Die Rüpelphase - wie schlimm ist sie wirklich?
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Hallo,
meine Nachbarin hat mir heute Angst gemacht...
ich hatte ihr erzählt, dass ich meien Tibor eigentlich möglichst nicht kastrieren möchte, auch wenn das Haltern großer Rüden immer empfohlen wird.Da meinte sie, wenn es erst so weit wäre, würde ich da schon anders drüber reden, denn ich würde meinen Hund dann nicht mehr wieder erkennen.
Sie meinte, pubertierende Hunde hören auf kein einziges Kommando mehr, so dass man sie u.a. nicht mehr frei laufen lassen kann. Das alleine macht mich ja schon ängstlich! Aber dann meinte sie noch, mein jetzt so wunderbar an der Leine gehender Hund würde plötzlich anfangen mit aller Kraft zu ziehen und das würde man nicht wegbekommen, und bei seiner Größe würde ich ihn nicht halten können. Ich würde bei Spaziergängen keine Freude mehr haben.
FAZIT - alle Erziehung vor der Rüpelphase sei umsonst und hinterher müsse man wieder bei NULL anfangen
Ist das wirklich so extrem?
Liebe Grüße
Corydoras -
- Vor einem Moment
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Ach quatsch! Erstens kann man das nicht so pauschalisieren und zweitens muss man es auch etwas locker sehen denke ich.
Ich hab zwar eine Hündin und ich denke sie ist auch sehr artig für so einen PuKo (Pubertierender Kotzbrocken), trotzdem denke ich sollte man versuchen manches mit einem Lächeln abzutun. Es macht die Tiere auch liebenswert.
Ich muss immer lachen, wenn Lia meint ignorant in die Luft starren zu müssen wenn ich "SITZ" sage.Auf jeden Fall finde ich es übertrieben zu sagen dass der Hund auf kein Kommando mehr hört. Hier ist es jedenfalls nicht so.
Auf jeden Fall immer schön konsequent sein, aber ruuuuhiiig und nicht ärgern lassen. Und falls es dich beruhigt, ich hab die Erfahrung gemacht dass sie nicht durchgängig ein PuKo ist. Es taucht tageweise auf und verschwindet dann auch wieder ganz. Also keine Angst! :wink:
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Wirklich Quatsch!
Unser Junghund ist auch gerade in der Rüpelphase :wink:Natürlich werden die Ohren auf Durchzug gestellt und getestet, ob man ein Kommando auch wirklich ausführen muss- aber das bessert sich wieder.
Ich würde mal sagen, wenn die "Vorarbeit" (also die Zeit vor der Rüpelphase) gut ist, man konsequent, geduldig und fleißig geübt hat, klappts es auch danach noch bzw. wieder.
Man muss einfach geduldig sein und weiter trainieren, sich nicht ärgern- einfach dranbleiben. Auch eine Schleppleine kann hilfreich sein.
Auch ich kann sagen, dass es tageweise richtige Schübe gibt, da mochte Herr Hund z.B. nur in die Leine rennen.
Kastrieren würde ich persönlich wenn überhaupt nur aus gesundheitlichen Gründen.
Ich sag es mal so: Wenn z.B. ein Hund gelernt hat, dass er Wild hinterher rennen darf, macht er es egal ob kastriert oder nicht. -
Also, deine Nachbarin scheint ja die ultimative Ahnung zu haben!! Woher bitte hat sie denn ihr wissen ??
Also so ein Blödsinn !! Unser Dicker (DSH) ist auch nicht kastriert, ist mittlerweile 6 Jahre alt, und ist nicht zu einer notorischen Nervensäge mutiert. Natürlich hat er als Jugendlicher seine Grenzen ausgetestet, das tut er heute noch in gewissem Maße. Aber halt nur spielerisch...so beim spielen mit dem Ball....muss ich ihr wirklich gleich den Ball geben wenn sie nur einmal "aus" sagt ??
Also nur beim spielen. Andere Hunde - kein Problem, Grundkommandos - kein Problem (an Leine und im Freilauf)....sogar Rehe können zwei Meter neben ihm stehen...... uninteressant. Auch wenn sie loslaufen - nix mit jagen. Rehe sind halt kein Spielzeug !
Und ohne meinen Dicken "schlecht" zu machen, für mich ist er der beste, aber er ist bestimmt nicht das Super Ass...damit meine ich das wir nicht jahrelang hart für dieses Benehmen "trainiert" haben. Also klappt das bei euch auch !!
Nur Liebeskummer musst du dann evtl. in Kauf nehmen. Mein Dicker "leidet" immer wenn eine best. Hündin im Dorf läufig ist. Er guckt einen dann an und fiept als wollte er fragen ob wir sie nicht mal besuchen gehen können. *gg*
Aber auch bei diesem "Leiden" ist er nie stiften gegangen, obwohl er die Möglichkeit hätte.
In diesem Sinne - es gibt bestimmt Leute die einen großen unkastrierten, ungezogenen Rüden haben, aber auch dann würde ICH sagen....einfach schlecht erzogen....und nicht "ungezogen" weil nicht kastriert !!
Lass dir keine Angst machen !!
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Hey Coridas,
ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen und finde das ein wenig weit hergeholt.
Unsere ist auch grad 12 Monate und ein Riesenhund (knapp 40 kg). Es gab eine Zeit in der sie nicht so gut gehört hat und das war in ihrer Standhitze. Auf unserem einsamen Spaziergang ist uns ein Rüde entgegengekommen - ein klitzekleiner Jack Russel( JR Besitzer - bitte net übel nehmen :freude: ). Kuna auf ihn losgestürmt und mit ihm in den Büshen verschwunden und auch nach Kommando net wiedergekommen. Die war einfach zu geil :shock:Ansonsten gibts mal gelegentlich ein Austesten. Bei uns haben sich dann Routine, Geduld und Dinge so machen, als seien sie die normalsten der Welt, bewährt.
Ich denke schon daß Erziehung einen sehr großen Teil ausmacht - warum sollte eine gute Erziehung einfach so wieder verschwinden?
Und dann gibts ja auch kastrierte Exemplare die ihren Besitzern auf der Nase rumtanzen und wenig oder keine Erziehung genossen haben.
Fazit: Ich denke nicht daß die Kastration einen unerzogenen rüpelhaften Hund zu einem tollen erzogenen Hund ändern kann.
Und für Dich - mach so weiter. Hört sich doch alles prima an und viel Spaß
noch mit Deinem Wautz :freude: -
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Hallo
da kann ich mich auch gleich anschliessen Blue ist auch kastriert und er hatte genauso seine Rüpelfasen, das hat jeder hund mit ca. 12 monaten, das ist die pupertät und er möchte nochmals abklären wer den hier der chef ist. das ist ganz normal und da muss mann durchsetzungsvermögen zeigen -
Hallo,
die hat das Wissen ja mit Schüppen gegessen!
Auch Du je.
Also.
Hunde sind Individuen - der eine entwickelt sich so, und der nächste anders.
Ich habe einen 16 Monate alten Rüden, der ganz klar durch die Pubertät ist. Er hatte einzelene Stunden(!!!), in denen mal das eine oder andere Signal "ausser Betrieb" war. Hundemädchen interessieren ihn nur, wenn sie in Standhitze sind. Er prügelt sich nicht mit anderen Rüden, sondern weicht solchen, die von sich aus anfangen zu stänkern, gezielt aus.
Der Rüde einer Freundin ist gerade 6 Monate und offenbar Frühentwickler. Andere Hunde und auch Menschen werden derzeit manchmal angerammelt. Auch das Gehorchen ist gerade irgendwie lückenhaft, aber noch akzeptabel. Aber er ist immer noch "höflich" zu anderen Hunden und rüpelt nicht rum - es gehen nur einfach die Hormone mit ihm Achterbahnfahren und er weiß noch nicht, wohin mit seinem Geschlechtstrieb.
Ein anderer mir bekannter Rüde ist der absolute Supergau - jeder Hündin muß hinterher gerannt werden, jeder andere Rüde muß zusammengebrüllt werden. Der Rückruf ist eine Katastrophe und wenn er auf Hundegruppen trifft, in der sowohl Hündinnen als auch Rüden (beides jeweils egal ob kastriert oder nicht) vorhanden sind, ist eine Beißerei vorprogrammiert. "Behandelt" wird das (erfolglos!!!) mit einem Sprühhalsband...
Wenn sich mein Hund weiterhin so neutral verhält, wird er nicht kastriert. Der Hund der Freundin wird wahrscheinlich kastriert, aber das hatte sie von vorneherein so entschieden. Der dritte Rüde ist 20 Monate alt und immer noch nicht kastriert und das würde jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr viel an seinem Verhalten ändern, da es zu eingefahren ist - ausser sie ändern dramatisch den Erziehungsstil und schmeißen endlich das dämliche Sprühding weg!
In der Pubertät finden mehrere Sachen gleichzeitig statt, die dazu beitragen, dass ein Hundehirn in der Zeit eben nicht voll zurechnungsfähig ist:
Der Hormonhaushalt ändert sich - wer schon mal PMS hatte / selber in der Pubertät war, kann wahrscheinlich nachvollziehen, dass die ganze Wahrnehmung der Umwelt völlig durch den Wind ist, und nichts so ist, wie es vorher war, und das man einige Zeit braucht (bei Menschen in der Pubertät Jahre!!!) bis sich das ganze wieder eingepegelt hat.
Der Hund entdeckt die Umwelt, weil er selbstständiger wird. Als Welpe ist man völlig von seinem Menschen abhängig, als Halbstarker beginnt man das anders zu sehen und nabelt sich ab. Andere Rüden werden zu Konkurrenten, Hündinnen zu begehrten Partnern. Zu dieser Zeit bricht auch oft der Jagdtrieb durch. Der Mensch ist einfach nicht mehr so interessant und wichtig wie vorher....Im Gehirn werden neue Zellen gebaut und die Verknüpfungen werden zu großen Teilen neu verknüpft: "Sitz" ist also tatsächlich "weg" - unter Umständen.
Das einzige, was hilft, ist, einfach ruhig auf dem Niveau zu trainieren, das der Hund gerade leisten kann.
Wenn der Rückruf also gerade ausser Betrieb ist, solltest du den Hund tatsächlich eine Weile an der Schleppleine trainieren, damit er nicht lernt, dass "Komm" "ich renn von meinem Mensch weg" heißt. Er macht das nicht, weil er zum bösartigen Monster mutiert, sondern weil er einfach gerade nicht kann. Damit er sich das aber nicht zur Gewohnheit werden lassen kann, mußt Du eben die Konsequenzen entsprechend manipulieren.
Wenn "Sitz" unter Ablenkung nicht mehr funktioniert, senke die Ablenkung so weit, bis er "Sitz" wieder ausführen kann und starte von dort den Neuaufbau etc...
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