E. coli, Allergien und Fütterung

  • Hallo!



    So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. Nachdem ich vorhin einen blöden Laborbefund bekommen habe, frag ich nun einfach mal hier nach Ideen.


    Maja hatte 2008 einen ziemlich heftigen Befall mit beta-hämolysierenden E. coli, der sich mit Durchfall äußerte. Es wurden damals Antibiogramme erstellt, sie hat zwei Antibiosen bekommen, aber jedes Mal, wenn die Antibiotika abgesetzt waren, kam auch der Durchfall wieder. Also haben wir es mit Autovakzinen versucht, das brachte zwar eine Verbesserung der Symptomatik, aber die Bakterien waren nach wie vor da und es war eben nicht alles in Ordnung. Da fingen wir dann mit einer Ausschlussdiät an und hatten direkt mit den ersten beiden Komponenten Glück, Maja verträgt Fisch und Reis gut. Ziemlich schnell merkte ich, dass ihr Allergiestatus besser wurde, kein Kratzen mehr, kein Pfotenschlecken mehr und: Kein Durchfall/weicher Kot mehr. Zwei Kotuntersuchungen bestätigten meine Beobachtungen: Die Bakterien waren weg (also die pathogenen Keime, eine gesunde DArmflora wurde dann nach und nach aufgebaut).
    Die Vermutung der Tierärzte und mir war also, dass Majas Futtermittelallergien das Immunsystem so sehr belasteten, dass dieses nicht in der LAge war, die hämolysierenden E. coli, die nach der Antibiose vielleicht noch in geringsten Mengen dort waren, wo das Antibiotikum nicht hingekommen war, im Schach zu halten. Als Maja dann nur noch fraß, was sie vertrug, besserte sich auch die Bakteriengeschichte.


    Dann fing ich im Rahmen der Ausschlussdiät an, weitere Lebensmittel auszutesten. Mit dem "Erfolg", dass prompt der Durchfall wiederkam. Anfangs dachte ich, das läge an den Lebensmitteln selbst. Dann kam ich irgendwann auf den Trichter, dass Maja schon mit der Futterumstellung an sich Probleme hatte. Sobald ich irgendwas am Futter änderte, kam es zu Durchfall. Eine langwierige Geschichte, immerhin dauerte es immer ein Weilchen, bis ich sie dann wieder soweit stabil hatte, dass wir etwas anderes testen konnten. Weil ich ja aber den Hund nicht nur von Fisch und Reis ernähren kann, haben wir uns seit dem Sommer richtig viel Zeit gelassen, langsam Pferdefleisch in ihren Futterplan einzuschleichen. Alles war gut, es gab keine Kratzattacken, keine Ohrprobleme, kein Pfotenlutschen, die auf eine allergische Reaktion hindeuteten. Ich habe bestimmt schon 3 Wochen eine Mahlzeit am Tag komplett Pferd gefüttert, als Maja mich auf einmal nachts weckte und dringend mal raus musste - Durchfall. Also Speiseplan wieder auf Null gesetzt, die Symptomatik besserte sich und ich habe eine Kotprobe ins LAbor geschickt.


    Heute bekam ich den Befund:
    Parasiten komplett negativ, Salmonellen negativ, Mykologie negativ.
    ABER:
    1. Gram-positive Keimflora
    mäßiger Gehalt alpha-hämolysierende Streptokokken

    2. Gram-negative Keimflora
    60% Escherichia coli mit hämolysierenden Eigenschaften (1)
    40% Escherichia coli


    bakterioskopischer Befund
    geringer Gehalt saccharolytische Keime


    Gasbildner (Clostridien)
    (ein positiver Befund korreliert mit einer Keimzahl > 1 Mio/g
    positiv


    So. Da steh ich nun. Und die Frage ist: Wat nu?
    Die Befundinterpretation besagt, dass die hämolysierenden E. coli zu beachten sind, weil sie eng mit anderen Virulenzfaktoren verknüpft sind. Der Clostridienbefund ist ein Hinweis auf eine Dysbakterie, da wird empfohlen, das Ganze diätetisch anzugehen. Ein Antibiogramm wurde gemacht, allerdings würde ich eine Antibiose soweit möglich gern umgehen, weil ich aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit nicht glaube, dass das was bringt bzw. eher denke, dass das die ohnehin verschobene Darmflora noch mehr schädigt, aber nicht die Bakterien endgültig beseitigt.


    Natürlich wird dieser Befund noch Majas Tierärzten vorgelegt, aber erstmal ist Wochenende und ich würde gerne "vorbereitet" dorthin gehen. Welche Möglichkeiten haben wir? Wie könnte man nun vorgehen?


    Habt ihr Ideen oder Tipps für mich?


    LG Henrike

  • Ich würde es erneut mit einer Eradikation versuchen und parallel mit Präparaten zum Aufbau der Darmflora arbeiten.
    Man kann schon wärend der Therapie auf hypoallegene Ernährung umstellen, ich hab gute erfahrung mit Pferd, Känguruh,Ziege, Kaartoffeln und Topinabur gemacht.
    Viel Erfolg

  • Pferd wurde probiert, wie Niani oben geschrieben hatte und Kartoffel auch
    bei den anderen beiden bin ich egrade unsicher



    aber sonst niemand eine Idee für die beiden?
    hier findet sich doch sonst auch immer jemand mit noch weiteren Ideen

  • Der Hund verträgt offensichtlich Fisch, Reis und Pferd, denn ich führe die Durchfälle auf die E.coli zurrück....
    Man kann einen Hund durchaus mit einer Eiweißquelle und einer kohlenhydratquelle plus Mineral und Vitaminpräparat ernähren.
    Ohne eine Eradikation und eine Sanierung der Darmflora wird sich das ganze dauerhaft im Kreis drehen.
    Ansonsten kann ich nur empfehlen den Hund mal an der LMU München in der Futterstrechstunde vor zu stellen.

  • Oh Mist, ich wollte hier schon längst geantwortet haben. Sorry!


    Danke Krambambuli für deine Meinung.


    Es scheint in irgendeiner Form bei Maja einen Zusammenhang zwischen den E.coli und den Allergien zu geben. Sie hatte die Bakterien, als sie Lebensmittel gefressen hat, die sie nicht vertragen hat. Selbst mit Antibiose und Autovakzinen haben wir die Bakterien erst in den Griff bekommen, als sie nur noch Fisch und Reis gefressen hat. Und nun frisst sie über einen längeren Zeitraum ein weiteres Lebensmittel und die E.coli sind wieder da.


    Ich bin also nicht sicher, ob sie Pferd wirklich verträgt und ob eine Besserung eintritt, wenn ich nun mit der Antibiotika-Keule komme oder obs das nur noch schlimmer macht.


    Meinst du eine persönliche Vorstellung an der LMU oder meinst du dieses Angebot mit dem Fragebogen und der Futterberatung?


    LG Henrike

  • schau mal : Keimsteckbriefe und wovon sich diese Keime bei unausgewogener Ernährung vermehren können.


    http://www.enterosan.de/ie/htm…n/service/2_1_1_main.html


    B. Hämolysierende E. coli-Varianten


    Stoffwechselspektrum:
    Vorwiegend Nutzung von Eiweißen. Produktion von Ammoniak (Alkalisierung des Stuhles) und verschiedenen biogenen Aminen (Histamin, Putrescin, Tyramin etc.).


    Clostridien


    Proteine und Fette sind die Hauptsubstrate der Clostridien

  • Aus Mangel an Studien wird ja bei Tieren des öfteren auf Humanmedizin zurück gegriffen.


    Schau dir mal das Präparat Mutaflor von der Firma Ardeypharm an.
    Dabei handelt es sich um einen speziellen E.Coli-Stamm (Nissle 1917) der in erster Linie gegen Darmerkrankungen, aber auch zur Sanierung der Darmflora eingesetzt wird.
    Studien gibt es zur Anwendung nach Antibiotikaeinnahme und zur Verbesserung des Befindens bei chronischen Erkrankungen. Seit der "Epidemie" vor ein paar Monaten wird es auch offiziell gegen Clostridien eingesetzt.
    Inoffiziell empfehlen Heilpraktiker Mutaflor aber auch zur Linderung von Allergien. Meine Tante z.B. nimmt es regelmäßig um ihre Sonnenallergie unter Kontrolle zu bekommen.
    Ich selber habe damit ohne Antibiotika einen Clostridienbefall in den Griff bekommen (seit dem hab ich kaum noch Probleme mit Heuschnupfen!!), und mein Mann bekämpft aktuell einen Campylobakter.


    Laienhaft ausgedrückt ist das Wirkprinzip, dass der E. Coli Nissle 1917 die "schädlichen" Bakterien vertreibt. Dadurch bessert sich die Darmflora im Allgemeinen, andere nützliche Bakterien können sich ansiedeln.


    Diesen E.Coli-Stamm gibt es auch als Tierpräparat mit der Indikation Koliken bei Kälbern zu verhindern. Inhaltsstoff ist exakt der gleiche: Ponsocol von Dr. Ponsolt


    Wie es mit den Preisen aussieht weiß ich nicht, aber du bekommst Mutaflor auf jeden Fall rezeptfrei in der Apotheke.
    Angeblich wirkt es zuverlässiger und schneller wenn es mit Antibiotika gemeinsam eingenommen wird, denn E.Coli-Stamm Nissle1917 nicht durch diese zerstört wird, sondern sich in den entstehenden Lücken sofort ansiedeln kann.


  • Hm und was hieße das nun für mich? Das ist sehr interessant, aber ich weiß gerade nicht, inwiefern ich etwas verändern könnte, Majas Fütterung ist nicht sonderlich eiweißlastig :???: Magst du dazu vielleicht noch etwas schreiben?


    Sarinn:
    Ich schaus mir an und befrag die TÄ dazu, danke!


    LG Henrike

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