Welpe zieht ein - Panik bricht aus

  • Hallo liebe DF-ler,
    wie man dem Threadtitel bereits entnehmen kann wird hier (wahrscheinlich) in etwa 2-3 Monaten,
    eine Boxerwelpe einziehen... Und jetzt schon geht das Vorfreudehibbeln los :lol: .
    Allerdings steh ich jetzt schon total unter Stress und will einfach alles was geht richtig machen.
    Ungefähr eine Million Hundebücher wurden gewälzt, sämtliche Hundebesitzer in der Umgebung
    befragt und das ganze Dogforum durchstöbert... und trotzdem werde ich einfach nicht das Gefühl los
    viel zu wenig zu wissen, oder etwas essentiell Wichtiges zu verpassen - besonders wenn ich mir einmal
    den Wissensschatz einiger Mitglieder hier anschaue :verzweifelt:
    Außerdem gibt es unglaublich viel das man beachten muss wenn ein Hund einzieht, und ich einfach daran zweifle, dass ich es schaffe unsere Hündin zu einem gut erzogenen Wesen auszubilden. Immerhin könnte sie zu einer Leinenpöblerin, Angsthündin, Jägerin oder einem hyperaktiven Flummi werden *aarghtieflufthol*.
    Deshalb habe ich auch unzählige Fragen, von denen ich die meisten gerade gar nicht im Kopf habe,
    aber ich fang einfach mal an :
    1. Frage : Um dem Welpen die Beißhemmung beizubringen soll man ihn ja auf seinen Platz bringen wenn er übertreibt (in unserem Fall ein Kennel). Da der Welpe aber auch darin übernachten wird ( um sich zu melden wenn er nachts mal muss), soll er seinen Rückzugsort also mit nichts Schlechtem in Verbindung bringen. Ist das dann nicht der Fall, wenn er merkt, dass Spaß und Spiel dort ein jähes Ende finden und er damit sozusagen bestraft wird?
    Frage 2 : Soll man den Welpen schon in der ersten Einzugswoche auf Clicker bzw. Target konditionieren wenn man später damit unterschl. Kommandos damit belohnen, shapen bzw. erarbeiten will?
    Frage 3 : Beim Erlernen von "Nein" nach der "Hand-mit-Leckerchen-verschließ-und-auf-Alternativverhalten-wart" -Methode ( sorry, weiß nicht wie ich sonst nennen soll :ops: ) soll der Hund mit dem was er gerade tut aufhören und eben Alternativverhalten zeigen und/oder sich dem Hundeführer zuwenden. Kann er das überhauptt auch auf andere Situationen übertragen, die nicht futterbezogen sind?
    Frage 3 : Ich weiß, dass die Frage wohl ein wenig doof klingt, aber können Hunde Richtungen unterscheiden lernen, also "Links" bzw. "Rechts" ? Zum Beispiel beim Fuß gehen, um klar zu machen an welcher Seite sich der Hund einzufinden hat, generell beim "Lenken" oder beim Pfotegeben, einfach mal so allgemein.
    Frage 4 : Stimmt es, dass Barfen, egal wie gut ausgeführt, beim Welpen zu Mangelerscheinungen an den Nieren führt ?

    So das wars erstmal, es kommt aber 100% noch Nachschub *g*.
    Vielen Dank auf jeden Fall fürs Durchlesen dieses langen Textes und auch fürs eventuelle antworten.

    LG

  • Huhu,

    da hibbelst du aber früh :D
    Gratuliere zum baldigen Hundeeinzug ;)

    Aber erst mal vorweg ... gehe es mal ruhiger an *lach*
    Er könnte alles werden, ja. Aber ich gehe davon aus, dass du dir genug Gedanken machst und es bestimmt hin bekommst, ihn zu einem netten Hundchen werden zu lassen.

    Allerdings wirst du noch so viele Meinungen lesen, dass man dich noch geug durcheinander bringt.
    Da brauchst du dann deinen Verstand und ein Bauchgefühl, um für euch das richtige rauszufiltern.

    Zitat

    1. Frage : Um dem Welpen die Beißhemmung beizubringen soll man ihn ja auf seinen Platz bringen wenn er übertreibt (in unserem Fall ein Kennel). Da der Welpe aber auch darin übernachten wird ( um sich zu melden wenn er nachts mal muss), soll er seinen Rückzugsort also mit nichts Schlechtem in Verbindung bringen. Ist das dann nicht der Fall, wenn er merkt, dass Spaß und Spiel dort ein jähes Ende finden und er damit sozusagen bestraft wird?


    Allgemein würde ich den Hund nicht auf den Platz bringen erst mal.

    Beißt er und zerrt, beende ich das, in dem ich ihn da weg nehme und begreiflich mache, dass es nicht erwünscht ist.
    Hört der Welpe dann damit auf, wird er belohnt.

    Wütet er statt dessen weiter rum, bekommt er eine Auszeit.
    Hier gabs immer die Leine und der Hund wurde an seinem Platz festgemacht und ignoriert.

    Ob er was schlechtes mit seinem Platz verbindet?
    Nein, er hat später gelernt, dass sein Platz Auszeit bedeutet und Ruhe herrschen soll.

    Zitat

    Frage 2 : Soll man den Welpen schon in der ersten Einzugswoche auf Clicker bzw. Target konditionieren wenn man später damit unterschl. Kommandos damit belohnen, shapen bzw. erarbeiten will?


    ich selbst würde ihn erst mal ankommen lassen und dann entscheiden, wie ruhig oder aktiv er ist und vielleicht mal ne Minute Clicker einbauen eventuell
    aber bedenke, er kommt aus einer "anderen Welt" in eure Wohnung, ohne andere Hunde, fremde Geräusche, Gerüche, Menschen
    für viele Hunde sind das schon so viele Eindrücke, die er erst mal verarbeiten muss, so dass es genug Input ist, meiner Meinung nach
    wir wollen ja keinen Hund reizüberfluten

    Zitat

    Frage 3 : Beim Erlernen von "Nein" nach der "Hand-mit-Leckerchen-verschließ-und-auf-Alternativverhalten-wart" -Methode ( sorry, weiß nicht wie ich sonst nennen soll :ops: ) soll der Hund mit dem was er gerade tut aufhören und eben Alternativverhalten zeigen und/oder sich dem Hundeführer zuwenden. Kann er das überhauptt auch auf andere Situationen übertragen, die nicht futterbezogen sind?


    später wird er es auch in anderen Situationen lernen, dass "Nein" auch bedeuten kann "Nimm den Ball jetzt nicht", in dem ihm der "Erfolg" verwehrt bleibt
    aber alles mit seiner Zeit

    Zitat

    Frage 3 : Ich weiß, dass die Frage wohl ein wenig doof klingt, aber können Hunde Richtungen unterscheiden lernen, also "Links" bzw. "Rechts" ? Zum Beispiel beim Fuß gehen, um klar zu machen an welcher Seite sich der Hund einzufinden hat, generell beim "Lenken" oder beim Pfotegeben, einfach mal so allgemein.


    klar können sie das

    beim Pfote geben unterscheiden meine, beim rechts/links von mir gehen
    beim rechts/links abbiegen (ok, wenn sie wollen, aber theoretisch können sie es) sowie beim rechte/linke Wegseite laufen
    kann man nach und nach alles üben

    Zitat

    Frage 4 : Stimmt es, dass Barfen, egal wie gut ausgeführt, beim Welpen zu Mangelerscheinungen an den Nieren führt ?


    wäre mir neu, aber ich bin ehrlich, ich bin da nicht der beste Barf-Ansprechpartner ;)

  • Huhu,

    Wie aufregend :) schön, dass ein Welpe bei dir einziehen wird.

    Bin zwar kein Profi aber wir haben den Welpenwahnsinn gerade hinter uns und kann dir vielleicht ein bisschen von unseren Erfahrungen berichten.

    zu Frage 1 kann ich leider nichts sagen aber da würde mich die Antwort auch arg interessieren.

    Frage 2: Wir haben es nicht von Anfang an geclickert und benutzen ausserdem statt Clicker einfach ein Schnalzen mit der Zunge (so hat man beide Hände frei.. ganz praktisch wenn man kein Koordinationswunder ist :roll:) . Habe das Gefühl, dass es wirklich gut funktioniert, denn seit wir das machen lernt Hundi auch deutlich schneller.
    Als Target benutzen wir die flache Hand und das Kommando 'Stups'... war glaube ich auch das Kommando was am aller schnellsten immer zu 100% funktioniert hat. Ich denke mal, dass du mit dem Clickern relativ flott anfangen kannst. Wie schnell Hundi lernt kommt aber bestimmt auf das Individiuum an. Was glaube ich sehr wichtig ist, ist dass du deinen Welpen selbst auf die Lösung kommen lässt. Du führst die Hand also nicht zur Hundeschnauze, sondern wartest bist dein Welpe selbst aktiv wird.

    Frage 3: Genau mit der von dir beschriebenen Methode haben wir das auch gemacht. Haben mit Futter angefangen und üben das Ganze nun auch mit anderen spannenden Dingen wie Spielzeug und Taschentuchpäckchen usw. Wann und ob Hundi anfängt auf das ganze auch in anderen Situationen anzuwenden... das versuchen wir selbst gerade rauszufinden :rollsmile:

    Frage 4: Ich meine, dass sie das können. Wir haben Pfötchen geben erstmal so gelernt bis ich mir gedacht habe, dass es praktisch wäre selbst zu entscheiden welche Pfote Toffee uns gibt. Sie hat mittlerweile gelernt, dass ich ihre rechte Pfote haben möchte wenn ich die linke Hand hinhalte und die linke Pfote wenn ich ihr die rechte Hand gebe. Das ganze ging wirklich schnell, weil sie Pfötchengeben eben schon konnte. Immer wenn sie die richtige Pfote gegeben hat gabs Click und Belohnung, wenn es die falsche war ein 'uh-oh' um ihr zu zeigen, dass es so nicht richtig war. Beim Fusslaufen weiß ich es nicht genau, bis jetzt bin ich froh wenn Hundi mit lockerer Leine neben mir läuft :smile:

    Frage 5: Unsere Hündin wurde als Welpe von der Züchterin gebarft, was sie uns auch wärmstens empfohlen hat. Einen Barfplan haben wir von ihr auch mitbekommen. Da sie wirklich schon lange züchtet, vertraue ich eigentlich auf (fast) alles was sie uns so erzählt hat... aber ans barfen haben wir uns bis jetzt eben wegen der von dir erwähnten Mangelerscheinungen nicht getraut. Wir werden aber umstellen, sobald Toffee nur noch zwei Mahlzeiten am Tag bekommt und wir uns gescheit in das Thema eingelesen haben. Gab dafür auch von unserer Tierärztin ein OK.

    Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

    Liebe Grüße

  • 1. Meine Beiden haben die Box (Kennel) als Ruhepol und Rückzugsort von Klein auf an kennengelernt und gehen heute noch, sind nun 8 und 4 Jahre alt, immer noch gerne und freiwillig hinein.
    Die Beisshemmung haben wir mit hohem Quietschen geübt. Wenn es zuarg wurde, gequietscht und vom Welpen abgewandt. Hat bei beiden Hunden keine zwei Tage gedauert!

    2. Ich würde ihn mind. 2 Tage erst mal ankommen lassen. Natürlich die fundamentalen Regeln schon beachten, aber noch nicht in die Feinheiten der Ausbildung einsteigen.

    3. Das "Nein" habe ich auch an anderen Sachen geübt. Der Hund knabbert an was Verbotenem, Hund mit "Nein" wegnehmen und Alternative anbieten. Später "Nein", Hund schaut mich an, Party.

    4. Im Hundesport nimmt man für links vom Hundeführer meist "Fuß" und für rechts "Hand", für Pfote geben kann man z.B. "Tip" und "Top" nehmen.
    5. Für`s barfen von Welpen gibt es eine tolle Broschüre von Swanie Simon *click*

  • Hey *indierundewink*
    Euch allen ein liebes "Merci" für die hyperschnellen Antworten ;')


    Hach, ich find Barf momentan auch so kompliziert, mit der ganzen Rechnerei, und hab echt Angst das ich was falsch mach, aber ich war ja noch nie die beste in Rechnen ^^

  • Hey,Hey

    Wie schön, dass du dich so sehr auf das Hundchen freust und die schon vorm Einzug Gedanken machst. Ich hab auch schon Wochen vor dem Einzug angefangen zu hibbeln und Hundesachen gekauft als fest stand, dass ich einen Welpen bekomme. natürlich viel zu viele

    Hm zu der Beißhemmung. Ich hab das Lina auch durch wegdrehen und ignorieren beigebracht... Hat eigentlich ganz gut funktioniert, jetzt beißt sie nur noch zu fest, wenn sie zu sehr hochdreht beim Spielen. Aber nur sehr, sehr selten.

    Ich hab mit clickern erst angefangen als Lina so 14-15 Wochen alt war. Vorher wollte ich mit Markerwort arbeiten, hab's dann aber immer vergessen zu sagen... Dann meinte meine Trainerin ich solle es wirklich mal mit dem Clicker probieren. Zu Beginn war ich sich völlig überfordert mit Kommando, clickern, Leckerli... :D inzwischen will ich ihn nicht mehr missen.
    Mit der Erziehung hab ich gleich am ersten Tag angefangen und ihr die Regeln gezeigt, z.b. Nicht am Tisch Kauen, keine Kabel fressen und draußen Pipi machen gibt großen Party mit Frauchen. Sitz könnte sie bevor ich ernsthaft versucht hatte es ihr beizubringen.

    Das Abbruchkommando hab ich auch über Leckerlie beigebracht nach einem Youtubevideo. Wir wollten das ganze dann gerade anfangen zu generalisieren, da hab ich es aus Versehen einmal gegeben als sie die Katzen geärgert hat... Und sie hört auf, kommt zu mir und will ihr Leckerlie. Ich hab sie angeguckt als Köm sie vom einen anderen Stern und dann Party... :) seitdem kann sie es.

    Links und rechts kann man ohne Probleme konditionieren Lina gibt die rechte Pfote auf Pfote und die linke auf Guten Tag! Und sie lernt fuß (rechts, weil ich's verpeilt hab :roll: ) und Hand (links). Aber mit links und rechts hätte ich auch eine von den Sachen benennen können, das wäre Lina glaub egal. :)


  • Aah, OK, scheint mir sehr informativ zu sein, wird also bestellt ^^

  • Als erstes solltest du mal etwas runterkommen und dich nicht derartig unter
    Erfolgsdruck setzen. Da kann einem der Welpi ja schon vor dem Einzug fast
    leid tun ;) . Und wenn du noch tausende Bücher liest und berichte von Welpen
    die praktisch sich selber erzogen haben und in einem Tag stubenrein waren, nie
    etwas angeknabbert haben, nie an der Leine gezogen haben usw. wirst du fest-
    stellen, dass in Wirklichkeit alles anders ist.
    Sei großzügig mit dir und dem Zwerg, wenn mal was schief läuft, was solls. Du solltest dann auf die jeweilige Situation und die jeweiligen Anforderungen reagieren. Und
    es werden Situationen auf dich zukommen die nicht perfekt sind, wo du nicht perfekt
    reagiert hast. Wo du einfach ein Mensch warst oder/und dein Hund ein Hund. Oder
    beides.
    Das wichtigste: Genieße die Zeit, habe Spaß daran einen Welpen auf dem Weg ins
    Leben begleiten zu können, ihm die Welt zu erklären. Das ist so eine schöne,
    anstrengende Zeit und sie ist so schnell vorbei.

  • Sehr gut gesagt...! Ich wollte auch anfangs alles perfekt machen. Das kann man nicht und das muss man auch nicht. Lina hat mir ziemlich schnell beigebracht, ein bisschen entspannter zu werden. Frei nach Bela b.: perfekt sein sind andere! ;)

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