Training OHNE Leckerchen. Clicker möglich?

  • Zitat


    Also musste etwas anderes her. Zur Zeit ein Spielzeug, denn zum Glück ist er Spielie verrückt ;) Aber so richtig den Dreh raus hab ich da noch nicht, da mein Hund vorher über Leckerli trainiert wurde.
    Problem- Wenn ich ihn mit dem Spiele belohne, es zB. werfe kommt er damit einfach nicht mehr zurück :headbash: Hund und Spiele also weg.
    Im Moment halte ich es so, dass ich es ihm eben nur aus der Hand gebe (ein Zerrtau) er darf dann dran zerren und dann gebe ich irgendwann das Kommando aus und er lässt davon ab. Dann gehts weiter im Training. Ist das so richtig? Oder mache ich da schon irgendwas falsch?


    Persönlich halte ich eh nix von den "Ich-werf-den-Ball-SPielen".


    Das Zerrtau ist doch eine tolle Option. Ich benutze fast ausschließlich eine Beissrolle/-wulst als SPieli bei der Arbeit.
    Und ich mache es im Endeffekt genauso wie du

  • weil man sich das aus Erklärungen so schlecht vorstellen kann, hier ein Filmchen:


    http://www.youtube.com/watch?v=EP7Soem31qg


    Wahrscheinlich ist der Hund schon eingeclickert - sprich, er weiß, dass "Click" bedeutet, mach das nochmal, denn das bringt Dir weitere Belohnungen ein, denn sie braucht EINEN Click um zu wissen, es geht um die Matte.


    Die Clicks vorher dienen dazu, den Hund aufzuwärmen und ein bißchen zu etablieren "komm zu mir zurück, das lohnt sich"


    Und genau dahin, wo es sich zuvor einfach so gelohnt hat, legt Kay das erste Signal: die Matte. Die Matte ist zunächst nur ein "Umweltsignal" das mit "Wenn Du da draufgehst, gibt es Click und Belohnung erknüpft wird. Es sagt dem Hund aber noch niemand "Geh auf Deine Matte". Der Hund wiederholt, was sich lohnt, in dem Fall: Pfoten auf Matte platzieren.




    hier sieht man schön, dass der Hund anbietet, was kurz zuvor bestärkt wurde: Baracuda = Zähneklappern,
    Der Hund merkt, dass an was anderem gearbeitet wird, indem er DAFÜR eben nicht mehr belohnt wird:
    http://www.youtube.com/watch?v…ture=mfu_in_order&list=UL


    Keine Angst, wenn das bei Euch so nicht aussieht, Gail Fischer hat mehre Jahrzehnte Vorsprung mit Clickertraining und der Hund weiß genau, wie "Shapen" funktioniert ;)



    Hier ist er nochmal: http://www.youtube.com/watch?v=hjsunWVtw7w&feature=related
    Streberhund *kicher*

  • Shoppy ich danke dir :gut:
    Die Videos fand ich super. Jetzt hab ich es auch langsam aber sicher so richtig verstanden.


    Ich bin von Tag zu Tag mehr begeistert.


    Zitat

    Wenn der Hund schon ein Signal für "Sitz" KENNT, versuch einfach folgendes: sag "sitz", Hund setzt sich, du clickst und belohnst "Hundehintern landet auf der Erde". Die Belohnung (und da tät ich jetzt der Einfachheit halber einfach mal ein bissi von seinem Abendessen nehmen) so geben, dass er aufstehen muß. Dann sagst Du nochmal Sitz, Click beim hinsetzen, Belohung damit er aufsteht und das ganze noch ein drittes Mal und dann WARTEST Du, was der Hund als nächstes macht.


    Super Dingen! So werd ich es machen. Manchmal kommt man aber auch nicht auf die einfachsten Sachen.


    Ich denk eh immer um zuviele Ecken. Ich reite seit meinem 6 Lebensjahr und wie oft mir da einfach schon mein "zuviel denken" zum Verhängnis geworden ist und ich einfach nicht weiter kam... wobei der "Weg" so einfach gewesen wäre.


    Vorhin habe ich angefangen ihn auf den Clicker zu konditionieren. Im Schlafzimmer, da ist die wenigste Ablenkung.
    Zu Anfang hab ich ihm ein paar seiner Trockenfutter Stückchen gegeben nach jedem Click. Hab extra abgezählt damit ich nicht zuviel mache. 10 Stück. Sollte für den Anfang reichen denke ich.
    Dann haben wir pausiert und jetzt gerade eben habe ich es nochmal gemacht. Wieder mit Trockenfutter (er musste eh jetzt essen). Hab allerdings dann ab der Hälfte sein Spiele probiert und siehe da, direkt einen Trick gefunden. Wenn ich ruhig stehen bleibe und die Hand anhebe, also mit der Handfläche zu ihm, lässt er direkt ab. Dann hab ich geclickt und es ging weiter mit dem zergeln. Hab das ca. ne Minute gemacht. Damit reicht es auch für den Anfang denke ich :) Erstaunlich ist, er hat bei unserer zweiten Üben direkt nach dem clicken "gewartet" auf sein Leckerli. Er hat es also wohl schon recht gut verstanden....


    Morgen üben wir dann wieder. Damit er den Clicker wirklich erstmal kennen lernt.


    Wann beginne ich denn dann mal mit der Sitz Übung?


    Und, was mich ja jetzt mal interessiert.... vielleicht eine blöde Frage aber, was wenn der Clicker kaputt geht? Und ich einen anderen kaufen würde?! Würde er dieses vielleicht etwas andere Geräusch trotzdem direkt erkennen?


    Jedenfalls kann ich sagen, ich bin mehr als begeistert.
    Und der Hund anscheinend auch, er steht jetzt schon ne ganze Zeit vor der Schlafzimmertür :lol:


  • An sowas sieht man eben gut, dass der Hund macht, was sich GRAD zuvor - oder in der Vergangenheit schon SEHR oft ausgezahlt hat.
    Und dann wird hoffentlich klar, warum man anfangs kein Signal braucht - was würde das auch bringen - der Hund weiß doch bei neuen Sachen noch gar nicht, wie das heißt.


    Zitat


    Ich denk eh immer um zuviele Ecken. Ich reite seit meinem 6 Lebensjahr und wie oft mir da einfach schon mein "zuviel denken" zum Verhängnis geworden ist und ich einfach nicht weiter kam... wobei der "Weg" so einfach gewesen wäre.


    Och, fürs Clickertraining ist es nicht verkehrt, zu denken, weil dadurch die Hunde anfangen zu denken. Das resultiert manchmal in sehr lustigen und kreativen Problemlösungen. Da werden dann gelernte Sachen in Situationen gebracht, wo man sich wegwerfen könnte vor Lachen. Die trauen sich, Sachen auszuprobieren und übertragen, was sie gelernt haben - und oft so, wie man es vielleicht nicht haben wollte, oder wenigstens nicht erwartet hat.
    Und dann muß man halt nachdenken, was man damit dann anfängt.
    Ich finde cool am clickern, dass man erstma "Clickerregeln" lernen "muß", die man nachher ziemlich alle völlig auf den Kopfstellen kann. Ich clickere gnadenlos in UNERWÜNSCHTES Verhalten rein und "zieh" mir die dann so aus dem Sumpf - obwohl das ja "völlig falsch" ist :lachtot:


    Zitat

    Vorhin habe ich angefangen ihn auf den Clicker zu konditionieren. Im Schlafzimmer, da ist die wenigste Ablenkung.
    Zu Anfang hab ich ihm ein paar seiner Trockenfutter Stückchen gegeben nach jedem Click. Hab extra abgezählt damit ich nicht zuviel mache. 10 Stück. Sollte für den Anfang reichen denke ich.
    Dann haben wir pausiert und jetzt gerade eben habe ich es nochmal gemacht. Wieder mit Trockenfutter (er musste eh jetzt essen). Hab allerdings dann ab der Hälfte sein Spiele probiert und siehe da, direkt einen Trick gefunden. Wenn ich ruhig stehen bleibe und die Hand anhebe, also mit der Handfläche zu ihm, lässt er direkt ab. Dann hab ich geclickt und es ging weiter mit dem zergeln. Hab das ca. ne Minute gemacht. Damit reicht es auch für den Anfang denke ich :) Erstaunlich ist, er hat bei unserer zweiten Üben direkt nach dem clicken "gewartet" auf sein Leckerli. Er hat es also wohl schon recht gut verstanden....


    Das klingt doch schon richtig super!!


    Zitat


    Morgen üben wir dann wieder. Damit er den Clicker wirklich erstmal kennen lernt.


    Wann beginne ich denn dann mal mit der Sitz Übung?


    egal, kannst Du auch lassen - die sollte nur dazu dienen, zu zeigen, was beim Clickern das Verhalten "zieht" - nämlich die Bestärkung :p


    Zitat

    Und, was mich ja jetzt mal interessiert.... vielleicht eine blöde Frage aber, was wenn der Clicker kaputt geht? Und ich einen anderen kaufen würde?! Würde er dieses vielleicht etwas andere Geräusch trotzdem direkt erkennen?


    Dann kaufst du einfach irgend einen neuen, völlig wurscht was für einen.
    Wenn Hunde verstanden haben, dass ihr Mensch jetzt mit dieser genialen "Übersetzungshilfe" (Markersignal) arbeiten, dann lernen sie blitzartig neue Worte/Geräusche oder andere Reize als solche zu erkennen. Clickernde Menschen dann nach einer Weile übrigens auch. Im Leben von Hunden gibt es ganz viele Signale, die eine Bestärkung ankündigen. z.B. "Zum Futterschrank gehen", "Leine in die Hand nehmen", "Tür aufmachen" oder sowas - alles Markersignale. Die NUTZEN wir halt meistens nicht, weil uns das nicht bewußt ist. Den Hunden auch nicht, trotzdem formt es deren Verhalten *zwinker*



    Zitat

    Jedenfalls kann ich sagen, ich bin mehr als begeistert.
    Und der Hund anscheinend auch, er steht jetzt schon ne ganze Zeit vor der Schlafzimmertür :lol:


    Da hat wer Spaß am Training :gut:



    Oh, was ich im vorherigen Beitrag schon schreiben wollte: das BESTE Clickerbuch, dass ich kenne, ist von Gail Fischer (das ist die mit dem Kochi, der Rolle macht und sich dreht) und heißt "The Thinking Dog" - gibts bisher leider nur auf Englisch, erklärt aber einfach ziemlich ALLES, was man so über Clickertraining wissen wollen könnte!

  • Die Videos sind klasse.
    Was ich mich jetzt nur gerade frage: Bei mir gibt es die Belohnung immer direkt aus der Hand. Dort sehe ich aber bei beiden Trainerinnen, dass sie die Leckerchen auf den Boden werfen. Gibt es da einen Grund?

  • Zitat

    Die Videos sind klasse.
    Was ich mich jetzt nur gerade frage: Bei mir gibt es die Belohnung immer direkt aus der Hand. Dort sehe ich aber bei beiden Trainerinnen, dass sie die Leckerchen auf den Boden werfen. Gibt es da einen Grund?



    Ja,


    in dem gezeigten Beispiel ist es ja wichtig, daß der Hund in Bewegung bleibt.
    Er bekommt ja nur einen Click, wenn er auf die Matte läuft.
    Damit das Verhalten allerdings immer wieder bestätigt werden kann, muß er ja von der Matte weg gefüttert werden.
    Da ist es in diesem Fall einfacher, die Leckerchen wegzurollen, damit der Hund nach dem Fressen wieder auf die Matte zusteueren kann. Du kannst natürlich auch weiterhin nur aus der Hand füttern, solltest halt nur darauf achten, daß Du eben weg von der Matte fütterst.



    Für den Hund ist es natürlich interessanter, wenn man mit der Belohnung geben variabel ist.
    Also, mal aus der Hand füttern, mal die Leckerchen wegrollen, und mal dem Hund die Leckerchen "bringen".
    Deshalb sollte man schon beim Trainieren überlegen, wie das Endziel aussehen sollte.


    Nehmen wir mal als Beispiel: Kreisel um den Menschen
    Da wäre ja Start- und Endpunkt direkt neben dem Menschen.
    Sagen wir mal, wir fangen mit der linken Seite an.
    Da das Endziel vorgegeben ist, würde ich den Hund immer dort füttern.


    Ich trainiere auch immer wieder gerne mit einem Target. Diese Dinger sind beim Clickern echt genial.
    Hund ist also neben mir, ich halte das Target ganz am Anfang nur leicht vor meinem Bein. Der Hund macht so zwei, drei Schritte und stupst das Target an.
    Dann kommt der Click.
    Während der Hund dort stehen bleibt, und ich das Leckerchen heraushole, drehe ich mich schon mal ein wenig, so daß wir uns wieder in diese Start-/Endposition kommen, und der Hund bekommt sein Leckerchen.


    So geht das immer weiter.
    Das Target wird Stück für Stück auf meine rechte Seite gebracht, bis irgendwann mein Bein das Target "versteckt". Der Hund weiß ja inzwischen, daß dort irgendwo ein Target ist, und der Übungsablauf ist ja auch bekannt. Bei Berührung des Targets gibt es wieder den Click, ich dreh mich, während ich das Leckerchen heraushole und der Hund befindet sich beim Füttern wieder auf meine linke Seite.


    Auf diese Weise "trickst" man, während man den Trick in aller Ruhe aufbaut.
    Denn der Hund merkt neben dem "ich muß um Halter herumlaufen und am Target stupsen, damit ich meinen Click bekomme" auch gleichzeitig, daß es erst was zu Fressen gibt, wenn die Start-/Endposition wieder eingenommen wird.
    Schlaue Hunde kommen dann sehr schnell darauf, und "denken" sich quasi "warum warten, wenn ich schneller an meine Belohnung kommen kann, indem ich selbst rasch neben dem Halter laufe".
    Und schon hat man das Ziel erreicht.




    Bei der Matte ist ja klar, damit der Hund immer wieder bestätigt werden kann, sollte dieser von der Matte weggefüttert werden.
    Bei Übungen, die aus der Distanz funktionieren sollen, ist es sogar gut, wenn der Hund dort stehen bleibt, wo er gebracht wurde. Dann sollte man als Mensch so eine Art "Pizzaservice" machen, und den Hund immer dort füttern, wo er auch bestätigt wurde. Ist der Hund mir inzwischen entgegengekommen, wird er einfach nur wieder "mitgenommen". Auch dabei kann eine Matte als Target funktionieren, nur, daß der Hund diesmal drauf "warten" soll.



    Darum würde ich bei jeder Übung vorher schon überlegen, wie man den Trick in einzelnen Schritten aufbauen will, und wie man die Übung am besten belohnen kann.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich melde mich mal wieder zurück.


    Ferry kann jetzt "touch". Wie unheimlich stolz ich bin. Natürlich alles noch ohne Hörzeichen, aber er hat es relativ schnell begriffen.
    Er scheint an sich nicht so der "probierer" zu sein, vielleicht kommt es ja noch....
    Ich nutze einfach die Dinge, die er von sich aus schon mitbringt. Er ist eine neugierige Nase, also dachte ich touch ist erstmal eine super Übung, weil er ja eh alles anschnüffeln möchte :)


    Ich wollte also nur mal kurz jubelnd durch den tread rennen :lol:
    Und mich natürlich nochmal bei euch allen bedanken. Ihr habt mir wirklich geholfen und mich vorallem bestärkt. Die anfänglichen Zweifel sind verflogen!
    Danke dafür :)

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