Betrifft "Wie richtig bestrafen"

  • Zitat

    Grimaldi


    Du wirst lachen, aber ich kann meinen Hund durch Zähnezeigen und knurren dazu bewegen, sein Speilzeug mir sofort zu überlassen.


    wo kommst du her? DAS würd ich doch zu gerne sehen


    naja, wie bringe ich meine Hunde dazu, mir ihr Spielzeug oder Kauzeug zu überlassen?
    ich gehe mit der Hand dahin und sage "Danke"


    ganz menschlich ;)



    Zitat

    Und woher weißt du das? Ich will vielleicht nochmal darauf hinweisen, daß ich mein Getier nicht mehr klapse. Das war nur am Anfang einpaar Mal. Was mir aber aufgefallen ist: Sie hört seitdem. Das wollte ich eigentlich nur feststellen.


    wenn nicht, würdest du es auch nicht zugeben hier ;)



    Zitat

    Falbala


    Das mitm ignorieren ... Also ich weiß nicht. Wenn ich das jetzt mal mitm Mensch vergleiche. Ich stell mich auf die Straße und mach dort hin. Alle ignorieren das und gehn ihre Wege. Was sagt mir das? "Stört niemanden. Scheint ok so zu sein.". Weiß nicht. Vielleicht funktioniert das bei Hunden genauso.


    Ignoranz ist nicht = Ignoranz


    Stimmt, gehst du irgendwo hin und machst etwas, was für dich wichtig ist und niemand was sagt, denkst du vielleicht, sie finden es ok
    machst du etwas um andererleuts Aufmerksamkeit zu bekommen und wirst ignoriert, trifft es dich allerdings


    zumal bei Beispiel 1 reicht es bei den meisten Leuten vermutlich, sie anzusprechen, dass es nicht ok ist
    auch wenn man dich nur mit einem Hieb mit nem Baseballschläger drauf hinweisen kann, dass es unerwünscht ist




    Zitat

    Und ich glaube nicht, daß das Lernverhalten von Mensch und Hund sooooooo grundlegend verschieden ist. Ich schreite einmal kurz, schnell und unangenehm ein. In der richtigen Situation, zum richtigen Zeitpunkt. Und voila, ich hab einen Lernerfolg der sonst länger gedauert hätte. Und der ein oder andere Klaps hat noch keinen Hund ängstlich werden lassen. Das glaub ich nicht.


    Nr. 1: setz dich mal wirklich mit dem Lernverhalten und mit Lernerfolgen von Hunden auseinander, da müsste sich dein Glaube ändern


    Nr. 2: auch hier hast du doch ein sehr eingeschränktes Weltbild, oder: es kann nicht sein, was nicht sein darf




    Zitat

    Ich finde die Vergleiche jetzt gar nicht so doof. Wie gesagt, ich denke eben, daß das Lernverhalten von Mensch und Hund vergleichbar ist. Ich möchte aber gerne noch ein Eingeständnis machen, bevor ich mich in die Horizontale begebe. Man muß, wendet man physische Bestrafung an, sich selber unter Kontrolle haben. Diese Art der Bestrafung ist sehr effektiv und man erzielt in kurzer Zeit schnelle Erfolge. Das kann natürlich dazu verleiten, jedes noch so kleine Vergehen derartig zu bestrafen. Das ist natürlich unnötig. Deshalb ist Selbstkontrolle und Reflektion gefragt. Gute Nacht an alle.


    Kleiner aber feiner Unterschied. Wenn das Kind unerlaubt über die Straße auf einen großen Mann zu rennt und verprügelt wird, kann man ihm erklären, was falsch war und was nächste Mal anders laufen soll.


    Einem Hund wirst du einen Grund nie erklären können.


    Zumal ich denke, dass hier kaum jemand etwas gegen "Strafen" hat, allerdings gegen körperliche Gewalt.

  • Zitat


    Dann dürftest du keinen Hund haben, weil das Leben außerhalb eines bestehenden Rudels für Hunde unnatürlich sind.
    Wir erziehen unsere Hunde damit sie in unsere Gesellschaft leben können. Das heißt man muss sich eine Menge einfallen lassen. Aber dies geht auch ohne körperlich strafen zu müssen.
    Und 48 stunden Hungern ist nicht unnatürlich. Ich mache es auch um einen Hund wieder arbeitsfähig zu machen.


    Viele Hunde sind einfach übersättigt und es schadet ihnen nicht.

  • Zitat

    Grenouille


    Dann vielleicht doch andersrum. Mein Hund verbeißt sich in einen anderen. Was jetzt?


    Dann wird er abgepflückt und angeleint, sich um den anderen Hund gekümmert und gut ist. Was willst du noch strafen?

  • Zitat

    Bluemlein


    Ich behaupte ja gar nicht, daß alles falsch ist. Ich behaupte, daß eine Erziehung ohne Bestrafung nicht funktioniert. Ob ich das jetzt über Klapse oder über Psychotricks mache, macht für mich keinen Unterschied. Und ich whre mich dagegen, daß alles alte schlecht sein soll. Antiautoritäre Erziehung funktioniert nur selten.


    Der Hund weiß nicht das er erzogen wird, er weiß nicht das du ihn klapst damit Hund demnächst nicht mehr ins Haus piselt.


    Hund weiß bei Futterentzug auch nicht das er was falsch gemacht hat, er weiß aber wenn er gut mitarbeitet und belohnt wird, das es sich lohnt mitzumachen. Also ist dies Positiv nicht negativ. Und wie gesagt bei uns werden die Hunde beim Futter öfter mal kurzgehalten und sie machen keinen eingeschüchterten, verhungerten Eindruck.

  • Hmm, ich bin ja immer noch am Überlegen, warum bin-bin einen Hund hat und wie sie den Hund sieht....


    Ich sehe meinen Hund im Zusammenleben als gleichwertigen Partner.


    Ähm, bin-bin, kennst Du den Satz: "Quäle niemals einen Hund zum Scherz, denn er fühlt wie Du den Schmerz?"


    Der Unterschied ist nur, während wir Menschen durch unseren Intellekt iwann dahinter kommen können, warum uns Schmerz zugefügt wurde, kann ein Hund dies nicht.


    Lächel, das Freudenpipi. Jahaaa, gibt es so nicht.


    Was es aber durchaus gibt: Sich lösen unter Stress und Angst.


    In der Hundwelt das Signal nichts zutun, da das Gegenüber wesentlich schwächer ist.


    Du hast in Deinen Überlegungen soviele falsche Schritte drin, dass ich mich frage: Woher?


    Wer hat Dir beigebarcht, dass Erziehung was mit Gewalt gemein hat und man unerwünschte Verhaltensweisen nur mit Gewalt beenden kann?


    Das Zusammenleben mit einem Hund eigentlich ein Kampf ist?


    Und ich frage mich, warum Klapse so schön verharmlost werden.


    Wenn ich schon schlage, dann sollte ich den Hintern in der Hose haben, dies auch beim Namen zu nennen.


    Und ehrlich? Ich glaube, Du solltest dir professionelle Hilfe suchen auf psychologischer Ebene.


    Deine Einstellung zu Gewalt sollte doch mal von kompetenten Fachleuten begutachtet werden.


    Du vergleichst doch so schön Mensch und Hund.


    Nun, in unserer heutigen Welt würde man ein Hund mit einem derartigen Verhalten gegenüber Artgenossen aber auch Humanoiden zum Wesentest schicken.


    Zudem würde er wohl mit Auflagen wie Leinenzwang und Maulkorbpflicht belegen, wenn man ihn dem Halter nicht gleich entzieht.


    Man würd ihn ihm eine Gefahr sehen, da er unangemessen agiert und reagiert.

  • Ich mach mich jetzt mal schnell unbeliebt.


    Ich finde binbin hat in mancherlei Hinsicht in meinen Augen nicht so unrecht, wenn er über Strafe schreibt. Eine kurze, emotionslose und »harte« Strafe kann um ein Vielfaches klarer und stressfreier sein, als der Weg über positive Verstärkung (Aber nicht beim Thema Stubenreinheit. Dort hat der Hund doch schon die innere Motivation es »richtig« zu machen, wozu dann strafen?). Und ja, in meinen Augen gehört Strafe zur Hundeerziehung dazu (Strafe beginnt für mich allerdings schon dort, wo ich meinem Hund meinen Willen entgegen seiner Motivation aufzwänge).


    Jetzt kommt das Aber: ich bleibe dabei, dass ich es völlig überzogen und auch unfair finde, einem Hund bei der Erlernung der Stubenreinheit eine zu scheppern. Und sich dann noch hinzustellen und zu behaupten, dass der Hund sich deshalb im Alltag gesittet benimmt, halte ich schon für äußerst gewagt.


    Mir geht es so, dass ich zudem ein persönliches Problem mit einem »Klaps« habe. Ich kann da aus meiner Haut nicht raus und verbinde damit emotionale Entgleisung, Gewalt, Schläge und Prügel - auch wenn ich nach Lesen des Threads ziemlich sicher bin, dass binbin das genau nicht meint.


    Das Thema »Hunde machen das ja auch so« und die Gegenargumentation ist für mich mittlerweile ein rotes Tuch. Ich kann keine der beiden Seiten in ihrer vollen Pracht nachvollziehen. Ich lebe mit einem Hund zusammen, der nunmal nicht meine Sprache spricht und ich nicht seine. Wir versuchen uns aber soweit wie möglich anzunähern, um eine gemeinsame Verständigung zu ermöglichen. Und natürlich bediene ich mich dabei Elementen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie mein Hund intuitiv verstehen könnte. Ich wäre schön bescheuert, wenn ich das nicht machen würde (Und ich behaupte, dass das jeder hier macht. Sonst könnte ich ja beispielsweise auch auf bewusste Körpersprache insgesamt pfeifen). Das ich dabei immer eine schlechte und alberne Figur abgeben werde ist mir zwar bewusst aber eigentlich egal.


    Aber deshalb komme ich noch nicht auf die Idee meinen Hund anzuknurren und die Zähne zu fletschen, wenn er mir etwas überlassen soll. Denn a) habe sogar ich eine Schamgrenze und b) ergibt das für mich überhaupt keinen Sinn. Ich kenne es immer nur so, dass der Besitzer eine Ressource droht, um einem Interessenten zu signalisieren »Meins. Verpiss dich«. Knurren und Zähnefletschen ist in meinen Augen immer ein Warnung, die - wenn sie ankommt - dazu führt, dass der Bedrohte sich entfernt. Denkbar ungeeignet, wenn ich einem Hund etwas abnehmen möchte. Auch das Argument »Hunde sind auch nicht gerade zimperlich untereinander und deshalb muss ich es als Mensch auch nicht sein« haut so in meinen Augen nicht hin. Es stimmt schon, dass Hunde hier und da nicht immer nett zueinander sind. Aber das beschränkt sich auf wenige Situationen und geht erstaunlich oft ohne Körperkontakt über die Bühne - gerade dann, wenn es sich bei den Kontrahenten um ein eingespieltes Team handelt.


    Langer Rede, wenig Sinn: Ich bin kein Freund der Extreme. Weder kann ich die Seite nachvollziehen, die niemals Strafe einsetzt (ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie das bei einem Hund, der unweigerlich auch mal Mist baut, funktionieren soll), noch erschließt sich mir, warum ich Strafe einsetze, um ein Verhalten zu hemmen, dass der Hund nachdem er sich körperlich kontrollieren kann und das Prinzip »drinnen und draußen« verstanden hat, ohnehin nicht mehr zeigen wird.


    Viele Grüße
    Frank

  • Frank, bedeutet Strafe körperliche Gewalt und Schläge? Und weiterführend, bedeutet Erziehung eine kontinuierliche Arbeit damit?


    Also Leinenruck, Schnauzgriff, Schläge, im Nackenfell ziehen etc.pp.?


    Denn genau darum geht es hier.

  • Die Frage ist, was würde man wie strafen?


    Wenn Hund was vom Tisch klaut?
    Wenn Hund im Freilauf nicht zu mir kommt?
    Wenn Hund zum 100. mal das Katzenklo räubert?


    ect.


    Vielleicht bin ich durch meinen Job etwas umsichtiger geworden aber strafen in Form von körperlicher Gewalt muss ich wirklich nicht. Meine Kunden würden mir sonst was erzählen wenn Hund meidend zu mir kommt.


    Ich sichere alles ab und wenn Hund mal freien Zugang zum Katzeklo ect. hat ist es meine Schuld, wenn Hund im Freilauf nicht zu mir kommt, laufe ich schreiend weg, Hund kommt dann garantiert zu mir, kurzes Lob und dann leine ich an und übe es immer wieder, es gibt halt auch Hunde da funktioniert es nie, dessen muss ich mir bewusst sein und muss mein Ego außer acht lassen.
    Funktionieren Übungen auf dem Hupla nicht, gehe ich wieder oder atme tief durch.
    Springt ein Hund aus dem Auto sobald ich es öffne sichere ich den Hund zusätzlich und übe immer wieder.


    Fast alles lässt sich durch wiederholtes üben erlernen.

  • Zitat

    Frank, bedeutet Strafe körperliche Gewalt und Schläge? Und weiterführend, bedeutet Erziehung eine kontinuierliche Arbeit damit?


    Also Leinenruck, Schnauzgriff, Schläge, im Nackenfell ziehen etc.pp.?


    Denn genau darum geht es hier.


    Nicht zwangsläufig. Ich glaube auch kaum, dass man das pauschal beantworten kann. Ich denke nicht mal, dass es dafür innerhalb eines Hund-Mensch-Teams eine allgemeingültige Antwort gibt.


    Lob und Strafe ist immer eine Antwort auf das Verhalten meines Gegenübers. Und damit kann ich nicht sagen ich wende x% Strafe und y% Lob an und wenn ich z-Mal gestraft habe, muss es reichen.


    Strafe bedeutet in meinen Augen nie körperliche Gewalt und auch nicht Schläge. Denn beides ist für mich mit übermäßiger emotionaler Reaktion verbunden. Wut und emotionale Entgleisung hat in der (Hunde-)Erziehung nichts zu suchen. Aber Strafe kann durchaus körperlich sein, denn sie muss die Motivation das Verhalten erneut zu zeigen überwiegen. Sprich: im Idealfall ist sie so schnell und hart, dass sie nicht mehr wiederholt werden muss. Sonst kann ich es mir ehrlich gesagt auch sparen.


    Klingt jetzt sehr derbe und auch nicht gerade nach einer fröhlichen Mensch-Hund-Beziehung, das liegt aber in meinen Augen auch daran, dass man eben mit körperlich werden unweigerlich das Bild des ausrastenden Hundehalters der schlecht gelaunt am Hund rumzerrt verbindet.


    Viele Grüße
    Frank

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