ZOS/Konditionierung mit Holz

  • Hallo!


    Auf meiner Suche nach einem neuen Projekt bin ich über das Thema Konditionierung von Hunden und Zielobjektsuche gestolpert. Da ich leider keinen Hund habe bin ich absolut neu in diesen Themen. Beim Querlesen bin ich auf einige Ideen gestoßen, wozu ich noch Fragen habe. Ich hoffe, ihr könnt mir da ein wenig weiterhelfen :hilfe: :)


    1. Welche Hunde eignen sich für die Konditionierung?
    Gibt es da bestimmte Typen oder ist prinzipiell jeder Hund geeignet? Können es die Hunde (prinzipiell) alle gleich schnell erlernen oder schaffens einige nie?


    2. Kann man Hunde auf Holz konditionieren?
    Ich habe gelesen, dass man Hunde auf so ziemlich alle Gerüche konditionieren kann. Gilt das auch für Holz? Ich rede nicht vom Holz im Wald (Stöckchen), sondern (im besten Fall) auf eine bestimmte Holzart. Vielleicht gibt es einige wenige Holzarten, die einen besonderen Geruch haben, der sehr intensiv ist. Auch interessant zu wissen wäre es, ob der Hund den Gegenstand (z.B. aus Holz) auch noch erschnüffeln kann, wenn dieser z.B. nass oder gar modrig ist und schon eine Weile irgendwo gelegen hat. Funktioniert es, dass der Hund diesen nassen Gegenstand findet, wenn man ihm ein trockenes Stück der gleichen Holzart zum Suchen unter die Nase hält? Und nun die Preisfrage: Kann der Hund den (Holz-)Gegenstand finden, wenn dieser behandelt ist, z.B. durch lackiert oder gebeizt wurde und er auf ein unbehandeltes Stück davon konditioniert wurde?


    3. Ist eine ZOS möglich, wenn ein anderer den Gegenstand versteckt hat?
    Findet der Hund bei der ZOS einen Gegenstand, den eigentlich ein ganz anderer versteckt hat und der auch NICHT zum Inventar des Frauchens oder Herrchens gehört? Also quasi ein völlig fremder Gegenstand ohne den für den Hund typischen/gewohnten Geruch? Wie groß darf das Gebiet/die Entfernung maximal sein, indem der Hund bei der ZOS noch etwas erschnuppern kann?


    4. Wie lange hält ein Hund durch?
    Ich habe gelesen, dass die Nasenarbeit sehr anstrengend für den Hund ist. Wie lange hält er so eine Nasenarbeit durch? Wenn er erschöpft ist, wie viel Zeit benötigt er für die Regenerierung?


    Ich weiß, das sind dann doch ein paar mehr Fragen geworden :/
    Aber ich bin guter Hoffnung, dass hier die Experten sitzen, die mir mit geballtem Fachwissen sehr viel weiter helfen können. Vielen Dank schon einmal im Voraus!!!


    Liebe Grüße

  • Hallo lindaevergreen!


    Ich bin gerade mal hierüber gestolpert und wollte mal meinen Senf zu Frage 2 abgeben. Da wir beim WWF Mitglied sind, bekommen wir regelmäßig die WWF Zeitung, die uns auf den neuesten Stand bringt und hält. Da habe ich vor kurzem einen Artikel gelesen, bei dem es um eine Hündin ging. Sie wurde auf eine bestimmte tropische Holzart konditioniert, um illegalen Tropenholzhändlern auf die Schliche zu kommen. Ich glaube sie wird gerade erst noch ausgebildet und es war auch nur ein kurzer Artikel. Aber wirklich interessant. Vielleicht findest du im Internet ja jetzt mehr dazu.


    Da ich mich jetzt gerade mal eingefuchst habe: Ich habe hier im Forum auch ZOS entdeckt und von einem freundlichen Mitglied einen wunderbaren Zeitungsartikel von einem Herr Baumann bekommen, der ein Polizeihundeausbilder ist. Anhand dessen habe ich mit unserer Schäferhündin Amy auch mit ZOS begonnen.


    Er empfiehlt, wegen deiner Frage 3, mit einem Feuerzeug mit Zündstein zu beginnen. Grund: Das Feuerzeugbenzin hat einen so starken Geruch (ja schon für uns Menschen), dass es den Geruch des Herrchen oder Frauchens überdeckt. Der Hund wird sozusagen nicht auf einen bestimmten Geruch konditioniert und beginnt "neutral" zu suchen.


    Zu Frage 4: Übungseinheiten sollten nie zu lange dauern. Die erste Suche möglichst wenige Sekunden. Und ganz WICHTIG: Wenn du Erfolge erreicht hast, NICHT sofort das Schwierigkeitslevel steigern, sondernimmer wieder einen Schritt zurück gehen. Das heißt: Lässt du den Hund nach erfolgreicher Suche zunächst 15 Sekunden, dann 30 Sekunden, dann 45 Sekunden suchen, solltest du nicht die Zeitspannen immer wieder erhöhen, sondern wieder verkürzen und dann einen größeren Schritt wagen.


    Ich habe bei meiner Hündin gemerkt, dass sie am Stück ca. drei Minuten durchhält, dann ist unbedingt eine Spielpause einzuplanen. Nach dem Spielen lasse ich sie meist nocheinmal kurz suchen mit einem einfachen Versteck, damit die Suche erfolgreich und somit positiv für den Hund beendet wurde. Ich mache das so, weil unsere Hündin sehr leicht ablenkbar ist und nach dem Spielen häufig zu aufgedreht, als das sie sich nochmal konzentrieren könnte.


    Ok, jetzt hab ich mich doch verplappert. Dann sag ich auch jetzt noch mal was zu Frage 1: Im Prinzip ist jeder Hund geeignet. Mit lernwilligen Hunden hast du wahrscheinlich eine bessere Chnace, dass sie es schneller kapieren. Aber man braucht eben wirklich Geduld und Konsequenz. Ich würde dir auch raten auf den Charakter des HUndes zu schauen. Ich mache zum Beispiel ZOS, damit unsere Hündin das konzentrierte Arbeiten besser lernt, weil sie sehr aufgedreht ist. Aber deshalb kann ich die Übungen auch nicht zu lange gestalten. Wie das bei ruhigeren Hunden ist, kann ich nicht sagen. Du solltest darauf achten: Macht es dem Hund auch Spaß, oder langweilt es ihn? Abgesehen davon ist mentale Forderung auch wichtig für den Hund.


    Ok, das war viel. Ich werde dir mal per E-Mail die Zeitungsartikel zusenden. Dann kannst du selber nochmal "drüberschnüffeln".


    Liebe Grüße!

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