Hund als Single? Bin hin und her gerissen

  • Kleiner Tipp am Rande: Bevor du dich im Tiehrheim in einen Hund verliebst, frage erstmal nach ihrer Vermittlungspolitik. Ich habe es durch: Das Tierheim hier vor Ort vermittelt nicht an arbeitende Singles, egal wie gut deren Plan B ist. Die hat es nicht interessiert das ich den Hund mit zur Arbeit nehmen konnte oder jemanden gehabt hätte der im Notfall den Hund genommen hätte. Nur um Enttäuschungen vorzubeugen, bevor man sich in einen der Hunde verliebt. :/ Der Hund für den ich mich damals interessierte (das war 2007) sitzt immer noch im Tierheim. :(

  • Ich habe mir meine Hündin z.B. die ersten 3 Wochen mittags "ausgeliehen", da wir den Einzug in den Ferien haben wollten und die Hündin so was von ängstlich war, dass eine sofortige Mitnahme gar nicht möglich gewesen wäre. Davon abgesehen bin ich eh nicht der Typ, der einen Hund 1 oder 2x sieht und bereits dann entscheidet. Nach der Schule direkt zum TH, Hund geholt, Gassi gegangen, Hund mit nach Hause, wieder Gassi gegangen, abends wieder ins TH. Zu dieser Zeit hatte ich eine Woche, in der ich erst um 9 Uhr anfangen musste, daher bin ich da auch morgens bereits in TH, eine Stunde spazieren gegangen und dann in die Schule.


    Der Vorteil war für den Hund, dass er alles bereits kannte, als er einzog. Der Vorteil für mich /uns war, dass wir 3 Wochen Zeit hatte, den Tagesablauf auf den Hund abzustimmen. Also nicht mehr ewig mit Kollegen quatschen oder vorm Kopierer herumgammeln, sondern alles durchplanen, damit man nach der Schule auch gleich weg konnte. Zudem musste ich mich auch erstmal an das Spazieren gehen gewöhnen - ich bin/war nach der Schule erstmal fertig und auf einmal wartete schon wieder jemand und wollte nun bespaßt werden.

  • Hallo und vielen, vielen Dank für die tollen und ausführlichen Antworten!
    Echt ein nettes Forum hier! :smile: :smile:
    (Ich les ja auch schon ne ganze Weile hier rum...)


    Ich dachte mir eigentlich auch, dass mein Beruf es zumindest etwas einfacher gestalten kann (und finanziell sollte es tatsächlich auch mit Betreuung drin sein - gucke gerade meine alten Stundenpläne durch (mometan mache ich nämlich weniger als sonst), wie sich da das mit der Betreuung geregelt hätte, gesetzt den Fall der Hund könnte einige wenige Stunden alleine bleiben). Und wie gesagt, auf große Reisen bestehe ich nicht, war ich eigentlich eh nie (hab halt nur zwei Jahre im Ausland gelebt, das muss reichen :D ).


    In die Schule mitnehemen wäre für mich auch keine Option (glaube auch nicht, dass das ginge - vielleicht höchstens mal zu ner Konferenz oder nem Elternabend, aber ich glaub es eigentlich nicht).


    Ich kann mir eigentlicht nicht vorstellen, dass ich als Pflegestelle in Frage käme bei den Bedingungen? Gerade das sind doch Hunde, die erst mal (wieder) Vertrauen aufbauen müssen, evtl. noch stubenrein werden usw usf, oder?


    Das ich bei Tierheimen vermutlich keine/wenig Chancen habe, habe ich schon so rausgehört (gucken kann man dann ja irgendwann trotzdem mal). Hätte auch gedacht, dass ich bei Züchtern keine Chance hätte (wobei ich das ja eh nicht will), aber von dem, was ich hier lese, ist das ja nicht automatisch so...?


    Danke noch mal für die Anregungen und Tipps!
    Weitere werden immer noch gerne genommen!


    Lieben Gruß
    Katta

  • Hallo :)
    Also du hast dir ja auch schon sehr viele Gedanken gemacht, und auch ans Finanzielle und alles gedacht. Ich glaube schon, das du einem Hund gerecht werden würdest!
    Pflegestelle wäre vielleicht nicht so optimal, denn auf einer Pflegestelle sollte ein Hund ja erstmal alles lernen. Also alleine bleiben, Stubenreinheit, Leinenführigkeit und vor allem (und das hast du ja schon gesagt) das Vertrauen zum Menschen. Bei einigen Hunden klappt das ohne große Probleme (unsere erste Pflegehündin konnte innerhalb 3 Wochen ein paar Stunden alleine bleiben) bei anderen braucht es länger (unser 3. Pflegehund hat es in 8 Wochen nicht geschafft länger wie 18min alleine zu bleiben)..
    Aber es gibt ja nicht nur Tiere aus dem Tierheim die ein zu Hause suchen. Es gibt ja auch viele Tierschutzorganisationen, die hier in Deutschland ihre Pflegestellen haben und man die Hunde dort besuchen kann und kennenlernen kann. Oft hat dies der Vorteil, das die Hunde schon in einer Familie leben und dadurch, das sie 24 stunden am Tag mit dem Hund zu tun haben, können sie schon einige Eigenarten beschreiben und kennen den Hund einfach gut (kommt natürlich auch drauf an wie lange der Hund in einer PS ist).
    Viele Züchter nehmen Hunde wieder zurück, die z.B. wegen Umzugs/Scheidung/Krankheit/Todesfall nicht mehr in ihrer Familie bleiben können, und oft werden diese (oftmals schon erwachsene Hunde) dann auch wieder weiter vermittelt. Da muss man aber schon Glück haben :)


    Wegen dem Alleine bleiben:
    5-6 Stunden finde ich persönlich (!) absolut okay für einen Hund, der mit dem Alleine bleiben keine Probleme hat.
    Maya liegt in dieser Zeit bei uns im Bett und schläft, kommen wir heim, liegt sie immer noch da und steht erstmal gemüüüütlich auf und streckt sich, gähnt und begrüsst uns dann erst :lol:


    Gassigänger und Hundebetreuer findet man auch auf verschiedenen Internetseiten (http://www.gassi-gassi.de, http://www.tierhelden.de) da kannst du ja schonmal schauen wie das Angebot so in deiner Nähe ist. Was ich aber auch aus Erfahrung sagen kann: Durch den Hund lernt man sehr schnell viele neue Leute kennen, oft auch mit Hund. Daraus entstehen dann auch recht schnell Bekanntschaften oder sogar Freundschaften. Und da hilft man sich auch oft gegenseitig, und passt auch gerne mal auf den anderen Hund auf :)
    Wir haben z.B. 3x Sid hier, den Labbi unserer GassiFreundin, da wir Studenten sind und sie wieder Vollzeit arbeiten muss.
    Natürlich kann man nicht im Vorfeld auf sowas setzten, aber so kann's halt auch gehen :smile:


    Liebe Grüße!

  • Danke auch dir!
    Tierschutzorganisationen und am liebsten Hunde, die schon in Deutschland sind, wäre mir das Liebste. Bei einem, der direkt von der Straße kommt, weiß uch nicht, ob ich ihm das bieten könnte, was er bräuchte (der müsste ja erst mal langsam an das Leben hier gewöhnt werden und da habe ich keine Ahnung, wie man das macht und ob ich den Ansprüchen überhaupt gerecht werden könnte).


    Ich habe auch schon eine lange linkliste erst mal mit den professinellen Gassi geher, Tiersitter etc gemacht, um so einen Eindruck zu kriegen, was das kosten könnte (und wo die so ihre Schwerpunkte setzen und was davon mir eher zusagt). An "private Anbieter" würde ich mich erst begeben, wenn es konkreter wird/würde, das macht jetzt, denke ich, noch keinen Sinn.


    Und auf die neuen "Hunde-Kontakte" hatte ich auch ein wenig gehofft ;) (keine Angst).


    Wahrscheinlich hätte ich noch eine Kollegin/Freundin, die im Notfall auch mal ne Runde mit einem Hund drehen könnte.


    Ach ja, mal schauen, ist schon viel zu bedenken, kalkulieren und planen...
    Aber wäre schön, wenn es klappen würde... :smile:

  • Ich bin auch Single mit Hund und es klappt recht gut. Ich habe meine Hündin im Studium zu mir genommen und starte jetzt gerade frisch ins Referendariat. Leider bleibt meine Hündin nicht alleine und muss in ständige Betreuung, wenn ich nicht zu Hause bin. Das hatte ich natürlich ursprünglich anders geplant und es ist finanziell auch alles andere als lustig momentan, aber mit einem vollen Lehrergehalt müsste so etwas im Notfall ja drin sein :)
    Ansonsten denke ich, dass der Lehrerjob von den Arbeitszeiten her prima mit der Hundehaltung zu vereinbaren ist. Ein "normaler" Hund (meiner ist in der Hinsicht leider gestört :D) sollte 5-6 Stunden locker schaffen, da hätte ich überhaupt kein schlechtes Gewissen. Trotzdem sollte man natürlich immer einen Plan B haben.


    Also kurz gesagt: ich finde, deine Voraussetzungen klingen super :gut:

  • Danke auch dir und viel Erfolg im Ref! Ein Hund hilft da bestimmt sehr um abzuschalten... :smile:


    Habe heute beim Tierheim angerufen und nachgefragt, die Zeiten kann ich unterbringen, brauch jetzt nur erst ein paar Formulare (u.a. der 20/40 Schein/Sachkundenachweis - mein erster Versuch mit Testfragen war relativ zufriedenstellend, Fehler waren oft Sachen, wo ich gegrübelt habe) dauert wohl also noch ein paar Wochen (?), bis ich mich da ausprobieren kann.
    So lange lese ich halt hier (ok, heute waren viele Foto threads dabei :D - wobei der "was habt ihr heute gemacht" thread für mich natürlich besonders aufschlussreich ist) und in Büchern.


    Danke für die Eindrücke, Meinungen,Ratschläge und die freundliche Aufnahme!
    (Letzeres ist nicht selbstverständlich, hatte mit mehr "Schimpfen" gerechnet - aber dafür habe ich ja eine Freundin, die mir im Zweifel dann Vorhaltungen machen wird, dass ich den Hund alleine lasse und/oder zu einem Sitter gebe.... :fear: )

  • Hallo!
    Ich bin auch Single, sogar mit zwei Hunden und voll berufstätig. Mit dem örtlichen
    Tierheim habe ich leider auch die Erfahrung gemacht, dass das eine Vermittlung
    ausschließt, obwohl ich meine beiden mit zur Arbeit nehme.
    Eine Möglichkeit den geeigneten Hund zu finden wird immer zu wenig genannt. In der
    örtlichen Zeitung annoncieren immer wieder Leute, die ihren Hund abgeben müssen, ihm
    aber das TH ersparen wollen. Bei so einem Hund hättest du den Vorteil, dass du ihn in
    seiner vorigen Umgebung kennen lernen könntest und schon viel über ihn erfahren
    würdest.

  • Bin ebenfalls Single mit zwei Hunden.


    Als ich meinen 1. Hund holen wollte, war ich auch alleine und wollte 3Monate später meine Ausbildung anfangen, aber hätte Mittags heim fahren können... Oma wohnte damals noch im Haus
    Aber die THs haben mich auch der Reihe nach abgelehnt...


    Hart bleiben, dann packst du das auch :)

  • Hallo,


    ich bin auch Lehrerin und war, als ich meinen Hund geholt habe, Single (da ich auch jetzt immer noch alleine wohne, ist es unter der Woche bezüglich des Hundes auch ähnlich) . Natürlich habe ich mir im Vorfeld lang Gedanken darüber gemacht, ob das funktionieren kann, das Risiko letztendlich doch gewagt und das Ganze keine Minute lang bereut. :D


    Meine Hündin war zu dem Zeitpunkt, als ich sie bekommen habe, vier Jahre alt und an das Alleinebleiben gewöhnt (danach hab ich auch gezielt gesucht)... das hat natürlich alles viel einfacher gemacht. Zudem wohne recht nah an der Schule, bin also in ein paar Minuten daheim und kann sie im Notfall mittags kurz rauslassen.


    Im Endeffekt läuft es beispielsweise in diesem Schuljahr so ab:


    Ich habe drei Mal pro Woche ganz normal um 13 Uhr aus, die 5 1/2 Stunden schafft sie es locker, alleine zu Hause zu bleiben.


    Zwei Mal habe ich Nachmittagsunterricht, und da hab ich das Glück, dass ich sie mitnehmen kann (ist auch kein "normaler Unterricht", sondern Schülerzeitung und Speaking-Kurs mit weniger Schülern). Also fahr ich mittags immer nach Hause, hol sie, und den Nachmittag verschläft sie dann meistens in der Schule.


    Klar, ich weiß, davon kann man im Normalfall nicht ausgehen, ich hatte total viel Glück mit meinem Rektor - vor allem auch deshalb, weil meine Kleine (--> Dolly, Mini Australian Shepherd) eigentlich als "Schulhund" komplett ungeeignet ist... mega-ängstlich und lässt sich von Fremden nicht anfassen. Aber ich hatte sie gleich zu Beginn öfters Mal bei irgendwelchen Lehrerveranstaltungen (gemeinsames Wandern, Weihnachtsfeier etc.) dabei, natürlich immer mit dem Hintergedanken, dass der Chef sehen kann, wie gut sie doch erzogen ist und dass sie meistens komplett unauffällig unter dem Tisch liegt :D ). Irgendwann hab ich dann vorsichtig angefragt, ob ich sie mal in die Schülerzeitung mitnehmen könne - durft ich dann auch - und hab das dann mal getestet. Lief super, die Schüler waren total leise und vorsichtig, weil der Hund ja bei jedem lauten Geräusch zusammengezuckt ist... und mittlerweilse ist Dolly auch total aufgetaut! Läuft meistens rum, holt sich Leckerlies ab und genießt die Streicheleinheiten. Tja, und so hab ich das dann ausgebaut... jetzt ist sie bei so gut wie jeder Nachmittagsveranstaltung dabei, sei es Unterricht, Konferenz oder sonstwas. ;) Und sollte ich sie doch mal nachmittags alleine daheim lassen müssen, ist das auch kein Problem... dann fahr ich halt mittags kurz heim, lass sie raus, und abends gibts dann 'ne große Runde.


    Für den Notfall hab ich allerdings immer noch meine Mom - die wohnt 'ne halbe Stunde von mir entfernt und holt sie ab, wenn's gar nicht anders geht (z.B. Wandertag bis 16 Uhr, wo der Hund nicht mit kann).


    Du siehst also: Es funktioniert ganz gut, und meiner Meinung nach ist der Lehrerberuf perfekt für einen Hund. :smile:

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