wo er hingehen kann.). Daß ich dann dafür sorgen muß, daß der andere nicht doch noch hinkommt, ist klar - sonst lernt der Hund, weggehen bringt nix, das wär ja dann vollkommen kontraproduktiv...


    Auch wenn der Hund lernt, Du regelst alles - was ist, wenn Du mal krank bist und wer anderes mit dem Hund gehen muß, der ihm diesen Schutz einfach nicht geben kann, weil der Hund ihm als Fremdem nicht vertraut? Streß pur für den armen Hund, von heute auf Morgen wieder, der aber dann immer noch nicht gelernt haben wird, selbständig mit der Situation umzugehen. Die grundsätzliche Problematik, daß der Hund nicht mit anderen umgehen kann bzw. Angst hat, löst Du ja mit der Methode beim Hund nicht, und beläßt es quasi dabei, die Auseinandersetzung Deines Hundes mit dem Thema "Fremdhund und Angst" zu meiden. Aber an der Ursache, dem Streßauslöser, nämlich der Angst vor den anderen, arbeitest Du damit nicht. Du "rettest" zwar die jeweilige Situation, weil der Hund lernt, Dir zu vertrauen, arbeitest aber nicht am eigentlichen Problem, und daher hast Du immer das Risiko, daß der Hund unvorhergesehen wieder in einer Streßsituation landet, statt daran zu arbeiten, daß solche Situationen keinen Streß für den Hund mehr darstellen.


    Solange das funktioniert, ist ja gut - aber ne optimale Lösung stell ich mir anders vor. Zumal ich es furchtbar finde, wenn ein Wesen so verängstigt ist, daß es ständig (oder oft) meinen Schutz braucht, und ich, indem ich ihm den auch noch gebe, diese Schutzbedürftigkeit auch noch vergrößere und den Hund abhängig mache von mir.


    Der Hund muß nicht mit jedem spielen können, aber mein Ziel für solch einen Hund wäre es, daß ich (oder ein Familienmitglied, wenn ich nicht kann) mit dem Hund so spazierengehen kann, daß dieser keinen Streß mehr empfinden muß, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, den Du (oder das Familienmitglied) nicht rechtzeitig gesehen hast und ihn daher nicht rechtzeitig "beschützen" kannst. Ein Beschützen als Zwischenstep, wenn ich mal eine bestimmte Situation nicht anders regeln kann, ist für mich völlig ok - aber nicht grundsätzlich diese Hilflosigkeit bestätigen bzw. unterstützen. Wär nicht meines.....

  • Zitat

    ......
    Mit dem Kopf schütteln kann ich nur bei Hundehaltern die mit ihrem schon fixierenden Hund stehen bleiben und uns vorbeigehen lassen und dabei die ganze Zeit auf ihren Hund einreden "ja gleich gehts ja weiter, fein machst du das, feiner hundi..." und kaum bin ich dran vorbei höre ich wie der hund bellend und knurrend hinter uns her will (aber gott sei dank nicht kann, weil angeleint). :mute:



    Naja - solang man selbst noch keinen Problemhund hatte oder irgendwie speziell den Hund ausbildet, macht man sich wahrscheinlich über solche Dinge oft wenig Gedanken, was man dem hund grade damit vermittelt..... Die wollen wahrscheinlich grad bestätigen, daß Hundi fein sitzt - daß der dabei rummault und dies damit bestätigt sehen könnte, soweit gucken die net. Schade zwar, aber verständlich.


    Ich möchte auch immer glauben, ich war anders, als ich noch keine Ahnung hatte, und einfach nur nen Hund wollte :lachtot: *gg (aber ich kanns nicht beschwören......)

  • Zitat

    ......Hat wohl eher beim HH die erzieherische WIrkung das er beim nächsten Mal seinen Hund ruft weil sonst die Bekloppte mit ihren Schläuchen und Zischen kommt. :lachtot: Hauptsache die bleiben weg von uns.


    Wenns wenigstens dafür gut ist - dann würd ichs auch einsetzen..... *gg

  • Also zu Beispiel 1:
    Dein Hund angeleint, unangeleinter Hund kommt entgegen


    Also ich bin da ganz neutral. Wenn ich den Hund kenne und die zwei sich vertragen, mach ich Benny los und lass sie spielen. Aber in so einen Dorf kennt eigentlich jeder jeden.


    Ist mir der Hund unbekannt, warte ich mit Benny an der Leine. Die meisten rufen ja auch ihre Hunde zu sich. Und wenn das nicht klappt, finde ich das nicht schlimm, dann lass ich Benny halt auch laufen.
    Falls es ärger gibt, gehe ich natürlich dazwischen.


    Beispiel 2:
    Dein Hund offline, anderer Hund auch.
    Eigentlich wie oben. Kenn ich den Hund lass ich ihn laufen, natürlich wenn ich es von weitem sehe.
    Ansonsten wird Benny bei anderen Hunden, Spaziergänger und so eh immer angeleint. Da er immer zu den anderen Hunden möchte. Bin ich mal zu langsam und er ist schon bei dem anderen, entschuldige ich mich und erkläre ihm die Situation. Die meisten verstehen das, dass man sowas halt nur offline üben kann.

    Beispiel 3:

    Dein Hund offline, anderer Hund angeleint.
    das gleich wie bei Beispiel2.


    Ich denke es kommt auch immer drauf an, wenn uns ein Hund angerannt kommt und der Besitzer versucht ihn zu rufen und er nicht kommt. Das kann jedem passieren. Aber entschuldigen finde ich schon wichtig. Der Umgang miteinander sollte ja freundlich sein.
    Bei Angsthunden, ist das manchmal nicht einfach, aber da ich keinen Angshund hab, sonder eher das Gegenteil. Kann ich auch die andere Seite verstehen. Fehler können ja jedem passieren.


    Also Fazit: Mein Hund rennt auch zu jedem hin, nur wenn man das trainieren will, geht das leider nur offline. An der Schlepp und an der Leine hört er ja perfekt. Nur offline sind andere Hunde interessanter.
    Aber wenn jeder höfflich bleibt, regelt sich das schnell ohne blöde Bemerkungen und Theater.


    Grüße Benny1611

  • Ja das ist Offtopic, aber bei einer lebendigen Diskussion kommt sowas ja nunmal und ich weiß das meine Trainingsmethode immer wieder anecken wird. Es ist auch einfach schwer die ganze Philosophie die dahintersteckt schriftlich zu formulieren, man muss es live erlebt haben und den Hund kennen, damit man es ganz versteht. Tu mich auch manchmal schwer damit es richtig zu formulieren. Ich versteh ja wie es funktioniert, kann es aber nicht immer jedem klar machen (dafür sind dann ja Hundetrainer da *g*)


    Aber auf deinen Beitrag möchte ich dennoch antworten:


    Erfolgserlebnisse hat sie natürlich. Zum einen mit unseren beiden Nachbarshunden, weil ich mich darauf verlassen kann das diese beiden gut sozialisiert sind, da ich sie kenne.


    Und Lola ist zwar unsicher, aber nicht immer zurückhaltend bei Hunden. So wie sie gestern reagiert hat habe ich sie auch noch nie gesehen. Sonst läuft das eher so ab, sie hat Interesse, will aber nicht das der andere Hund sie beschnuppert, knurrt sie dann und der Hund wendet sich ab, will sie aber schnuppern. Kommt der andere Hund dann wieder näher wird er wieder angepöbelt. So ist sie übrigens auch bei Menschen. Sie ist neugierig, will aber nicht angefasst werden und zuckt dann zurück. Mittlerweile aber ohne knurren. Das macht sie ganz sicher aus Unsicherheit. Gut wäre es sicher für sie gewesen wenn sie zu einem souveränen Ersthund gekommen wäre, aber den haben wir leider nicht, so muss sie sich an mir orientieren.


    Vor einem Jahr noch hatte sie starke Leinenagression, sodass ich echt Angst hatte das sie irgendwann mal zuschnappt. Deswegen hat sie gelernt das ich den Kontakt zu anderen Hunden nicht wünsche solange ich es nicht freigebe. Und das klappt. Sie ordnet sich dann automatisch hinter mir ein oder wechselt die Wegseite. Ich kann meinen Hund sehr gut "lesen". Wenn es dann doch mal dazu kommt das ein Hund nah an sie rankommt (zB wenn ich vorne den Garten mache und sie angeleint auf der Auffahrt liegt und ein andere HH meint ihren Hund zu ihr lassen zu müssen) beobachte ich erstmal, zieht sie aber schon die Leftzen hoch greif ich ein. Wir haben aber auch plötzliche Begegnungen die gut gehen und wo ich merke jetzt würd sie schon gern spielen. Ich lobe sie dann zu mir und wir gehen weiter. Spielen lassen will ich sie dann nicht, weil wenn der Windhund in ihr einmal rennt, dann rennt er und dann rennt er auch über 3-4 Felder und mir ist das einfach zu gefährlich. Beim Nachbarn weiß sie sie darf nicht vom Hof. Da darf sie mit den Hunden laufen.


    Und wieso soll sie nicht in eine Fremdhundegruppe mit rein? Sie lernt da doch das der Kontakt zu anderen Hunden nicht schlimm ist. Besser in unserer HS wo alle die gleiche Methode anwenden als in einem Hundeauslauf wo alles rumrennt.


    Zitat

    Wie gesagt, jede minimale noch normale Reaktion auf den anderen Hund wie wegsehen, weggehen, bechwichtigen etc., selbst wahrnehmen (wenn das überhaupt gezeigt wird) und bestätigen, im Idealfall damit, daß der Hund den gewünschten Abstand zu dem Fremden erhält (wegführen oder ihm zeigen, wo er hingehen kann.).


    Das mach ich auch, ein lobendes Wort, kurze Streicheleinheit oder sie darf apportieren.


    Zitat

    Auch wenn der Hund lernt, Du regelst alles - was ist, wenn Du mal krank bist und wer anderes mit dem Hund gehen muß, der ihm diesen Schutz einfach nicht geben kann, weil der Hund ihm als Fremdem nicht vertraut? Streß pur für den armen Hund, von heute auf Morgen wieder, der aber dann immer noch nicht gelernt haben wird, selbständig mit der Situation umzugehen.


    Meine Mutter betreut sie ja tagsüber, sie macht es genau so wie ich. Und das klappt auch ganz gut. Und mein Freund ist natürlich auch noch da. Also sie wird nie in fremde Hände gegeben die nicht wissen wie man mit ihr umgehen soll.


    Zitat

    Du "rettest" zwar die jeweilige Situation, weil der Hund lernt, Dir zu vertrauen, arbeitest aber nicht am eigentlichen Problem, und daher hast Du immer das Risiko, daß der Hund unvorhergesehen wieder in einer Streßsituation landet, statt daran zu arbeiten, daß solche Situationen keinen Streß für den Hund mehr darstellen.


    Sie stresst das Vorbeigehen an Hunden ja nicht, auch nicht wenn ein Hunde mal näher kommt, solange ich weitergehe folgt sie mir. Warum denken immer alle das ein Hund Kontakt haben muss? Oder hast du schonmal gesehen das sie zwei fremde Hunderudel begrüßen? Da geht man bestenfalls aneinander vorbei.


    Zitat

    Solange das funktioniert, ist ja gut - aber ne optimale Lösung stell ich mir anders vor. Zumal ich es furchtbar finde, wenn ein Wesen so verängstigt ist, daß es ständig (oder oft) meinen Schutz braucht, und ich, indem ich ihm den auch noch gebe, diese Schutzbedürftigkeit auch noch vergrößere und den Hund abhängig mache von mir.


    Ich vermittel ihr damit ja nicht nur Schutz, sondern auch Sicherheit und ist es nicht das was ein unsicherer Hund braucht? Für mich ist diese Lösung optimal. Ich finds gut so und meinem Hund gehts so auch gut.

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