Junge Hündin schnappt nach Kind

  • Hallo zusammen,
    Unsere Familie hat keinen Hund, wir haben zwei Kinder. Wir haben jetzt seit Ostern neue Nachbarn. Diese Familie hat auch zwei Kinder und einen jungen Hund, ich Schätze mal, dass der Hund ca 6 Monate alt ist.
    Heute hat meine Tochter mit einem der Nachbarskinder gespielt. Als sie zurückkam, hatte die Hündin sie in beide Hände gebissen und auch noch in ihre Hacke. Mit gebissen meine ich jetzt, dass die Zähne in der Haut zu sehen waren, allerdings kein Blut. meine Tochter war auch recht entspannt. Die Hündin war dabei an der Leine. Das Nachbarskind erzählte, dass die Hündin ihren Hundetrainer so doll gebissen habe, das seine Hand geblutet habe.
    Ich bräuchte jetzt Rat, wie wir uns weiter verhalten sollen.
    Soll ich meiner Tochter den Umgang mit dem Hund verbieten? Wie sollte meine Tochter reagieren, wenn die Hündin sich ihr nähert? Wird sich das Verhalten der Hündin noch ändern?
    Ich kenne mich gar nicht mit Hunden aus und bräuchte Rat. Für mich ist es ein schmaler Grad vom Schnappen und Festhalten zum Beißen.
    Ich freue mich über alle Tips und Ratschläge!
    Jule

  • Junge Hunde beißen in dem Alter im Zweifel in alles rein. Wenn ich Du wäre, würde ich meiner Tochter sagen, dass sie erstmal auf Abstand gehen soll, bis klar ist, ob die Nachbarn ihren Hund (erfolgreich) erziehen. Und dann weiterbeobachten. Kann sein, dass der Hund bald ganz lieb ist, kann sein, dass er weiter beißt. Das kann Dir niemand von hier aus sagen.

  • Hallo,
    ob das Verhalten des Hundes "böse" ist, kann man ohne genaue Beschreibung hier nicht klären. Bei einem noch jungen Hund könnte es sich auch um das normale "Welpenzwicken" handeln, wenn der Hund die Beisshemmung nicht gelernt hat.

    Finde auf die schnelle keinen besseren Link, aber hier kannst Du mal nachlesen:
    http://sheltie-welt.de/welpentraining_beissen.php

    Wie Kleinkinder haben auch Junghunde eine orale Phase.

  • Hallo,
    erstmal willkommen im Forum!
    Das ein Hund ein Kind angeht /beißt geht überhaupt nicht!! Aber es ist schwierig aus der Ferne zu beurteilen warum er das macht. Letzendlich ist das aber auch nicht die Frage!
    Also erst mal Kind nicht mehr zu den Nachbarn lassen.
    Dann würde ich die Nachbarn darauf ansprechen. Kann doch auch nur ihn deren Interesse sein, wenn die Kinder spielen und der Kontakt auch zu Euch gut ist.
    Entweder sie sichern den Hund so ab, dass er nicht mehr an die Kinder herankommt oder der Kontakt der Kinder beschränkt sich auf Euer Grundstück so der Hund dort nicht hin kann. Das würde ich aber auch klar fordern.
    Deinem Kind würde ich erklären, dass dieser Hund auf Abstand gehalten werden muss, da er noch nicht erzogen ist. Allerdings nicht wegrennen, sondern anbrüllen, trampeln o.ä. wenn er doch kommt.
    Aber wichtiger ist das Gespräch mit den Besitzern, denn wenn der Hund älter wird kann das noch schlimm enden so sie das nicht unterbinden. Und wer ist schon gerne der "Nachbarschaftshundeschreck" :headbash:

    Euch alles Gute!
    Jui und Lotte

  • Hallo,

    wir haben einen jungen, stürmischen Hund (4 Mon.) der beim wilderen Spielen auch gern mal festhält. Beißen ist es ehrlich nicht, und das welpenhafte Zwicken ist es auch nicht mehr. Wenn meine Kinder (2 und 3 Jahre alt) mit ihm herumtoben, und es zu bunt wird, kommt es auch mal vor, daß er sie mit der Schnauze festhält (Hände hat er ja nicht) und man dann mehr oder weniger Zahnabdrücke wie kleine Druckstellen in der Haut sieht. Niemals Schrammen, niemals Hautabschürfungen, niemals Blut!

    Dennoch muß dem Einhalt geboten werden. Eine Freundin meiner Tochter im selben Alter hat wirklich panische Angst vor Hunden, und wenn sie zu Besuch kommt, ist der Hund erst mal nicht im selben Raum / nicht mit im Garten usw.

    Ich versetz mich jetzt mal in die Lage Eurer Nachbarn.

    Mir wär's peinlich / unangenehm. Und ich würde mir wünschen, daß mich jemand auf solche einen Vorfall hinweist. Also normal ansprechen, ganz sachlich. Auch damit die Nachbarin dann den Hund erst mal auf Distanz halten kann.

    Zitat

    Soll ich meiner Tochter den Umgang mit dem Hund verbieten? Wie sollte meine Tochter reagieren, wenn die Hündin sich ihr nähert? Wird sich das Verhalten der Hündin noch ändern?

    Verbieten na ja - ich würd wenn, dann dabei sein und vorher die Halter-Familie darauf hinweisen, daß der Hund noch zu grob ist. Wenn die eigenen Kinder das tolerieren (meine finden das sogar witzig und fassen es leider genau so als Spiel auf...), ist das eine Sache - unterbinden sollte man das m. E. trotzdem. Bei meinem Hund lasse ich solche Zwickereien auch nicht bei mir selbst durchgehen, auch wenn ich es ab könnte; er soll es bei niemandem machen. Man kann da vielleicht toleranter sein, wenn keine Kinder weit und breit in Reichweite sind, aber auch junge Hunde sollten m. E. wissen, wo die Grenzen mit ihren Zähnen sind.

    2. Wie steht Deine Tochter derzeit zu der Hündin? Eher ängstlich oder unveränderte Sympathie? Wir haben die besten Erfahrungen gemacht, wenn die Kinder den Hund komplett ignorieren und sich ruhig verhalten, so lange der Hund im selben Bereich frei rumläuft. Für unseren ist dann jeder uninteressant.

    Das Verhalten dürfte sich noch ändern - normalerweise, hängt natürlich davon ab, wie sehr die Halter in der Erziehung engagiert sind. Aber allgemein ist jeder Hund ist im ersten Lebensjahr noch etwas quirliger als erwachsener Hund. Aber gerade im Hinblick auf Kinder (auch im eigenen Haus) sollte man m. E. ein Auge darauf haben. Auch wenn das nicht gefährlich vom Hund "gemeint" ist - wenn ich ein Kind wäre, würd mir das auch nicht gefallen, wenn ein fremder Hund so mit mir umginge... Und als Elternteil und Hundehalter möchte ich ja nicht die Kinder, die Angst haben, vergällen, so daß sie nicht mehr zu Besuch kommen mögen.

  • :gut:

    Sehe ich genauso.

    Aus welcher Motivation heraus der Hund das tut, lässt sich hier schwer beurteilen. Ob es nun wirklich aggressiv motiviertes Verhalten ist oder "einfach nur" Jungehundewahnsinn, kann man so nicht sagen. Beides ist natürlich nicht zu tolerieren und soll auch keine Rechtfertigung sein, sondern höchstens eine Erklärung. Der Hund muss keineswegs böse Absichten haben, das will ich damit nur sagen.

    Nichtsdestotrotz muss das angesprochen werden. Zum einen, weil es für deine Tochter - und auch für die Halter - natürlich trotzdem unangenehm werden kann, zum anderen, weil auch der junge Hund lernen muss, dass das so nicht geht.

  • Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir wirklich weitergeholfen.
    Ich habe heute mit der Nachbarsmutter gesprochen, die Kinder spielen ab jetzt nur noch bei uns. Das war ihr glaube ich gar nicht so unrecht. Scheinbar haben sie das Problem schon etwas länger mit der Hündin und ihrem jüngeren Kind.
    Ich hoffe, dass man das Nichtbeissen der Hündin noch beibringen kann mit ihren 6 Monaten.
    Nochmal vielen Dank und liebe Grüße an alle, die mir so schnell und nett geholfen haben.
    Jule

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