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Hallo an Alle,
wir haben einen knapp 6 Monate alten Mischling, der von Anfang an recht pflegeleicht ist. Die Sozialisierung bei seiner Ziehmama war gut, er hat fast alles kennengelernt, auch Kinder. Den Rest wie U-Bahn fahren usw. habe ich mit ihm von Baby an geübt und alles war wunderbar. Leider hatten wir vor ein paar Wochen ein doofes Erlebnis, was uns jetzt doch ein Problem beschert hat. Über uns wohnt eine Familie mit 5 Kindern. Die Kinder haben leider panische Angst vor Hunden. Ich wollte Müll runtertragen, Hund hat geschlafen, also hab ich aus Unerfahrenheit vorsichtig die Tür angelehnt, um ihn nicht aufzuwecken. Natürlich hat er gemerkt, dass ich weg war und wollte mir nach. Allerdings ist er nach oben, weil er dort vermutlich etwas gehört hat und oben hatte eins der Kinder vorher die Tür aufgemacht. Und dann kam es, wie es kommen musste: Mein Hund auf der Suche nach mir in die fremde Wohnung rein und alle 5 Kinder schreiend davon. Als ich wieder hochkam, hörte ich schon alle kreischen, bin gleich in die Wohnung, alle Kinder saßen mit Füßen oben auf der Couch und mein kleiner Welpe saß zitternd unterm Tisch.
Seitdem macht er um viele Kinder einen Bogen, in letzter Zeit bellt er sie allerdings an. Wenn er ohne Leine ist, bellt er und läuft im großen Bogen zu mir. Wenn er an der Straße angeleint ist, bellt er und knurrt. Das macht den Müttern und Kindern natürlich angst, sie wissen ja nicht, dass mein Hund mehr angst hat als sie, was mir auch schon böse Blicke einbringt.
Ich habe folgendes geübt: Oft kamen Kinder, die gefragt haben, ob sie ihn streicheln dürfen. Ich habe den Kindern gesagt, sie sollen sich hinhocken, ihn erstmal schnuppern lassen. Dann habe ich ihnen Leckerlies gegeben und sie durften ihn füttern. Mein Hund sollte merken, dass von Kindern auch Positives ausgeht. Es gibt auch Kinder, die selbst einen Hund haben und ganz selbstverständlich und angstfrei mit ihm umgehen. Von denen lässt er sich sogar die Leckerlies aus dem Maus nehmen.
Wenn wir U-Bahn fahren und wilde, laute Kinder steigen ein, knurrt und bellt mein Hund und beobachtet die Kinder sehr genau. Ich bin dann die ganze Zeit damit beschäftigt, ihn abzulenken. Aber ich möchte gern, dass er IMMER entspannt ist, wenn er Kinder jeden Alters sieht. Oft reicht auch schon, wenn die Mutter ein Kopftuch aufhat, das bringt er dann leider auch immer wieder in Verbindung mit seinem Erlebnis.
Was würdet ihr mir raten, wie ich diese Situation ändern kann? Wir würdet ihr eurem Hund die Angst nehmen? Ich möchte auf keinen Fall, dass sich das richtig bei ihm manifestiert. Oder kann es sein, dass er entspannter wird, wenn er etwas älter wird? Freue mich schon auf Eure Tipps. -
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Hallo,
dein Hund hat dir im Prinzip schon gezeigt, wie er die unangenehme Situation "Kinder-Begegnungen" lösen möchte:
Er möchte einen Bogen um sie laufen, das heißt, er braucht zurzeit einfach die Distanz, gewähre sie ihm und sorge dafür, dass dieser Abstand vorerst eingehalten wird.
Das bedeutet, dass du ihn bei Kinder-Begegnungen anleinen musst, ansonsten fühlt er sich genötigt, selbst handeln zu müssen, indem er durch Bellen und Knurren versucht, den Kindern klarzumachen, dass er keinen nahen Kontakt wünscht.
Wenn du ihn jetzt, nachdem er deutlich gezeigt hat, dass er gegenüber Kindern unsicher ist, zu Kontakten zwingst, kann das Verhalten sich verschlimmern, ich denke, er ist noch nicht so weit, dass er unbedingt von fremden Kindern angefasst und gefüttert werden möchte.
So etwas würde ich erst dann üben, wenn er in den restlichen Situationen deutlich entspannter ist.
Das braucht Zeit und Geduld, er muss erst wieder lernen, dass Kinder nichts Schlimmes sind, indem du sie eben auf Abstand hälst.
Das kannst du gezielt üben, indem du auf großer Distanz später an Schulhöfen oder Kindergärten, mit deinem angeleinten Hund vorbeigehst, aber zwinge ihm keine Kinderkontakte auf.
Fremde Kinder, nicht mal ein eigenes, sollte einem Hund Futter aus dem Maul nehmen.
Das ist gefährlich, du weißt nie, wie dein Hund eines Tages auf so etwas reagieren wird.Mit sechs Monaten kommt er in eine weitere Unsicherheitsphase, du musst ihm nun Sicherheit geben, ihm in diesen Situation helfen, damit er sich nicht selbst helfen muss (knurren und bellen).
Viele Grüße!
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Hallo,
Wir haben das gleiche Problem.Ich rate Dir wirklich, erstmal gar keine fremden Kinder an deinen Hund zu lassen.Das er die Sicherheit auch wieder bekommt, das du ihn beschützt, und ihn nicht ins kalte Wasser schmeisst.
Du schreibst ja selbst bei Kindern die selbst keine Angst zeigen, zeigt er dieses Verhalten nicht-ist bei uns genauso.Also such dir ein paar Souveräne Kinder,die nicht schreiend davon laufen,und sonst auch keine Angst zeigen und übe mit diesen Kindern.Fremde Kinder sollten für euch erstmal Tabu sein,du weisst ja nie wie diese reagieren.Dein Hund ebenfalls nicht.
Du wirst immer mal wieder Rückschläge erleiden,aber bleib dran.
Vorallem Du musst in diesen Augenblicken die Ruhe selbst sein,alles andere Überträgt sich auf deinen Hund.Kennt dein Hund ein Abbruchsignal? Das wäre auch sehr hilfreich.
Bei unserer Hündin ging das mit der Pubertät los,da war sie ca 1 Jahr alt.
Im Januar wird sie 2 Jahre alt,und es wird wirklich besser.Gib die Hoffnung nicht auf.:)
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Vielen Dank für die netten Tipps. Dann habe ich mich wohl mit meinen gut gemeinten Absichten falsch verhalten. Ich wollte ihm zeigen, dass Kinder nett sind, aber wirklich entspannt war er dabei nicht wirklich. Im Nachhinein habe ich ihm das aufgezwungen, das tut mir richtig leid, wenn ich darüber nachdenke. Ich hatte angst, dass er, wenn ich nahen Kontakt zu Kindern meide, dann noch unsicherer wird. Aber zum Glück gibt es dieses Forum. Ich werde es jetzt mal so versuchen, wie ihr meint. Keinen Kontakt erzwingen, vorbei gehen, als wäre nichts - wobei ich ihn dann oft ziehen muss, wenn er knurrend da steht -. Aber ich muss eben die Kinder früher wahrnehmen, als er. Vielleicht spürt er dann die Sicherheit durch mich. Noch zur Ergänzung: Kürzlich waren wir zu Besuch. Da gab es auch 6 kleine Kinder. Charly war kurz unsicher, hat geknurrt. Aber niemand hat darauf reagiert und plötzlich war es okay für ihn. Er hat mit den Hunden gespielt und die Kinder einfach hingenommen. Da war plötzlich alles ganz normal....
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Das niemand darauf reagiert hat, das war das entscheidene. Mach kein Fass daraus und vermittel ihm deine Stärke, deine Sicherheit... du bist der Rudelführer, an dich kann und soll er sich orientieren. Ansonsten so fortfahren wie oben schon erklärt wurde. Fremde Kinder sind tabu, ansonsten großen Bogen machen, mit bekannten Kindern weiter üben, aber auch nichts übers Knie zerbrechen.
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Dann solltest du dort öfters die Leute besuchen. :)
Und die Kinder bei euch im Haus meiden,weil sie so panische Angst haben.Machen wir genauso.
Seit meine Hündin weiß ich setze sie fremden Kindern nicht aus,hat sich das ganze schon sehr gebessert.Ich dachte auch ich müsse sie an die Kinder ranführen etc.Das war aber der falsche Weg,und es wurde schlimmer.Wir haben jetzt einen ausgewählten Kreis von Kindern,da zeigt sie von ganz alleine an das sie Kontakt wünscht.Und da geht mir jedes mal das Herz auf wenn ich sehe wie toll sie eigentlich mit Kindern umgehen kann.Vor allem gibt dies auch einem Kraft für die Zukunft,weil du wirst sehr viel trainieren müssen,und das wird dir an einigen Tagen die Kraft rauben.Aber es lohnt sich. :)
Ich wünsch euch alles gute !!!
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Vielen Dank und ein Glück, dass es dieses Forum gibt. Da macht man manchmal im vermeintlichen Glauben, alles richtig zu machen, das Falsche. Jetzt wird es mein Kleiner einfacher haben...
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