Fahrradfahrer - ich brauche schnell Rat

  • Hallo Leute!

    Mal wieder brauche ich euren Rat.
    Unser Hund ist nun 6 Monate. Wir sind regelmäßig mit ihm im Wald. Er hat von Anfang an Radfahrer und Jogger kennengelernt. Wir üben seit Beginn mit der Schlepp. Er wollte anfangs lustig hinter Fahrrädern und Co. her. Das hat sich aber gelegt, indem wir ihm nicht mehr die Möglichkeit gegeben haben. Wir konnten ihn einige Zeit später sogar wieder ohne Schlepp laufen lassen, ließen ihn bei passierenden Joggern und Radlern absitzen und belohnten ihn dafür.

    Dann kam Tag X. Wir waren mit Leine im tieferen Wald unterwegs. Und auf einmal schoss in einem unsagbaren Tempo und ohne Rücksicht ein Mountainbiker an uns vorbei. Wir haben ihn einfach nicht gesehen oder gehört, sodass wir uns beide tierisch erschraken.
    Seitdem sind Fahrradfahrer für ihn was absolut Böses. Er geht mit voller Wucht in die Leine und bellt wie ein Irrer. Natürlich arbeiten wir seitdem wieder mit Schleppleine. Ich habe jedoch nicht das Gefühl, dass das irgendwie besser wird. Ich lasse ihn wieder absitzen, gebe ihm das Kommando "Bleib" und belohne ihn, wenn er ruhig geblieben ist. Meistens klappt das allerdings nur, wenn wir schon 1-2 Radler getroffen haben, wo er den beschrieben Terz aufgeführt hat. Ich halte ihn kurz und Sage "Nein", was ihn in der Situation herzlich wenig interessiert.

    Wie würdet ihr das handhaben? Weiter so oder noch andere Ideen, dass er seine Fahrradaggression wieder verliert?

  • Shoppys Vorschlag kann ich nur empfehlen. Habe seit einem Monat einen 7 monate jungen Pflegehund da, der anfangs ähnlich auf Radfahrer reagierte. Habe auch mit Z&B gearbeitet und inzwischen ist das Thema zum Glück durch. Bzw. benannt haben wir die garnicht erst, sondern faktisch nur schöngeclickert. In diesem Alter hat man bei schnellem Training gute Chancen, das ganz schnell wieder zu klären.

    LG Lily und Happy

  • Man braucht es nicht unbedingt benennen. Würde ich aber gerade im Fall von Angst/Erschrecken machen, dann damit kann man dann bestimmen, wann der Hund einen Radfahrer entdeckt (also zum Beispiel BEVOR der Hund eine Distanz unterschreitet, die den Hund beunruhigt). Das klappt natürlich auch nicht immer, wenn man selber den Fahrradfahrer auch erst spät entdeckt.

  • Danke für den Tip! Hab mir den Thread über Z&B schon öfter durchgelesen, irgendwie aber Angst etwas falsch zu machen. Ich werde mir das nun aber intensiver zu Gemüte führen und falls es klappt, gebe ich Bescheid :-)

  • Dann mach doch mal 2-3 Stunden bei einem Trainer, der auch damit arbeitet. Der/die hat dann auch den Vorteil, dass er/sie Euch live sehen und damit viel besser beraten kann.
    Nach Deiner PLZ sortiere ich Dich in den Dortmunder Raum ein? Da kann ich Euch Boris Boochs in Schwerte empfehlen (http://www.verstehst-du-mich.de (das Impressum scheint noch nicht aktuell zu sein, da steht noch Iserlohn drin)).

  • Hallo,

    hast Du selbst ein Fahrrad?
    Wenn ja, dann stell das einfach mal in den Hof oder Garten und schau was Dein Hund dann macht.
    Wenn er da ruhig bleibt würde ich das Fahrrad mal durch die Gegend schieben und gegebenenfalls selbst mal kurz fahren.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Kannst du ein paar Freunde /Familienmitglieder dazu mobilisieren, mit dir zu üben? Die könnten dann öfter mit dem Fahrrad an euch vorbeifahren und du kannst dich auf deinen Hund konzentrieren :smile:

  • Steffi E. und Mixed: wir haben selber kein Fahrrad, hatten aber auch schon die Idee und wollen uns das Fahrrad von einem Bekannten (er fährt selbst nicht mehr) borgen. Eine Freundin von mir besitzt auch eins und die würde ich da gerne einspannen, macht sie mit Sicherheit!

    Ich habe die Situation schon im Kopf durchgespielt, wie genau ich das dann anstelle. Sie fährt vorbei, ich schaue, dass ich ihn absitzen lasse und belohne, wenn er bei mir bleibt. Oder soll sie auch mal anhalten und sich zu erkennen geben? Er mag sie nämlich ziemlich gern. Wäre das kontraproduktiv, dass er dann auch zu fremden Radlern will, um zu schauen, ob da nicht ein Bekannter draufsitzt?

  • Ich würde deine Freundin am Anfang gar nicht mit dem Fahrrad vorbei fahren, sondern vorbei schieben lassen um den Erregungslever möglichst gering zu halten. Wenn dein Hund sie erkennt würde ich ihn ruhig auflösen und zu ihr hin lassen. Ich finde es durchaus gut wenn dein Hund lernt, daß hinter Fahrradfahren "ungefährliche" Menschen stecken. Dann kann sie sich mit dem Fahrrad immer schneller vorbei schieben und letztendlich vorbei fahren. Lass ihn ruhig sehen, wie deine Freundin aufsteigt. Er soll ja durchaus lernen: Fahrradfahrer sind völlig ungefährlich. Vielleicht kannst du dann noch mehr Bekannte aquirieren die dann genau so verfahren. Wenn das alles gut klappt würde ich ruhig versuchen ein paar, für deinen Hund, unbekannte Menschen zu finden, die ihn erst begrüßen und dann vor seinen Augen aufsteigen und an ihm vorbei fahren. So entwickelt er eine positive Erwartungshaltung gegenüber Fahrradfahrern. Sollte er dann zu allen Fahrradfahrern hin wollen kannst du dann an der Schleppleine trainieren, daß er dich bei einem Fahrradfahrer anschaut und mit dir im Fuß weiter geht. Der Unterschied ist, daß du es wesentlich einfacher haben wirst seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, wenn die Fahrradfahrer positiv besetzt sind und keine Angstagression mehr bei ihm Auslösen, weil dadurch der Erregungslevel extrem sinkt.

    LG

    Franziska mit Till

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