Futterthread Nr. 1234

  • Wunde Stellen im Ohr klingt schon sehr nach allergischer Reaktion. Eine Ausschlussdiät bedeutet, dass du deinen Hund für ca. 10 Wochen mit einem Futter mit nur einer einzigen tierischen Eiweißquelle bzw. Fleischsorte fütterst, bei der du sicher bist, dass er sie vorher noch nie gefressen hat. Das kann z.B. Pferd, Rentier, Strauß, Kängeru etc. sein. Tierische Proteine sind die häufigste Ursache für allergische Reaktionen. Sicherheitshalber kannst du auch glutenhaltiges Getreide im Futter weglassen. Sollte er eine Getreideunverträglichkeit haben, wird sich dies aber auch während der Getreideblüte zeigen. Wenn die Symptome daraufhin nachlassen, ist das ein gutes Zeichen. Wirklich sicher worauf der Hund reagiert kannst du aber nur sein, wenn du nach den 10 Wochen die Gegenprobe machst, indem du für ein paar Tage das jetzige Futter gibst. Setzt der Durchfall wieder ein, hast du die Ursache gefunden.


    Das klingt alles sehr aufwendig, ist aber das einzige Mittel, um eine Allergie wirklich dingfest zu machen. Die ganzen Bluttests etc. kosten ne Menge Geld und geben sehr häufig nicht wirklich Aufschluss.

  • Zitat


    Dann hätte ich noch eine Frage:


    Kennt ihr den online-shop futterfreund?
    Bei dem würde ich gerne bestellen, da es dort tolle Rabattaktionen gibt?
    Haben manche von euch dort schonmal bestellt?


    Danke!


    Hallo Rettungshund,


    Futterfreund kann ich nur empfehlen. Super fixe Lieferung und die Preise sind echt auch super bei denen.
    Und in jedem Paket liegt normalerweise noch ein extra Leckerchen für den Hund. :smile:


    Zu den Futtersorten kann ich dir jetzt leider nix sagen. Ich will als nächstes auch mal Bestes Futter ausprobieren und hab für meinen das Fellow ins Auge gefasst.

  • von den drei Sorten Bestes Futter, die du rausgesucht hast, hast du mit Fellow denke ich die beste Wahl getroffen.
    Vorallem Hafer, aber auch Mais sind wohl haeufig allergieausloeser...


    Was im Budget liegen wuerde (ausgehend von den 3 Futtersorten) und getreidefrei waere, waere das Luposan (20kg fuer um die 45 euro) (ist ganz in Ordnung, aber halt kaltgepresst und das vertraegt nicht jeder...)


    Futterfreund ist gut, aber besondere Sparaktionen oder aehnliches wie z.B. einen Neukundenrabatt haben sie meines Wissens ehr selten bzw. nicht...

  • Hi,


    Mal etwas genauer zur Ausschlussdiät:


    Optimalerweise wählt man EINE tierische Quelle und EINE pflanzliche Quelle.
    Beides sollte der Hund vorher am Besten noch nie bekommen haben, denn so kann man ausschließen, dass er bereits allergisch ist.


    Als Fleischquelle nimmt man z.B. Pferd, Ziege, Strauß.
    Als Kohlenhydrat-Quelle z.B. Kartoffel, Hirse.


    Und dann gibt man mehrere Wochen lang nur genau diese beiden Sachen und sonst GAR NICHTS.


    Wenn es dem Hund dann besser geht, kann man davon ausgehen, dass er vorher das Futter nicht vertragen hat. Und dann kann man langsam, Stück für Stück, andere Futterkomponenten dazugeben. Immer eine neue Komponente ungefähr alle 2 Wochen.
    Wenn es dem Hund nach Zufügen einer neuen Komponente schlechter geht, verträgt er sie wahrscheinlich nicht. So kann man sich dann Stück für Stück durchtesten.


    lg,
    Sanne

  • Bis auf "Stück für Stück andere Komponenten dazugeben" stimme ich dir vollkommen zu, hatte ich ja vorher auch so beschrieben. Den Hund etliche Wochen nur mit Fleisch und Kartoffeln o.ä. zu ernähren ist in 99% der Fälle nicht notwendig und auch nicht sonderlich ausgewogen, denn entgegen der weit verbreiteten Meinung Mais o.ä. sind häufige Allergieauslöser, zeigt die Praxis, dass tierische Proteine unangefochten bei Autoimmunerkrankungen führen (Hirse würde ich als KH-Quelle eher meiden, eher Amarant, Kartoffel oder Süßkartoffel wählen). Entscheidend zur Feststellung einer Futtermittelallergie ist der Gegentest: gewollt nach einigen Wochen den vermuteten Allergieauslöser füttern.

  • Hi,


    Ja, die Provokation kann man machen, muss man aber nicht.
    Es stimmt, dass auch tierische Proteine oft ein Problem sind. Trotzdem würde ich auch bei der KH-Quelle eine unbekannte Sorte wählen und die dann durchziehen.
    Nur weil es vielleicht seltener ist, gibt es ja trotzdem Hunde, die z.B. auf Mais oder auf Weizen reagieren. Welchen Sinn hat denn dann bitte die Ausschlussdiät? Es ist sogar äußerst wichtig, erstmal mehrere Wochen nur eine Protein- und eine KH-Quelle zu geben.
    Klar ist das nicht ausgewogen (v.a. weil z.B. eine Calciumquelle fehlt), aber für ein paar Wochen macht das bei einem erwachsenen Hund nichts aus.


    Nach ein paar Wochen Elimination kann man dann entweder die Provokation folgen lassen, sprich das alte Futter wird nochmal gefüttert um zu schauen, ob die Symptome zurückkehren. Viele Hundebesitzer wollen das dann aber nicht machen, sind froh, dass es dem Hund endlich mal gut geht und man kann dann genauso auch gleich anfangen, andere Futtermittel auf Verträglichkeit zu testen.


    lg,
    Sanne

  • Nach regem Austausch mit einem Allergologen habe ich folgendes gelernt: Getreideallergien sind sehr selten und werden auch zumeist von Kreuzreaktionen begleitet, d.h. der Hund reagiert auch während der Getreideblüte, sollte er allergisch auf Getreide sein. Hingegen gibt es heute eine wachsende Zahl an Unverträglichkeiten gegen das Gluten im Getreide. Unverträglichkeiten sind im Gegensatz zu Allergien sofort "wirksam", d.h. schon bei einmaligem Kontakt treten die Symptome auf, lässt man den Auslöser weg, sind die Symptome verschwunden. Daher kann eine Reaktion auf Getreide auch separat und unkomplizierter getestet werden...einfach glutenhaltiges Getreide weglassen, passiert nix, liegts daran nicht. Eine eventuelle Allergie zu lokalisieren ist wie beschrieben etwas aufwendiger, denn sie muss ihre Ursache nicht zwangsläufig im Futter haben, sondern kann auch durch Umweltreize wie Hausstaubmilben etc. ausgelöst sein. Futtermittelallergien und allergische Reaktionen auf Umweltreize halten sich in der Häufigkeit des Auftretens in etwa die Waage. Insgesamt sind nach neuesten Schätzungen 10-15% aller Hunde von Allergien betroffen. Die Anzahl der an Unverträglichkeiten leidenden Hunde wird höher eingeschätzt, wobei es eine größere Schnittmenge gibt, d.h. allergische Hunde leiden auch oft an Unverträglichkeiten.

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