Ich benötige dringend Hilfe!

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe aus konstruktive Ratschläge.
    Die Situation ist folgende:

    Im Oktober haben wir uns Bolle nach lang ersehntem Wunsch angeschafft. Er kommt aus zweiter Hand und wir haben dementsprechend noch ein paar Baustellen. Bisher hat er sich aber gut entwickelt.

    Nun ist es so, dass mein (Ex) Freund und ich uns kurzfristig und eher unschön getrennt haben, was so auf lange Sicht für niemanden vorhersehbar war. Sprich, eine mögliche Trennung war eigentlich nie ein Thema (ja, ich weiß, sowas kann immer passieren). Nun ist es so, dass es mit Hund immer super geklappt hat, solange wir zu zweit wahren, weil sich die Arbeitszeiten deutlich unterschieden haben und wir außerdem die Unterstützung einer tollen Hundesitterin haben.

    Jetzt gehen wir getrennte Wege und stehen vor dem Problem, was passiert mit dem Hund. Ich liebe den Hund über alles, dennoch ist mein Ex Hauptbezugsperson und hat es im Handling teilweise deutlich leichter. Sein Job ist im Sinne der Arbeitszeit etwas konstanter als meiner und mit meiner Unterstützung, hätte er die Möglichkeit in auch alleine zu nehmen. Will er aber nicht (Hintergründe lasse ich an dieser Stelle mal aus).

    Bei mir ist es so, dass ich Vollzeit arbeite, regelmäßig wegen Kundenterminen mal gerne von sehr früh morgens bis spät Abends außer Haus unterwegs bin. Ich bin nicht mobil und wohne in der Stadt (Berlin). Nun steht die Überlegung ins Haus, Bolle ein tolles neues Zuhause zu suchen. Ich kann mich damit eigentlich nicht anfreunden. Höchstens wenn er zu Bekannten käme, wo ich sicher bin, er hat es wirklich wirklich gut. Aber auch dann will der Gedanke nicht in meinen Kopf, dass der Hund weg soll.

    Ich überlege nun fieberhaft, ob es allein schaffen könnte (seine Unterstützung hat er mir zwar zugesagt, aber da will ich mich nicht drauf verlassen). Sprich, ich müsste eine Wohnung finden, in die er mit kann und die idealerweise so liegt, dass ich fußläufig zumindest ein bisschen Grün habe. Ich müsste finanziell auch mit Hilfe der Sitterin den Zeitraum überbrücken, in dem er lernt anständig allein zu bleiben (wir üben, mittlerweile sind es 1-2 Stunden). Eine volle Betreuung kann ich mir allein nicht leisten und so richtig Sinn der Sache ist es nicht, dass er dann von 08:30-20:00 bei der Sitterin ist, jeden Tag. Danach könnte er allein bleiben und würde zwischenzeitlich zu einer groooßen Runde abgeholt, kann toben, hat Hundekontakt etc. und er wäre eine angemessene Zeit allein zuhaus. Allerdings brächte ich Leute, die im Notfall einspringen, wenn Sitterin krank, ich länger Weg etc. bin, damit er betreut ist. Die habe ich aktuell nicht wirklich. Aber da sollte sich auch was organisieren lassen?!

    Mir ist klar, ich wäre immer auf andere angewiesen und ob das ein Dauerzustand ist (vorallem für den Hund), kann ich aktuell nicht ganz objektiv beleuchten. Ich will nur das Beste für ihn und habe Angst davor, mich wegen meines eigenen Gewissens, für die falsche Option zu entscheiden.

    Gibt es jemanden hier, der in einer ähnlichen Situation war? Mir irgendwelche Ratschläge ans Herz legen kann? Sollte ich im Sinne des Hundes vll. doch eine Abgabe in Erwägung ziehen, weil er es bei einer anderen Familie besser hätte?

    Ich weiß, dass das gerade hier ein heikles Thema ist und ich möchte nochmal betonen, dass ich mir darüber bewusst bin, dass es sicherlich hätte optimaler laufen können und das bereue ich auch und tut mir unendlich Leid. Ich brauche dementsprechend keine Vorwürfe (auch wenn ich verstehen kann, dass sie kommen), sondern konstruktive Ratschläge, wie alle Beteiligten glücklich aus der Situation raus kommen.

    Danke und Viele Grüße

  • Ganz ehrlich? Such ihm ein neues Zuhause!

    Wenn du ihn an manchen Tagen 10 Stunden alleine lassen musst (also 12 abzüglich der 2 Mittags-Gassistunden) ist das viel zu viel, auch wenn ein Hund das kann. Ganz selten, ok. Aber regelmäßig? Das ist nicht gut.

    Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute! =)

  • Hallo,

    vielen lieben Dank für deine Antwort.
    8 Stunden kommen nicht in Frage. Wenn würde ich es so organisieren, dass er nie länger als 5-6 Stunden allein ist.

    Aber selbst dabei stelle ich mir natürlich die Frage, ob es unter anbetracht der restlichen Umstände eine Situation ist, mit der er auf Dauer leben kann.

  • Wie wäre es wenn du für ihn einen HuTa Platz suchst? Die sind zuverlässiger als Privatpersonen und er ist nicht allein. Bevor du den Hund überstürzt weg gibst und es noch bereust, würde ich es erstmal versuchen.
    Wenn es nicht klappt, dann kannst du ihn immer noch weg geben, aber musst dir keine Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben.

  • Ich war mal in deiner Situation. Meine Übergangslösung war meine Mom, bei der ich kurzzeitig wieder gewohnt habe. Sie hatte allerdings damals sehr großen Respekt vor Hunden (heute eigentlich immer noch, aber meine Hundeverrücktheit hat ja nicht aufgehört, also muss sie damit leben). Ich wollte es ihr damals nicht zumuten, auf meinen kleinen Scheißer aufzupassen und habe ihm dann schwersten Herzens eine neue Familie gesucht.

    Heute käme das für mich nicht mehr in Frage und ich passe die Umstände lieber meinem Hund an, aber das ist nicht immer leicht...

    Wie gesagt, ich verstehe deine Situation. Die Entscheidung wird dir allerdings keiner abnehmen können - und sollte das auch nicht tun, denn sonst hättest du hinterher nicht die Möglichkeit, mit dir im Reinen zu sein.

  • Zitat

    Wie wäre es wenn du für ihn einen HuTa Platz suchst? Die sind zuverlässiger als Privatpersonen und er ist nicht allein. Bevor du den Hund überstürzt weg gibst und es noch bereust, würde ich es erstmal versuchen.
    Wenn es nicht klappt, dann kannst du ihn immer noch weg geben, aber musst dir keine Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben.

    Ich hätte eine Hundesitterin, bei der er auch die letzten Monate in Betreeung war wenn nötig, der ich da auch vertraue. Allerdings ist es hier dann auch eine finanzielle Frage. Selbst wenn ich das schaffen würde, wäre er dann 5 Tage die Woche von 08:30-19:30/20:00 Uhr bei der Sitterin.

    Leider wohnt meine Familie 600km entfernt, sonst würde sich schon eher eine Lösung finden.
    Ich bin bereit meine Lebensumstände anzupassen, will aber nicht, dass der Hund auf der Strecke bleibt, weil er es woanders vll. besser hätte.

  • Ah, ok... dann hab ich das falsch verstanden :headbash:

    5-6 Stunden sind da ja schon was anderes...

    Stell dir doch einfach mal nen Tagesablauf vor. Könntest du dir vorstellen, das du dabei nicht auf der Strecke bleibst? Wenn ja, dann spricht ja nichts dagegen...

    Ich würde es vllt auch erst probieren und wenn du merkst, dass ihr unglücklich mit der Situation seid, kannst du immer noch was ändern... ;)

  • Hmm, Bolle, Dein letzter Satz:" Ich bin bereit meine Lebensumstände anzupassen, will aber nicht, dass der Hund auf der Strecke bleibt, weil er es woanders vll. besser hätte.", wie groß ist das schlechte Gewissen Bolle gegenüber jetzt schon?

    Weil iwie hab ich so den Eindruck als ob Du Dir da schon recht unsicher bist und das ist jetzt nicht bös gemeint.

    Weil es bringt absolut nichts wenn es Dich zerreißt und du Dich zermürbst weil egal wo du bist, Du immer dich am falschen Platz fühlst.

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