Nach der Läufigkeit...

    ...ist meine Hündin nicht mehr dieselbe.

    Es fing vor etwa einem halben Jahr an: Cala war läufig und nach etwa drei Wochen, also gleich im Anschluss an die Läufigkeit, zeigte sie sich von einer völlig anderen Seite.

    Spaziergänge wurden zu einem regelrechten Trauermarsch, der Hund schlich lustlos mit gesenktem Kopf zwei Meter hinter mir im Schneckentempo daher. Es wurde kaum geschnüffelt, überhaupt nicht mehr getobt, Rüden waren der Teufel, apportieren konnte man völlig vergessen.

    Man konnte Cala förmlich ansehen, dass sie um jeden Preis wieder nach Hause wollte.
    Dort schlief sie dann viel und war sehr sehr schmusig, was sonst garnicht ihre Art ist.

    Zu kleinen Aufgaben innerhalb der Wohnung war sie allerdings sehr gut zu motivieren.

    Jetzt ist es wieder das Gleiche wie vor nem halben Jahr: Die Läufigkeit ist durch und mein Hund völlig daneben.

    Letztes Mal dauerte diese Phase annährend 6 Wochen.

    Natürlich war ich schon mit ihr beim TA, vor einem halben Jahr habe ich auch einen Ultraschall der Gebärmutter machen lassen, weil ich schon eine Pyometra befürchtete: negativ.

    Scheinschwangerschaft wurde natürlich auch angedacht, dagegen spricht aber, dass die Symptome direkt nach der Läufigkeit einsetzen. Außerdem war Calas Gesäuge die ganze Zeit über normal, sie zeigte kein Nestbauverhalten, keinen verminderten Appetit oä.

    Es ist wirklich nur diese absolute Lustlosigkeit.

    Es wäre ja auch völlig in Ordnung für mich, diese Phase zu akzeptieren, WENN ich mir nicht so unsicher wäre, ob Cala darunter leidet oder ob es "ok" für sie ist.
    In der Wohnung ist sie ja fast normal...

    Die TÄ meinte übrigens, das Ganze wäre hormonell bedingt, konnte mir aber irgendwie auch nicht weiter helfen.

    Großes BB mit SD-Werten wurde erst vor kurzem gemacht: Alles in bester Ordnung.

    Kennt ihr ein solches Verhalten von (euren) Hündinnen?

    Was könnte man tun?

    PS: Kastration kommt eigentlich nicht in Frage, jedenfalls solange nicht, bis ich eindeutige Anzeichen hätte, dass Cala massiv leidet

    Meine Luna zeigt genau das selbe Verhalten. Zusätzlich ist sie gesteigert aggressiv anderen Hunden gegenüber und noch ängstlicher und unsicherer. Ich kann sie in dieser Phase gut mit langweiligen Schnüffel- und auf-der- Wiese-Rumgammel-Spaziergängen auslasten. Zum Mitlaufen in akzeptablem Tempo, mit mir allein, kann ich sie dann allerdings nur sehr schwer motivieren, ein Hundekumpel hilft da ungemein.
    An Irgendwelches Training ist da nicht zu denken (außer ab und an mal Mantrailing, wenn sie vorher nichts zu essen bekommen hat, selbst da hatte sie aber manchmal keinen Bock zu). Dementsprechend haben wir immer viel nachzuholen wenn kmein Hund mal wieder "normal" ist.
    Ich überlege auch immer wieder, ob ich sie nicht kastrieren lassen sollte, da nach diese Phase immer noch die Scheinschwangerschaft kommt, die für sie auch sehr anstrengend ist (ganz zu schweigen, von dem Stress während der Läufigkeit). Konnte mich bisher aber noch nicht dazu durchringen, da ich eigentlich gegen eine Kastration ohne medizinische Notwendigkeit bin.
    Mein Problem ist eben auch, ob ich meinem Hund, mit dieser dauernden Umstellung:
    Läufig--> depressive Phase-->Scheinschwangerschaft-->2/3 Monate normal-->Läufig etc.
    nicht zu viel Stress zumute. Ich habe aber auch keine Ahnung was man dagegen tun kann, oder ob man überhaupt was tun sollte. Bin da etwas hin und hergerissen zwischen, lass der Natur ihren Lauf oder "das ist aber eben nicht mehr normal".
    Aus diesem Grund bin ich gespannt, ob das auch viele andere Hunde haben, auf andere Erfahrungen eben.
    Wie alt ist Cala denn?

    Gegen die trübselige hängige Phase nach der Scheinträchtigkeit hat bei Thori Pulsatilla C30 gut geholfen.

    Die körperlichen Symptome waren nach der Akupunktur über Nacht verschwunden.

    Meine Tierhomöopatin hat mir geraden, ihr bei der nächsten Läufigkeit schon in den Stehtagen einige Globuli Pulsatilla zu geben.

    Ich würde eine Tierhomöopatin fragen, was für deine Hündin das richtige ist, es ist nicht in jedem Fall Pulsatilla.


    Grüße Nina

    Die nach der Scheinträchtigkeit. Da hat sich Thori den ganzen Tag in ihre Höhle verzogen, wollte nicht rauskommen, war schlecht gelaunt, wollte nichts essen. Sie hat keine Ersatzobjekte in die Höhle geschleppt. Aber sie ist sonst ein dynamischer und spielfreudiger Hund, der liebend gerne mit mir durch den Wald streift, schon freudig wedelt, wenn ich das Zuggeschirr und den Roller raushole, oder wenn wir die Leckerlitüte für die Hundeschule fertig machen. Und das alles war sie in dieser Zeit nicht.

    Da unsere beiden Hündinnen zur gleichen Zeit läufig waren (fing im Abstand von 1 Tag an), nehme ich an, dass sie die Scheinträchtigkeit brauchte, um Skadi zu verstehen zu geben, dass sie gegebenfalls mehr Anrecht auf Welpen hätte, weil sie die Ältere ist. Die Trainerin in der HuSchu (hat selbst zwei Hündinnen) sagte, wenn man mehrere Hündinnen hätte und sie zeitgleich läufig seien, käme das häufiger vor. Sie sagte, Training würde die Hündin ablenken, allerdings war es zu der Zeit (Mai/Juni) sehr warm, da konnte ich sie nicht am Roller laufen lassen.

    Grüße Nina

    Ich meine nämlich die Phase direkt nach de Läufigkeit...Ich glaube lilactime auch?
    Die scheinschwangerschaft ansich dauert bei uns etwa 2 Wochen und während dieser ist sie zwar auch etwas depri, aber lange nicht mehr so schlimm wie vorher. Kurz nach der Scheinschwangesrschaft "erwacht" sie dann plötzlich immer und benimmt sich, als müsste sie die letzten 2-3 monate Leben an einem Tag nachholen (die berühmten "5 Minuten" können dann zu 2 Stunden werden).
    Die Depriphase geht bei Luna nahtlos in die Scheinschwangerschaft über. Also ist quasi ab der Läufigkeit bis zum "Erwachen" nicht viel mit ihr anzufangen.
    Also meinen wir glaube ich nicht dieselbe Phase, aber die selben Symptome.
    Dass Ablenkung (Training ) hilft, glaube ich gerne. Leider leidet bei Luna die Bereitschaft etwas zu arbeiten erheblich während dieser Phase. Sie ist kaum zu motivieren, deshalb gestaltet sich Training etwas schwierig... Aber ich versuche es trotzdem immer wieder. Es ist übrigens so seit sie das erste Mal läufig war. Sie war bisher 4 Mal läufig und jedesmal dasselbe, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt.
    Ist so ein Besuch bei einer Tierhomöopathin sehr teuer?

    Nein - war etwa 30 Euro. Ist aber je nach Behandler unterschiedlich, einfach anrufen und fragen.

    Bei Thori war diese extreme Phase 8 WOchen nach der Läufigkeit, also wenn sie Welpen gehabt hätte, wären die dann da gewesen. Die Scheinträchtigkeit über war sie schon etwas faul, aber das hat sie öfter bei warmem trockenem Wetter so am Saisonende. Erst dieser Rückzug - stundenlang in ihrer Höhle liegen und nicht rauskommen - war sehr auffallend, da habe ich dann etwas unternommen, weil sie mir dabei unglücklich zu sein schien. Gleich am Abend, als mir die geschwollene Saugleiste auffiel (und sehr anhänglich war sie auch), habe ich sie genadelt. Am nächsten Tag war die Homöopathin da, ich hatte ihr da schon Hormeel-Tropfen gegeben, und danach das Pulsatilla. Gerade das Verhalten ist für die Wahl des Mittels wichtig, es ist daher vorteilhaft, wenn der Behandler die betroffene Hündin sieht und auch fragt, wie sie sonst so ist. In meinem Fall war die Homöopathin eine Dalmatinerzüchterin, die die Körpersprache von Hunden sehr genau lesen kann.

    Grüße Nina

    Hallo lilactime,

    Du darfst nicht vergessen, das zu dem was kurzerhand als Scheinschwangerschaft abgetan wird noch einiges mehr gehört.

    Wenn die Läufigkeit vorbei ist kommen ca. 60 Tage Scheinträchtigkeit und danach folgt die Zeit in der die vermeintlichen Welpen gesäugt werden. Das kann auch noch mal so ca. 4 Wochen dauern.

    Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit homöopathischer Begleitung in dieser Zeit gemacht. Dadurch hat der Hund die Möglichkeit diese Phase, die im übrigen völlig normal ist, zu durchleben, ohne zu sehr beeinträchtigt zu sein.

    Scheinträchtigkeit muss auch nicht immer mit Milchbildung, Nestbau oder solch auffälligen Symptomen auftreten. Das fällt bei jeder Hündin ganz unterschiedlich aus. Glückwunsch den Hundebesitzern wo alles fast unmerklich vorübergeht.

    Der Besuch bei einem Tierheilpraktiker ist meist nicht sooo teuer und es ist ja auch keine Schande vorher zu fragen, was die Diagnose wohl kostet.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg für die Vorgehensweise für die Du Dich entscheidest.

    Wann soll eine Scheinträchtigkeit denn kommen, wenn nicht direkt im Anschluss an die Läufigkeit? :p
    Hormonell gesehen ist jede Hündin nach der Läufigkeit trächtig, daher macht ja auch einen Ultraschall und keinen Blut- oder Urintest, die wären immer positiv. ;)
    Manche Hündin beendet ihre Scheinträchtigkeit mit einer "echten" Geburt mit Wehen.
    Dann kommt erst das, was den meisten Hundehaltern auffällt, der Milchfluß und das Nestbauverhalten und so weiter. Scheinträchtg ist die Hündin dann aber nicht mehr, dann sind die Scheinwelpen da. :D
    Ob man einer Hündin überhaupt etwas anmerkt und welche Phasen besonders ausgeprägt sind, das ist individuell verschieden.
    Ein THP, Management bei Bewegung und Futter, kleine Umstellungen beim Umgang können die Hormone schnell wieder in den Takt bringen. Aber generell ist der Vorgang ganz normal und hat einen Sinn. Fürchterlichen Stress bringt er also nicht.

    LG
    das Schnauzermädel

    Amy ist während und kurz nach der Läufigkeit auf den Gassigängen auch oft lustlos. Ich sehe da aber einen Zusammenhang mit der wochenlangen Leinenpflicht. Sobald sie wieder frei laufen darf, ist sie wieder die alte.

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