Vorderer Kreuzbandriss und rausgeflogene Kniescheibe

  • Hallo sehr geehrtes dogforum-team,

    es geht um meinen Tibetterrier Mischling. Dieser Hund ist einer der temperamentvollsten Hunde, die ich je kennengelernt habe.
    Vor ca. eineinhalb Monaten ging ich mit ihm und seinem Kumpel ( Westhighlandterrier, der ihn total vergöttert ) spazieren und da er immer gerne am Anfang des Spazierganges etwas für sich alleine schnüffelt, lief ich mit dem weißen schonmal vor.

    Auf einmal kam der Tibetaner nur noch auf 3 Beinen angelaufen. Er hatte schon oft mit Humpeln oder Krämpfen zu tun. Dabei blieb er dann meist stehen und hob eine Pfote. Aber wo er auf 3 Beinen angelaufen kam, wurde mir schon flau, gerade weil es ein Freitag Nachmittag war.
    Wir warteten das ganze Wochenende ab und der Tierarzt meinte Montags, dass man es operieren könnte , es jedoch besser wäre, den Hund zu schonen, sodass sich eine Muskulatur um die betroffene Stelle bilden kann, die den Schaden ausgleicht.

    Da ich viele Berichte gelesen habe, in denen stand, dass der Hund nach einer OP total beleidigt und unzufrieden in der Ecke lag, oder im schlimmsten Fall später sogar gestorben ist, war ich auch zunächst gegen eine OP, da OPs bei Tieren ja bei weitem nicht so fortgeschritten sind wie beim Menschen.

    Nur war der kleine mit meiner Mutter jetzt 3 Wochen in Österreich und ist die meiste Zeit auch in einem Kinderwagen mitgefahren, nur sah er natürlich, wo sich die Sache wieder verbesserte und er wieder auf 4 Beinen lief, einen Schäferhund, regte sich auf und zack war es passiert.


    Ich frage mich ob eine OP nicht doch das richtige wäre ?

    Das Problem ist wirklich, dass dieser Wirbelwind von Hund gerade bei Hunden seiner Fellfarbe, also Schwarz, total ausrastet und in die alten Verhaltensmuster zurückfällt, ohne an seine Verletzung zu denken.

    Ich denke, wenn er nach einer OP ausrastet, z.B. scharrt, kann doch noch mehr kaputt gehen oder ?

    Allerdings wäre es auch nicht wirklich sinnvoll ihn mit dieser Behinderung allein klarkommen zulassen.

    Ich kann nur nochmal wiederholen was im Betreff steht. das vordere Kreuzband ist durch, und die Kniescheibe fluppt mal rein mal raus.
    Und das bei einem Hund der sich sonst in Österreich auf Murmeltierjagd begeben hat , echt zum heulen ... :sad2:


    hoffe auf baldige antwort von usern, die sich damit gut auskennen

    danke im voraus

  • Zitat

    s jedoch besser wäre, den Hund zu schonen, sodass sich eine Muskulatur um die betroffene Stelle bilden kann, die den Schaden ausgleicht.


    Sowas habe ich ja noch nie gehört! Muskulatur bildet sich nicht um irgendwelche Schäden auszugleichen. Im Gegenteil wird sich die Muskulatur eher zurück bilden weil der Hund das Bein schonen wird. Da zweifle ich ehrlich gesagt die Kompetenz deines Tierarztes an!

    Zitat

    Da ich viele Berichte gelesen habe, in denen stand, dass der Hund nach einer OP total beleidigt und unzufrieden in der Ecke lag, oder im schlimmsten Fall später sogar gestorben ist, war ich auch zunächst gegen eine OP, da OPs bei Tieren ja bei weitem nicht so fortgeschritten sind wie beim Menschen.


    Ein Hund ist sicherlich NICHT beleidigt nach einer OP. Durcheinander vielleicht, aber das legt sich recht schnell. Wenn ein Hund apatisch in der Ecke liegt, ist was anderes im Argen. Und wenn man dann nicht handelt und den Hund in fachmännische Hände übergibt, kann ich mir vorstellen, dass er daran dann stirbt. Würden wie Menschen auch.
    Und wir leben im 21ten Jahrhundert. Wenn etwas forstgeschritten ist wie die Humanmedizin, dann die Veterinärmedizin! Und so eine Kreuzband-OP gehört zu den Routineeingriffen, da es eine der häufigsten Verletzungen ist.
    Klar JEDE OP birgt Risiken. Aber das ist bei Mensch und Tier das selbe.

    Zitat

    Ich frage mich ob eine OP nicht doch das richtige wäre ?


    Du kannst die OP auch sein lassen, deinem Hund ein Leben mit Schmerzen und Athrosen bereiten. Wenn dir die Alternative ihn irgendwann mit Schmerzmitteln vollzustopfen besser gefällt, was ich bezweifel? ;)

    Zitat

    Das Problem ist wirklich, dass dieser Wirbelwind von Hund gerade bei Hunden seiner Fellfarbe, also Schwarz, total ausrastet und in die alten Verhaltensmuster zurückfällt, ohne an seine Verletzung zu denken.


    So ein Blödsinn. Entschuldige bitte, aber die Fellfarbe hat nichts damit zu tun, dass der Hund nicht richtig erzogen wurde. Mein Hund ist auch schwarz, rastet aber nicht aus.

    Zitat

    Ich denke, wenn er nach einer OP ausrastet, z.B. scharrt, kann doch noch mehr kaputt gehen oder ?


    Ohne OP allerdings auch, wie du ja selbst schon angemerkt hast. Und wahrscheinlich noch schneller als mit OP. Denn das Kniegelenk deines Hunde hat überhaupt keinen richtigen Halt mehr. Bedenke das dein Hund starke Schmerzen hat! Nichts zu tun gleicht unterlassener Hilfeleistung! Und dein Hund hat es sicher nicht verdient mit einem instabilem Knie rumlaufen zu müssen!

  • Zitat

    Da ich viele Berichte gelesen habe, in denen stand, dass der Hund nach einer OP total beleidigt und unzufrieden in der Ecke lag, oder im schlimmsten Fall später sogar gestorben ist, war ich auch zunächst gegen eine OP, da OPs bei Tieren ja bei weitem nicht so fortgeschritten sind wie beim Menschen.

    Berichte über OPs werden i. d. R. dann ins Netz gestellt, wenn irgendwas nicht absolut richtig gelaufen ist. So erklärt es sich, dass es wesentlich mehr lesbare Erfahrungsberichte zu mißlungenen OP´s als zu gelungenen gibt... dazu kommt, dass nicht alles, was vom Tierbesitzer als "schlecht", "falsch gelaufen", etc. interpretiert wurde, tatsächlich auch eine direkte Folge der OP ist. In der Nachsorge daheim können ebenfalls viele Fehler unterlaufen (mangelnde Ruhigstellung, übersehene Wundheilungsstörungen oder Komplikationen...).
    Klinik-Tests aus dem Humanbereich zeigen, dass die Kriterien für die Beurteilung der Qualität einer bestimmten Klinik oft von den seltsamsten Dingen abhängen. Der Chirurg kann ein regelrechter Künstler gewesen sein und eine Leistung vollbracht haben, die an ein Wunder grenzt, aber das Essen hat nicht geschmeckt und somit ist die Klinik schlecht bewertet....

    Doch, viele Bereiche in der Veterinärmedzin haben längst einen Standard, der den in der Humanmedizin erreicht hat.

    Zitat


    Nur war der kleine mit meiner Mutter jetzt 3 Wochen in Österreich und ist die meiste Zeit auch in einem Kinderwagen mitgefahren, nur sah er natürlich, wo sich die Sache wieder verbesserte und er wieder auf 4 Beinen lief, einen Schäferhund, regte sich auf und zack war es passiert.


    Ich frage mich ob eine OP nicht doch das richtige wäre ?

    Das Problem ist wirklich, dass dieser Wirbelwind von Hund gerade bei Hunden seiner Fellfarbe, also Schwarz, total ausrastet und in die alten Verhaltensmuster zurückfällt, ohne an seine Verletzung zu denken.

    Ich denke, wenn er nach einer OP ausrastet, z.B. scharrt, kann doch noch mehr kaputt gehen oder ?

    Kein Hund in einem hohen Erregungslevel "denkt" an seine Verletzungen...
    In der Schonphase nach einer Erkrankung/Verletzung/OP ist es Sache des HH, seinen Hund vor solchen Situationen zu schützen.
    Im Idealfall arbeitet man bereits VOR einer OP an den Problemen des Hundes, geht das nicht, sollte man lange Zeit danach eine gewisse Meidetaktik an den Tag legen. Weiss ich, dass mein Hund mit Leinenaggression auf schwarze Kollegen reagiert - weiche ich diesen so lange aus, wie es eben sein muss.

    Natürlich riskiert man den Erfolg einer OP, wenn die Nachsorge, und dazu gehört einfach eine angemessene Schonung, nicht optimal verläuft.

    Zitat


    Ich frage mich ob eine OP nicht doch das richtige wäre ?

    Je nach betroffenem Kreuzband gibt es durchaus Hunde, die tatsächlich ohne eine OP auskommen (manchmal auch müssen, weil eine OP aus anderen Gründen wie schwerwiegenden Vorerkrankungen nicht möglich ist).
    Das sind dann Hunde, die sowieso schon eher ruhig veranlagt sind, wo man nicht mit größeren Folgeschäden rechnen muss, weil sie einfach nicht mehr so temperamentvoll sind.

    Dein Hund aber ist noch jung und wie Du schreibst, ein Wirbelwind.

    Damit sind unoperiert immer schwerwiegendere Folgeprobleme vorgezeichnet - bei jedem Spielen/Toben/in die Leine stemmen bei Leinenaggression gibt es Mikrotraumen, die Patella rutscht hin und her und die zu erwartende Arthrose wird "gefüttert", so dass Dein Hund in sehr kurzer Zeit noch weit größere Schmerzen bekommen wird...
    Du müßtest also so oder so ständig auf Deinen Hund achten, ihm vieles untersagen, ihm die Lebensqualität einschränken. Lebenslänglich. Dazu ebenfalls lebenslänglich sich stetig steigernde Schmerzen...

    DANN passe ich doch lieber einige Wochen auf meinen HUnd auf wie ein Luchs, meide viel begangene Wege, wo ich auf andere Hunde treffen könnte, halte ihn an der Leine, mache Physiotherapie mit ihm und habe hinterher einen Hund, der wieder belastbar ist und Lebensqualität hat, als ihn lebenslänglich auszubremsen, einzuschränken und kaum noch Hund sein lassen zu können...

    LG,
    Chris

  • wow erstmal danke für die seriösen antworten damit meine ich die letzten vor allem .
    also wer schreiben will dass ich meinem hund keine hilfe geben will, oder der tierarzt schlecht ist oder ich geld sparen will, ... der spart sich am besten die energie fürs tippen denn das ist echt totaler bullshit...........

    also der hund ist 10 jahre und aus dem tierheim, hat eine schlimme vorgeschichte, deshalb kriegt man einige macken auch nie mehr weg, wie die leinenaggression


    das alter spielte bei der beurteilung des tierarztes denke ich eine entscheidende rolle, und die tatsache, dass das knie ja eines der kompliziertesten dinge ist, die man operieren kann.

    der hund setzt ja wie gesagt je nach befinden auch das bein wieder auf und belastet es sogar leicht, jedoch denke ich, dass selbst nach einer langen schon-phase, eine einzige falsche bewegung alles wieder kaputt machen kann

    das ist eben das problem. wir haben zwar einen riesen großen wald hier in der voreifel, jedoch wird dieser von hundebesitzern ohne ende genutzt. selbst wenn man auf irgendeinen nebenweg geht kann irgendjemand mit seinem hund die ecke herumschleichen und dann ists schon wieder geschehen.


    die frage ist weiterhin ob bei einem 10 jahre alten tibetterrier, also einem kleinen hund, eine op nicht mehr risiken bergen würde, als eine durch schmerztabletten und ruhigstellung unterstützte schon-therapie ...

    ich habe zudem gehört, dass selbst nach einer op nicht alles so werden wird wie es mal war. bzw wird es das sowieso nicht mehr ... hat man mir gesagt ....

  • achso es haben ja nur 2 geschrieben ^^ naja danke chris ... zu dem ersten poster kann ich irgendwie nichts sagen =?! hab ich mich im ersten beitrag so doof ausgedrückt dass es aussieht als hätte ich kein bock meinem hund zu helfen ?!

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