Wenn Hund entläuft...Amy war 11 Stunden weg!
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Hallo Foris...
ich möchte euch hier mal die Geschichte von Amy erzählen...die gestern weglief. Und zurückkehrte.
Vorher möchte ich noch mal JEDEN Hundehalter von ganzem Herzen bitten, NIEMALS den Ort des Entlaufens zu verlassen. Denn irgendwann kehrt der Hund zurück...an den einzigen Ort, an den er sich in seiner Panik noch erinnern kann...
Nun zu Amy:
Meine liebe Freundin Nadia hatte gestern ihre Amy zu einer Freundin gegeben, die Amy gut kennt und sie oft sittet. Sie war ,wie so oft mit deren Hündin Luna auf dem Reiterhof.
Dort stromern die Hunde immer auf dem weitläufigen Gelände herum, entfernen sich aber nie weit. Das kennen dort alle so und bisher ist auch nie etwas passiert.
Amy war mit Luna auf dem Gelände (Stallgasse, Hof und Weide) unterwegs und immer in Sichtnähe. Vicky war in den Pferdeboxen und schaute immer wieder nach den Hunden bzw. sie kommen immer wieder in die Stallgasse und laufen dann wieder raus.
Gegen 15:15 Uhr fiel Vicky auf dass sie Amy jetzt seit 10 Minuten nicht mehr gesehen hatte und ging sie rufen. Luna kam auch sofort, normalerweise kommt Amy auch immer...aber sie kam nicht. Vicky suchte alles ab und keine Amy weit und breit. Natürlich wurde Vicky langsam panisch, noch dazu war es nicht ihr eigener Hund.
Zeitgleich kam ein Mann aus einem angrenzenden Wohnhaus (wo Saisonarbeiter o.ä. leben und wo die Tür zwar immer offensteht, aber die Hunde gehen nicht rein) rüber und schimpfte mit Vicky weil Amy wohl in dem Haus gewesen war und er sie wohl nicht gerade sanft wieder rausgeschmissen hatte.
Vicky konnte Amy nirgends finden und alarmierte alle auf dem Reiterhof.
Dann suchten alle wie verrückt nach Amy.
Dabei sagten ein paar Spaziergänger dann, dass sie Amy etwa 300 m die Strasse runter gesehen hätten, sie angesprochen hätten und Amy hätte ganz panisch die Augen aufgerissen und sei dann (vorher sei sie langsam getrottet) in vollem Gallopp weggerannt.
Vicky hatte mittlerweile Nadia angerufen die um ca. 17 Uhr da war. Sie fuhren sofort zu der Stelle, die die Spaziergänger beschrieben hatten. Amy blieb weiterhin verschwunden und kam auch auf Nadias Rufen nicht.
Weitere Autofahrer berichteten, dass sie Amy gesehen hätten, die die Strasse überquerte, so dass alle Autos anhalten mussten. Dann war sie aber wieder sofort wieder verschwunden. Auch im Ort, ca. 400 m weiter, wurde sie gesehen.
Nadia war natürlich auch völlig verzweifelt, der Alptraum jedes Hundehalters. Sie malte sich aus, dass Amy verletzt oder angefahren worden war...ganz schrecklich.
Wir telefonierten gegen 19 Uhr, und ich riet Nadia den Ort des Entlaufens keinesfalls zu verlassen, weil die Erfahrung mir immer gezeigt hat, dass Hunde, die entlaufen irgendwann an den Ort zurückkehren, wo sie entlaufen sind. Wann ist von Hund zu Hund unterschiedlich, aber sie kommen wieder.
Nadia sagte sie würde niemals dort weggehen, und wenn sie wochenlang warten müsse. Ich versuchte sie etwas zu beruhigen.Es wurde dunkel und von Amy weiterhin keine Spur. Es kamen dann noch weitere Freunde und Bezugspersonen von Amy zum Hof um Nadia zu unterstützen.
Sie liessen das Auto mit offener Tür im Hof stehen und liessen den Motor laufen, einer blieb immer auf dem Hof und beim Auto, während die anderen leise rufend und mit ihrer Leine klappernd die Umgebung absuchten.
Nadia legte auch eine Decke mit Leckerchen im Hof aus.
Keine Amy. Die Panik wuchs. Zudem machte Nadia sich auch Sorgen wegen der Kälte.
Gegen Mitternacht telefonierten wir nochmal, Nadia sagte sie habe das Gefühl Amy sei irgendwo in der Nähe. Zudem hatten zwei Freunde im Wald ein Fiepsen gehört und seien jetzt wieder suchen. Ich bestärkte sie weiterhin darin, zu warten. Ganz ruhig im Auto zu sitzen und zu warten. Ich wusste sie kommt zurück.
Gegen 2:30 Uhr...11 Stunden nach ihrem Verschwinden....sagte Nadias Freund plötzlich zu Nadia (die mit Kälte und Müdigkeit und Angst kämpfte): "Da ist sie, schau, da ist sie!"
Amy kam geduckt auf das Auto zugelaufen, wedelte leicht und sprang sofort hinten ins Auto, kletterte nach vorne auf den Schoß ihres Frauchens und freute sich wie verrückt. SIE WAR ZURÜCKGEKEHRT
Sie schlief dann sofort ein. Nadia konnte vor lauter Gefühlen und Freude keinen klaren Gedanken mehr fassen...
Es hatte sich gelohnt zu warten. Nicht wegzufahren. Darauf zu vertrauen, dass der Hund den Weg zurück finden würde.
Da Amy sich auskennt und nicht weit weg war, gehen wir davon aus, dass dieser Mann in dem Wohnhaus Amy gewaltsam aus dem Haus entfernt haben muss, so dass sie sich nicht zurücktraute.
Die vertraute Witterung von Nadia, das Geräusch des ihr so bekannten Autos und die Sicherheit der Dunkelheit haben dann ihre Angst besiegt....Was meint ihr? Was war der Auslöser?
Ich kann wirklich noch mal eindringlich allen raten, die mal in so eine Situation geraten, nicht wegzugehen. Auch wenn es Tage dauert. Wäre Amy zurückgekehrt und hätte niemanden Vertrautes vorgefunden, hätte sich ihre Angst und Panik des Erlebten sicherlich verstärkt und sie wäre endgültig geflohen.
Das war Amys Geschichte. Hoffentlich passiert ihr und uns sowas nie wieder!
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Oh Gott, ein Alptraum! Zum Glück ist die scheue Maus wieder zurück! Ich finde auch, dass es das Beste ist, wenn man an der Stelle bleibt, ist ja auch am besten, wenn der Hund jagen war. Ich hoffe, euch passiert so etwas nie wieder!!!
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Mein Dicker war auch 'mal weg.
Im Wald, in dem wir vorher noch nie waren.
Natürlich im Winter, Schnee und arschkalt. Und...kein Handy dabei.
Dafür eine Welpe, die bitterlich fror.Ich habe zwei Stunden allein gesucht. Mit der Zwergin in der Jacke...bis es dunkel wurde.
Dann bin ich nach Hause gefahren, habe Familie und Freunde zusammengetrommelt und dann sind wir mit Taschenlampen und Strahlern bewaffnet zurück in den Wald.
Dort haben wir uns getrennt und jeder für sich gesucht.
Nach ca. 1 Stunde kam der erlösende Anruf. Meine Nachbarin hatte ihn gefunden.Und das war auch ungefähr dort, wo er "verloren gegangen ist".
Die ganze Geschichte hat zwar NUR 4 Stunden gedauert, aber mir hat's gereicht !!!
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Oh gott, was für eine Horrorvorstellung!! Gut dass sie wieder zurückkam.. ich hoffe, ich werde sowas NIE erleben!
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Oh Gott, ich kann mir die Panik Deiner Freundin gut vorstellen. Das ist echt ein Alptraum, der aber glücklicherweise gut ausgegangen ist.
Ich denke auch, dass die vertrauten Geräusche und das Ausharren am Ort des Verschwindens viel dazu beigetragen, dass Luna zurückgekehrt ist. Hunde haben eben ein feines Gespür und noch besseres Gehör! -
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Das ist wohl der Horror für einen Hundehalter schlechthin...ein Glück, dass es gut ausgegangen ist!
Meine Hündin ist vor einiger Zeit in blinder Panik vor einem Heissluftballon geflüchtet - in vollem Sprint, querfeldein, ohne überhaupt noch auf ihre Umwelt zu achten. Ich hatte sie dank aufmerksamer Autofahrer mit Hundeerfahrung nach etwas 20 Min. zurück - aber in der kurzen Zeit hatte ich echt alle möglichen Horrorvorstellungen von Unfällen im Kopf. Madame ist nämlich Richtung Zuhause gerannt und der Weg umfasst eine recht viel befahrene Landstrasse und eine verkehrsreiche und schlecht überschaubare Straße in Richtung Ortsmitte (mit irre viel Durchgangsverkehr). Sie hatte echtes Glück, dass sie ihre wilde Flucht unbeschadet überstanden hat. Und ich habe mich wirklich xmal bei denen bedankt, die nicht weggesehen und den panisch umherirrenden Hund von der Straße gesammelt haben. Der rest ging dann dank Adressanhänger mit Telefonnr. am Hundehalsband schnell.
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Oh mein Gott, gut dass sie wieder da ist
Mein Kleiner war 1x eine 1/2h weg und einmal 1h, ich dachte da schon ich bekomme einen Herzinfarkt, ich war fix und fertig.... keine ahnung was ich bei 11h machen würde, AUSFLIPPEN aber völlig!!!
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@ meike.s:
Sehr wertvoller Hinweis und m.M.n. goldrichtig noch dazu.....Meine Erfahrungen decken sich voll und ganz damit und ich würde
1. immer vor Ort bleiben bzw.
2. dort zumindest ein T-Shirt/Jacke etc. von mir ablegen, in der Hoffnung, dass der Hund dort wartet, wenn ich mich tatsächlich aus irgendeinem Grund kurzfristig entfernen müsste.Da meine Hündin früher eine recht begeisterte Jägerin war, die im Eifer des Gefechts alles andere vergaß, habe ich mich ganz bewusst versteckt, wenn sie außer Sichtweite geriet. Möglichst auch wirklich schwierig versteckt, also vom Ausgangspunkt entfernt und auf einen Baum/Hochsitz etc. geklettert.
Dort habe ich gewartet und konnte sie beim Zurückkehren und Suchen beobachten.Sie kam stets (meist auf der eigenen Spur) zum Ausgangspunkt zurück, war dort verunsichert, wenn sie mich nicht sah und fing an zu suchen - und zwar dergestalt, dass sie in Richtung aus der wir kamen (also vermutlich unser eigenen Geruchsspur) weiter zurücklief.
Wenn sie dann nach einigen hundert Metern merkte, dass dort keiner ist (bzw. vermutlich die Witterung schwächer wurde), drehte sie um, kam (schon leicht panisch) widerrum zum Ausgangspunkt und fing dann von dort aus gezielter, aber immer aufgeregter und in weiteren Kreisen an, zu Suchen.Dabei habe ich sie dann meist mit Pfiff erlöst, weil ich das Gefühl hatte, dass das der Zeitpunkt war, an dem sie schwieriger bzw. immer später und seltener zum Ausgangspunkt zurückgekehrt wäre - teilweise lief sie dann wieder auf ihrer vorherigen "Jagdspur" vom Ausgangspunkt weg.
Manchmal war sie aber auch kurz davor, mich zu finden.Ich schildere das nur deshalb so ausführlich, weil es mir sehr schön verdeutlicht hat, wie vermutlich die meisten Hunde vorgehen, wenn der übergroße Reiz und Adrenalinpegel der Jagd abgeflaut ist.
Plötzlich erinnern sie sich: da war doch noch was....?!
Herrchen/Frauchen - ojeh - wo sind sie hin...?Und dann das Naheliegendste : der Nase nach auf der eigenen Spur zurück.
Wenn man nun nicht am Ausgangspunkt ist und bleibt (oder etwas dort liegen lässt, sozusagen als "Gewähr"/Marker) - gerät der Hund leicht und dann immer mehr in Panik.
Er sucht weiter und dann überlagern sich vermutlich die Spuren irgendwann, sodass er gar nicht mehr weiß, was ursprünglich der Ausgangspunkt war (ähnlich, wie wenn wir im Labyrinth dreimal an der selben Stelle sind und nicht mehr wissen, wie wir vorher gelaufen sind oder wo wir herkamen).Also: für mich ebenfalls Fazit und enorm wichtig:
dort bleiben - und, wenn man in Nähe der Heimat ist, auch jemanden dorthin schicken, es kann gut sein, dass der Hund dann nach Hause läuft (oder z.B. bei einer häufig begangenen Gassi-Strecke zum stets genutzten Parkplatz etc.) - also auch dort das Auto stehen lassen.So meine Erfahrungen, Einschätzungen und Beobachtungen zu diesem Thema.....
Gruß
NicoleP.S.
einen positiven Nebeneffekt hatte die Versteckerei und Panik, in die ich meine Hündin geraten ließ, ebenfalls noch: sie entfernt sich nicht mehr außer Sichtweite....(hat mich aber zugegebener Maßen aber auch einige Nerven gekostet)
P.P.S.
meine Hündin war aber auch nie länger (auch früher nicht) als 10 Minuten weg..... (den Nerv hätte ich sicher nicht mit einem so selbstständigen Hund gehabt, der mal eben einen halben Tag abhaut....) -
Zitat
@ meike.s:
Sehr wertvoller Hinweis und m.M.n. goldrichtig noch dazu.....Meine Erfahrungen decken sich voll und ganz damit und ich würde
1. immer vor Ort bleiben bzw.
2. dort zumindest ein T-Shirt/Jacke etc. von mir ablegen, in der Hoffnung, dass der Hund dort wartet, wenn ich mich tatsächlich aus irgendeinem Grund kurzfristig entfernen müsste.Da meine Hündin früher eine recht begeisterte Jägerin war, die im Eifer des Gefechts alles andere vergaß, habe ich mich ganz bewusst versteckt, wenn sie außer Sichtweite geriet. Möglichst auch wirklich schwierig versteckt, also vom Ausgangspunkt entfernt und auf einen Baum/Hochsitz etc. geklettert.
Dort habe ich gewartet und konnte sie beim Zurückkehren und Suchen beobachten.Sie kam stets (meist auf der eigenen Spur) zum Ausgangspunkt zurück, war dort verunsichert, wenn sie mich nicht sah und fing an zu suchen - und zwar dergestalt, dass sie in Richtung aus der wir kamen (also vermutlich unser eigenen Geruchsspur) weiter zurücklief.
Wenn sie dann nach einigen hundert Metern merkte, dass dort keiner ist (bzw. vermutlich die Witterung schwächer wurde), drehte sie um, kam (schon leicht panisch) widerrum zum Ausgangspunkt und fing dann von dort aus gezielter, aber immer aufgeregter und in weiteren Kreisen an, zu Suchen.Dabei habe ich sie dann meist mit Pfiff erlöst, weil ich das Gefühl hatte, dass das der Zeitpunkt war, an dem sie schwieriger bzw. immer später und seltener zum Ausgangspunkt zurückgekehrt wäre - teilweise lief sie dann wieder auf ihrer vorherigen "Jagdspur" vom Ausgangspunkt weg.
Manchmal war sie aber auch kurz davor, mich zu finden.Ich schildere das nur deshalb so ausführlich, weil es mir sehr schön verdeutlicht hat, wie vermutlich die meisten Hunde vorgehen, wenn der übergroße Reiz und Adrenalinpegel der Jagd abgeflaut ist.
Plötzlich erinnern sie sich: da war doch noch was....?!
Herrchen/Frauchen - ojeh - wo sind sie hin...?Und dann das Naheliegendste : der Nase nach auf der eigenen Spur zurück.
Wenn man nun nicht am Ausgangspunkt ist und bleibt (oder etwas dort liegen lässt, sozusagen als "Gewähr"/Marker) - gerät der Hund leicht und dann immer mehr in Panik.
Er sucht weiter und dann überlagern sich vermutlich die Spuren irgendwann, sodass er gar nicht mehr weiß, was ursprünglich der Ausgangspunkt war (ähnlich, wie wenn wir im Labyrinth dreimal an der selben Stelle sind und nicht mehr wissen, wie wir vorher gelaufen sind oder wo wir herkamen).Also: für mich ebenfalls Fazit und enorm wichtig:
dort bleiben - und, wenn man in Nähe der Heimat ist, auch jemanden dorthin schicken, es kann gut sein, dass der Hund dann nach Hause läuft (oder z.B. bei einer häufig begangenen Gassi-Strecke zum stets genutzten Parkplatz etc.) - also auch dort das Auto stehen lassen.So meine Erfahrungen, Einschätzungen und Beobachtungen zu diesem Thema.....
Gruß
NicoleP.S.
einen positiven Nebeneffekt hatte die Versteckerei und Panik, in die ich meine Hündin geraten ließ, ebenfalls noch: sie entfernt sich nicht mehr außer Sichtweite....(hat mich aber zugegebener Maßen aber auch einige Nerven gekostet)
Das mit dem Verstecken habe ich auch 'mal versucht.....als ich mich hinter dem Baum vorgewagt habe, wae mein Hund weg !
Wahrscheinlich hat der gedacht:"Wenn die einfach weggeht, kann ich ja so lange 'was anderes machen !" -
Zitat
Das mit dem Verstecken habe ich auch 'mal versucht.....als ich mich hinter dem Baum vorgewagt habe, wae mein Hund weg !
Wahrscheinlich hat der gedacht:"Wenn die einfach weggeht, kann ich ja so lange 'was anderes machen !"Ja - deswegen halt meine Ergänzung:
das kann (und sollte) man sicher nur mit Hunden machen, die eine gute Bindung haben und nicht zum Verselbstständigen neigen.
Meine Hündin will eigentlich schon immer bei mir sein und Kontakt halten, nur manchmal gingen eben die Pferde mit ihr durch und das Kontakthalten geriet kurzfristig in den Hintergrund. Umso größer aber dann halt auch ihre Panik, wenn ich weg war und bei ihr eben nicht das "Juchuh, na, dann eben erst recht..."Ich hab es auch nur deswegen so geschildert, weil es m.M.n. das Suchschema der Hunde recht gut wiederspiegelt - es sollte keine Anleitung oder Aufruf zum Probe-Verstecken bei Jagdproblemen sein - das muss jeder selber einschätzen, ob das bei ihm was bringen würde oder nicht.
Und darum ging es hier ja auch gar nicht..... -
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