Belästigen von Spaziergängern ("Hallo" sagen)
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Hej ihr Lieben,
ich habe nun seit 2,5 Jahren meine Schäferhundmischlingsdame Kisura bei mir. Sie ist ein griechischer Straßenhund und ich hab sie schon erwachsen bekommen, kann also nicht sagen, wie alt sie ist (ca. 4-5?).
Nun war's anfangs so, dass sie meine Besucher richtig belästigt hat, das habe ich aber dadurch in den Griff bekommen, dass sie keinen Besucher mehr begrüßen darf und auf ihrem Platz bleiben muss. Dort sitzt sie dann nun und fiept 10 Minuten und dann legt sie sich schlafen. Das klappt also an und für sich ganz gut. Sie war nämlich so frech, dass sie Besucher sogar in die Wade gezwickt hat, weil sie deren Aufmerksamkeit wollte.
Was mich jetzt noch extrem stört ist, dass sie Spaziergänger total belästigt. Das schränkt mich ziemlich ein, denn wenn ich unten zur Haustür reinkomme, höre ich auch erstmal, ob jemand im Flur ist. Wenn ich jemanden höre, gehe ich nicht hoch, weil ich weiß, sie macht nen Affenzirkus, egal, ob sie die Menschen kennt oder nicht. Jeder Mensch, der ihr entgegen kommt, wird angefiept und sie zieht an der Leine. Leider ist sie nun ja auch ziemlich groß und stark und ich kämpfe dann immer. Besonders schlimm ist es, wenn ICH mit den Menschen spreche, dann geht der Terror richtig los. Gestern stand jemand am Briefkasten und fragte mich etwas, plötzlich legte Kisura sich fiepend in die Leine und zwar so sehr, dass sie dann auf den Hinterbeinen stand und zu der Person hingezogen hat.
Mir geht das tierisch auf den Geist, ich will sie gar nirgends mehr mitnehmen. Wenn ich sie zu Freunden mitnehme, dann zieht sie schon am Eingang so irre in die Wohnung rein, dass sie auf Parkett/Laminat/Fliesen rutscht wie bekloppt, wenn man sie loslässt rennt sie wie eine Terrorrakete durch die fremde Wohnung, fiept, macht Theater, freut sich wie blöd, reißt mit ihrem wedelnden Schwanz sämtliche Dekoration aus den Regalen und blamiert mich einfach mit 100prozentiger Sicherheit!
Sobald jemand sie auch nur ANSIEHT, macht sie so einen Zirkus, dass ich sie kaum mehr halten kann an der Leine. Das heißt natürlich, dass ich sie nur dann ableinen kann, wenn ich weiß, mir kommt niemand entgegen. Heißt: Gassi gehen nur zu Zeiten, wo niemand spazieren geht, nur an Stellen wo ich weit in die Ferne sehen kann... So macht mir das aber echt keinen Spaß mehr, ich würde auch gerne mal mit meinem Hund in die Stadt gehen, wenn ich doch ohnehin schon so weit laufe. Ich würde sie gerne mitnehmen zu Freunden, ohne dass sie dort direkt umdekoriert. Auch andere Hundebesitzer sagen, dass Kisura echt unter ADHS leiden muss, so wie die abdreht, wenn sie Menschen sieht. NOCH schlimmer ist es natürlich (!) bei anderen Hunden. DAS habe ich aber mittlerweile aufgegeben. Abgesehen davon, dass man gar nicht so oft andere Hunde trifft wie Menschen! Menschen trifft man dauernd und überall.
Hat vielleicht von euch jemand einen Tipp, wie ich das in den Griff bekommen kann? Mich nervt's echt tierisch und ich find's auch schade, weil meine Freunde alle Hunde mögen und an und für sich auch Kisura, nur sagen sie mittlerweile schon, dass ich sie nicht mitbringen soll, weil sie eben immer so aufgedreht ist...
LG
Zariel -
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Kleiner Zusatz: Die Menschen sind natürlich grundsätzlich eine große Hilfe, weil sie nämlich den Hund belohnen, wenn er kommt. Sie wird gestreichelt und dann gehts los: "Ohhhhhhhhhh, was bist DUUUUUUUU denn für ein SÜÜÜÜÜÜSSER!!!!!" - Manchmal würd ich mir wünschen, irgendwer würd einfach mal spontan nen Eimer Wasser über sie drüber schütten.
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Hallo Zariel,
das wird dir jetzt nicht weiterhelfen, aber beim Lesen deines Posts bin ich grün vor Neid... Meine 1.5J alte Hündin aus Spanien ist das genaue Gegenteil; am liebsten würde sie verschwinden, wenn fremde Menschen auf sie zukommen...
naja, ansonsten wäre mein erster Tipp, an der Leinenführigkeit zu arbeiten wegen dem Ziehen...?
Ansonsten denke ich, dass es einfacher ist, von "zu viel" Sozialdrang auf weniger runterzukommen als anders rum, mit Training ... aber die Profiantworten kommen bestimmt noch!LG
Jennifer
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Ich denke das Hauptproblem ist dass dein Hund nie Ruhe gelernt hat. Das ist so mit das Wichtigste was einem Welpen (ja ich weiß du hast den Hund erst im Erwachsenenalter bekommen) beigebracht werden muss. Genauso Impulskontrolle.
Besteht das Problem schon seitdem du den Hund hast? Wie hast du bis jetzt in solchen Situationen reagiert? -
wahrscheinlich das einfachste :
ins Down legen, Fuß auf die Leine. fiepsen ignorieren
parallel dazu Impulskontrolle üben. -
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Hm, wie beschäftigst du denn deine Hündin generell? Ist sie zuhause ruhiger oder steht sie ständig unter Strom?
Das Problem mit den Passanten, Nachbarn, Besuchern usw. würde ich versuchen gezielt zu üben. Also beispielsweise gezielt Situationen herbei führen in denen du mit deiner Hündin daran arbeiten kannst, dass sich sich dennoch auf die konzentriet und bspw. Sitz/Platz macht während du dich mit Nachbarn unterhältst.
Ich würde dabei außerdem darauf achten, dass die Passanten deine Hünding ignorieren und sie erst beachten wenn sie ruhiges Verhalten an den Tag legt.
Für den Anfang würd ich in einem eher ruhigen Gebiet mit einer Person deines Vetrauens zunächst einfach das ganz normale aneinander Vorbeigehen zu üben. Den Abstand zu der jeweiligen Person würde ich so wählen, dass deine Hünding noch in der Lage ist sich auf die zu konzentrieren ... Falls sie mit Blickkontakt "bei Fuss" gehen kann würde ich das zum Beispiel in solchen Situationen üben, oder sie absitzen lassen, oder für den Anfang einfach nur Blickkontakt einfordern usw.. Ich würde dabei auch eher mit Futter belohnen als mit Spielen damit man sie nicht zusätzlich noch unter Strom setzt... -
Danke für eure Antworten!
Zitat
Besteht das Problem schon seitdem du den Hund hast? Wie hast du bis jetzt in solchen Situationen reagiert?Ich hab gesagt "Lasses sein!" und hab sie von den Leuten ferngehalten, indem ich die Leine kurz genommen habe und an den Menschen vorbei bin...
Zitatwahrscheinlich das einfachste :
ins Down legen, Fuß auf die Leine. fiepsen ignorieren
parallel dazu Impulskontrolle üben.Sie würde sich niemals hinlegen, wenn ich das sage. Sie hört mich nicht mehr in solchen Momenten. Sie macht auch kein Sitz, sie schaut mich nicht mal an...
ZitatHm, wie beschäftigst du denn deine Hündin generell? Ist sie zuhause ruhiger oder steht sie ständig unter Strom?
Zuhause ist sie, wenn niemand da ist (nur ich), die absolute Schlaftablette und liegt ruhig im Körbchen oder tigert bequem durch die Wohnung. Alles ganz langsam und ruhig...
Wenn Passanten oder Hunde weiter weg sind, kann ich sie mittlerweile abrufen (früher ist sie auch kilometerweise gerannt, wenn sie einen Hund gesehen hat). Nur, wenn die Menschen dann direkt vor ihr sind oder ich mich gar mit ihnen unterhalte, dann geht die Post ab. Bei Fuß geht sie, allerdings ohne Blickkontakt und ich komme relativ problemlos an Passanten vorbei, wenn ich sie Fuß gehen lasse und ein Leckerli in der Hand habe. Leider habe ich das ja nun nicht immer und es bringt auch dann nix mehr, wenn ich mich mit jemandem unterhalte.
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Zitat
Wenn Passanten oder Hunde weiter weg sind, kann ich sie mittlerweile abrufen (früher ist sie auch kilometerweise gerannt, wenn sie einen Hund gesehen hat). Nur, wenn die Menschen dann direkt vor ihr sind oder ich mich gar mit ihnen unterhalte, dann geht die Post ab. Bei Fuß geht sie, allerdings ohne Blickkontakt und ich komme relativ problemlos an Passanten vorbei, wenn ich sie Fuß gehen lasse und ein Leckerli in der Hand habe. Leider habe ich das ja nun nicht immer und es bringt auch dann nix mehr, wenn ich mich mit jemandem unterhalte.
Na das sind ja meiner Meinung nach alles schon Ansatzpunkte an denen man weiterarbeiten kann...
Wie oben schon beschrieben würde ich mit kontrollierten Training (damit meine ich, dass Hund an der Leine gesichert und der/die PassantIn instruiert und eingeweiht ist - den Hund also zu Beginn ignoriert - und du Leckerchen oÄ parat hast [möglicherweise wäre das "Hindürfen wenn Hundi ruhig ist" auch ein guter Verstärker jedoch würde ich davon absehen, da es ja auch darum geht zu lernen, dass man eben nicht zu jeder Person hinkann...]) versuchen an der Ansprechbarkeit und am Gehorsam in solchen Situationen (mit abnehmender Distanz zur Person) zu arbeiten.
Wie mehrmals auch schon empfohlen wurde, fände ich ein gezieltes Training der Impulskontrolle auch ganz wichtig!
Den Blickkontakt würd ich auf alle Fälle versuchen anzutrainieren, da das ein weiteres Mittel ist um sie vom Reiz abzulenken (sei das jetzt ein Mensch, Hund oÄ)´.Das ruhig bleiben während du dich mit jemandem unterhältst stellt dabei bestimmt eine der eher schwierigeren "Übungen" dar.
In der Situation wenn ihr jemanden besucht könnte man vielleicht vor der Türe warten bis Ruhe eingekehrt ist - deine Hündin beispielsweise Platz macht und Blickkontakt aufnimmt, dann gehts weiter nach drinnen - dort wieder das selbe. Leine würde ich dran lassen und sie ähnlich wie wenn du zuhause Besuch empfängst vielleicht auf einer mitgebrachte Decke "parken" bis sie ruhiger ist.
Was bei Mia in solchen Situationen auch immer ganz gut geholfen hat waren ganz ruhige Suchspiele, die mit viel Warten (also auch wieder Impulskontrolle) verbunden waren (sie hatte auch eine Zeit wo sie ganz schlecht abschalten konnte und vor allem wenn man wo auf Besuch war immer rumgedüst ist).
Das sind jetzt alles Dinge die möglicherweise etwas länger dauern bis sie "wirken" und sehr viel Ruhe und Geduld und vor allem Konsequenz von deiner Seite verlangen, aber ich glaube mit ausreichend Training lässt sich diese Sache in den Griff kriegen. -
Danke, Miiia, für deine ausführliche Antwort.
Zitat
Wie mehrmals auch schon empfohlen wurde, fände ich ein gezieltes Training der Impulskontrolle auch ganz wichtig!Wie genau funktioniert ein Training der Impulskontrolle?
Also welche Möglichkeiten gibt es da?
Das mit dem Blickkontakt beim Fußgehen habe ich mich eh schon gefragt, wie man das hinbekommt. Wenn ich ein Leckerli in der Hand halte dann geht sie rückwärts und starrt auf meine Hand, während sie rückwärts vor mir herspringt. Beim Fußgehen ist also Leckerli überhaupt nicht drin und egal, was ich mit ihr mache, wenn ich eins in der Hand halte, liegt ihr Blick auf der HAND und niemals bei mir!
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Du solltest dich selbst in solchen Situationen in absoluter Ruhe üben. Dein Hund hat vermutlich nie gelernt, dass er in solchen Situationen erst an zweiter Stelle kommt, du bist Entscheidungsträger und erlaubst oder verbietest. Erstmal mit Freunden und Bekannten üben, denen fällt es einfacher den Hund auf dein Wort hin abzuignorieren. Und mit der Idee den Hund ins Platz zu legen und sich auf die Leine zu stellen.. das könnte helfen. Mal mit Leberwurst versuchen ob sie sich ablenken lässt.
Im Übrigen liebe ich die Fußgänger welche an "meinen" ins Platz gelegten Hunden vorbeispazieren und dann kommen Kommentare: "Ja die sind aber fein" grrrrrrr! Zum Glück interessiert die das nicht, aber sowas kann auch viel kaputt machen. Sind ja keine Roboter!
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