Auflösungssignal im Nachhinein konditionieren?

  • Hallo liebe Foris,


    ich hab für das Thema in der Suche noch nichts passendes gefunden, daher jetzt mal diese Fragestellung :smile:
    Wir besuchen mit Emma ja seit etwa einem Monat eine Hundeschule, allerdings im Moment noch die "offene Junghundegruppe". Da sind halt teilweise echt viele Teilnehmer auf einmal. Wir warten noch auf den Beginn des Junghundekurses, der nur etwa 4-5 Teilnehmer haben wird. Das Problem in der offenen Gruppe ist, dass da zwar das Grundgehorsam und Frustbewältigung trainiert wird, jedoch fehlt mir bisher ein Trainingsansatz für ein Auflösungssignal. Ich kann auch bei den anderen Teilnehmern nicht erkennen, dass jemand ein solches benutzt.


    Nun habe ich leider erst nach ein paar Wochen seit ich meine Emma habe, erfahren, dass es sinnvoll ist, dem Hund ein solches Signal beizubringen. Ich war am Anfang auf dem Gebiet Hunde noch sehr unerfahren und konnte mir viele Dinge erst mit der Zeit aneignen und anlesen. Bisher lief es also bei uns so, dass die Kommandos "ausgeschlichen" wurden, nachdem ich sie gegeben hab. Also beispielsweise "Sitz", sie setzt sich hin, Lob und dann geht's auch schon weiter auf dem Spaziergang ohne weiteres Kommentar.
    Wie kann ich ihr nun am Besten solch ein Auflösungssignal beibringen. Ich habe schon ansatzweise mal versucht öfters "OK" zu sagen, jedoch fehlt mir noch so der Schritt, ihr verständlich zu machen was ich meine.


    Und wie funktioniert das dann in unterschiedlichen Situationen.
    Beispiel Situation 1: Ich möchte, dass sie zum Beispiel vor ihrem Futternapf sitzt, bis ich das Auflösungssignal gebe und sie aufstehen darf und fressen darf. Da wäre das Signal dann ja von Gebrauch.
    Beispiel Situation 2: Wir stehen an der Straßenkante und ich lasse Emma absitzen. Dort sitzt sie dann solange bis die Straße frei ist und ich das Kommando "Rüber-bei mir" gebe. Kann das dann sozusagen als Ersatz für das Auflösungssignal gewertet werden?


    Bin für viele Tipps und Anregungen offen =)

  • ich würde sagen, jetzt musst du eine zeitlang recht schnell sein: z.B.: "Sitz", Loben und direkt danach das Auflösesignal (also noch bevor sie auf steht), das gaaanz lange so üben und dann ganz langsam die Zeit zwischen Loben und Auflösesignal steigern.


    Ich denke, es wird ihr die Sache aber erleichtern, wenn du für "du darfst jetzt ans Fressen" das gleiche Signal wie fürs Auflösen zu geben.


    An der Straße würde ich ein anderes Signal nehmen, weil das Auflösesignal ja im Grunde heißt "du darfst jetzt machen was du willst" und an der Straße sagst du ja "wir gehen jetzt weiter".
    Du kannst das Auflösesignal aber auch beim Ableinen oder wenn sie zu anderen Hunde, etc. darf geben.


    lg

  • Zitat


    An der Straße würde ich ein anderes Signal nehmen, weil das Auflösesignal ja im Grunde heißt "du darfst jetzt machen was du willst" und an der Straße sagst du ja "wir gehen jetzt weiter".


    Stimmt, die Bedeutung "Du darfst jetzt machen was du willst" ist mir nicht in den Kopf gekommen :doh:
    Das trifft natürlich an der Straße nicht zu!
    Wenn ich sie ableine, lasse ich sie dazu erstmal absitzen und sage dann "Los" - das Kommando für freies Rumrennen möglichst in meinem Blickfeld. Also sollte ich das dann vielleicht umkonditionieren? :???:

  • ist doch praktisch, dann hast du ja eigentlich schon ein Auflösesignal.
    ich würde das "Los" einfach für alles (also auch fürs Fressen dürfen, Sitz auflösen, etc.) nehmen.

  • Mein Hund muss auch warten bis ich den Napf freigebe. Bei uns läuft es so ab: Er muss sitz machen, ich mache den Napf voll, ich sage "nimm" und er darf fressen. Am Anfang habe ich den Napf immer auf die Arbeitsplatte gestellt, um da sein Futter reinzumachen. Wenn ich es dann auf de n Boden stellen wollte und er schon fressen wollte habe ich "nein" und wieder "sitz" gesagt. Das hab ich einfach so lange wiederholt bis er es irgendwann kapiert hat.


    Ähnlich ist es z.B. auch nach dem Ableinen. Hund muss ins Sitz, Leine kommt ab, er muss sitzen bleiben und darf er auf das Kommando "lauf" loslaufen. Das hab ich mit ihm an einer lockeren Leine trainiert, damit er auch wirklich nicht schon vorher loslaufen konnte. Später habe ich es dann ohne Leine trainiert und den Karabiner möglichst leise vom HB abgemacht. ;) Wenn er mir doch mal vorher entwischt ist, hab ich ihn zurück gerufen, er musste an der gleichen Stelle sitz machen und durfte dann wieder nur auf das Kommando "lauf" loslaufen.


    Wenn wir an der Straße stehen oder an uns ein Auto vorbei fahren möchte, dann gibt es z.B. auch das Kommando "warte". Hm, "warte" oder "bleib" benutze ich z.B. auch, wenn ich den Kofferraum öffne und er nicht sofort rausspringen soll. Ich hab also viele Kommandos für eigentlich die gleiche Sache :headbash: Trotzdem weiß Onyx was ich mein :D


    Wegen verschiedener Signale: Bei meinem Hund ist "nimm" z.B. auch, wenn er mir irgendwas bringen soll. Z.B. einen Ball oder was weiß ich, alles was auf dem Boden liegt oder was er tragen soll ist "nimm". ;)

  • Naja, die Bedeutung von "Los" legt sich ja auf die Erklärung: "Los, lauf vor, geh toben/spielen/schnuppern" :???:


    maufy: Genauso ist es bei uns ja derzeit auch! Also sozusagen viele "Auflösungssignale" für die entsprechende Situation. Und da ist ja nun meine Frage, ob es sinnvoll wäre ein Auflösungssignal anzutrainieren.

  • Aber das ist doch ein Auflösesignal.


    Emma wartet nach dem Ableinen so lange wie du ihr dein Auflösesignal, also "Los", sagst. Dann tobt sie los und tut das worauf sie Bock hat.

  • Edit aus dem letzten Beitrag: maufy: Genauso ist es bei uns ja derzeit auch! Also sozusagen viele "Auflösungssignale" für die entsprechende Situation. Und da ist ja nun meine Frage, ob es sinnvoll wäre ein Auflösungssignal anzutrainieren.


    :smile:

  • Wir haben das Auflösungssignal wie folgt trainiert. Immer wenn Till sich auf das Komando "Sitz" hingesetzt hat, habe ich ihn sofort mit einem Leckerlie belohnt und sofort immer weiter belohnt, so daß er sitzen geblieben ist. Irgendwann habe ich dann aufgehört zu füttern und sofort eine Geste gemacht bei der er immer mit Sicherheit aufgestanden ist. (Wie z.B unten am Boden in die Hände klatschen und Rückwärts gehen) Als ich eine Geste gefunden hatte bei der er zuverlässig zu 100% aufgestanden ist habe ich vor der Geste mein Auflösungswort geschoben. So hat er das Wort mit: "Ich stehe auf" verknüpft. Ich habe dann beim "Sitz" immer größere Pausen zwischen den Leckerlies gemacht und sie dadurch immer weiter abgebaut, sowie die Dauer langsam immer verlängert.
    An der Straße löse ich das "Sitz" entweder auf in dem ich ein anderes Komando, in diesem Fall "Fuß" folgen lasse und er dadurch weiß wie es weiter geht. Oder ich löse ihn tatsächlich mit seinem Auflösungswort auf. Er ist an der Straße ja eh angeleint. Habe ich die Leine am Halsband weiß er so oder so das es Lenenführig weiter geht. Selbst wenn die Leine am Geschirr ist er ja gesichert.


    LG


    Franziska mit Till

  • Hallo Katja,
    du bist doch auf dem besten Weg deinen Hund zu konditionieren.
    Wichtig ist vor Allem in immer der gleichen Situation immer das gleiche Signal zu verwenden. Du kannst es zusätzlich mit einem Handzeichen oder einem anderen körpersprachlichen Signal unterstützen.
    Bei uns z.B.
    Absitzen vor dem Napf, dann " für den Hund! " + Deuten auf den Napf
    Nach Obedience, Ballspiel usw. " Geh schnüffeln ! " + Überkreuzen der Arme
    An der Strasse, " Husch "+ rechter Fuss vor ( gehe ich mit links los, bleibt Kalle sitzen, das ist aber eigentlich Schnickschnack ;) )
    LG Micha

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