Schwere Entscheidung

  • Hallo! Ich habe seit August vorigen Jahres einen Patenhund als Zweithund bei mir aufgenommen. Seither wechseln sich Hochs und Tiefs regelmäßig ab. Die Beiden Niederreißer sind ja wirklich ein nettes Paar an dem man Freude haben kann, wären da nicht einige Dinge die mich zwischenzeitlich sehr zweifeln lassen. Also von vorne: Mein Hund ist ein Großpudelmischling namens Sam, 3 Jahre alt und ein sehr anhänglicher, sensibler Hund. Unsere Patenhündin ist eine schwarze Großpudeldame namens Cherry. Wir haben sie im Sommer vorigen Jahres im Alter von 10 Wochen zu uns genommen um ihr ein schönes Jahr in einer Patenfamilie zu geben. Da sie, wenn gesundheitlich alles passt, wahrscheinlich für die Nachzucht eingesetzt werden soll, könnte sie weiterhin bei uns bleiben und soll nicht als Blindenführhund ausgebildet werden.
    Klingt soweit ganz gut, einen Patenhund nach einem Jahr wieder abzugeben ist doch eine ziemlich unangenehme Vorstellung. Mein Problem ist, ich bin mir nicht sicher ob ich sie behalten soll. Irgendwie fühle ich mich immer wieder ziemlich überfordert mit zwei Hunden. Die Spaziergänge waren mit meinem Hund immer sehr angenehm und ein richtiger Stressabbau. Seit ich mit 2 Hunden unterwegs bin ist es meistens eine große Stressbelastung für mich auch wenn sie sich beim Freilauf richtig schön auslaufen können.
    Es gibt mehrere Nachteile die mich zweifeln lassen: Mein Mann ist nur auf das eine Jahr eingestellt und möchte Cherry nicht behalten. Wir haben keinen sehr großen Garten und die Wiese ist an einigen Bereichen völlig hinüber. Das größere Problem aber ist das Cherry zwar wunderbar bei uns lebt uns sich auch sehr wohlfühlt, sie aber kaum Kontakt zu uns sucht. Am Tag ist sie am Liebsten draußen, beim Spaziergang ist alles andere interessanter, am Abend kommt sie auch so gut wie nie zu uns, da zieht sie sich in ihr Körbchen zurück. Eigentlich kommt sie nur auf mich zu wenn sie etwas will, z. B. Spazieren gehen (mit lautem ungeduldigem Winseln begleitet) oder nach draußen. Auch an gemeinsamen Spielen ist sie kaum interessiert, am Besten geht das noch im Haus mit Leckerlibeutel. Sam ist da ganz anders, er bleibt nicht mit ihr draußen sondern ist immer bei mir und ist total aufmerksam. Die Beiden laufen zwar miteinander aber es ist eher ein Gerangel als richtiges Spiel.
    So mache ich mir halt Gedanken ob ich mir das weiterhin antun soll, da wirklich jede Menge Arbeit, Stress und vor allem Dreck zusammen kommt und mein eigener Hund auch viel mehr Stress mit ihr hat. Das bemerke ich hauptsächlich beim Gassi gehen, wenn ich sie strenger anrede, weil sie alles andere als uns im Kopf hat reagiert meistens nur Sam und ist schon ganz verunsichert, während Cherry immer noch wie ein Muli unbeeindruckt weiterläuft. Nach dem Gassi gehen brauche ich meistens noch 20 Minuten um beiden Hunden den Dreck von den Pfoten zu waschen (Pudelfell).
    Natürlich gibt es nicht nur Nachteile. Wenn ich z. B. alleine mit ihr in der Stadt bin ist sie viel selbstsicherer als Sam. Ich kann sie überall mithin nehmen, sie ist total gelassen und brav. Geplant war eigentlich sie als Schulhund einzusetzen, da haben wir auch schon schön geübt und sie ist total relaxed. Das kann ich leider mit Sam nicht machen da er zu sensibel und unsicher ist mit fremden Leuten. Vor ihm hatte ich einen Labrador im Schuleinsatz der mir leider viel zu früh gestorben ist. Für diesen Einsatz wäre Cherry sehr gut geeignet ich weiß aber nicht ob ich dafür alles andere in Kauf nehmen soll.
    Was meint ihr dazu?
    LG Sumsi, Sam & Cherry

  • Zitat

    Irgendwie fühle ich mich immer wieder ziemlich überfordert mit zwei Hunden.

    Letztenendes wird dir/euch die Entscheidung niemand abnehmen können.
    Wenn du der Ansicht bist, dass du mit zwei Hunden überfordert bist und es mit Sam alleine schöner war (und es für Sam alleine auch besser war), dann würde ich perönlich sie nicht behalten. Außer, du hast Lust und bist motiviert, mit ihr zu arbeiten. Bei den von dir aufgezählten Punkten könnte man bestimmt noch viel erreichen.

    Es klingt, als hättet ihr zu Cherry einfach nicht den Draht gefunden. Ich kann mich täuschen, aber für mich liest sich das so.

    Wie auch immer du dich entscheiden wirst - ich bin sicher, du/ihr werdet euch richtig entscheiden.

  • Man könnte jetzt Deinen Beitrag ausdrucken und nachmessen und käme vermutlich auf 25 Zentimeter Nachteile-Text und 5 Zentimeter Vorteile-Text. ;)

    Ich denke das spricht für sich.

    Manchmal passt es einfach nicht zwischen Hund und Mensch. Der "Funke" springt einfach nicht über, egal, wie sehr Hund und Mensch sich auch anstrengen. Da muss gar nicht weltbewegendes schief laufen.

    Das ist nicht so schlimm, wie es gerne mal dargestellt wird. Betrachte es als Chance für Euch, einen passenderen Hund finden zu können und als Chance für Cherry, passendere Menschen für sich finden zu können. Letzteres war doch ursprünglich auch genau so geplant.

    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!