Wie lauffreudigen, jagdtriebigen Hund auslasten?

  • Ich würde da auch zu einem intesiven Training bei einem Trainer mit Einzelstunden raten!


    Darf ich fragen, was das heißt, er hat bis jetzt NUR eine Kuh erwischt? getötet??

  • Hallo,


    also ich kann Dir nur sagen, dass es so wie Du es Dir vorstellst nicht klappt!
    Es ist unverantwortlich so einen Hund rennen zu lassen.


    Ich verstehe Dein Anliegen, denn ich habe selbst so einen Hund.
    Dieser darf nach 2,5 Jahren Schleppleine (20 Meter) und Antijagdtraining überall frei rennen. Seine Leidenschaft ist das Stöbern und Suchen, aber leider nur die natürlichen Wildspuren und keine von mir gelegten Fährten. Alle anderen Möglichkeiten der Außenbeschäftigung sind für ihn totlangweilig.
    Apportieren? Ja, aber höchstens drei Mal.


    Rennen, rennen, rennen ist seine Devise.


    Heute rennt er, auch in wildreichen Gebieten, frei und zieht dabei auch Kreise von bestimmt 300 Metern, ist aber auf Pfiff jederzeit abrufbar. Er ist von meinen drei Hunden der sicherste und der auf den ich mich immer verlassen kann.
    Er kennt die Kommandos RAUS, HALT, PFIFF und HIER, sowie das übliche Sitz und so weiter.
    Ich kann ihn jederzeit aus dem Acker holen mit einem RAUS (oder Handzeichen auf Entfernung für Richtungswechsel oder, oder).
    Trifft er auf einen Hasen, reicht ein PFIFF und er dreht sofort ab, oder er bleibt von sich aus stehen und schaut dem Hasen hinterher. Warum?
    Suchen, Stöbern ist erlaubt, JAGEN nicht!


    Das hat er in den 2,5 Jahren gelernt!


    Angefangen bei der Leinenführigkeit, weitergearbeitet mit Fahrradfahren (entschuldige, aber man kann ein Rad auch schieben wenn man in brenzlige Situationen kommt, oder es abstellen, denn die haben Ständer).
    Gefahren wird dann dort wo weit und breit keiner ist.
    Funktioniert wenn man sich in seiner Gegend auskennt!


    Ach und ein Fahrrad welches geschoben wird, wird auch vom Hund oftmals als Barriere angesehen was bei Hundebegegnungen an denen man vorbei muss hilfreich sein kann.


    Geübt wurde HALT und RAUS an der Schleppleine im Feld und zwar so oft bis es saß.
    Unterordnungsarbeit auf dem Platz bringt meiner Meinung nicht den Erfolg, denn Hunde lernen ortsbezogen! Entweder man setzt das Gelernte in seinem Alltag um, oder man kann es sich gleich sparen.
    Auf dem Platz die tollsten Hunde und draußen keinen Gehorsam, begegnet mir sehr häufig.


    Der Superpfiff wurde ständig geübt, erst zuhause nebem dem Hund, dann draußen im Garten, dann vom Haus aus gepfiffen als Hund im Garten war und so weiter. Hat der Hund verstanden was man möchte, kann man sich auch wunderbar im Haus verstecken und dann pfeifen. Draußen erst in reizarmen Umgebungen und dieses dann gesteigert, bis es auch hinter dem Hasen klappte.


    Hasenarbeit haben wir an einem hasenüberfüllten Acker geübt. Dort hab ich mich mit meinem Hund hingesetzt und die Hasen beobachtet. Jedes ruhige Verhalten wurde gelobt und so hat sich auch seine Anspannung gelegt.


    Ich sag nicht, dass es einfach ist! Ich sag auch nicht, dass es in zwei Wochen klappt, aber ich sage: es ist machbar und vor allem bei einem Schäferhund wenn man das Ganze auch wirklich möchte und dahintersteht.


    Ach ja, mein Hund kam aus Spanien, brachte mir beim ersten Spaziergang einen toten Hasen (daraufhin nur Schleppleine) und hatte Menschen und Hunden gegenüber (wurde als Welpe in Spanien zusammengebissen) auch Angstaggressionen (heute noch bei Menschen die sich komisch verhalten: Pilzsucher!)
    Aber: Dank dem Training ist er abrufbar und ich kann beruhigt den Karabiner klicken lassen.


    Liebe Grüße


    Steffi

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