Nach Trennung vom Hund Kontakt aufrecht erhalten?
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Hallo ihr Lieben!
Ich hatte einen Deutschen Vorstehhund (Kurzhaar) ab seiner 9. Lebenswoche bis zum Alter von 10 Monaten! Da ich gesehen habe wie sehr ihm die Natur fehlt, haben wir einen sehr guten Platz in der Steiermark für ihn gefunden, wo er auch die Möglichkeit hat, mit seinem zukünftigen Besitzer jagen zu gehen... (natürlich NACHDEM er ihn ausreichend ausgebildet hat)
Nun meine Frage wir verstehen uns sehr gut mit den neuen Hundebesitzern, wohnen 2,5 Std. weit weg und haben Milo (sprich Mailo) nach zwei Monaten wieder besucht um zu sehen wie es ihm geht. Es geht ihm blendend, er schläft jetzt draussen - also nicht mehr wie bei uns im Haus, hat aber eine Hundehütte und genügend Auslauf (er hat 160 qm zur Verfügung - wo seine Hütte steht - da ist er tagsüber, wenn niemand zuhause ist und wenn die Besitzer daheim sind, ist er den ganzen Tag frei laufend im Garten. Die neuen Besitzer haben direkt hinter ihrem Garten einen Wald sie gehen täglich mit ihm in den Wald und sein neues Herrl ist Jäger.
Milo hat sich sehr über unseren Besuch gefreut, er hat anfangs gewinselt als ich ihn angesprochen und begrüßt hatte. Als wir mit der neuen Familie und dem Hund im Wald spazieren waren, hat man gemerkt, dass sich Milo bereits an seinem neuen Besitzer orientiert, das hat mich sehr gefreut. Er hat sich weiterentwickelt und wieder einiges gelernt. Mittlerweile ist er ein Jahr alt!
Ich würde den neu gewonnen Kontakt zu den neuen Besitzern nur ungern aufgeben, allerdings möchte ich Milo auch nicht verunsichern. Wie sollen wir vorgehen? Ich hab' den Hund verständlicherweise sehr lieb gewonnen und würde den Kontakt zu ihm auch nur ungern verlieren. Die neuen Besitzer sagten sogar, nachdem ich es ihnen angeboteh hatte, dass es sie nicht stören würde, wenn wir auf Milo, im August eine Woche aufpassen würden (da wäre er dann eine Woche wieder bei uns), da sie auf Urlaub fahren. Sie würden ihn sonst für eine Woche in einer Hundepension unterbringen.
Das letzte was ich will ist dem Hund weh zu tun - aber ich denke eine Hundepension wo er niemanden kennt - wäre wohl auch nicht das Gelbe vom Ei. Ausserdem könnte ich ja während ihrer Abwesenheit weiter mit ihm trainieren...
Bevor ich jetzt noch weiter schreibe, wäre es wahrscheinlich besser, wenn Du mir helfen könntest ein Thema zu erstellen... (hab versucht es in die Suchfunktion einzugeben - es kam aber nicht wirklich was raus
liegt wohl an mir) Es ist mir aber sehr wichtig, von Menschen Ratschläge zu bekommen die sich wirklich mit Hunden auskennen.
Wusste nicht mit wem ich darüber sprechen sollte und bin sehr froh über dieses Forum!
Bitte antwortet nur, wenn ihr diesbezüglich über Erfahrungen oder explizites Wissen verfügt.
Vielen Dank!
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Wenn der Hund so gut bei/mit seinen neuen Besitzern lebt und ihr euch alle versteht, spricht absolut nichts dagegen, daß du ihn nimmst. Hunde sind pragmatische Opportunisten und beladen so eine Situation nicht mit Gegrübel wie wir. Die fühlen sich einfach mit "ihren" Menschen wohl, sowohl den "alten" als auch den "neuen" und wechseln problemlos hin und her.
Weiß ich deshalb, weil ich gleichzeitig mit meiner ersten Hündin auch auch noch Freunde bekommen habe, die damals die Mutter und den "Vater" dieses Welpen besaßen. Wir sind dann zwei Jahre lang täglich mit allen Hunden zusammen unterwegs gewesen, mußten meine Freunde arbeiten, waren alle drei Hunde bei uns, war's andersrum, war meine Hündin bei ihnen.
Meine Hündin ist also, genaugenommen, die ersten zwei Jahre weder von ihrer Hundefamilie noch von ihren Züchtern jemals wirklich getrennt worden und hatte dennoch nie irgendwelche "Identitätskonflikte": Sie liebte es, in ihrem alten Zuhause zu sein, wußte aber trotzdem immer genau, wohin sie gehörte.
Dann zogen Freunde und Hunde weg, und wir haben oft Haus & Rudel eingehütet, wenn sie hundelos verreisen wollten. Ebenfalls völlig reibungslos: Sobald ich kam, waren alle drei "meine" Hunde, sobald die Besitzer zurückkamen, schloß sich jeder Hund sofort wieder "seinem" Menschen an. Ohne Probleme.
Bei der Situation, die du da beschreibst, hätte ich null Bedenken, Milo die Pension zu ersparen - es sei denn, IHR könnt euch hinterher nur schwer trennen.
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Wir hatten einige Zeit einen Pflegehund, und ich war totunglücklich als sie gegangen ist, obwohl sie eine ganz tolle Familie bekommen hat.
Ich bin froh, daß ich sie "nicht wiedersehen muss", ich wäre jedesmal wieder super-traurig... -
wenn du es aushälst und möchtest,
was ich sehr gut verstehen kann,
dann besuche ihn weiterhin und nehmen ihn diese woche.in meinem bekanntenkreis gibt es eine ähnliche konstellation und
wir freuen uns alle über die monatlichen bildermails der neuen besitzer.
daraus ist eine richtige freundschaft unter den haltern entstanden- ganz toll.der hund verkraftet das locker.
freut sich dich zu sehen und fertig.
die vergangehnheit arbeitet er sicherlich nicht auf. -
Wir haben unsere erste Hündin gekauft, als wir noch (als Studenten) bei meinen Schwiegereltern im Haus gewohnt haben. Als sie (Radja) dann etwa 1 Jahr war sind wir in unsere erste eigene Wohnung umgezogen.
Im Urlaub oder auch in den Prüfungszeiten haben wir Radja immer zu meinen Schwiegereltern "zurück" gebracht.Weder der Hund noch wir oder gar meine Schwiegereltern hatten damit Probleme.
Der Hund hatte zwei "zu Hause" und hat sich an all seinen Bezugspersonen gefreut.
Ich glaube sogar, dass Radja das gefiel, denn sie wusste genau, wen sie wie bestechen musste, um möglichst viel für sich herauszuholen! -
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Ganz vielen, lieben und herzlichen Dank!!!
Ich freu' mich so!! Dann nehm ich den Hund ganz sicher, hoffe nur, dass auch mein Mann damit einverstanden ist. Bekommen eine neue Küche und haben nun einen neuen Rasen gesät, weil Milo ziemlich viel gegraben hat.
Danke für eure raschen Antworten, ich werde euch berichten... Ich hab' meinen Frieden damit geschlossen, weil er einen superguten Platz hat und sich wohlfühlt und wenn wir ihn ab und zu haben dürfen, ist das für mich wie Weihnachten!
Ganz liebe Grüße und Danke nochmal!!
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Ich glaub', das kommt auch ein bißchen auf den Typ Hund und das Mensch/Hund-Gespann an.
Will damit sagen: ein Hund muss auch nicht immer superglücklich sein, dort wo er momentan supertoll behütet, lebt - und wenn er wählen könnte, würde er evtl. ein anderes Zuhause vorziehen.Insofern würde ich mir immer genau den Hund anschauen: wie reagiert er, wenn man kommt, wenn man geht.
Wie ist er während dessen - also wenn er die "Wahl" hat, wie reagiert er, wenn man wieder weg ist.Ich habe mehrere, ganz unterschiedlich gelagerte Beispiele aus eigener Erfahrung, wo man nicht so einfach sagen kann - der Hund gewöhnt sich ohne Probleme ans neue Zuhause / andere Personen bzw. weiß, wo er hingehört:
1.
ich hatte früher öfter (ca. 1-2 x wöchentl.) eine "Pflegehündin" für Gassigänge.
Zusätzlich ging ich mit der Besitzerin noch 1 x wöchentlich gemeinsam mit unseren Hunden spazieren.
Die Hündin lebte seit der 8. Lebenswoche bei ihrer Besitzerin, die beiden hatten eine enge und gute Beziehung. Meine Hündin und diese Hündin lernten sich mit ca. einem Jahr kennen und wurden "beste Freundinnen". Ich beschäftigte mich auf den Sitter-Gassi-Gängen auch mit dieser Hündin - bei uns galten andere (strengere) Regeln, als bei ihr zu Hause.
Trotzdem (oder auch deswegen?) bemerkte man nach einigen Monaten die Tendenz dieser Hündin bei gemeinsamen Spaziergängen mit der Besitzerin eher auf mich, als auf sie zu hören.
Wenn wir uns trennten, kam die Hündin uns hinterher und ich musste sie manchmal wegschicken, damit sie zu ihrem Frauchen zurückläuft. Oft kam sie, wenn unsere Autos in der Nähe parkten, mit zu unserem Auto und/oder wollte nur ungern in "ihr" Auto einsteigen.
Das tat mir oft sehr leid - für den Hund, besonders aber auch fürs Frauchen.
Ein Beispiel für: wenn der Hund wählen könnte und "er weiß, wo er hingehört" (und das, obwohl es ihr dort wirklich gut ging).2.
Eine Bekannte musste einen Hund abgeben, der bei ihr zu Hause geboren wurde. Bei der Abgabe war er etwas über ein Jahr alt und hatte eine sehr enge Beziehung zu ihr und den drei weiteren Hunden im "Rudel" (u.a. seine Mutter), unter denen er aufgewachsen war.
Die Vorbesitzerin besuchte ihn nach drei Monaten bei den neuen Besitzern und er freute sich unbändig übers Wiedersehen.
Als alle jedoch zusammen beim Kaffee saßen (der Hund bei seinem alten Frauchen quasi auf dem Schoß) und die neue Besitzerin aufstand, um hinaus zu gehen, ging der Hund dort ganz selbstverständlich mit - für die Bekannte das Zeichen, dass er sich nun dort zugehörig fühlt.3.
Mein Rüde lebte ab der 8. Lebenswoche und die ersten 5 Jahre bei seiner Vorbesitzerin.
Heute, nach mittlerweile 16 Monaten, die er bei uns lebt, kann ich sagen, dass er angekommen scheint. Er hat ganz sicher das erste halbe Jahr getrauert und gehofft, dass er wieder abgeholt wird. Er hat sich in dieser Zeit zwar notgedrungen auf uns, nicht jedoch auf unsere Hündin eingelassen und hatte mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die sich jetzt so langsam (fast) alle zu legen scheinen. Erst nach 7-8 Monaten fing er an, sich auf die Spielaufforderungen unserer Hündin einzulassen - körperliche Nähe bzw. Pflegeaktivitäten mit ihr meidet er immer noch, obwohl sie nie ruppig zu ihm war und er dies durchaus mit den anderen Hündinnen im alten Rudel gemacht hat.
In Absprache mit der Vorbesitzerin haben wir bisher (und evtl auch in Zukunft) auf jegliche Besuche verzichtet - beide Seiten schätzen es so ein, dass es ihn zu sehr verunsichern, zurückwerfen bzw. hin- und her reissen würde.Fall 2 und Fall 3 gehörten übrigens der gleichen Vorbesitzerin, die es aufgrund der (sehr unterschiedlichen) Charaktere der Hunde so einschätzte, dass sie den einen besuchen fuhr, beim anderen von sich aus darauf verzichtet.
Und genauso individuell muss man das m.M.n. auch abwägen - es gibt eben auch Sensibelchen, die mit einem endgültiger Strich sicher besser zurecht kommen und andere Hunde, die locker damit umgehen bzw. das wegstecken oder einsortieren können.
Bei euch hört es sich ja so an, als hätte dein ehemaliger Hund sich schon sehr gut ins neue Heim eingelebt bzw. mit dem neuen Herrchen gut arrangiert (du schriebst, er orientierte sich beim gemeinsamen Spaziergang gut an ihm). Heißt ja, dass er sich dort offensichtlich wohl fühlt, er dich zwar erkannt hat, aber es wahrscheinlich okay war, dass du "Besuch" bist und auch wieder wegfährst.
Wie das nach einer Woche Hundesitting in seinem alten Zuhause ist, müsst ihr vermutlich einfach ausprobieren.Kann sein, dass er dir anschließend nicht mehr von der Pelle gehen mag, weil er froh ist, endlich wieder im "richtigen" Zuhause zu sein - kann aber auch sein, dass er genau dies dort zeigt, wenn du ihn nach einer Woche wieder ablädtst.
Die Frage ist halt nur, wie kommt man selbst damit klar - z.B. wenn der Hund sich nach der Woche nicht so richtig übers Heimkommen bzw. das neue Herrchen freut bzw. "zeigt", dass er lieber wieder mit dir mit will....?Wenn du nach der Woche sagen kannst, er geht freudig dahin, nach dem Motto "war ein netter Urlaub bei dir, kannst auch wiederkommen - aber nun kannst du gehen....." - das wäre sicher das Optimum.
Ob's so oder so kommen wird, kann wahrscheinlich nur der Versuch zeigen und ein wesensfester, charakterstarker Hund kann sowas bestimmt ohne Probleme verkraften.
Und ein Urlaub bei bekannten Menschen ist sicher allemal besser als eine Pension.Keine leichte Entscheidung - aber ich würde es vermutlich versuchen und einfach schauen, wie es läuft - wenn der Hund sich hin- und her gerissen zeigt, kann man es dann ja für die Zukunft einfach lassen, wenn nicht, wäre es optimal - ihr könnt den Kontakt halten und er hat immer eine schöne "Urlaubsadresse".....
edit:: nun hast du schon zwischenzeitlich geschrieben und entschieden und ich ganz umsonst so viel gefaselt....
- viel Glück - und berichte mal.....
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Vielen Dank auch dir liebe Nicole!
Ich werd' ihn sicher beobachten und schauen wie er sich tut. ...umsonst hast du sicher nicht 'gefaselt'
ich hab deine Antwort mit Interesse gelesen. Die unterschiedlichsten Erfahrungen können eine Hilfestellung sein.
Liebe Grüße, wildkatze
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