Meinungen über Schutzdienst

  • Hach, schon wieder zu spät zum ändern.
    Denn ich habe was vergessen.


    Wieso sollte man einen so gelagerten Hund "einfach auf einen Menschen hetzen" können?
    Welchen Grund sollte er da haben?
    Nur weil Greg Beute bei Fremden absolut nicht interessiert, heißt das doch noch lange nicht, dass er wahllos in alles beißt, was sich bewegt.
    Igendwie wird die Intelligenz von Hunden gerne mal völlig unterschätzt. Sie leben so eng mit uns zusammen, können uns so gut manipulieren und sollen im nächsten Atemzug menschliches Verhalten absolut nicht einschätzen können? :???:


    Ein schönes Beispiel zu meinem Schnauzerrüden.
    Wir waren nachts im Park unterwegs. 2 schwarz gekleidete, mit Taschenlampen ausgestattete Herren kamen uns entgegen und sprachen mich an. Das Ordnungsamt... Man unterhielt sich nett, während neben mir der Rüde stand und deutlich knurrte. Er ging nicht nach vorne, die Leine hing durch, aber er machte sehr deutlich, dass noch näher kommen wenig gefragt ist. Unser Abstand war unter 2 Meter. Dann kam eine betrunkener Radfahrer an und hielt auf uns zu. Man sah den Herren vom Ordnungsamt deutlich an, dass sie jetzt einen ausflippenden Hund erwarteten, sie hielten geradezu die Luft an. Der Betrunkene ließ es sich nicht nehmen genau zwischen und hindurchzufahren, Richtung Hund zu grabschen und "Cooler Hund" zu nuscheln. Nach einem kurzen Seitenblick auf den ankommenden Radfahrer hat der Rüde ihn völlig ignoriert. Der war aus seiner Sicht harmlos, anders als die schwarzen Männer mit dem forschen Auftreten. Die fixierte er die ganze Zeit, als ob der Radler durchsichtig wäre.
    Für so ein sicheres Einordnen von Situationen muss der Hund aber Gelegenheit haben zu lernen, was normal ist und was eben nicht. Dann tickt auch ein Hund mit ausgeprägten Wehrbereichen nicht sinnlos rum. ;)


    @Bio
    Unverträglich war er auch schon mit 9 Wochen, er ist halt auf seine "Familie" fixiert.
    Was man mit so einem Hund soll? Leben, arbeiten, je nach Interessenlage. Er stammt halt aus einer Zucht, die deutlich andere Schwerpunkte hat als unsere. Für mich ist er einfach ein sehr angenehmer Hund.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich hab von Schutzdienst echt keine Ahnung, habe nur mal ein paar Videos gesehen und fand es einerseits faszinierend, andererseits habe ich den Sinn nicht ganz verstanden, aber nunja - Den kann ich ja nun hier teilweise rauslesen. Auch wenn ichs immernoch nicht ganz durch hab... Ich hab es jetzt so verstanden, dass es -im Normalfall- darum geht, Beutetrieb und eine gewisse Art Agression in eine bestimmte Richtung zu lenken, mit der Hund und Halter gut zurechtkommen..?! Oder bin ich jetzt wieder falsch??


    Ich wollte eigentlich nur zu schnauzer und bio sagen:
    Jeder Mensch kann sich heute ja gottseidank den Hund raussuchen, der zu ihm, seinem Umfeld und seinen Vorlieben und Zielen passt.
    So wie sich das ließt, wäre Greg der letzte Hund, den ich freiwillig haben wollen würde bzw generell so ein Hund - aber ich MUSS es ja auch nicht haben.


    Dieser Typ Hund ist eben, so wie ich mir das denke, nicht als Jedermanns-Hund gezüchtet sonder für spezielle Ansprüche, wie Schnauzer sie zu haben scheint. Demnach sei ihr ihr unvertäglicher Locher wohl vergönnt. Hauptsache Hund und Halter sind glücklich - das ist doch das eigentliche Ziel, wenn man sich einen Hund hält. Einen Begleiter, der die eigenen Wünsche möglichst gut erfüllt.
    Solang er "unter Kontrolle" ist und keine "Gefahr für die Allgemeinheit" (mal überspitzt!) darstellt - bitteschön! :)

  • Zitat

    Solang er "unter Kontrolle" ist und keine "Gefahr für die Allgemeinheit" (mal überspitzt!) darstellt - bitteschön!


    Genau diese Frage stellt sich mir. Ist so ein Typ Hund eine Gefahr für die Allgemeinheit oder nicht? Menschliche Kontrolle ist nie 100 Prozent. Aber wie gesagt: vielleicht sind die Beiträge etwas überspitzt oder ich lese zuviel zwischen den Zeilen.

  • Ich denke mal, Schnauzer wird sich sehr genau überlegt haben, was sie sich da ins Haus holt. So einen Typ Hund, wie sie ihn beschreibt, sollte man sich dann doch bestenfalls NICHT ohne Vorkenntnis und Erfahrung ins Haus holen, sonst geht das vermutlich böse nach hinten los.


    Da ich Schnauzer nicht persönlich kenne und auch wenig Ahnung von Hundeausbildung habe, kann ich nur VERMUTEN, dass sie weis, was im Kopf ihres schwarzen Ungeheuers vorgeht und dementsprechend mit ihm arbeitet, dass er kein Problem darstellt.


    Wobei meiner Meinung nach auch "Problem" definitionssache ist und nicht jeder Hund der "perfekte Gesellschaftshund" sein muss, der Kinder liebt, im Restaurant völlig entspannt unterm Tisch liegt, die Hauskatzen am Leben lässt und jeden Mist mit sich machen lässt.


    Wie mein alter Deutschlehrer immer sagte: ">Nobody< IST perfekt, wenn jemand mit >Nobody< richtig umgehen kann!"

  • ich stelle mal die behauptung auf das solche leute wie kram, schnauzermädel und paar andere hier solche hunde ohne probleme händeln können. dementsprechend hab ich auch nichts gegen wenn solche leute sich solche hunde halten.


    aber - und jetzt kommts - behaupt ich mal das 70% der leute nicht diesen verantwortungssinn haben, die nicht die konsequenz und vor allem das hirn haben solch einen hund führen zu können.
    die meisten solche hunde sind tickende zeitbomben, die falsch oder gar nicht ausgebildet wurden. meist eher falsch.
    auf einem der unzähligen sv plätzen, nach den alten methoden mit tt usw.


    klar muss ein hund auch entsprechende anlagen mitbringen, es wird aber wie gesagt mit den wenigstens hunden richtig gearbeitet.
    und das find ich gefährlich, denn das sind für mich dann waffen die einfach unberechenbar sind und jederzeit explodieren können.


    was mich auch immer wieder wundert ist, dass obwohl es hier in meiner umgebung sehr viele hunde gibt die im sv geführt werden, ich noch keinen einzigen auf einem spaziergang getroffen hab.
    diese hunde werde überwiegend in verlassen gegenden ausgeführt, hauptsach man begegnet keinem menschen und keinem anderen hund. und das find ich erschreckend, wo es doch immer heisst die hunde können zwischen arbeit und freizeit unterscheiden?
    wieso sind viele dieser hunde im privatleben hunde- und zum großteil menschenunverträglich (bzw. wie schnauzermädel sagt fremdenunverträglich)?

  • Zitat


    was mich auch immer wieder wundert ist, dass obwohl es hier in meiner umgebung sehr viele hunde gibt die im sv geführt werden, ich noch keinen einzigen auf einem spaziergang getroffen hab.
    diese hunde werde überwiegend in verlassen gegenden ausgeführt, hauptsach man begegnet keinem menschen und keinem anderen hund.


    Ja das fällt mir auch auf.
    Bestes Beispiel: Unser Herr Nachbar. Hat einen DSH, der müsste jetzt 8 Jahre alt sein. Als der ihm jetzt für den Sport wohl zu "schlapp" wurde, kam ein Malibub ins Haus, der ist jetzt so alt wie Shira.
    Und obwohl ich JEDEN Tag min 2x mit ihr unterwegs bin udn auch dem haus vorbeikomme...den Mali habe ich erst 3x hier laufen sehen.
    Laut Herrchen gehen sie alle 2 Tage auf den Platz, da bekommen die Hunde ja genug Bewegung. Und wenns doch mal "nicht anders geht" gehts mal irgendwo abgelegen in den Wald...


    Ich behaupte NICHT, dass jeder Hund ständig zur Haupt-Gassizeit herumlaufen muss - mache ich mit Shira auch nicht - aber komisch finde ich es trotzdem, dass der Hund hauptsächlich NUR auf dem Platz zu sein scheint. Und das, seit er 14 Wochen alt war :???: Da hat er wohl schon mit Schutzdienst angefangen.


    Übrigens ist er auf dem Platz wohl absolut spitze, sprach der Besitzer vor kurzem, als ich ihn mal -oh Wunder- getroffen habe. Draussen scheint er allerdings nach Normalo-Hundehalter-Verständnis ne Katastrophe zu sein. Zerrt wie ein Ochse an der Leine Herrchen hinterher, bellt den halben Tag an der Tür wenn die Menschen weg sind, ...


    Vielleicht kann mir diese "Phänomene", die mich als Nicht-Schutzdienstler stutzig machen, sinnvoll erklären???


    Herr Nachbar bezeichnet seinen Hund übrigens auch als "Sportgerät, kein Familienteddy".

  • Es geht mir hier nicht um einzelne User, sondern um den Typ Hund den sie beschreiben, ich habe Schnauzers Hund nur als Beispiel herangezogen.

  • Zitat

    Es geht mir hier nicht um einzelne User, sondern um den Typ Hund den sie beschreiben, ich habe Schnauzers Hund nur als Beispiel herangezogen.


    Ich fasse nochmal allgemein zusammen, wasi ch sagen wollte:



    Jeder Hundetyp braucht einen passenden Menschentyp. Wenn das passt - warum sollte es diesen Hundetyp dann nicht geben oder allgemein mit Vorurteilen betrachtet werden?


    Allerdings graut es mir davor, mir vorzustellen, was eben diese gewissen Hundetypen in den FALSCHEN Händen sind bzw werden :dead:

  • Es ist schwer zu erklären. ;)
    Er ist deutlich extremer als der Schnauzerrüde und gleichzeitig viel leichter führbar und viel berechenbarer.
    Er blendet die Umwelt einfach aus. Menschen interessieren ihn nicht, Hunde auch nicht. Im Prinzip ist er über meine Stimmung regelbar. Wenn ich meine Umwelt entspannt sehe, dann sieht er sie auch so. Er begleitet mich z.B. in überfüllten Regionalzügen oder zu großen Veranstaltungen. Da würde ich den Schnauzer nie mit hinnehmen. Er lässt sich aus Versehen anrempeln, er nimmt absolute Enge mit Körperkontakt in Aufzügen oder öffentlichen Verkehrsmitteln hin, aber lässt sich nur über Gehorsam von Fremden anfassen. Er unterscheidet sehr fein und sehr zuverlässig.
    Wie viel da von mir abhängt, das erklärt sich am Radfahren. Er lernt jetzt wo er noch klein ist das anständige Laufen am Rad. Schieben mit Rad kein Thema, der neutrale Greg wie immer. Jetzt bin ich mit Hund am Rad schissig. :ops: Und da er ja nur üben soll und nicht lange laufen, begegnen uns natürlich ständig Menschen oder hinter Zäunen bellen Hunde. Anfangs lief er einfach brav weiter. Ich erwartete aber dummerweise, dass er nicht brav ist. Also wurde ich langsamer und gab vorsorglich ein "nebenherlauf Kommando". 2 Begegnungen später guckte er schon interessiert. Wenige Übungseinheiten später tickte er völlig aus. Denn ich hatte ihm doch deutlich gezeigt, dass das, was da kommt, problematisch ist. Also gab es eine ordentliche Kopfwäsche vom Gatten, ich atmete tief durch, fuhr einfach und machte ihn in freudigem Tonfall auf "die drohende Gefahr" aufmerksam. "Guck mal, was für ein netter Mensch/Hund!" Ich erntete einen irritierten Blick und jetzt läuft er wieder brav mit. :ops:


    LG
    das Schnauzermädel

  • trotz allem frag ich mich wieso das so ist, oder ist das eher gewünscht?
    ich meine hund muss nicht jeden und alles mögen, ich find ja hunde die alle lieben auch recht nervig, aber das man denen erst beibringen muss tolerant und ignorierend zu sein...find ich irgendwie bedenklich.


    und wie schon gesagt, der großteil der halter solcher hunde macht das nicht.
    man will doch aber hunde haben die eben zwischen job und freizeit unterscheiden, dass tun sie aber dann doch nicht wenn sie gegen hunde oder fremde menschen gehen?! :???:
    oder hab ich da jetzt nen denkfehler?!

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