Unerzogener Hund beißt ...
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Hallo,
ich kann Birgit da vollkommen zustimmen, sie hat es sehr gut zusammengefasst.
Was wolltest du mit deiner Aktion erreichen?
Was soll es bringen, Kommandos mit brachialem Nachdruck durchzusetzen, was wiederum zu Bissen führt?
Sorry, wie kommt man auf solch eine Idee, wenn der Hund schon gebissen hat, auch noch körperlich auf ihn einzuwirken?
Anscheindend hast du noch nichts verstanden, denn nachdem du gebissen wurdest, schreibst du noch, dass du im Gegensatz zu deinen Eltern, in der Lage wärest, physisch auf den Hund einzuwirken.
Der Biss zeigt doch deutlich, dass das der falsch Weg ist!Hat die Trainerin dazu geraten, Kommandos mit körperlichem Druck durchzusetzen?
Hättest du das auch bei einer Dogge, Rottweiler oder einem Bernhardiner gemacht?
Wohl kaum, denn diesen Rassen bist du physisch unterlegen, deine Finger wären vielleicht jetzt ab.Kann ein Familienmitglied überhaupt erkennen, wann und wie der Hund schon vorwarnt bzw. dass er schon längst einen hohen Stresslevel mit drohender Eskalationsgefahr hat?
Offensichtlich nicht.Ihr müsst immer auf Deeskalation setzen, anstatt selbst einen Frontalangriff zu starten.
Mit solchen Aktionen verschlimmert man das Ganze doch nur.Gruß
Leo -
- Vor einem Moment
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Birgit und Leo haben schon alles geschrieben, gebt den Hund ab, bevor er nachher gar keinem Menschen mehr vertraut :/
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Zitat
Ich sehe da schwarz. Ich würde ein neues zuhause suchen bevor meine Mutter ernsthafte Verletzungen davonträgt.
Dieser Satz bringt es auf den Punkt, auch wenn es natürlich überaus mies ist, dass letztlich mal wieder ein Hund die Fehler ausbaden muss, die von seinen Menschen gemacht wurden. Die Vermittlungschancen eines solchen Hundes sind minimal und sie sinken rapide mit jedem weiteren Biss.
Wobei bei einer Abgabe die Bisse keinesfalls verschwiegen werden dürfen, im Gegenteil: Es sollte im Tierheim ganz klar gesagt werden, warum der Hund ist, wie er ist und dass den Hund an seinem Verhalten keine Schuld trifft.
Im richtigen Umfeld, bei Menschen, die souverän mit Eurem Hund umgehen, kann es ein wirklich toller Hund werden. Wie gesagt: Die Chancen, dieses Umfeld und diese Menschen zu finden, sind minimal. Aber Ihr seid das in meinen Augen keinesfalls, leider.
Wir leben übrigens seit nunmehr fast 13 Jahren mit solch einem Hund zusammen, von daher weiß ich, wovon ich rede. Baffo wird in Kürze 17 und jeder Fehler, jede Nachlässigkeit unsererseits, endet auch heute noch mit dem Versuch, zu beißen. Vorausschauendes Agieren ist daher unerlässlich.
Ich hoffe für den Vierbeiner, dass er in die richtigen Hände kommt!
Viele Grüße
Doris
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Ich möchte nur kurz auf die Handfütterung eingehen. Dies hätte ich bei einem solchen Hund auch gemacht und zwar nach dem Prinzip "nichts im Leben ist gratis". Das bedeutet auch nicht, das man es aus der Hand ins Maul geben muss, man kann es auch dem Hund zuwerfen oder auf dem Boden tun. Wichtig finde ich doch dort erst mal nur, das der Hund lernt, wer von wem abhängig ist und das man darüber die Möglichkeit hat, an der Signalebene zu arbeiten.
Was ich aber nicht verstehen kann, ist, wie man bei einem solchen Hund in eine Eskalation gehen kann und auch noch mit Druck reagiert. Druck erzeugt immer Gegendruck und das sollte man bei einem solchen Hund dringenst unterlassen.
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kein gutes Ende....
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Kommentare.
@ Leo: anstubsen heisst wirkich anstuben und nicht einmal anfassen, also wirklich nur mit dem Finger berührt. Sie hat vorher (den ganzen Tag lang) auch gut auf solche Signale reagiert, hat mich manchmal angeschaut, aber nie bösartig. Ich hatte sie bei dem Gespräch mit der Trainerin die ganze Zeit an meiner Seite bzw. wenn sie wieder aufsprang habe ich sie zu mir zurückgeholt (mit mündlichen Kommandos). Ein- oder zweimal habe ich sie auch am Halsband fassen können, kein Problem. Und dann hat sie doch sofort zugebissen. Ich meine auch ohne Vorwarnung, da der Biss gleichzeitig mit der Berührung kam und also gar keine Zeit für eine Vorwarnung war, also auch nicht für Ohrenanlegen oder Knurren.
Ich habe auch nicht gesagt, dass ich physisch auf den Hund einwirken will (das würde ja soetwas wir Prügeln oder so bedeuten), sondern einfach nur z.B. auf einer Wiese spielen oder an der Leine Kommandos üben oder so etwas. Ich hatte ja auch schon erzählt, dass meine Mutter nicht mehr gut zu Fuß ist und mein Vater sehr schlecht hört.@ Birgit: Gefahrenabwehr heisst auch, dass die Abwehr zunächst vor geht. In diesem Fall der Maulkorb. Da ist mir dann die eigenen Gesundheit "näher" als das seelische Gleichgewicht des Hundes. Ich hatte ja vorher über eine Stunde mit der Trainerin telefoniert und sie hat mir gesagt, wie man eine Maulkorbgewöhnung macht (Futter in den Maulkorb, 50x (die ganze Abendportion), und den Hund das Futter daraus nehmen lassen), das haben wir auch angefangen, aber er hat sich überhaupt nicht gegen den Maulkorb gewehrt. Des Rätsels Lösung könnte sein, dass meine Mutter (die auch in diesem Fall den Maulkorb angelegt hat), das regelmäßig auch schon vorher bei dem Hund gemacht hat und zwar beim Tierarzt. Scheint gereicht zu haben. Sie hat sich auch überhaupt nicht gewehrt, selbst nicht als die erste gekaufte Größe zu klein war und erst die nächste Größe passte und das auch nur mit viel Fummeln. Ich frage mich, was man macht, wenn der Hund sich wehrt... Auch später hat der Hund nur einige Male versucht, den Maulkorb loszuwerden.
Für mich hatte alles, was die Trainiering gesagt hat, Hand und Fuß. Wir haben uns mittlerweile sicher 3h unterhalten, das kann ich hier nicht alles schreiben. Das Training heute sollte für mich eine erste Übung sein, was man mit so einem Hund anstellen kann um eine soziale Rangordnung einzuüben und ihn intellektuell zu fordern. Vorschlag war z.B. mit einem Seilknoten zu apportieren. Das hat sie noch nie gemacht. Der Hund ist wirklich der erste, den ich kennen gelernt habe, der nicht von sich aus apportiert. Dann sollte geübt werden, dass der Mensch bestimmt, wie was und wann gespielt wird. Alles wollte ich dann die nächsten Tage mit dem Hund üben und an meine Eltern weitergeben, da die sich in dem Sinne gar nicht mit dem Hund beschäftigen und seit der Beißattacke verständlicherweise (aus Angst aber auch wegen der körperlichen Behinderung) noch weniger. Ich würde diagnostizieren, dass der Hund schlicht unter sozialer, emotionaler und körperlicher Unterbeschäftigung leidet. Daran wollte ich arbeiten. Gleichzeitig der Maulkorb um dem Hund die Möglichkeit zu nehmen, sich durch Beißen durchzusetzen und den Menschen zu ermöglichen, dann ausreichend deutlich auf den Hund einwirken zu können, wenn es doch wieder soweit kommt, ohne von ihm erneut gebissen werden zu können. Ausserdem die Hausleine, damit man ihn gar nicht mehr anfassen muss, was er ja offensichtlich "gerne" mit Beißen quittiert.
Ich finde, das klingt alles nicht allzu dumm. Dann noch unter Aufsicht und Anleitung eines Trainiers (Geld spielte da für mich keine Rolle), ich glaube, besser gehts nicht.
Aber, ihr habe es schon gemerkt, alles Konjunktiv. Es hätte, wurde aber nicht.
Nachdem ich gestern mit meiner Mutter ca. 3h diskutiert hatte und sie alles eingesehen hat und die Veränderungen durchführen wollte, war heute früh alles wieder anders. Den Maulkorb hatten wir ja gestern Abend abgenommen (Strangulationsgefahr), heute Morgen wollte sie ihn nicht wieder anlegen. "Nein der arme Hund" und auch die Hausleine war ab "behindert sie" und Handfütterung geht auch nicht, da "zu viel Aufwand"... da habe ich meine Sachen gepackt und bin wieder zu meiner Familie gefahren, da mir der Hund zu gefährlich ist und ich auf keinen Fall eine schwere Bißverletzung riskieren wollte. Schließlich habe ich eine kleine Tochter und wenn ich wegen so etwas meinen Job verliere, habe ich das sogar selber noch vorhergesehen...
So haben wir also die Situation, dass meine Mutter alles einsieht, auch ihre Versäumnisse in Bezug auf die Erziehung, dass Sie die Gefährdung klar erkennt, dass sie aber nichts machen will (z.B. Handfütterung etc.) oder kann (aktives Spielen) und auch nicht will, dass es andere (ich und / oder Trainer) tun.
In dem Moment kann ich als intelligenter Mensch mit einem gewissen Selbstschutzinstinkt mich nur zurückziehen. Meine Eltern sind volljährig und wenn sie das Risiko eingehen wollen, kann ich sie nicht daran hindern, objektiven Argumenten sind sie nicht zugänglich. Ich kann nur hoffen, dass es nun (aus welchen Gründen auch immer) keine Zwischenfälle mehr gibt.
Wenn es eine neue Entwicklung gibt, werde ich weiter berichten. Das habe ich auch mit der Trainerin vereinbart.Liebe Grüße
Lüder -
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*seufz*
Genau dieses meinte ich als ich sagte du bist ja nicht da, sondern die Eltern, es ist IHR Hund.
Das der Maulkorb nötig ist........natürlich! Die Frage war nur wer ihn anlegt. Und wieder abmacht.........
Der Hund tut mir sehr leid. In deinem ersten Post hast du von einer möglichen Einschläferung als letzte Möglichkeit gesprochen.
Ich fürchte es wird nicht gut ausgehen und darauf hinaus laufen. Da kannst du nur weiter auf die Eltern einreden.....versuchen sie von einer Abgabe zu überzeugen. Vielleicht gelingt es dir.
alles gute für euch
Birgit -
Zitat
@ Leo: anstubsen heisst wirkich anstuben und nicht einmal anfassen, also wirklich nur mit dem Finger berührt. Sie hat vorher (den ganzen Tag lang) auch gut auf solche Signale reagiert, hat mich manchmal angeschaut, aber nie bösartig. Ich hatte sie bei dem Gespräch mit der Trainerin die ganze Zeit an meiner Seite bzw. wenn sie wieder aufsprang habe ich sie zu mir zurückgeholt (mit mündlichen Kommandos). Ein- oder zweimal habe ich sie auch am Halsband fassen können, kein Problem. Und dann hat sie doch sofort zugebissen.Ok, im Grund erübrigt sich ja jeder Ratschlag, wenn deine Eltern nicht mitziehen.
Sehr bedauerlich, denn der Hund steht sehr unter Stress, genau das Gegenteil von dem, was deine Mutter nun denkt.Zu oben möchte ich noch etwas sagen.
Erst einmal sorry, "physisch" habe ich tatsächlich falsch interpretiert, also entschuldige bitte.Auch wenn das Anstubsen nur eine Berührung mit dem Finger ist, das gilt auch für das Hereingreifen ins Halsband, stellt es für diesen Hund eine potenzielle Bedrohung oder sonstige Gründe für eine Eskalation dar.
Daher rate ich strikt ab, so vorzugehen, wenn nicht noch mehr Bisse einkassiert werden sollen.
Du hast es ja nun erlebt, zehn Mal geht es gut, beim 11. beißt sie zu.Bei diesem Hund ist eine Kommunikation ohne jegliche Berührung angezeigt, wenn euch die körperliche Unversehrtheit am Herzen liegt.
Alles andere macht keinen Sinn, da es schon Negativverknüpfungen gibt, die der Hund quittiert. -
Ich kann alle Posts hier nachvollziehen auch die des Threadstellers. Anschreien würde ich den Hund allerdings nicht, weil er beißt. Du weißt ja noch gar nicht, warum er überhaupt beißt, vielleicht hat er ja auch Angst. Dann würdest Du seine Aggression damit noch verstärken.
Was noch keiner gesagt hat und was ich nich anfügen möchte: Das Deine Mutter sich weigert den Hund abzugeben, finde ich verantwortungslos! Erst versaut sie den Hund mit einer inkonsequenten Erziehung, was dazu führt, dass er bissig wird, weil sie zu alt ist, kann sie nicht mehr trainieren, sie hat Angst vor ohrem eigenen Hund, will ihn aber trotzdem nicht abgeben? Darf ich den genauen Grund dafür wissen? Es entzieht sich meinem Verständnis.
Der Hund braucht Menschen , die ihn lesen können, die seine Sprache verstehen und die dann in seinem Sinne handeln. Das kann Deine Mutter nicht. Im Gegenteil sie scheint alles falsch gemacht zu haben , so dass der Hund keine Wahl mehr gesehen hat und beißen mußte. Der Hund hat bei Deiner Mutter nichts zu suchen! Mach ihr das bitte des Hundes zuliebe klar!
LG Cafedelmar
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hast du mal gesehen, von wann der Thread ist..?
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Oh!... Nee
, sollte ich wohl das nächste Mal. :-) Naja, ich hoffe trotzdem der Hund hat ein gutes Ende genommen. :-)
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