Welpe schnappt, wenn er seinen Willen nicht bekommt...
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Hallo!
Ich habe seit einigen Tagen ein kleines "Problem" mit meinem Dickkopf. Er ist ein 4 Monate alter Bullmastiff-Rüde und anscheinend ein ziemlicher Frühzünder (Zahnwechsel hat mit 14 Wochen begonnen, Beinchen hebt er auch schon ab und zu im eigenen Garten...).
Nun ist es so, dass er momentan seine Grenzen bis aufs Äußerste austestet. Auf die Couch darf er, aber wenn er mal unten bleiben muss, weil wir Besuch haben, alzeptiert er das eigentlich sehr gut. Unser Bett war von Anfang an tabu, ist ihm aber seit einigen Tagen relativ egal und er schleicht sich nachts heimlich zu uns. Frauchen wird natürlich sofort wach und Digger fliegt wieder raus. So weit so gut, bei Herrchen klappt das bei dem Tiefschlaf natürlich nicht und er schleicht sich morgens, wann Frauchen zur Arbeit ist wieder zu Herrchen ins Bett, der ihn erst bemerkt, wenn der Wecker klingelt und dann raus schmeißt. Bin aber voller Hoffnung, dass es mit genug Konsequenz und Durchhaltevermögen wieder nach und nach weniger wird... Wir erziehen den "Kleinen" auf jeden Fall so konsequent wie nur möglich, da ich sehr viel wert auf eine gute Erziehung lege!
Das eigentliche Problem ist allerdings, dass er seit einigen Tagen nach mir schnappt und mich anbellt, wenn ich ihm etwas verbiete, was er unbedingt will. Es war z.B. nie ein Problem, wenn ich etwas auf der Couch aß und er neben mir lag. Er versuchte dann mal etwas abzubekommen, wurde aber sofort mit einem "Nein" weggedrückt und gut wars. In den letzten Tagen aber hat er einfach nicht aufgehört nach meinem Brötchen zu schnappen. Als ich ihn dann von der Couch runtergesetzt habe, hat er das natürlich nicht akzeptiert und versucht wieder hoch zu klettern. Nach einiger Zeit fing er an nach mir zu schnappen, weil er nicht hoch durfte. Dann hab ich ihn natürlich sofort wieder mit einem "Nein" ermahnt, hat allerdings überhaupt nichts bewirkt, sein "Spiel" ging munter weiter (obwohl ich nicht denke, dass es für ihn ein Spiel ist, denn er scheint richtig wütend zu werden). Als ich ihn zum 3. Mal in sein Körbchen geschickt habe (wo er anfangs wieder versucht hat nach mir zu schnappen und mich zu beißen), hat er für einen kurzen Moment aufgehört und Frauchen hat ihn natürlich überschwenglich gelobt und mit ihm gespielt. Danach wars dann auch gut.
Ein ähnliches Szenario spielt sich ab, wenn ich ihm verbiete in meine Kleidung zu beißen (was er eigentlich schon seit einiger Zeit nur noch sehr selten gemacht hat, seit einigen Tagen aber wieder permanent vorkommt). Sobald ich "Nein" sage, steigert er sich hinein und fängt an zu bellen und nach mir zu schnappen.
So in etwa läuft es die letzten Tage jedes Mal an, wenn ich "Nein" sage und es ihm grad nicht in den Kram passt... In anderen Situationen, wenn er beispielsweise in ein Kissen beißt und ich "Nein" sage, hört er sofort auf. Er gehorcht auch bereits sehr gut, bei nicht zu viel Ablenkung und in der Welpengruppe benimmt er sich auch vorbildlich.Ich bin nur einfach ratlos, weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll, wenn er nach mir schnappt und bellt. Ich deute es mal so, dass er versucht den "Chef" raushängen zu lassen und seinen Grenzen zu testen. Bin absolut gegen Handgreiflichkeiten, obwohl ich zugeben muss, dass manchmal nicht mehr viel fehlt, bis ich ausraste...
Bevor es soweit kommt, wäre ich wirklich froh, wenn jemand mir helfen könnte, wie ich ihm klar machen kann, dass nach Frauchen schnappen absolut tabu ist!
Ich hoffe ihr könnt mir helfen...
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Nein er testet nicht, er braucht nur jemanden der klar, eindeutig, souverän und auch ruhig mal ignorant ist
Er will auch nicht der Chef sein, er ist froh, wenn du den Job übernimmst.
Dazu gehört aber, sich nicht auf Machtkämpfe einzulassen gelassen zu bleiben und klar zu kommunizieren.Ist der Kleine dein erster Hund ? Setze klare Regeln, wer sich nicht benimmt, darf natürlich nicht mehr auf die Couch. Läßt er sich durchs Runtersetzen nicht beeindrucken, dann muss er auf Abstand bleiben, dann ist die Couch Tabu.
Einfach, klar und unmissverständlich.
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Ja, ist mein erster Hund... Merkt man das?
Hmm... Ist mir schon klar, dass ich mich nicht auf die Machtspiele einlassen darf... Aber auf Abstand halten, nachdem ich ihn runter gesetzt habe, klappt ja nicht, das lässt ihn ziemlich unbeeindruckt... Dauert keine 2 Sekunden, dann versucht er wieder zu schnappen, zu bellen und wenn ich gar nicht reagieren, zu beißen...
Solche Situationen enstehen auch nicht nur auf der Couch, sondern z.B. auch wenn ich in der Küche stehe und nicht mit ihm Spiele, wenn er mich auffordert oder in anderen Situationen an anderen Orten...
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Ich finds schwierig, konkrete Antworten zu geben. Bellen würd ich z. b. Ignorieren, kommt er mir körperlich zu nahe, würd ich das schon kommentieren. Hat er überhaupt schon gelernt, deine Individualdistanz zu respektieren? Kannst du ihn auf Distanz halten? , kann er warten, bis DU Kontakt aufnimmst, oder nervt er ständig rum ?
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Naja, ihn auf Distanz halten, ist eher schwierig, wenn er nicht von selbst auf Distanz geht. Wenn er nicht gerade in seinem Körbchen oder dicht an mich gekuschelt schläft, versucht er schon des öfteren meine Aufmerksamkeit zu bekommen, ich ignoriere ihn aber dann meistens. Manchmal folgt er mir auch auf Schritt und Tritt, ebenso oft liegt er aber auch ruhig in seinem Körbchen und beobachtet oder spielt mit seiner Decke. Aber rumnerven würde ich das nicht bezeichnen, kann aber auch daran liegen, dass er mich so schnell nicht aus der Ruhe bringt. :)
Wie würdest du ihm denn klar machen, dass so etwas absolut nocht in Ordnung ist, wenn er schnappt und sogar versucht zuzubeißen?
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Ich kenn mich mit Molossern nicht aus, aber für mich hört sich das nach Überdrehen aus Frustration an. Sowas hat mein Jungspund auch gemacht, und jeder versuch, ihm mit Nein und anderen Mitteln zu zeigen, dass das Verhalten nicht akzeptabel ist hat die Situation hochgeschraubt. Aufnahmefähig war er nicht in dem Zustand.
Statt ständiger Kämpfe habe ich ihn dann wenn möglich umgelenkt auf ein mit der Anbellerei und Schnappen inkompatibles Verhalten, welches er gut konnte: das Sitz. Entscheidend war, dies keinenfalls drohend oder verärgert einzufordern, sondern es vielmehr freudig-begeistert zu fragen, und dann auch zu belohnen. So kam der Hund aus dem Frust raus. War der Hund zu überdreht, um ansprechbar zu sein, gab es eine kurze Auszeit, indem ich einfach eine Tür zwischen ihm und mir zugemacht habe. Gezielt an der Frustrationstoleranz gearbeitet haben wir, wenn der Hund ansprechbar und nicht so aufgeregt war.
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"Überdrehen aus Frustration" beschreibt die Sutuation nahezu perfekt! :) Das ist ja genau das, was passiert: Er wird immer frustrierter, weil ich ihn nicht machen lasse, was er in dem Moment gerne machen möchte und das zeigt er mir ziemlich deutlich...
Deine Tips finde ich wirklich gut! Denke das könnte klappen! Werde das heute sofort mal in die Tat umsetzen, wenn er wieder anfängt. Meistens entstehen solche Situationen am frühen Abend, das ist anscheinend die Tageszeit an der er am Aktivsten ist.
Würde mich aber sehr interessiere, wie ihr an der Frustrationstoleranz gearbeitet hab!
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Den Hund rausfinden lassen, dass wenn er was will, sich zurückhalten, hinsetzen und Blickkontakt aufnehmen eine gute Idee ist. Sei es mit Futter in der Hand - da wird anfangs jedes kleinste Abwenden schon belohnt - oder an der Tür, wenn er raus will - da geht einfach kommentarlos die Tür zu, wenn er durchdrängelt, bis er an der offenen Tür warten kann. Zur Belohnung darf er dann durch auf Signal. Kommandos gebe ich da möglichst keine, der Hund lernt bloss am Erfolg/Misserfolg. Kann man so ähnlich auch mit Spielzeug, usw machen, es gibt viele Möglichkeiten im Alltag.
Je nach Hund anfangs nicht überfordern, also nicht gleich mit Superleckerli oder Lieblingsspielzeug anfangen, oder zu lange Selbstbeherrschung fordern. Erst wenn der Hund anfängt, diese Strategie vermehrt anzubieten, Anforderungen steigern.
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Vielen Dank für die Tips! :)
Dann werden wir das mal versuchen und in unseren Alltag integrieren! Kann mir sehr gut vorstellen, das er das ziemlich schnell raus hat, was ich gerne von ihm hätte. :) -
Darf ich fragen , warum du dir einen Bullmastiff ausgesucht hast ?
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