Mein Hund hat Angst vor fremden Leuten!!!!

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich habe eine 8 Monate junge Berner Sennenhündin bei mir - schon von klein auf.
    Bin mit ihr voll und ganz zufrieden! Sie ist wirklich ein Goldschatz :) Nur wie es nun mal ist, ist kein Hund zu 100% perfekt - so auch vei uns.


    Meine Maja hat (totale) Angst vor fremden Menschen! An sich hab ich nichts dagegen, wenn sie etwas vorsichtiger ust und nicht gleich jeden anspringt. Aber wie ihr wisst, gibt es ja Menschen die ohne zu Fragen beim Vorbeigehen den Hund OBEN streicheln. Und das ist bei uns eine sehr schlechte Kombination: Fremd + oben streicheln.


    Wenn es zur oben genannten Situation kommt, kann mam meiner Maja die Angst bzw dieses Misstrauen von den Augen ablesen. Zu oft tendierte sie auch zu schnappen oder hat es sogar schon angedeutet. Meine Sorge ist, dass sie wirklich mal schnappt und wir eibe Anzeige am Hals haben und dann offiziel einen Kampfhund halten :muede:


    Was kann ich tun, damit sie sich nicht so fürchtet? Mein Ziel ist, dass sie such von jeden streicheln lässt damit ich die sichrheit hab, dass sie nicht gleich schnappt


    Danke :)

  • Zitat

    Was kann ich tun, damit sie sich nicht so fürchtet? Mein Ziel ist, dass sie such von jeden streicheln lässt damit ich die sichrheit hab, dass sie nicht gleich schnappt



    Falsches Ziel - dein erstes, oberstes und wichtigstes Ziel ist, andere davon abzuhalten, deinen Hund anzutatschen.


    Solange Du das nicht schaffst, brauchst Du nicht anfangen wollen, an ihrem Verhalten zu trainieren. Denn jegliche "Fehlerfahrung" während des Trainings wird euch ein mehr oder weniger grosses Stück im Training zurückwerfen oder das ganze bisherige Training sogar komplett zunichte machen.


    Hunde müssen sich nicht von jedem Menschen anfassen lassen. Und genausowenig muss jeder Mensch nen Hund streicheln.


    Ich kann's mir so richtig vorstellen - so ein Welpi-Berner ist ja mit das Süsseste an Welpe was es so gibt - klein, bärig, flauschig, tapsig, .......
    Und jeder, der nicht ein absoluter Hundeignorant ist, wird in irgendeiner Form darauf anspringen - und leider nur zu häufig in der Form "will ich antatschen, begrabschen, .... ".


    Viele Welpis finden das zwar bei "ihren" Leuten toll, aber wenn dann regelmässig Horden von Fremden auf sie einstürzen und an ihnen rumfummeln ................ geht gar nicht.


    Was dann ggf. zu genau der Problematik führt, die ihr jetzt habt. Klein Welpi und später Junghund entwickelt eine Abneigung, Angst, Unsicherheit gegen fremde Menschen - denn fast immer, wenn ihnen so ein fremder Mensch entgegenkommt, wird der arme Jungspund von diesem "attackiert". Und da die eigenen Menschen nichts tun um dieses Unbehagen vom Jungspund fernzuhalten, muss halt der Jungspund zeigen, dass er dieses ständige Begrabschen nicht wirklich gut findet.


    Berner sind halt vom Typ her ganz andere Hunde als bsp. Labrador und Golden. Was vielen nicht klar ist, wenn sie so einen süssen Wonnepropen von Berner Welpi zu sich ins Haus holen - Berner Sennenhunde haben zu einem Grossteil einen ordentlichen Schutz- und Wachtrieb - und damit meine ich nicht "wegen jeder Kleinigkeit loskläffen". Was ja auch gewünscht war - was nützt ein Hofhund, der nur dekorativ in der Gegend rumliegt?


    Dazu kommt, dass Berner idR im Verhalten sehr viel selbständiger sind als bsp. die oben erwähnten Retriever.

  • So - und dein zweites Ziel ist, dass sie Begegnungen mit anderen Menschen relativ neutral sieht. Sie muss sich nicht anfassen lassen, aber wenn dann doch mal ein Mensch an Dir vorbeikommen sollte (wie gesagt - solange sie nicht gelernt hat, neutral auf derartige "asoziale Verhaltensweisen" von Seiten Mensch zu reagieren, wird Dich das im Training mehr oder weniger zurückwerfen), sollte sie möglichst mit ignorieren und sich entfernen reagieren, bis Du wieder in der Lage bist, die Situation mit diesem sich asozial verhaltenden Zweibeiner zu regeln.


    Der erste Schritt dazu wäre, dass sie sich in einer Gruppe von mehreren Menschen die sie komplett ignorieren frei bewegen kann - also ihr steht rum und redet miteinander und KEINER schaut sie an, redet sie an, berührt sie. Immer wieder ein ruhiges "fein" oder Click und Leckerlie dazu.


    Der nächste Schritt wäre, dass sie für jede Kontaktaufnahme ihrerseits mit einem Menschen bestätigt wird - dabei gilt aber weiterhin, dass Mensch sie völlig ignoriert (nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen). Kontaktaufnahme heisst in dem Fall zunächst hingehen und dann schnuppern. Bestätigen wieder mit ruhigem"fein"/Click und Leckerlie.


    Dritter Schritt wäre, dass Mensch auf ihre Kontaktaufnahme reagiert - zunächst sehr ruhig und verhalten, sprich, wenn sie bsp. an einer Hand schnuppert, dass diese Hand langsam und ruhig anfängt, sie am Kinn zu kraulen - die beiden anderen "Ignore"-Punkte (nicht ansehen, nicht ansprechen) müssen aber weiterhin eingehalten werden. Wenn sie das akzeptiert - "fein"/Click und Bestätigung.


    Bleibt sie bei mehreren Menschen ruhig stehen und akzeptiert das leichte Kraulen, dann kann der Mensch, bei dem sie gerade steht, sie mal ganz ruhig und kurz ansprechen. So etwa kurzes "Hallo Kleine, wer bist Du denn?" - und dann wieder seine Aufmerksamkeit auf die Menschen in der Gruppe richten.


    Im fünften Schritt könnt ihr anfangen, die Berührungen auszubauen, nicht mehr nur Kinn kraulen, sondern langsam den Unterkiefer entlang bis zu den Ohren. Dabei auch immer mal wieder die Kleine auch kurz und v.a. ruhig anreden.


    Bei Schritt 6 könnt ihr anfangen, dass zunächst ein Mensch in der Gruppe, den sie allerdings schon gut kennen sollte, sprich, ein Mensch, mit dem ihr Schritt 5 idealerweise in mehreren Trainingseinheiten absolviert habt, sie anspricht und ruhig zu sich ruft zum Kraulen. Mensch geht dabei idealerweise am Anfang in die Knie und macht sich klein. Die Aufmerksamkeit des Menschen sollte dabei aber nur teilweise auf dem Hund liegen. Eher so eine "Nebenbei-Aufmerksamkeit".


    In den weiteren Schritten baut ihr das Ganze in kleinen Einzelschritten weiter aus, so dass sie am Ende das Anfassen durch Menschen, die sie evtl. mal etwas näher kennengelernt hat, evtl. sogar so gut findet, dass sie von selbst danach sucht.


    Das heisst nicht, dass sie sich dann von jedem fremden Menschen mit Begeisterung anfassen lässt - hier musst Du auf jeden Fall immer darauf achten, dass sie nicht gegen ihren Willen einfach betatscht wird.


    Andererseits könnten die oben genannten Schritte auch dazu führen, dass Hund öfter auch mal zu fremden Menschen einfach hingeht um zu sehen, ob man nicht dafür bestätigt wird, einfach mal zu nem fremden Menschen hinzugehen und diesen anzustubsen.


    Aber dafür gibt es ja die Möglichkeit, Hund abzurufen ;) .



    Noch eine Anmerkung - Wie lange dieses Training dauert ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Wir hatten Hunde, die haben sich nach 4 Wochen von jedem komplett anfassen lassen, der sie angeredet hat. Und andere, die waren erst nach 4 Monaten soweit, dass sie sich mal von einem bereits halbwegs bekannten Menschen am Kinn haben kraulen lassen.



    BTW - eine absolut wirksame Variante, zu aufdringliche Hundebetatscher zum Nachdenken zu bringen ist, sich ganz schnell zwischen diesen Menschen und den Hund zu drängen und den Menschen mit den gleichen Worten, die Mensch zum Hund sagt, auf den Kopf oder die Schultern zu tatschen. Die meisten Menschen finden das nämlich interessanterweise auch ganz :verzweifelt:


    Und der eine oder die andere versteht dann sogar, was man ihm/ihr damit "sagen" will.

  • In den letzten Tagen bin ich so vorgegangen, dass ich Maja öfters in der Stadt dabei hatte und beim kaffeetrinken dabei hatte mit für sie noch fremden Menschen. Ich hab sie gebeten nicht auf maja zuzugehen sondern soll maja selbst kommen wenn sie sich sicher fühlt. Gäste die sie streicheln wollte hab ich abgelehnt.


    Aber du hast schon recht, wie sie noch ganz klein war sond sehr viele leute auf sie zu gegangen. Ich hab damals nicht gewusst was daraus folgen kann.


    Ich hab mir jetzt gedacht ich geh immer mehr unter leute ohne das sie gestreichelt wird. Bringt das was oder kann ich noch was anderes tin?

  • O ich hab deinen zweiten beitrag erst jetzt gesehen.
    Aber ich bin da wohl schon auf der richtigen spur.


    Mit ist jetzt nur eingefallen bzw hab ich den eindruck, dass maja angst vor händen hat. Dass sie die nicht richtig einschätzen kann


    Gestern eben beim kaffeetrinken bin ich wie oben geschrieben vorgegangen. Am schluss war sie ganz chillig und ist selbst zum schnuppern gekommen und hat sich auf der brust auch streicheln lassen


    Beim rausgehen aber hat sie sich wieder voll erschreckt. Wir waren die letzten von der gruppe und eone freundin vor mir gat eine komische handbewegung gemacht um ihre jacke zu richten (blickkontakt hatte sie ja keinen zur maja weil sie ja vor uns herging). Maja ist zusammengezuckt und hat sich klein gemacht

  • Hab grad auf meiner Suche den Beitrag hier gefunden. Hattet ihr Erfolg?
    Wir suchen auch nach einer Lösung unserer Hündin die Angst vor Fremden zu nehmen.


    Gesendet von meinem CUBOT GT99 mit Tapatalk

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